Das ASUS ROG Zephyrus M16 sieht gut aus, fühlt sich großartig an und macht richtig viel Spaß beim Gaming. Die Intel-CPU ist erfordert aber extra Lüfter-Power.
Neben viel Leistung und einem schicken Gehäuse punktet das ASUS ROG Zephyrus M16 auch noch mit einer langen Akkulaufzeit und leisen Lüftern. Es ist wahrscheinlich einer der hübschesten Gaming-Laptops der vergangenen Jahre, aber die notwendige aggressive Kühlung der Intel-i9-CPU kostet ihn den Titel des besten Gaming-Laptops.
ASUS ROG Zephyrus M16 bei uns im Shop
Design, Haptik, Handhabung und Anschlüsse – Schlicht, elegant und hochwertig
Ich mag es sehr, wenn ich einen Laptop zum allerersten Mal in die Hand nehme und sofort weiß „Das Teil muss ich nicht wie ein rohes Ei behandeln“. Genau dieses Gefühl hatte ich beim Auspacken des ASUS ROG Zephyrus M16. Das Gaming-Notebook setzt auf ein 16-Zoll-Gehäuse in schwarzem Metall. Mit etwas unter 2kg Gewicht (ohne Netzteil) liegt es dazu auch noch gut in der Hand – ein guter Start.
Die kompakte Form wird durch die sehr dünnen Displayränder noch unterstrichen. Selbst der untere Displayrahmen ist sehr schlank. Das gibt dem ASUS ROG Zephyrus M16 ein modernes Aussehen. Dazu wurde das Scharnier des Displays so entworfen, dass es den Boden des Gaming-Notebooks anhebt, wenn es mit einer Hand aufgeklappt wird. Dadurch können die Lüfter besser warme Luft ausstoßen und die internen Komponenten kühlen. Die warme Abluft wird auf das Display geblasen und dann an die Umwelt abgegeben.
Nach den ersten zwei Stunden dämpft sich dann die Begeisterung über das wunderschöne matt-schwarze Gehäuse ein klein wenig, weil es ein Magnet für Fingerabdrücke ist. Bei hohen Außentemperaturen sorgt das dafür, dass nach einer Woche der ASUS ROG Zephyrus M16 etwas „speckig“ aussieht. Es lässt sich mit einem Microfasertuch leicht reinigen – etwas nervig ist es trotzdem.
Anschlüsse
Noch ein paar Worte zur Positionierung der Anschlüsse. Das ASUS ROG Zephyrus M16 punktet mit jeder Menge Ports. Ihr bekommt USA-A und USB-C (sogar als Thunderbolt 4) und einen HDMI-Anschluss. Besonders letztere werden auch immer seltener bei Gaming-Notebooks. Der HDMI-Ausgang ist direkt mit der Nvidia-GPU verbunden. Das Bildsignal muss also nicht noch zusätzlich durch die Intel-interne Grafik gepresst werden. Die meisten Ports sitzen beim ASUS ROG Zephyrus M16 auf der linken Seite. Die kann schnell sehr voll werden, aber das kann auch einfach mit einer Docking-Station umgangen werden. Für die nächste Generation darf dann der Micro-SD-Karten-Leser noch durch einen vollwertigen SD-Card-Reader ausgetauscht werden.
Display – so gut wie IPS aktuell nur geht
Ein Display kann manchmal einem gutem Laptop das Genick brechen, wenn es einfach nicht so gut ist wie die restlichen Komponenten ist. Zum Glück ist das beim ASUS ROG Zephyrus M16 nicht der Fall. Mein Test-Exemplar kommt mit einer 2560×1600 Pixel-Auflösung. Das sind knapp 200ppi und damit werden Inhalte in einer guten Schärfe dargestellt.
Für Notebooks halte ich persönlich die hier verwendete QHD-Auflösung für das Beste aus zwei Welten. Es braucht nicht so viel Rechenpower ohne realen Mehrwert wie ein 4K-Panel, ist aber deutlich schärfer als ein 1080p-Display. Zusätzlich setzt das ASUS ROG Zephyrus M16 auch auf ein 16:10-Display, welches euch also bei kreativen Anwendungen mehr Fläche für eure Werkzeuge lässt.
Auch bei der Ausleuchtung gibt es nichts zu meckern. Die ist auf dem Panel gleichmäßig (max. 13% bei 100% Leuchtkraft) und erreicht mit 500 Nits auch eine hervorragende Helligkeit. Das ASUS ROG Zephyrus M16 setzt auf ein IPS-Panel. Die knalligen Farben und Kontraste von OLED gibt es hier also nicht.
Sowohl im sRGB-Farbraum als auch im erweiterten DCI P3-Spektrum erreicht das ROG Zephyrus M16 hervorragende Werte und auch die Adobe-Farbwelt wird größtenteils abgedeckt. Damit eignet sich das Gaming-Notebook nicht nur zum Zocken, sondern auch für einfache farbkritische Arbeiten.
Auch die restlichen Displaywerte überzeugen. Die einzige Ausnahme ist die Farbhomogenität des ROG. Die ist bei maximaler Helligkeit ziemlich ungleichmäßig. Zum Glück sind 500 Nits nichts, was für gewöhnlich in geschlossenen Räumen zum Einsatz kommt.
Leistung – Intel i9 und RTX 3080Ti
Mit einem Intel Coe i9, 32 GB RAM und einer RTX 3080Ti stehen dem ASUS ROG Zephyrus M16 jede Menge Leistung zur Verfügung. Damit überrascht es also wenig, dass das Gaming-Notebook durch die üblichen Alltagsaufgaben geht, wie das heiße Messer durch die warme Butter. Die PCIe Gen 4 SSD macht dem System noch Mal extra Druck.
Beim Thema Gaming-Performance bei Notebooks ist die native Displayauflösung für gewöhnlich euer bester Indikator. Habt ihr beispielsweise ein 1080p-Display mit 240Hz ist es ein Gaming-Notebook für Spiele, die von hohen Bildraten profitieren. Ein (unsinniges) 4K-Panel mit 60 oder maximal 120Hz fühlt sich dann mit möglichst cineastischen Games am wohlsten. ASUS ROG Zephyrus M16 liegt mit seinen 165Hz und 2560x1660Pixeln irgendwo in der Mitte. Dazu steckt im ASUS ROG Zephyrus M16 noch ein sehr gutes Panel mit wunderschönen Farben, die dank Dolby Vision und HDR10 einen wirklich in den Bann ziehen.
In der nativen Auflösung und mit den grafischen Einstellungen auf Maximum gedreht, kann das ASUS ROG Zephyrus M16 dann seine Muskeln spielen lassen. In Shadow of the Tomb Raider erreicht das Powerhouse dann 72FPS. Ich hatte etwas mehr erwartet und habe dann gemerkt, dass ich ja noch im mittleren Leistungsprofil war. Also Lüfter auf „Turbo“ und schon sind wir bei 82FPS – schon besser. Shooter wie Doom laufen in „Ultra NIghtmare“ mit knapp 100 FPS. Geht ihr in den Grafikeinstellungen einen Schritt runter (Ultra) sind es mit Turbo dann 150FPS.
Akku – kann jetzt länger
Mit 90Wh ist der Akku des ASUS ROG Zephyrus M16 fast an der Maximalgrenze dessen, was bei Inlandsflügen in den USA erlaubt ist. Entsprechend gut ist auch die Akkulaufzeit. Mit den energiehungrigen Komponenten kommt ihr auf etwa sieben Stunden Akkulaufzeit bei normalen Anwendungen. Wollt ihr ohne Netzteil zocken, sind es dagegen zwei Stunden.
Das ist für ein Intel-Gaming-Notebook nicht schlecht, aber immer noch genug Grund, euch nicht zu weit von der Steckdose zu entfernen. Das schlanke 240W-Netzteil sorgt dann dafür, dass der Akku des ROG innerhalb kürzester Zeit wieder voll aufgeladen ist.
Emissionen – zwei Extreme
Mit der mitgelieferten Armoury Crate-Software könnt ihr per Knopfdruck zwischen den Modi „Silent“, „Balanced“ und „Turbo“ wechseln. Im Akkubetrieb ist der M16 jedoch auf seine leisen oder ausgewogenen Profile beschränkt. Besonders im „Silent“-Mode überzeugt das ASUS ROG Zephyrus M16. Es ist nicht unhörbar, aber die Performance ist weiterhin da und er klingt nicht wie ein startender Düsenjet. Der Nachteil daran sind 85°C auf der CPU bei AAA-Titeln.
Im Turbo-Modus kennt das ASUS ROG Zephyrus M16 hingegen keine Grenzen. Dann sind die Lüfter so laut, dass ich aus dem Nebenraum die Frage zu hören bekommen habe, wie lange mein Test noch dauert. Dafür sind in diesem Modus die Temperaturen der Komponenten deutlich geringer. „Balanced“ steht entsprechend zwischen den beiden Extremen.
Software – Es ist Windows 11
Wie bei allen modernen Notebooks (Gaming oder nicht) kommt das ASUS ROG Zephyrus M16 mit Windows 11 vorinstalliert. Das hatte zwar anfangs ein paar Start-Schwierigkeiten, läuft inzwischen aber größtenteils rund.
Zusätzlich hat ASUS ROG aber auch noch einige zusätzliche Apps auf dem Zephyrus M16 vorinstalliert. Das sind größtenteils die Office Apps aus Redmond, aber eben auch die Angstmacher-Software Mc Afee. Auf letzteres hätte gerne verzichtet werden können. Es lässt sich komplett deinstallieren. Mehr sage ich dazu nicht.
Aufrüsten – da geht noch was
Zwischen euch und dem Innenleben des ASUS ROG Zephyrus M16 stehen auf den ersten Blick zehn Kreuzschrauben. Drei weitere befinden sich allerdings noch verdeckt in der Mitte der Bodenplatte – ziemlich unnötig ASUS, aber sei es drum. Nachdem ihr also die 13 Schrauben gelöst habt, könnt ihr vorsichtig die Bodenplatte herauslösen. Eine alte Plastikkarte oder ein stabiler Fingernagel sind da sehr nützlich.
Im Inneren offenbart sich dann zuerst die SSD. Die ist mit massiven Kühlpads versehen. PCIe Gen 4 SSDs werden bei hoher Last warm und wenn die Wärme nicht abgeführt wird, werden sie langsamer. Dass ihr Kühlpads braucht, solltet ihr auch bedenken, wenn ihr eine zweite SSDs verbaut. Ihr habt richtig gelesen. Das ASUS ROG Zephyrus M16 hat einen freien Steckplatz für eine zweite SSD.
Beim Arbeitsspeicher gibt es dann eine kleine Enttäuschung. Meine Ausführung des ASUS ROG Zephyrus M16 hat 32GB DDR5-Speicher. Auf dem Mainboard ist aber nur ein RAM-Steckplatz und in dem sind nur 16GB verbaut. Wer schon eine Weile im Bereich Notebooks unterwegs ist, weiß auch direkt, was das bedeutet. Die anderen 16GB sind fest auf dem Mainboard verlötet. Das schränkt zukünftige Updates ein. Das ist schade, da das ASUS ROG Zephyrus M16 auch eine gute Maschine für Medienschaffende ist. Die würden allerdings wohl eher 64GB RAM oder mehr bevorzugen. Da nur ein RAM-Riegel ausgetauscht werden kann, wird das Update dann auch teuer.
Pluspunkte gibt es für den Akku. Der ist nur verschraubt und nicht verklebt. Sollten die Akkuzellen des ASUS ROG Zephyrus M16 in einigen Jahren naturgemäß verschleißen, könnt ihr ihn also große Probleme austauschen.
Sound – es fehlt etwas Bumms
Die Lautsprecher des ASUS ROG Zephyrus M16 klingen gut. Es steckt viel Breite dahinter und besonders Höhen sind sauber. Es gibt auch genug Platz für Mitten. Die Bässe fehlen allerdings und allgemein vermisse ich etwas das Volumen hinter dem Sound.
Dadurch wirkt beispielsweise Musik zwar klar, aber eben nicht voll. Was zu hören ist, klingt gut, aber es fehlt mit persönlich der Druck. Auch die Einstellungen in der Dolby App können das nicht ändern. Für einen Podcast und ein kurzes YouTube-Video sind die Speaker des ASUS ROG Zephyrus M16 mehr als gut genug und für alles andere müsst ihr dann halt zu einem guten Headset greifen.
Fazit zum ASUS ROG Zephyrus M16
Das ASUS ROG Zephyrus M16 macht viel richtig. Es sieht großartig aus, hat aktuelle Top-Hardware unter der Haube, ein großartiges Display mit dünnen Rändern und IR-Camera mit Windows Hello und ein fantastisches großes Trackpad, das sogar überall klickt.
Dagegen steht eine notwendige aggressive Kühllösung, um den Intel Core i9 im ASUS ROG Zephyrus M16 nicht sofort heißlaufen zu lassen. Mit 2cm Dicke und 2kg Gewicht, ist das aber einfach der Preis für das Design. Für 3.500€ hinterlässt das trotzdem einen faden Beigeschmack. Am anderen Ende des Spektrums kann der Gamer fast flüsterleise genutzt werden, wenn er nur Office-Aufgaben erledigt.
Pluspunkte gibt es für die gesteigerte Akkulaufzeit (verglichen zum Vorgänger) und die Option, später einfach mehr Speicher nachzurüsten. Ebenfalls positiv ist das allgemein erwachsene Auftreten ASUS ROG Zephyrus M16. Als Gesamtpaket überzeugt das Gaming-Notebook, hat aber eben auch einen entsprechenden Preis.
Es gibt das ASUS ROG Zephyrus M16 auch noch mit einer RTX 3070 Ti Laptop GPU (8GB VRAM) und 1TB PCIe 4.0 – ebenfalls erweiterbar – für nur 2.799€*. Da die TGP (100W, Boost 120W) bei beiden Ausführungen identisch ist, würde ich die kleinere Version fürs Gaming und die größere Version für Video-Produktion und/ oder Gaming + Streaming empfehlen.
ASUS ROG Zephyrus M16 bei uns im Shop
*Stand: Juni 2022