Ich mag die ZenBook-Reihe von Asus. Design, Leistung, Verarbeitung – in allen Bereichen erfüllt sie meine Anforderungen. Mit dem ZenBook 14 UM425IA steht das erste Mal ein Gerät mit Ryzen 7 4700U auf meinem Schreibtisch. Von daher war ich gespannt, wie es sich im Arbeitsalltag schlägt.
Das gefällt uns
- moderne Anschlüsse
- viel Leistung
- guter Sound
- helles Display
Das gefällt uns nicht
- dauerhafte Lüftergeräusche
ZenBooks mit Ryzen-4000-Prozessor haben wir nicht allzu viele im Shop. Neben meinem Testmodell mit Ryzen 7 ist noch das Modell Ryzen 5 und Nvidia MX350 (Test) erwähnenswert. Die genauen Specs meines Testgerätes findet ihr in der Tabelle.
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Schlankes und robustes Design, hervorragende Verarbeitung
Die ZenBook-Reihe besticht schon immer durch ihr minimalistisches Design. Das ist beim ZenBook 14 UM425IA nicht anders. Direkt nach dem Auspacken fällt auf, wie robust das Notebook ist. Nur mit größerem Druck lässt sich die Oberfläche eindrücken. Das Testgerät ist in dunklem Grau gehalten. Das sieht schick aus. Mir persönlich gefallen die ZenBook-Modelle in Dunkelblau aber noch einen Tick besser.
Gleichzeitig fällt auf, dass das ZenBook 14 UM425IA ein wirklich leichtes Gerät ist. Es wiegt gerade einmal etwas über 1,2 Kilo. Damit passt es in jede Tasche und ist wirklich ultraportabel.
Auch die Displayrahmen sind sehr schmal gehalten. Es gibt nicht viele Geräte, die mit dünneren Rahmen aufwarten können. Daraus resultiert eine hohe Screen-to-Body-Ratio, die das 14″-Display größer wirken lässt als es tatsächlich ist. Trotz der schmalen Rahmen hat Asus über dem Display eine Infrarot-Kamera untergebracht, mit der ihr mittels Gesichtserkennung das Notebook entsperren könnt.
Wenn ihr das Notebook aufklappt, dann richtet das Display die Unterseite ein wenig auf. ErgoLift hat Asus diesen Mechanismus getauft. Durch das Aufrichten des Bodys wird das Tippen noch etwas angenehmer und auch die Kühlung des Geräts dürfte sich dadurch verbessern.
Beim Material setzt Asus auf Aluminium. Der Displaydeckel ist glänzend, was ihm einen ziemlich edlen Look verleiht. Die restliche Oberfläche ist mit einer matten Beschichtung versehen, die halbwegs unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist. Man kann sie sehen, aber sie lassen sich einfach wegwischen.
An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Alle Teile passen gut zusammen, es gibt keine unangenehmen Kanten oder Grate und die wenigen Spaltmaße sind allesamt ebenmäßig.
Der Lieferumfang ist zwar wie bei vielen Notebooks spartanisch, aber dennoch erwähnenswert. Denn ihr bekommt neben dem ZenBook samt Ladekabel noch einen USB-A auf Ethernet-Adapter mitgeliefert. So könnt ihr das ZenBook auch in das Office-LAN hängen und seid nicht ausschließlich auf drahtlose Verbindungen angewiesen. Zudem kommt die Verpackung fast vollständig ohne Kunststoff aus. Das ist lobenswert, weil es leider immer noch die Ausnahme ist.
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Gute Tastatur und Touchpad mit Extra
Die Tastatur nimmt fast die komplette Breite des Notebooks ein, so dass ihr beim ZenBook 14 UM425IA trotz des kleinen Formfaktors großzügig dimensionierte Tasten habt.
Die Tasten selber bieten mit ihrem kurzen Hub beim Schreiben ein vernünftiges Gefühl. Der Druckpunkt könnte für meinen persönlichen Geschmack zwar etwas kräftiger sein, aber das Feedback der Tasten ist präzise. Ein schwammiges Gefühl kommt beim Tippen nicht auf. Für das Arbeiten in dunklen Umgebungen gibt es eine dreistufige Tastaturbeleuchtung.
Das Touchpad besitzt eine angemessene Größe und reagiert präzise und schnell auf eure Eingaben. Damit lässt sich gut arbeiten. Es beinhaltet zusätzlich noch einen zuschaltbaren Numblock. Als mir dieses Feature das erste Mal begegnet ist, war ich skeptisch, ob es etwas taugt. Aber mittlerweile muss ich sagen, dass es ganz gut funktioniert. Inbesondere beim häufigen Arbeiten mit Excel ist es sinnvoll, Zahlen einfach mit dem Daumen eingeben zu können.
Wenige, aber vielseitige Anschlüsse
Das ZenBook 14 UM425IA ist eine flache Kiste. Und bei denen gibt es erfahrungsgemäß nicht immer viele Anschlüsse. Das ist hier anders.
Ihr bekommt einen vollwertigen HDMI-2.0a-Port, 2x USB-C 3.2 Gen2, 1x USB-A 3.2 Gen1 und einen microSD-Cardreader. Die USB-C-Ports unterstützen DisplayPort und PowerDelivery, so dass ihr das ZenBook auch via Monitor mit Strom versorgen könnt. Über die USB-C-Ports wird das ZenBook auch mit dem 65-Watt-Netzteil geladen.
Die Anschlüsse verteilen sich ungleichmäßig auf den beiden Seiten. Auf der linken Seite befinden sich die USB-C-Ports und der HDMI-Anschluss. Auf der rechten Seite findet ihr den USB-A-Port und den Kartenleser. Dass es nur ein microSD-Reader ist, finde ich persönlich etwas schade. Mir sind die großen Kartenleser einfach lieber.
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Helles Display mit guten Farben
Asus verbaut beim ZenBook 14 UM425IA ein 14“ großes IPS-Display. Eure Inhalte werden also knackscharf dargestellt und ihr habt hier große Blickwinkel, ohne dass die Inhalte zu sehr abgedunkelt werden. Die maximale Helligkeit gibt Asus mit 400 Nits an. Das habe ich im Test nicht erreicht. Die maximale Helligkeit lag bei 362 cd/m². Durchschnittlich erreichte das Display 333 cd/m². Das ist für die allermeisten Umgebungen ausreichend hell.
Die Ausleuchtung ist nicht ganz gleichmäßig. Die hellste Stelle befindet sich unten in der Mitte, die dunkelste oben rechts. Der maximale Unterschied liegt bei 13%. Das ist noch im grünen Bereich und fällt im Alltag nicht auf, da die beiden Flächen mit dem größten Unterschied nicht nebeneinander liegen. Selbst auf weißen Hintergründen ist eine Abdunkelung nur bei sehr genauem Hinsehen erkennbar.
Bei der Farbraumabdeckung punktet das ZenBook 14 UM425 mit 97% sRGB-, 74% AdobeRGB- und 74% DCI-P3-Farbraum. Mit diesen Farbraumabdeckungen braucht sich das ZenBook im Vergleich mit anderen Notebooks seiner Klasse nicht zu verstecken. Bildbearbeitung ist damit kein Problem und auch Arbeiten, die eine höhere Farbgenauigkeit benötigen, lassen sich zumindest teilweise auf dem Laptop erledigen.
Auch die Farbtreue kann sich sehen lassen. Das durchschnittliche Delta E liegt bereits vor der Kalibrierung unter 1. Damit lässt sich gut arbeiten. Der Weißpunkt liegt mit 6800K etwas über den angestrebten 6500K. Das fällt im Alltag aber nicht auf. Die Kalibrierung mit dem Spyder 5 sorgt für einen leicht besseren Delta-E-Wert von 0,82 und einen angepassten Weißpunkt auf 6500K. Sogar die maximale Helligkeit steigt ganz leicht, was bei Displays eher selten der Fall ist. Wer mag, kann sich das kalibrierte Farbprofil hier als zip-File herunterladen.
Alles in allem macht das Display Spaß. Es ist hell, bietet satte Farben und eine gute Farbraumabdeckung. Angesichts des fairen Preises für das ZenBook 14 UM425IA lässt es sich auch verschmerzen, dass die angegebene Helligkeit nicht ganz erreicht wird.
Windows 10 und nur wenig Bloatware
Richtig cleane Windows-Versionen sind mittlerweile selten geworden. Hier gibt es zwar auch mehr Software als reines Windows, aber es hält sich in Grenzen. Es gibt keinerlei Krimskrams wie Candy Crush oder ähnliche Spiele. Lediglich McAfee versucht euch durch große und häufige Pop-Ups davon zu überzeugen, dass es eine sehr gute Idee sei, eine Vollversion zu kaufen. Das könnt ihr aber getrost deinstallieren.
Dazu gibt es noch MyAsus. Das ist die Asus-eigene Software für Updates und Kontakt zum Support. Ihr könnt dort auf einen Blick den Status eures Systems erkennen, Dinge wie Lüftersteuerung, Farbdarstellung oder Akkumodus auswählen und im Fall der Fälle schnellen Kontakt zum Asus-Support aufnehmen.
Auf der SSD sind im Auslieferungszustand noch 435 GB frei.
Leistung satt
Eigentlich kann ich diesen Abschnitt sehr kurz halten: Für alle Alltagsaufgaben hat das ZenBook 14 UM425IA mehr als genügend Leistung. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich auf einen Flaschenhals treffe.
Office-Anwendungen langweilen den Prozessor geradezu. Anspruchsvolle Bildbearbeitung ist ebenso kein Problem. Leichter Videoschnitt bringt das ZenBook 14 ebenfalls nicht aus der Ruhe. Beim Rendern von größeren 4K-Dateien macht es sich dann allerdings bemerkbar, dass das Ultrabook über keinen Grafikbeschleuniger verfügt. Aber das ist in Ordnung, weil es ohnehin nicht der vorgesehene Einsatzzweck ist.
Natürlich will ich euch nicht die genauen Daten der Benchmarks vorenthalten. Im Cinebench setzt sich das ZenBook 14 UM425IA unangefochten an die Spitze. Notebooks mit einer anderen CPU landen ganz weit abgeschlagen.
Auch im Photoshop-Benchmark liefert das ZenBook gut ab. 715 Punkte bedeuten den zweiten Platz in unserer Datenbank mit vergleichbaren Ultrabooks. Für unseren Lightroom-Benchmark, bei dem 20 jeweils 50 MB große RAW-Files gerendert werden müssen, benötigte das ZenBook 44 Sekunden. Auch das bedeutet einen Platz in der Spitzengruppe.
Die verbaute Festplatte ist im Vergleich mit anderen Notebooks nicht die allerschnellste. Hier sortiert sich das ZenBook 14 UM425IA im Mittelfeld ein. Leseraten von knapp 2 GB/s und Schreibraten von 964 MB/s sind im Alltag allerdings ausreichend.
Zum Zocken ist das ZenBook 14 UM425IA nur bedingt geeignet. Hier bremst die integrierte Grafik das System aus. Ältere Strategiespiele sollten kein Problem sein. Schnelle Spiele wie etwa Fortnite bringen das System allerdings an seine Grenzen. Auf der niedrigsten Detailstufe kommt ihr auf 50-60 FPS. Wenn ihr die Detailstufe höher dreht, sinkt die FPS-Rate in einen niedrigen zweistelligen Bereich.
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Läuft. Läuft lange
Asus gibt die Akku-Laufzeit des ZenBook 14 mit bis zu 16 Stunden an. Herstellerangaben lassen sich aber im Alltag nicht immer erreichen.
Um die Akkulaufzeit unter realistischen Bedingungen zu ermitteln, habe ich das Energieprofil „Ausbalanciert“ gewählt und die Helligkeit auf 200 cd/m² eingestellt. Das entspricht 65% Helligkeit. Und dann habe ich es in meinem Alltag genutzt. Das bedeutet konkret, dass ich mit Word, Outlook, Firefox, Excel, Photoshop, Lightroom und ein wenig Resolve gearbeitet habe.
Pro Stunde verlor der Akku bei normalen Office-Anwendungen im Schnitt 15% Ladung. Wenn ich mit Photoshop und Co. gearbeitet habe, dann waren es 20-25% Ladung. Insgesamt bin ich damit rund sechs Stunden hingekommen.
Im Energieprofil „Ausbalanciert“ ist die Standardeinstellung für die Helligkeit 40%. Auch mit dieser Helligkeitsstufe lässt es sich mit dem ZenBook 14 in den meisten Umgebungen noch gut arbeiten. Es sind also noch deutlich längere Akkulaufzeiten möglich.
Wer sich auf Office-Anwendungen beschränkt, kommt also gut ohne Ladungvorgang durch einen Arbeitstag. Die Herstellerangabe von 16 Stunden lässt sich allerdings nicht erreichen.
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Leise, aber nur selten geräuschlos
Das ZenBook 14 UM425IA ist nur in den seltensten Fällen wirklich geräuschlos. In aller Regel drehen die Lüfter mit einem niederfrequenten Rauschen leise vor sich hin. Normale Umgebungsgeräusche übertönen es in den meisten Fällen. In einer sehr ruhigen Umgebung kann es allerdings nervig werden.
Falls euch das Lüfterrauschen stört, dann könnt ihr in den MyAsus-Einstellungen noch ein wenig nachjustieren und die Lüftereinstellungen für leisen Betrieb auswählen.
Fordert ihr das ZenBook 14 UM425 ordentlich, dann drehen die Lüfter natürlich hoch. Sie werden lauter, aber – und das ist sehr positiv zu bewerten – es bleibt beim Rauschen. Es gibt kein hochfrequentes Pfeifen, das sich mittlerweile bei relativ vielen Notebooks beobachten lässt.
Die Temperaturen bleiben im grünen Bereich. Ich habe das ZenBook natürlich auch durch unseren 30-minütigen Stresstest gejagt, bei dem alle Komponenten stark belastet werden. Die CPU erwärmte sich dabei auf maximal 79,9°, im Schnitt lag die Temperatur bei 64,4°. Diese Werte sind absolut in Ordnung. Im Idle lag die Durchschnittstemperatur bei 43°.
Auch unter Last wird das ZenBook 14 auf der Oberseite nicht sonderlich warm. Ihr könnt also auch energieintensive Tasks problemlos bearbeiten und müsst keine Sorgen haben, dass ihr euch die Finger verbrennt.
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Aufrüsten ist nicht ohne weiteres möglich
Die verbaute Hardware macht es nicht zwingend notwendig, aber vielleicht möchte man doch einmal zu einem späteren Zeitpunkt die SSD gegen eine schnellere und/oder größere austauschen.
Wenn ihr das machen wollt, dann habt ihr ein Problem. Denn ihr bekommt das ZenBook 14 UM425IA nicht so einfach auf. Es sind fünf Schrauben an der Unterseite sichtbar. Die lassen sich ganz leicht mit einem feinen Torx-Schraubenzieher lösen. Allerdings bedeutet das nicht, dass ihr die Bodenplatte abnehmen könnt. Die sitzt sehr fest im Rahmen. Ich vermute, dass unter den verklebten Füßen weitere Schrauben sitzen. Da ich die Füße nicht zerstören wollte, habe ich darauf verzichtet, sie abzunehmen.
Der RAM ist nicht erweiterbar, sondern fest verlötet. Das ist leider bei allen ZenBooks so. Es ließe sich also nur die Festplatte gegen ein anderes Modell tauschen. Angesichts der schellen USB-C-Anschlüsse und der Schwierigkeiten, das Ultrabook zu öffnen, sollte eine externe Festplatte als Erweiterung in Betracht gezogen werden.
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Überraschend guter Sound
Notebooks und Sound sind zwei Dinge, die in den meisten Fällen nicht zusammenpassen. Das ist beim ZenBook 14 anders. Bei halber Lautstärke ist der Klang ausgewogen. Die Tiefen sind zwar schwach ausgeprägt, aber erkennbar. Mitten und Höhen stehen in einem guten Verhältnis zueinander.
Dreht ihr die Lautstärke auf, wird das ZenBook 14 einfach nur lauter. Die für Notebooks typische Klangverschiebung in Richtung der Höhen fällt hier nur sehr gering aus. Die Höhen werden dominanter, keine Frage. Sie werden in den Spitzen ab und an auch einmal schrill. Aber sie überlagern nicht alle anderen Bereiche des Klangbilds. Selbst die Tiefen sind bei voller Lautstärke noch erkennbar.
Wenn man bedenkt, dass es nur zwei kleine Speaker auf der Unterseite gibt, ist das eine ziemlich gute Leistung. Einem ausgiebigen Filmabend steht damit nichts im Wege.
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Fazit zum ZenBook 14 UM425IA: Kleiner (Fast-) Alleskönner
Das ZenBook 14 UM425IA macht Spaß. Die Leistung stimmt, die Verarbeitung ist einwandfrei und das Design angenehm schlicht. Dazu gibt es ein helles Display mit einer guten Farbraumabdeckung und Farbtreue. Das ist so gut eingestellt, dass ihr sofort mit Photoshop und Co. loslegen könnt.
Zusammen mit dem geringen Gewicht ist das ZenBook 14 ein wirklich portabler Allrounder, der den allermeisten Fällen im Alltag problemlos gewachsen ist.
Die größte Schwäche liegt in der mangelnden Aufrüstbarkeit. Hier wäre es schön, wenn Asus zumindest den Zugang zur SSD einfacher gestalten würde. Die permanenten Lüftergeräusche solltet ihr im Hinterkopf behalten, wenn ihr in sehr leisen Umgebungen arbeitet. In normalen Büroumgebungen fallen sie nicht auf.
Wenn ihr den Preis von derzeit* 1071,29 Euro betrachtet, dann bekommt ihr mit dem ZenBook 14 UM425IA ein wirklich gutes Gesamtpaket. Wer ein Notebook mit einem noch helleren Display und einem ähnlichen Formfaktor haben möchte, wie etwa das Dell XPS 13 (Test), der muss deutlich tiefer in die Tasche greifen.
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Stand: 09/2020