BenQ BL2780T – Augenschonend in die Business-Class

      BenQ BL2780T – Augenschonend in die Business-Class

      Full-HD und 27-Zoll. Das klingt erstmal nach etwas niedriger Pixeldichte und Magerausstattung. Aber weit gefehlt, denn der BenQ 2780T bietet einen Haufen Komfortfunktionen, die sich gerade an Büro- und Businessanwender richten. Wie gut ihr damit Arbeiten könnt und ob sogar noch ein bisschen mehr möglich ist, das soll der Test klären.

      In der Business-Klasse tummelt sich eine Vielzahl an Monitoren. Mit 27-Zoll, einer Vielzahl an Einstellungen für die Ergonomie, sowie einem Design, welches auch Multi-Monitor-Setups ermöglicht, schickt sich BenQ an, der Vielzahl an Konkurrenz entgegenzutreten. Direkte Konkurrenten sind etwa der LG 27BK550Y-B oder der Iiyama ProLite XUB2790HS-B1, beide kommen mit ähnlichen Funktionen daher und sind mit um die 200 Euro auch ähnlich bepreist. Wie also kann sich der BenQ von seiner Konkurrenz absetzen? Werfen wir zuerst einen Blick auf die technischen Daten:

      Technische Daten des BenQ BL2780T
      Paneltyp Entspiegeltes IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung im 16:9-Format
      Auflösung 1080p Full-HD (1920x1080px)
      Blickwinkel 178° horizontal / 178° vertikal
      Aktualisierungsrate 60 Hz
      Reaktionszeit 5 ms
      Kontrast 1000 : 1 (statisch)
      Helligkeit 250 cd/m²
      Adaptive Synchronisation
      Ergonomiefunktionen neigbar von -5° bis +20°
      schwenkbar 45° links/rechts
      Pivotfunktion
      Höhenverstellung 140mm
      Videoanschlüsse 1x HDMI 2.0
      1x DisplayPort 1.2
      1x VGA
      Sonstige Anschlüsse 1x 3,5mm Audio-In
      1x 3,5mm Kopfhörer-Anschluss
      Kensington Lock
      Audioleistung 2x 2-Watt-Lautsprecher integriert
      Energieeffizienzklasse A+
      Besonderheiten Blaulicht-Filter
      Flimmerfrei-Technologie
      100×100 VESA-Standard
      Integrierter Tragegriff
      3 Jahre Herstellergarantie
      Abmessungen 61,2×38,1×23,1 cm (BxHxT)
      Gewicht 7,20 Kilo
      Preis 214,00 Euro*

      BenQ BL2780T seitlich gedreht aus

      BenQ BL2780T bei uns im Shop

      Lieferumfang und Montage – Alles dabei und schnell in Betrieb

      BenQ BL2780T Standfuß

      Der Zusammenbau des BenQ gestaltet sich sehr einfach. Lediglich der untere Teil des Standfußes muss angeschraubt werden und der Monitor steht bereits. Als Zubehör findet ihr im Karton das Stromkabel und ein DisplayPort-Kabel. Dazu gibt es noch eine Treiber-CD und eine Schnellstartanleitung.

      Positiv hervorzuheben ist die wortwörtliche Standfestigkeit des BL2780T. Selbst heftigeres Rütteln am Tisch quittiert der Monitor – ganz Business-like – nur mit einem müden Nicken. Mein daneben stehender Samsung sieht hingegen aus, als würde er fürs nächste Metal-Konzert üben.
      Nach oben

      Design und Verarbeitung – Bombenfester Kunststoff schlägt Fake-Klavierlack

      BenQ BL2780T Standfuß Kabel

      Der Standfuß ist in einen leicht angerauten Kunststoff gekleidet und macht beim Anfassen einen grundsoliden Eindruck. Das liegt mitunter auch am Gewicht, denn für ein 27-Zoll-Gerät bringt der Monitor mit 7,2 Kilogramm einiges auf die Waage. Das Standbein ist ebenfalls in leicht angerautes Plastik gehüllt und integriert eine etwas rudimentäre Kabelführung. Gut gefällt mir der relativ schmale Fußabdruck des BenQs. Der Standfuß steht nur minimal über und lässt so Platz für Dokumente oder die Vielzahl an angesammelten Kaffeetassen, die ein Büroalltag so mit sich bringt.

      BenQ BL2780T Standfuß Rückseite

      Der angeraute Kunststoff setzt sich auch beim Monitor selbst fort. Auch hier wirkt es aber keineswegs billig, sondern verwindungssteif und gut verarbeitet. Nichts knarzt und alles schließt bündig ab. Die ungleich teureren Tischnachbarn des BenQ BL2780T ächzen beim leichten Drucktest an der Rückseite hingegen hörbar auf. Bei der Verarbeitung kann sich BenQs Business-Class also schon mal profilieren.

      Ebenfalls sehr gut ist die nicht vorhandene Sichtbarkeit von Fingerabdrücken. Die angeraute Oberfläche ist jedem Fake-Klavierlack oder Metall-Finish um Welten überlegen. Das macht beim BenQ richtig Sinn, denn mit seinen vielfältigen Ergonomiefunktionen kann man ihn öfter anfassen und muss im Anschluss keine Putzkolonne bestellen.

      BenQ BL2780T Tasten Displayrand

      Sehr gut gefallen mir auch die schmalen Displayränder. Sie sind perfekt geeignet, um sich mehrere BL2780T ins Büro zu stellen und nebeneinander einzusetzen.

      Nach oben

      Ergonomiefunktionen – Viel Flexibilität mit etwas schwerfälliger Höhenverstellung

      Wie bereits gesagt, kann der BenQ hier fast vollends überzeugen. Einziges kleines Manko ist die Verstellung des Neigungswinkels von -5° bis +20°. Hier bieten manchen Konkurrenten, wie etwa der LG 27BK550Y-B, mit bis zu +35° deutlich mehr. Ansonsten weiß aber besonders die Höhenverstellung zu gefallen, die satte 14cm Unterschied zwischen ihren Einstellungsstufen liefert. Perfekt, um euren Monitor über allen anderen thronen zu lassen. Auch Pivot ist möglich und schont das Mausrad und den Scrollfinger. Lange Texte könnt ihr damit bequem im Hochformat lesen.

      Beim Umstellen müsst ihr nur aufpassen, dass ihr den Standfuß mit der Seite des Monitors nicht zerkratzt. Denn um Pivot zu ermöglichen, müsst ihr den BL2780T leicht nach vorn geneigt drehen. Wenn man wirklich meckern möchte, dann könnte man noch den Druckwiderstand beim Verstellen der Höhenverstellung bemängeln. Allerdings ist mir das lieber als ein ständig wackelnder Monitor.
      Nach oben

      Anschlüsse – Kein USB, dafür alles fürs Bild

      Bei den Anschlüssen ist alles dabei, was man fürs Office gebrauchen könnte: Ihr bekommt jeweils einen HDMI-2.0- und einen Displayport-Anschluss. Dazu könnt ihr auch ältere Notebooks, Beamer und Grafikkarten via VGA-Kabel an euren Monitor anschließen. Darüber hinaus gibt es noch zwei 3,5mm-Anschlüsse, einmal Audio-In und einmal Kopfhörer. Das reicht für den Büroalltag vollkommen aus.

      Zwar wären USB-Anschlüsse noch wünschenswert gewesen, aber diese sind für die meisten Büronutzer wohl nicht entscheidend. Zudem gibt es ein Kensington-Lock, um euch gegen Langfinger zu schützen.

      BenQ BL2780T Kensington Lock

      Falls ihr den Monitor mittels VESA-Halterung (100x100mm) an einen Standfuß oder eine Wandhalterung anbringen möchtet, sind die Vorbohrungen dafür auf der Rückseite vorhanden. Die Anschlüsse gehen zudem alle nach unten weg. Damit sind auch ganz flache Wandmontagen problemlos möglich.
      Nach oben

      Das Menü ist sehr übersichtlich gestaltet. Egal, welche Taste ihr drückt, ihr bekommt immer die vier Auswahlmöglichkeiten und die derzeitige Funktion der Tasten angezeigt. Das sorgt zwar für Übersichtlichkeit, ist aber trotzdem etwas fummelig, da die Tasten nebeneinander angeordnet sind. Das wäre an sich nicht schlimm, aber leider führt die linke Taste manchmal nach rechts und die rechte zuweilen nach links, was dann doch etwas absurd erscheint.

      Eine Joystick-Bedienung hätte hier dafür gesorgt, dass ihr nicht ständig Fingergymnastik betreiben müsst, denn das Menü schaltet sich bereits nach wenigen Sekunden ohne Eingabe wieder aus. Seid ihr nicht schnell genug, dann dürft ihr wieder ganz von vorne anfangen.

      Habt ihr es einmal zu den Menü-Optionen geschafft, begrüßt euch als erstes auch das Aushängeschild des BL2780T – die augenschonenden Features. BenQ bietet unter „Eye Care“ gleich mehrere Einstellmöglichkeiten für den Low-Blue-Light-Modus und den damit verbundenen Lichtsensor an der unteren Front des Displays. Dieser funktioniert insgesamt sehr gut und erleichtert das Lesen auf dem Monitor deutlich. Etwas nervig ist nur das standardmäßig aktivierte „Light Meter“-Symbol, welches euch ständig daran erinnert wie hell das Display gerade ist. Zum Glück lässt es sich relativ leicht deaktivieren.

      An einen sRGB-Modus hat BenQ auch gedacht. Nur leider führt dieser nicht zu einer akkurateren Farbwiedergabe im sRGB-Farbraum. Aber auch im Standardmodus kann der BL2780T überzeugen.

      Nach oben

      Display – Solide Farben und Schwächen beim Kontrast

      Das blickwinkelstarke IPS-Panel des BenQ sorgt dafür, dass unser Spyder 5 Elite durchweg solide Werte misst. Eine Farbraumabdeckung von 75% AdobeRGB und 98% sRGB qualifiziert den BenQ zwar nicht unbedingt für die Bildbearbeitung, das gelegentliche Urlaubsfoto kann man damit aber schon editieren. Gut gefallen hat mir die Farbhomogenität, was bedeutet, dass auch größere Farbflächen ohne zu große Abweichungen dargestellt werden. Allgemein sortiert sich der BenQ mit seinen Werten im oberen Mittelfeld an Office-Monitoren ein.

      Der gemessene Kontrast von 770:1 bedeutet jedoch, dass BenQ die Herstellerangaben um 23% unterbietet. Das sorgt leider dafür, dass euch schwarz in dunklen Räumen eher gräulich vorkommt. Meistens sind Büros aber auch hell beleuchtet, weswegen euch der Kontrast hier nicht wirklich stören sollte. Seid ihr viel im Dunkeln am Arbeiten, dann schaut euch nach einem Monitor mit VA-Panel um.

      Der BenQ EW277 wäre zum Beispiel eine empfehlenswerte Alternative mit VA-Panel. Hier hatten wir ihn für euch im Test. Zwar sind die Blickwinkel des EW277 weitaus schlechter, dafür könnt ihr aber mit einem bis zu viermal höheren Kontrast rechnen. Teilt ihr eure Arbeit allerdings auch mal mit dem neben euch sitzenden Kollegen und ist euer Büro hell beleuchtet, dann macht ihr mit einem IPS-Panel – wie im BL2780T – mehr richtig. Dazu bietet auch nur der BL2780T augenschonende Features.

      Das von Haus aus eingestellte Gamma weiß hingegen zu überzeugen. Im Modus „Standard“ und der Gamma-Einstellung „3“ trifft der Monitor die angestrebte Kurve von 2.2 fast perfekt. Nach der Kalibrierung mit dem Spyder Elite stellt unser Testexemplar die angestrebte Gammakurve sogar perfekt dar.

      Im Gegensatz zum Kontrast ist die Ausleuchtung nur minimalen Schwankungen unterworfen und bleibt mit ca. 10% Abweichung sehr im Rahmen. Gut ist, dass sich die hellste Stelle in der Mitte konzentriert und nicht am Rand zu finden ist. Schaut ihr im Dunkeln mal einen Film, dann können Lichthöfe oben oder unten schon richtig nervig werden. Gerade bei Filmen mit schwarzen Letterbox-Balken bemerkt ihr zu starke Schwankungen in der Ausleuchtung relativ schnell. Genial ist zudem, dass BenQ eine flimmerfreie Beleuchtung verbaut hat. Damit werden eure Augen auch bei niedrigerer Hintergrundbeleuchtung entlastet.

      BenQ BL2780T Hell

      Auf HDR müsst ihr beim 27-Zöller – wenig überraschend – verzichten. Das ist insofern zu verschmerzen, als dass es momentan kaum Monitore mit guter HDR-Implementierung gibt. Ein weiterer Malus ist die sehr mittelmäßige Helligkeit. Immerhin ist das Display entspiegelt, was hier etwas gegensteuert. Habt ihr oftmals die Sonne im Rücken dann schaut euch trotzdem lieber woanders um. Allerdings werden auch die Konkurrenten in der Preisklasse nicht heller.

      Nach oben

      BenQ BL2780T bei uns im Shop

      Sound – Für einen Monitor durchaus brauchbar

      Die eingebauten Lautsprecher klingen bei Musik schnell nach altem Tape-Recorder. Das bedeutet, dass Höhen stark übersteuern und Bässe nicht vorhanden sind. Bei Iron Maidens „Strange World“ klingt das Gitarren-Solo richtig beißend in den Ohren. Bässe sind auch nicht wirklich existent – kein Wunder, gibt es doch kaum einen Resonanzkörper. Immerhin Mitten, bzw. Stimmen, bekommt das zwei Mal 2-Watt starke Stereo-Setup einigermaßen hin. Bei Eric Bs und Rakims „Paid in Full“ kommen die Rap-Verse relativ klar rüber, wohin die Baseline komplett abhandenkommt. Kurz gesagt: Für das gelegentliche Katzenvideo im Büro reicht es, für mehr aber auch nicht. Der heißeste Konkurrent LG 27BK550Y bietet hier mit einem jeweils 1,2-Watt starkem Stereopaar allerdings nominell noch weniger Leistung.

      Nach oben

      Fazit BL2780T – Gut verarbeiteter Business-Class-Allrounder

      Der BenQ BL2780T hat mich im Test zwar sehr überzeugt, man muss allerdings darauf hinweisen, dass die Konkurrenz im Preisbereich bis 220 Euro nicht schläft. Versteht mich nicht falsch, der BenQ ist ein hervorragender Monitor. Die Ergonomiefunktionen sind sehr gut und auch die Verarbeitung weiß zu überzeugen. Dazu bekommt ihr ein augenschonendes Komplettpaket was sonst keiner der Konkurrenten so bieten kann.

      Wollt ihr hingegen mehr USB- und Videoanschlüsse und noch mehr Ergonomiefunktionen in der Neigung, dann greift zum LG 27BK550Y. Dafür müsst ihr dann auf die schmalen Displayränder verzichten, was ein Multi-Monitor-Setup um einiges unansehnlicher macht und auch die Audioqualität nimmt nochmal ein wenig ab. Sind euch die Ergonomiefunktionen und weiten Blickwinkel egal, dann schaut euch auf alle Fälle auch den BenQ EW277 an. Für den Genuss von Filmen und Bildern bekommt ihr hier das deutlich bessere Panel geboten.
      Abschließend lässt sich sagen, dass ihr mit dem Kauf von einem der genannten Geräte in der umkämpften Business-Class nicht viel falsch machen werdet.

      BenQ BL2780T bei uns im Shop

      *Stand: 01/2020

      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

      Das könnte dich auch interessieren