Auf dem Papier überzeugt der BenQ EX3203R schon mal: 31,5 Zoll gepaart mit 144Hz und dazu eine WQHD-Auflösung. Ob er mich auch in der Praxis überzeugt, erfahrt ihr im Test.
Schon beim Auspacken macht der BenQ EX3203R einen guten ersten Eindruck. Mit 31,5 Zoll gehört er auch eher zu den größeren Monitoren. Ich hatte auch schon ähnliche Monitore auf meinem Schreibtisch, wie den HP Pavilion Gaming 32 HDR. Dank der kompakten Bauweise wirkt der BenQ EX3203R auch gut auf kleineren Schreibtischen.
Fangen wir aber vorne an und da gibt es wie immer zuerst die Specs.
Technische Daten des BenQ EX3203R | |
Paneltyp | 31,5″ (80cm) VA-Panel im 16:9 Format (mit LED-Hintergrundbeleuchtung) Curved Display (R1800); entspiegelt |
Auflösung | 2560 x 1440 Pixel, WQHD-Auflösung; 93ppi |
Blickwinkel | 178° horizontal / 178° vertikal |
Aktualisierungsrate | 144 Hz |
Reaktionszeit | 4 ms (Grau zu Grau) |
Kontrast | 3.000:1 |
Helligkeit | 320,00 cd/m² (normal) 400 cd/m² (maximal) |
Adaptive Synchronisation | FreeSync 2.0 HDR |
Ergonomiefunktionen | Neigung: -5 bis +20° |
Videoanschlüsse | 1x DisplayPort 1.4 2x HDMI 1.4 USB Typ-C (10 Watt) |
Sonstige Anschlüsse | Strom 3x USB (1x up, 2x down) 1x PC-Audio-Eingang 1x Kopfhörer-Ausgang |
Energieeffizienzklasse | C |
Besonderheiten | HDR400 Gaming-Presets |
Gewicht | 8,1 kg |
Preis | 482,- €* |
BenQ EX3203R bei uns im Shop
Lieferumfang ist gut & die Montage ist noch besser
Der Monitor und auch sein Zubehör befinden sich sicher verpackt in einem großen Karton. Mit 80cm Bildschirmdiagonale sind wir gerade noch so im Bereich, in dem ihr ihn alleine tragen könnt. Nachdem ihr den Karton flach auf den Tisch gelegt habt, könnt ihr ihn wie die Schmuckschatulle einer Kette öffnen. So lässt sich der BenQ EX3203R leicht aus seiner Verpackung nehmen. Fast alle wichtigen Dinge befinden sich im Karton und ihr könnt sofort loslegen. Jedes Kabel ist dabei einzeln in Plastik eingeschweißt. Das ließe sich bestimmt auch umweltfreundlicher lösen.
Konkret findet ihr folgende Dinge im Karton:
- BenQ EX3203R Monitor
- USB Typ-C auf Typ-C Kabel
- HDMI-Kabel
- Mini DisplayPort auf DisplayPort Kabel
- Stromstecker & Powerbrick
- CD mit Treibern und Bedienungsanleitung + Papierkram
Wirklich was zusammenbauen müsst ihr nicht. Der BenQ EX3203R kommt komplett fertig montiert und muss von euch nur aus der Verpackung genommen werden und dann am gewünschten Ort aufgestellt werden. Mit lediglich 8,1kg Gewicht kann er auch leicht zum jeweiligen Aufstellungsort getragen werden. Danach stöpselt ihr noch das Strom- und Video-Kabel dran und das war es auch schon. Zeitaufwand: keine zwei Minuten – sehr gut!
Design & Verarbeitung passen
Erster Hingucker beim BenQ EX3203R ist der chromfarbene Standfuß. Sowas ist bei Monitoren relativ selten. Natürlich ist er nur aus Kunststoff, aber als Eyecatcher funktioniert er allemal. Ansonsten setzt der Monitor eher auf Understatement. Es gibt kein Geblinke und auch keine roten „Farbakzente“. Selbst eine LED habe ich anfangs lange gesucht. So ganz ohne geht es dann aber auch nicht. Auf der Unterseite des Displays befinden sich die Tasten zur Steuerung des Menüs und zum Ein- und Ausschalten des Monitors: die Power-Taste selbst leuchtet. Minimales Detail, aber ich finde es cool.
Auf der kompletten Front gibt es sonst nur das BenQ-Logo auf dem unteren Rahmen. Unter dem Logo gibt es aber noch eine Ausbuchtung, welche sich bei näheren Hinsehen als Sensor entpuppt. Dieser Sensor ist für die Eye-Care-Funktion da, auf die ich im Abschnitt „Display“ nochmal genauer eingehe. Es gibt noch ein paar schwache Einprägungen auf der Unterseite, welche euch bei der Menüführung unterstützen sollen, indem sie euch die genaue Position der Tasten zeigen. In der Praxis hat das sehr gut funktioniert.
An drei von vier Seiten besitzt der BenQ EX3203R einen schmale Rahmen. Zumindest wenn der Monitor ausgeschaltet ist, scheint es so. Beim Einschalten offenbart sich dann aber, dass auch BenQ hier einfach nur den größten Teil des Rahmens unter dem Display versteckt hat. Diese falschen schmalen Rahmen stören mich immer wieder bei Monitoren und darum prangere ich sie auch immer an. BenQ ist da nicht der einzige Hersteller der das macht, aber sinnvoll finde ich es bei keinem Monitor. Ziel dahinter ist bei einem Monitor-Setup mit zwei oder mehr Bildschirmen, dass es fast keinen Übergang zwischen den einzelnen Bildschirmen gibt. Aber der Rahmen ist ja trotzdem da – nur halt unter dem Display.
Auf der Rückseite finden wir ein weiteren BenQ-Logo. Dieses befindet sich am oberen Ende des Standfuß. In der unteren Hälfte des Fußes gibt es noch eine Aussparung zur Kabelführung. Passend zu den chromfarbenen Beinen ist auch diese runde Öffnung in Chrom gehalten.
Das untere Viertel der Rückseite des Monitors ist dazu mit einer anthrazitfarbenen angerauten Oberfläche versehen. Diese fügt sich sehr gut in das stimmigen und stylischen Gesamtbild des BenQ EX3203R ein.
Um den Monitor optimal an euch anzupassen, habt ihr die Möglichkeit das Panel etwas zu neigen. Zusätzlich kann das Display auf 60mm in der Höhe verstellt werden. Leider gibt es keine Möglichkeit das Display nach links oder rechts zu schwenken. Auch eine Pivot-Funktion gibt es nicht, wobei die bei einem gebogenen Display auch nicht wirklich Sinn macht. In Sachen Ergonomie geht der BenQ EX3203R also zumindest die halbe Meile.
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Hübsches Display
Um eine hohe Auflösung mit einer einigermaßen geringen Reaktionszeit und einer hohen Bildrate zu kombinieren, setzt man auf VA-Panel. Diese sind für ihre Performance bekannt und überzeugen zusätzlich mit einer natürlichen Farbdarstellung und guten Blickwinkeln. Leider erreicht diese Art von Displays nie die absolute Spitze bei Reaktionszeiten. Mit den vier Millisekunden des BenQ EX3203R kann man aber Rollenspiele, Adventure-Spiele und ähnliches sehr gut genießen. Auch die übliche Büroarbeit geht damit natürlich sehr gut. Wenn überhaupt würden schnelle Shooter am meisten von einer geringeren Reaktionszeit profitieren.
Dank FreeSync 2 HDR gleicht der BenQ EX3203R seine Bildfrequenz mit den FPS eurer Radeon Grafikkarte ab und macht ihn so für Gamer mit Grafikkarten von AMD interessant. Mit 144Hz macht das Gaming natürlich auch noch etwas mehr Spaß, als mit den normalen 60Hz. Mit den Gaming-Eigenschaften im schlichten Gehäuse ist der BenQ EX3203R ein Wolf im Schafspelz.
Das Display ist gleichmäßig ausgeleuchtet und erreicht auch eine angenehme Helligkeit. Der BenQ EX3203R verfügt darüber hinaus über HDR und kann damit Inhalte mit einem hohen Dynamikumfang darstellen. Was genau HDR ist und wie sich die verschiedenen Arten von HDR unterscheiden, habe ich euch in einem anderen Artikel bereits beschrieben. Um es kurz zu machen: das Display entspricht HDR400 und damit die unterste Grenze von HDR. Entsprechend werden Bilder und Videos gut aussehen, aber es ginge noch hübscher.
Natürlich habe ich auch den BenQ EX3203R mit unserem Spyder kalibriert. Nach der Kalibrierung mit dem Spyder wurden die Farben geringfügig wärmer. Im wichtigen sRGB-Farbraum erreicht das Display volle 100% Farbabdeckung und bietet damit einen sehr guten Wert für fast alle wichtigen Anwendungen. Im AdobeRGB-Spektrum erreicht er immerhin 84%. Für Grafiker und Videokünstler gibt es also besser geeignete Monitore. Der BenQ will aber auch kein Grafiker-Monitor sein. Dafür hat er einen großen Bruder, der auf den Namen BenQ SW2700PT hört.
Eine Besonderheit des Monitors ist seine Eyecare-Funktion. Wie vorhin schon kurz angerissen, befinden sich auf der Front unterhalb des BenQ-Logos eine Auskerbung, die sich bei genaueren Hinsehen als Sensor entpuppt. Dieser Sensor erfasst die Lichtverhältnisse bei euch im Raum und gleicht das Bild des Displays entsprechend an. Der BenQ EX3203R passt sowohl seine Helligkeit und seine Farbtemperatur an eure realen Bedingungen an. Gerade jetzt im Winter sitze ich sowohl bei Tageslicht und auch bei Dunkelheit vor dem Display und hatte nie das Gefühl, dass meine Augen müde wären. Die Funktion lässt sich aber auch komplett in den Menüs ausschalten.
Bei einer Displaygröße von 31,5 Zoll ist eine 1440p-Auflösung aber auch wirklich das Äußerste. Full HD wäre bei einem normalen Sitzabstand eines Monitors nicht lustig. So wie es ist, geht es in Ordnung. In Zukunft sollte der Weg aber in Richtung eines 4K-Panels gehen.
USB-Hub & Anschlüsse
Beim Thema Anschlüsse geht BenQ mit dem EX3203R einen etwas anderen Weg. Wir haben zwei HDMI-Anschlüsse mit dem Standard 1.4. Alex hatte in einem anderen Artikel schon mal erklärt, welcher Anschluss für welche Formate notwendig sind. Um HDR via HDMI zu übertragen, müssen die Anschlüsse mindestens HDMI 2.0a besitzen. Entsprechend bekommt ihr über keinen der beiden HDMI Eingänge HDR zum laufen.
Alternativ gibt es ja auch noch einen DisplayPort-Eingang. Hier nutzt BenQ zum Glück den Standard 1.4 und damit könnt ihr ein HDR Signal an euren Monitor übertragen. Wer also das HDR-Feature nutzen möchte, sollte darauf achten, den BenQ EX3203R via DisplayPort anzusteuern.
Zusätzlich gibt es noch ein USB-Hub am BenQ EX3203R. Dieser besteht aus 2x USB 3.1 Typ A und einem Typ C. Der Typ C-Anschluss dient dabei als Upstream-Zubringer. Er kann aber auch gleichzeitig euer Bildsignal an den Monitor senden. Wenn ihr euch für diese Art der Bildübertragung entscheidet, könnt ihr aber nicht die volle Auflösung des BenQ EX3203R nutzen, sondern nur Full HD. Für die Funktion Bild-in-Bild ist das ein nützliches Feature, aber ansonsten eher nice-to-have.
Verschachteltes Menü
Das Menü wird über die 5 Tasten unter dem Display gesteuert. Im Menü gibt es die üblichen Einstellungen für Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur. Dazu kommen verschiedene Voreinstellungen wie ein Blaulichtfilter und die verschiedenen Einstellungen für HDR. Leider ist das Menü etwas unübersichtlich aufgebaut. Zum Glück richtet man seinen Monitor meistens ja auch nur einmal ein und dann nie wieder. Von daher kann ich auch mit einem unübersichtlichen Menü leben.
Die Knöpfe selbst haben einen kurzen Hub und wenn man gerade vor dem Monitor sitzt erwischt man auch genau den Knopf, den man drücken möchte. Die kleinen Einprägungen am unteren Rahmen helfen dabei zusätzlich. Hier ist der BenQ EX3203R also schon mal weiter als viele andere Mitbewerber.
Fazit: BenQ EX3203R
BenQ liefert mit dem EX3203R einen echt guten Monitor ab. Das schlichte Äußere mit den Chrom-Standfuß sorgt für ein elegantes Gesamtbild. Dank FreeSync 2 HDR kann sich das Display gut mit einer Radeon-Grafikkarte abgleichen und mit 144Hz machen Games auch noch etwas mehr Spaß als mit 60Hz. Da mein Fokus bei Spielen nicht auf Shootern liegt, komme ich auch gut mit den 4ms Reaktionszeit zurecht.
Die Pixeldichte von 93ppi ist das größte Manko. An einem PC-Monitor sitze ich näher dran und daher fällt der PPI-Wert bei dieser Displaydiagonalen auf. Mit HDR400 rutscht der BenQ EX3203R auch nur gerade so in den Bereich HDR.
Bei einem Preis von knapp unter 500 Euro ist das aber alles sehr relativ. Für das Geld bekommt ihr ein großes und hübsches 31,5 Zoll Display mit ein paar tollen technischen Eigenschaften in einem stylischen und schlichten Gehäuse. Der Rest ist Meckern auf sehr hohem Niveau.
BenQ EX3203R bei uns im Shop
Stand: 11/2019