Mit dem MOBIUZ EX2710Q hat BenQ einen 27 Zoll großen Gaming-Monitor im Angebot. Der bietet neben AMD FreeSync Premium viele aktuelle Software-Features inkl. HDRi. Und der Monitor überzeugt im Test.
Der BenQ MOBIUZ EX2710Q hat mit 27 Zoll die ideale Größe für den heimischen Schreibtisch. Mit 165Hz Bildwiederholrate und 1440p Auflösung eignet er sich aber auch sehr gut für Gaming, egal ob E-Sport oder Konsole. Während meiner Testphase habe ich ihn zusammen mit meinen Notebooks und meiner Xbox Series S verwendet.
Die Helligkeit des BenQ MOBIUZ EX2710Q wird mit 250 cd/m² angegeben. Zudem soll er den sRGB-Farbraum mit bis zu 99 Prozent abdecken. Abgesehen davon gibt es keine weiteren Farbraumangaben. Der Monitor kann höhenverstellt, geneigt und geschwenkt werden und ist damit ziemlich gelenkig.
Als Anschlüsse stehen unter anderem HDMI 2.0 und DisplayPort 1.2 zur Verfügung. Einen großen Wert legt BenQ auf das Soundsystem, denn hier kommen zwei 2,5-Watt-Lautsprecher mit treVolo-Label zum Einsatz.
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Lieferumfang & Montage des BenQ MOBIUZ EX2710Q ist simpel
Der Lieferumfang und der Aufbau sind schnell erklärt: Das gut verpackte Display wird auf den Monitorständer – bestehend aus Hals und Fuß – ohne Schraubenzieher aufgesteckt.
Dann werden das Netzteil und das HDMI-Kabel angeschlossen, fertig. Es liegen noch DisplayPort-Kabel, USB-Type-B-Kabel und eine Anschluss-Abdeckung für den Monitor bei. Das Auspacken hat Spaß gemacht und alles war sicher verpackt.
BenQ gibt eine zweijährige Garantie (Pick up Repair and Return) auf das Gerät. Wer mehr darüber erfahren will, kann es hier nachlesen.
Design & Verarbeitung überzeugt
Das Design des BenQ MOBIUZ EX2710Q gefällt mir persönlich sehr: Es ist ein Gaming-Monitor, der aber nicht zu stark nach Gaming aussieht. Das Design ist etwas kantig, der Monitor in Silber und Schwarz gehalten, nur am mitgelieferten Standfuß gibt es etwas Orange. Der zweibeinige Standfuß ist übrigens angenehm schmal und passt damit auch auf kleine Tische.
Die Verarbeitung lässt kaum einen Wunsch offen, auch wenn Großteils nur Kunststoff verwendet wird. Dieser ist aber stabil und macht einen langlebigen Eindruck. Die Displayränder sind sehr schmal, dafür besitzt der BenQ MOBIUZ EX2710Q ein auffälliges Kinn. In diesem befinden sich die zwei Lautsprecher, ein Lichtsensor für HDRi in der Mitte sowie ein Button ganz rechts.
Besonders gefreut habe ich mich über die Flexibilität des Aufbaus: Höhenverstellbar bis 13 Zentimeter, schwenkbar in beide Richtungen bis 20 Grad und neigbar von -5 bis +20 Grad. Damit kann der Blickwinkel gut an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Der Standfuß hat ausreichend Gewicht, um den Monitor fest an seiner Stelle zu halten. Wem das nicht genügt, der kann einen VESA-Arm (100×100) verwenden. Dieser gibt euch mehr Freiheit und löst den Monitor vom Tisch, womit ihr mehr Platz habt.
Insgesamt kann man an der Verarbeitung nicht meckern, auch wenn hauptsächlich Kunststoff zum Einsatz kommt. Das Design hat nur dezente Gaming-Elemente und passt daher in viele verschiedene Umgebungen.
Bei den Anschlüssen ist der BenQ MOBIUZ EX2710Q durchschnitt
Der BenQ MOBIUZ EX2710Q bietet eine überschaubare, aber völlig ausreichende Menge an Anschlüssen: Es gibt zweimal HDMI 2.0, einmal DisplayPort V1.2, einmal Klinke für Kopfhörer oder externe Lautsprecher, dazu einen großen USB-B-Anschluss (Upstream) und zwei USB-A-Anschlüsse, damit der Monitor auch als HUB verwendet werden kann.
Insgesamt verfügt der Monitor also über alle nötigen Anschlüsse für ein ordentliches Setup. Da der Monitor für Gaming ausgelegt ist, fällt der Verzicht eines SD-Kartenlesers auch nicht ins Gewicht, er wäre aber ein nettes Extra gewesen.
Das Display überrascht positiv
Das Herzstück des BenQ MOBIUZ EX2710Q ist das Display. Offiziell hat der Monitor eine Farbtiefe von 8 Bit. Mein Windows 11 zeigt 10 Bit an. Ich tippe auf 8 Bit plus FRC.
Laut BenQ bietet der Monitor eine sRGB-Farbraumabdeckung von 99 Prozent, was für den Gaming-Bereich ein sehr guter Wert ist. Kaum ein Videospiel arbeitet im DCI P3- oder AdobeRGB-Farbraum. Eine Helligkeit von 250 Nits und eine Reaktionszeit von 1ms (MPRT) werden ebenfalls genannt. Zudem beherrscht er AMDs FreeSync-Premium-Technologie. Das bietet vor allem einen Vorteil bei Bildraten zwischen 48 und 165 Hz via DisplayPort sowie 48 und 144 Hz via HDMI und sorgt für weniger Tearing.
Der Monitor beherrscht diverse Farbmodi und bietet echtes HDR neben HDRi (BenQ FAQ) an. Das ist quasi eine HDR-Emulation, die auf dem Umgebungslicht basiert.
Dafür hat der BenQ MOBIUZ EX2710Q mehrere Sensoren. Es ist quasi ein „smartes“ HDR, fällt jedoch in keine der VESA-genormten DisplayHDR-Kategorien (400, 600, 1000 etc.) und ist damit eigentlich kein echtes HDR. Es verwandelt SDR-Inhalte in HDR-ähnliche Inhalte.
Wichtiger Hinweis zur Bildwiederholungsrate: HDMI 2.0 unterstützt kein 1440p bei 165Hz und voller Farbabtastung (4:4:4). Es geht entweder 1440p in 144Hz bei voller Farbabtastung oder 1440p bei 165Hz und niedriger Farbabtastung (10 Bit 4:2:0, 8 Bit 4:2:2). Das Problem sollte HDMI 2.1 in Zukunft lösen. Nutzer*innen, die den DisplayPort-Anschluss verwenden, sollten kein Problem haben.
Zuerst möchte ich meine persönliche Erfahrung nennen und danach gehe ich auf die Ergebnisse meiner Spyder5-Messung ein.
Persönliche Erfahrung
Ich habe den BenQ MOBIUZ EX2710Q als Gaming-Monitor für meine Xbox Series S und als „Fernseher“ für Netflix und YouTube verwendet. Aber natürlich auch als zweiten Monitor für mein Notebook zum Arbeiten. Anfangs war ich etwas skeptisch gegenüber der Angabe von 250 Nits Helligkeit. Im Alltag hatte ich aber keine Probleme mit der maximalen Helligkeit. Dennoch geht es natürlich besser, denn eine höhere maximale Helligkeit ist gerade bei hellen Räumen (viele Fenster etc.) hilfreich.
Mit der Xbox Series S habe ich den Monitor mit 1440p und 120Hz (Maximum der Series S) genutzt, am PC mit den 144Hz. Das Bild ist ordentlich scharf und die Farben passen, variieren aber abhängig vom gewählten Farbmodus stark.
Der BenQ MOBIUZ EX2710Q bietet ein großzügiges Menü mit vielen Einstellungen. Es lohnt sich daher, ein wenig Zeit zu investieren und die passenden Einstellungen für den eigenen Geschmack zu finden.
Ich habe diverse Einstellungen ausprobiert und bin am Ende bei den Folgenden gelandet:
- Farbmodus-> FPS
- Helligkeit-> 100
- AMA -> 2
- Schärfe -> 6
- FreeSync Premium: Ein
Damit habe ich eine Bildqualität erhalten, die mir beim Gaming am besten gefällt. Bei Medien (Netflix, YouTube) habe ich auch gerne den Display-HDR-Modus verwendet. Das kann aber bei jedem Nutzer anders sein, dafür bietet der Monitor auch genügend verschiedene Anpassungsmöglichkeiten.
Die Farbwiedergabe des BenQ MOBIUZ EX2710Q ist für Gaming und den Alltag am Notebook gut geeignet: Farben wirken lebhaft, aber nicht übersättigt. Das HDR erzeugt ein angenehmes Bild mit ausreichend Dynamic-Range. Dunkle Bereiche ertrinken nicht im Schwarz und Details sind deutlich sichtbar.
HDRi, Reaktionszeit und AMD FreeSync
Das „smarte“ HDRi erzeugt in vielen Spielen ein eindrucksvolles Bild, das nahe am Display HDR liegt. Dabei stellt es dunkle Bereich noch heller dar, was gerade in Videospielen eine gute Sache ist. Schließlich könnte sich darin ja auch ein Gegner verstecken. Manchmal sind die Farben – vor allem Rottöne – aber zu knallig, wie ich es auf manchen Wiesen in Assassin’s Creed: Valhalla erlebt habe. Insgesamt leistet das HDRi aber einen guten Job.
Die schnelle Reaktionszeit von 1ms, das scharfe Bild in 1440p und die flüssigen 144Hz (PC) bzw. 120 Hz (Konsole) haben zu keinem Moment enttäuscht und Gaming ist mit dem MOBIUZ EX2710Q wirklich ein großer Spaß. Wer eine stärkere Konsole (Xbox Series X, Playstation 5) oder einen starken Gaming-PC hat, dem könnten die 1440p zu niedrig sein. Hier ist dann ein 4K-Monitor angebracht. Für mich war es aber völlig ausreichend und auch das Maximum, das die kleine Series S erreichen kann.
Positiv sind die beiden Funktionen AMD FreeSync und BenQ EyeCare hervorzuheben. FreeSync hilft bei Spielen, Tearing vorzubeugen und hat sich in der Vergangenheit als wirksame Technik für eine flüssigere Gaming-Erfahrung erwiesen. Die Eye-Care-Technologie von BenQ kann den Blaulicht-Faktor und die Display-Helligkeit an die Umgebung anpassen. Das soll die Augen besonders bei langer Arbeit vor dem Monitor schonen.
BenQ MOBIUZ EX2710Q: Ergebnisse der Spyder-Messung
Natürlich verlassen wir uns nicht nur auf unsere subjektive Meinung, sondern haben auch mit einem Datacolor Spyder5 nachgemessen.
Ich habe im Farbmodus „FPS“ nachgemessen. Heraus kam eine 100 prozentige Abdeckung des sRGB-Farbraums, 88 Prozent des AdobeRGB-Farbraums und 93 Prozent des P3-Farbraums. Das sind gute Werte. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Monitor eigentlich für Gaming gedacht ist. Die gemessen Werte haben sich bei einem Wechsel des Farbmodus nicht verändert. Ich konnte mit einer Farbraum-Kalibrierung mit dem Spyder keine besseren Werte herausholen. Der Monitor ist also ab Werk schon perfekt kalibriert.
Die offizielle Angabe von 250 Nits kann der Monitor nicht einhalten: Bei der Messung sind es 234 Nits. Mehr Helligkeit braucht es für Innenräume nur bedingt. Mehr als 300 Nits sind sinnvoll, wenn im direkten Sonnenlicht bzw. an einem Fensterplatz gearbeitet werden soll oder muss. Daher geht der Wert absolut in Ordnung. In verschiedenen HDR-Modi kann der Monitor auch kurz bis zu 400 Nits erreichen.
Der gemessene Kontrast ist im FPS-Modus 550:1 und wird im HDR-Modus (egal welcher) deutlich höher. Der Weißpunkt ist mit einem Wert von 7900 aber etwas kühl. Mit einem Spyder oder den Einstellungen am PC kann dem aber entgegengesteuert werden.
Für Video- und Bildbearbeitung ist der Monitor dank der guten Farbraumabdeckung bis zu einem gewissen Grad durchaus fähig. Für High-End-Bearbeitung braucht es natürlich noch bessere Werte. Der BenQ MOBIUZ EX2710Q kann also auch bei einer Messung mit dem Spyder überzeugen.
Monitor-Menü (OSD) ist selbsterklärend
Der BenQ MOBIUZ EX2710Q lässt sich über zwei Tasten auf der Rückseite und einen Joystick steuern: Dazu gibt es noch einen Power-Button und eine eigene Taste, um zwischen den HDMI-Einstellungen zu wechseln. Alle Tasten befinden sich rechts am Monitor.
Das Menü selbst ist ziemlich übersichtlich und selbsterklärend:
- Eingabe: HDMI 1 & 2, DP und Szenarios
- Schnellmenü: Standard, Spiele, Kino
- Farbmodus: Cinema HDRi, Custom, DisplayHDR, ePaper, FPS, Game HDRi, HDR, M-Book, Racing game, RPG, sRGB
- Eye Care: B.I. +, Nach Dauer anpassen, Low Blue Light, Farbschwäche
- Audio: Audiomodus, Lautstärke, Stumm
- System: OSD-Einstellungen, Auto-Abschaltung, LED Anzeige, Anzeige, RGB PC-Bereich, Informationen, Vorgabe
Am meisten kann im Bereich Farbmodus angepasst werden. Zu Auswahl stehen genügend Farbmodi, die aber weiter verfeinert werden können. Wichtig ist die Funktion AMA: Das ist ein Overdrive-Modus, der Motion Blur reduziert, aber bei zu hoher Stufe zu Ghosting führen kann.
Die Lautsprecher sind besser als erwartet
Der Monitor hat zwei integrierte 2,5-Watt-Lautsprecher und einen 5 Watt Subwoofer. Beide Lautsprecher sind vorne auf der unteren Blende angebracht, der Subwoofer befindet sich auf der Rückseite. Zu meiner Überraschung haben mich die Lautsprecher überzeugt. Für Monitor-Lautsprecher sind sie angenehm voll in Klang, werden laut und bieten ausreichend Bass.
Ich habe damit Musik gehört, in Destiny 2 andere Hüter gejagt und einen Seinfeld-Rewatch gestartet. Tatsächlich habe ich mir zu keiner Zeit weitere Lautsprecher gewünscht. Natürlich befindet sich die Klangqualität nicht auf dem Niveau teurer und leistungsstarker Soundbars oder externer Lautsprecher. Für den Schreibtisch oder als (kleiner) Fernseher eignen sie sich aber durchaus. Der Klang ist selbst in actiongeladenen Szenen sehr wuchtig. Als Audiomodus ist bei mir die meiste Zeit über „Live/POP“ eingestellt gewesen. Damit hatte ich in vielen Szenarien den für mich besten Klang.
So oder so, die Lautsprecher des BenQ MOBIUZ EX2710Q sind ein kleines Highlight und völlig ausreichend für den alltäglichen Gebrauch. Wer mehr Lautstärke oder bessere Klangqualität braucht, kann ganz einfach über den Klinkenanschluss externe Lautsprecher anschließen.
Fazit: BenQ MOBIUZ EX2710Q
Der BenQ MOBIUZ EX2710Q hat mich knapp drei Wochen begleitet. Dabei kam er als Zweitmonitor für mein Notebook und als Gaming-Monitor für meine Xbox Series S zum Einsatz. Dabei hat er immer eine gute Figur gemacht.
Die gute Farbraumabdeckung macht ihn zu einem guten PC-Monitor und mit 1440p nativer Auflösung wird alles knackig scharf dargestellt. Durch die wirklich guten Lautsprecher und die flüssigen 144Hz bzw. 165Hz eignet er sich perfekt als Gaming-Monitor, besonders für Konsolen.
Er bietet umfangreiche Software-Funktionen, hat viele Anpassungsmöglichkeiten in den Einstellungen und leistet sich in keiner Kategorie einen echten Patzer, nur die durchschnittliche maximale Helligkeit könnte etwas höher ausfallen. Wer auf der Suche nach einem Gaming-Monitor mit 27 Zoll ist, wird garantiert nicht enttäuscht.
Der Preis von 499,00 €* ist der Leistung angemessen. Natürlich gibt es auch günstigere Gaming-Monitore in dem Bereich, diese haben aber weniger Features, keine Lautsprecher und oftmals eine schlechtere Farbdarstellung. Der BenQ MOBIUZ EX2710Q ist ein guter Allround-Monitor für Medien, Videobearbeitung und Gaming.
BenQ MOBIUZ EX2710Q bei uns im Shop
Stand: Oktober 2021