BenQ hat einige Monitore am Start, die sich speziell an Fotografen und Grafiker richten. Einer davon ist der SW270C, der mit einer besonders guten Farbraumabdeckung allen das Leben leichter machen soll, die auf Farbgenauigkeit angewiesen sind. Ob das Display hält, was es verspricht, klären wir im Test.
Das gefällt uns
- sehr gute Farbwiedergabe
- viele Ergonomiefunktionen
- viele Anschlüsse
- Hotkey Puck
Das gefällt uns nicht
- Display könnte heller sein
BenQ verspricht 100% Abdeckung des sRGB-Farbraums und 99% AdobeRGB. Kleiner Spoiler vorab: Die Werte stimmen. Aber auch jenseits der Farbwerte bietet der SW270C ein paar Features, die das Arbeiten mit ihm sehr angenehm gestalten.
BenQ PhotoVue SW270C bei uns im Shop
Display
Beginnen wir mit dem wichtigsten: dem Display. Das matte 27“ Display löst mit 2560×1440 px auf und bietet damit einen PPI-Wert von 108. Eure Inhalte werden also knackscharf dargestellt. Wie es sich für ein IPS-Display gehört, sind die Blickwinkel großzügig und auch bei seitlichem Blicken dunkelt es sich nur unmerklich ab. Da das Display matt ist, habt ihr hier mit störenden Reflexionen kein Problem.
Der SW270C ist ein Monitor für Bildbearbeitung. Von daher legt BenQ Wert auf große Farbtreue und liefert auch ziemlich gute Werte ab. 100% sRGB, 99% AdobeRGB und 95% NTSC-Farbraum. Damit seid ihr in allen Belangen auf der sicheren Seite. In unserer Datenbank liefert bei vergleichbaren Monitoren nur der PD2720U von BenQ (unser Test) ein besseres Ergebnis ab.
Der SW270C ist ab Werk kalibriert und ein entsprechendes Protokoll liegt in der Verpackung dabei. Falls ihr den Monitor kalibrieren wollt, dann könnt ihr auf die mitgelieferte Software zurückgreifen.
Die Farbwiedergabe ist einwandfrei. Ihr bekommt satte Schwarzwerte und schöne Kontraste.
Bei der Helligkeit liefert der SW270C eine durchschnittliche Leistung ab. In der Spitze erreicht er 311 cd/m², die durchschnittliche Ausleuchtung liegt bei 276 cd/m². Die Werte sind okay und reichen im Alltag aus. Die Ausleuchtung ist leider nicht ganz gleichmäßig. Zu den Seiten hin fällt die Helligkeit zum Teil merklich ab.
Die Helligkeitswerte stellen im Alltag aber kein Problem dar, da ihr das Display mit den mitgelieferten „Scheuklappen“ vor unerwünschtem Lichteinfall schützen könnt.
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Menü
Das Menü ist übersichtlich strukturiert und bietet euch Zugriff auf alle Einstellungen, die ihr benötigen könntet. Da sich dieser Monitor in erster Linie an Leute, die viel mit Foto- und Videobearbeitung zu tun haben richtet, gibt es natürlich eine Menge Farbräume, aus denen ihr wählen könnt. Im Einzelnen sind dies natürlich AdobeRGB und sRGB, DCI-P3, aber auch ein schwarz-/weiß-Modus, Rec. 709 und HDR stehen zur Verfügung. Zusätzlich gibt es noch zwei freie Plätze für eure eigenen Einstellungen.
Der SW270C unterstützt auch PiP (Picture in Picture) und PbP (Picture by Picture). Vor allem letzterer Modus ist interessant. Denn es lassen sich zwei verschiedene Rechner gleichzeitig an den Monitor anschließen und nutzen. Schließt einfach eure Tastatur direkt an den Monitor an. Ihr könnt bei diesem Aufbau mit einem einfachen Tastendruck mit dem Hotkey Puck zwischen beiden Systemen wechseln. Das ist wirklich praktisch und wer einmal so gearbeitet hat, wird es nicht mehr missen wollen.
Mit dem Hotkey Puck des SW270C könnt ihr komplett das Menü bedienen. Ihr habt dort drei Shortcut-Tasten, die ihr frei belegen könnt. Zusätzlich gibt es eine Zurück-Taste. Das Ändern der Werte geschieht mittels Drehregler, der sich in der Mitte des Pucks befindet. Es ist einfach und intuitiv. Die Tasten am Display für die Menüsteuerung habe ich von daher nicht einmal genutzt.
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Ergonomiefunktionen
Volle Punktzahl. Der SW270C lässt sich 15 cm in der Höhe verstellen. Die Neigungswinkel reichen von -5° bis +20° und ihr könnt den SW270C 45° nach links oder rechts schwenken. Wer mag, kann den Monitor auch um 90 Grad drehen und hochkant nutzen.
Damit lässt er sich wirklich für jeden optimal einstellen.
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Anschlüsse
Anschlüsse gibt es hier reichlich. Bis auf die beiden USB-A-Ports und den Cardreader, die seitlich wegführen, sind alle Anschlüsse senkrecht angebracht. Solltet ihr also eine Wandhalterung benutzen, könnt ihr auch flache Varianten nutzen.
Im Einzelnen habt ihr hier einen Upstream-Anschluss, um die beiden USB-A-Ports zu aktivieren. Dazu gibt es 2x HDMI, einmal DisplayPort und einen USB-C-Port. Mit dieser Auswahl seid ihr für alle Alltagssituationen gut gerüstet.
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Design und Verarbeitung
So richtig stylische Schönheiten sind BenQ-Monitore nicht. Da macht der SW270C keine Ausnahme. Aber das schlichte Design mit seinem Fokus auf Funktionalität gefällt mir sehr gut. Es gibt keinerlei überflüssigen Zierkrempel. Auf der Frontseite gibt es mittig einen BenQ-Schriftzug und rechts den Powerbutton und fünf Tasten für das Menü. Die hätte man aus meiner Sicht auch weglassen können, denn die Steuerung über den Hotkey-Puck ist wesentlich komfortabler als über die Tasten.
Als Material setzt BenQ beim SW270C auf grauen und matten Kunststoff. Der macht einen wertigen Eindruck und hat den Vorteil, dass man nicht jedes Staubkorn sofort sieht.
Der Fuß ist sehr schwer und massiv. Ihr braucht also ein wenig Platz auf dem Schreibtisch. Die massive Bauweise sorgt aber dafür, dass der Monitor bombenfest steht und ihr euren Schreibtisch auch mal kräftig durchrütteln könnt, ohne dass der Monitor sich bewegt. Nachwackeln gibt es hier nicht. Am unteren Ende des Standbeins ist die Ablage für den Hotkey-Puck. Die habe ich allerdings nicht benötigt, weil der Puck in aller Regel neben der Tastatur lag.
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Sound
BenQ verzichtet hier auf eingebaute Lautsprecher. Den Schritt finde ich gut, da die eingebauten Speaker bei Monitoren in aller Regel vieles sind, aber nicht gut.
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Lieferumfang und Montage
Der Lieferumfang ist üppig. Ihr findet neben dem Monitor ein USB-C-Kabel, ein DisplayPort auf Mini-DisplayPort-Kabel, ein USB-Upstream-Kabel und ein Stromkabel. Dazu gibt es noch die übliche höhere Literatur in Form von Schnellstartanleitung, Sicherheits- und Support-Hinweisen. Und es gibt eine CD mit Treibern und der Kalibrierungssoftware. Die könnt ihr euch aber auch an dieser Stelle herunterladen. Wie es sich gehört, legt BenQ auch einen Kalibrierungsreport mit bei. Und dazu gibt es den von mir sehr geschätzten Hotkey-Puck.
Der Aufbau ist schnell und ohne Werkzeug erledigt. Legt das Display am besten flach auf einen Tisch. Dann lasst ihr das Standbein auf der Rückseite einrasten. Jetzt nur noch den Fuß ansetzen und drehen, bis er einrastet. Als letzten Schritt zieht ihr die kleine Handschraube im Fuß an. Das war’s. Wenn ihr das Standbein einmal abnehmen müsst, müsst ihr lediglich den kleinen Kopf darunter drücken und schon könnt ihr es loslösen.
Ein Wort noch zum Karton. Der ist wirklich riesig und richtig durchdacht. Denn beim Auspacken müsst ihr Tetris rückwärts spielen. Die einzelnen Monitorteile sind in verschiedenen Fächern aus stabiler Pappe. Und die werden wie ein Puzzle zusammengesetzt. BenQ verwendet hier kaum Plastik. Finde ich richtig gut.
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Fazit BenQ PhotoVue SW270C
Was bleibt als Fazit? Der SW270C ist ein wirklich gelungener Monitor. Er bietet eine sehr gute Farbwiedergabe, ein scharfes und mattes Display und viele Ergonomiefunktionen. Das Menü ist gut strukturiert und bietet schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen. Dank des Hotkey Puck lässt sich auch sehr angenehm bedienen. An der Verarbeitung gibt es nichts zu Meckern und das Design ist angenehm schlicht.
Lediglich bei der maximalen Helligkeit könnte der SW270C eine Schippe drauflegen. Da sich dank der „Scheuklappen“ das Display aber gut gegen einfallendes Licht abschirmen lässt, fällt das nicht so sehr ins Gewicht.
Alles in allem ist er für Kreative, die ein Display mit exakter Farbwiedergabe suchen, ein Monitor, den sie in die engere Wahl ziehen sollten.
BenQ PhotoVue SW270C bei uns im Shop
*Stand: 12/2019