4K, HDR, 240 Hz – klingt gut, oder? Finden wir auch und haben uns deshalb den BenQ TK700STi geschnappt und ihm auf den Zahn gefühlt. Neben den genannten Specs bietet er noch AndroidTV und kann somit als Ersatz für einen normalen Fernseher dienen.
Das gefällt uns
- viele Features
- tolle Farben
- AndroidTV ermöglicht Einsatz als Fernseher-Ersatz
Das gefällt uns nicht
- Laut im Normalmodus
Bevor wir loslegen, könnt ihr euch das angepriesene Datenblatt des TK700STi noch in der ausklappbaren Tabelle ansehen.
In Sachen Optik gibt es nicht viel zu beschreiben. Ein Beamer bietet nicht so viele Möglichkeiten, das Rad neu zu erfinden. Letztlich ist es ein Beamer und sieht aus wie ein Beamer. Es ist ein flacher Kasten mit einem Objektiv. Ganz so platt ist es natürlich nicht.
Optisch fällt der BenQ TK700STi nicht wirklich auf und dürfte sich gut in alle Wohnzimmer einfügen. Es ist ein angenehm zurückhaltendes Design, das in keiner Weise „Gaming“ schreit. Einziges auffälliges Merkmal ist die geriffelte Oberfläche.
Anschlüsse, Lieferumfang & Inbetriebnahme
Bei den Anschlüssen gibt es nichts zu meckern. Es gibt zwei Mal HDMI 2.0b, einmal VGA, einen 3,5mm Audio-Ausgang und einen USB-Port. Der dient allerdings zum Laden/Betreiben von Geräten. Ihr könnt also bspw. euren Google Chromecast darüber mit Strom versorgen. Den VGA-Anschluss könnt ihr de facto vernachlässigen. Im Alltag wichtig sind die beiden HDMI-Anschlüsse.
Es gibt noch einen dritten HDMI-Anschluss. Der sitzt versteckt unter einer Abdeckung und ist für den Android TV-Stick gedacht. Um den mit Strom zu versorgen, gibt es noch ein kurzes microUSB-Kabel. Um den HDMI-Dongle BenQ QS01 einzusetzen, benötigst du einen Kreuzschraubenzieher. Der Einbau ist aber schnell erledigt. Du solltest ihn übrigens vor dem Einschalten einsetzen, denn ansonsten meckert der Beamer erst einmal, dass der Dongle nicht sitzt.
Die Einrichtung des Dongles ist dann einfach. Einfach mit eurem WLAN verbinden und schon könnt ihr AndroidTV genießen.
Beim Lieferumfang gibt es eine Überraschung, denn es liegt kein Kabel bei. Wenn ihr euch also für den BenQ TK700STi entscheidet, dann behaltet im Hinterkopf, dass ihr ein HDMI-Kabel mitkauft.
Nach oben
BenQ TK700STi bei uns im Shop
Tagestaugliche Lampe mit DLP-Technik
Der TK700STi erreicht maximal 3000 ANSI-Lumen. Das ist ein ordentlicher Wert, wenn auch kein Spitzenwert. Die Helligkeit reicht aus, um auch am Tag ein ordentliches Bild an die Wand zu werfen. In der Mittagssonne kam es bei mir allerdings auch ohne direkten Lichteinfall zu einem deutlichen Verblassen der Farben. Wer also draußen schauen will, sollte bis zum Abend warten. Positiv ist anzumerken, dass die Ausleuchtung sehr gleichmäßig ist. Mit bloßem Auge sind Unterschiede nicht festzustellen.
Die technische Basis für das Bild ist das DLP-Farbrad. Das färbt weißes Licht in rotes, grünes und blaues Licht. Das eingefärbte Licht wird dann weitergeleitet und auf der Leinwand ausgegeben. Das Licht trifft also in Schichten auf die Leinwand. Davon merkt ihr aber im normalen Betrieb nichts, sondern nehmt nur das komplett farbige Bild wahr.
Quelle: Texas Instruments/YouTube
Nach oben
Übersichtliches und umfangreiches Menü
Das Menü ist BenQ gut gelungen. Es ist übersichtlich und gut strukturiert. So findet ihr schnell die von euch gewünschte Option und könnt den Beamer optimal auf eure Bedürfnisse einstellen. Ihr steuert den Beamer wahlweise über die Tasten auf der Oberseite oder über die gut aufgebaute Fernbedienung.
Der TK700STi besitzt eine automatische Trapezkorrektur, die in den allermeisten Fällen für eine gute Ausrichtung des Bildes sorgt. Die Trapezkorrektur ermöglicht euch übrigens eine vertikale und horizontale Bildanpassung. Falls das doch einmal nicht ausreichen sollte, könnt ihr mit den Standfüßen nachjustieren.
Für das gewünschte Bild stehen euch verschiedene Modi zur Verfügung: Hell, Wohnzimmer, Kino, Sport und Gaming. Letzterer drückt die Latenz des Beamers im Vergleich zu den anderen Modi spürbar. Das kann euch in schnellen Spielen zum Vorteil gereichen.
Für den normalen Film-/Serienkonsum bin ich mit dem Modus „Kino“ sehr gut gefahren. Der Kontrast ist gelungen und die Farben machen gerade in abgedunkelten Räumen viel Spaß. Falls ihr einen genaueren Überblick über alle Möglichkeiten haben wollt, empfehle ich den Blick in die Bedienungsanleitung.
Mit dem schon erwähnten Dongle bekommt ihr nach der Einbindung in euer WLAN noch AndroidTV. Auf dem Stick waren verschiedene Dienste, wie etwa Amazon Prime oder YouTube vorinstalliert. Falls es andere Apps sein sollen, habt ihr Zugriff auf den Play Store. Die Einbindung ist einfach. Im Anschluss steht euch sogar die Sprachsteuerung über den Google Assistant zur Verfügung. Die klappt zwar nicht immer reibungslos, aber das ist nicht die Schuld von BenQ. Neben Streaming könnt ihr, sofern sich euer Smartphone im selben WLAN befindet, auch Screen Mirroring betreiben und eure Fotos und Videos direkt auf dem TK700STi abspielen.
Nach oben
BenQ TK700STi bei uns im Shop
Helles und farbenfrohes Bild
Filme machen richtig Spaß. Wie bereits erwähnt, habe ich hierfür den Modus Kino genutzt. Den Sportmodus habe ich eher gemieden. Die Erfahrungen, die Clemens mit dem TH685i gemacht hat, wiederholten sich. Die Latenz war zwar sehr gering und es gab kaum Schlieren bei schnellen Bewegungen. Aber die Farben waren arg verfälscht. In den Modi Gaming und Wohnzimmer gibt es hingegen kein Problem mit den Farben.
HDR macht ebenfalls Spaß. Die Farben sind intensiv, ohne dass sie übertrieben und unrealistisch wirken.
Bei langsameren Spielen bietet sich Zocken in 4K an. Anno bspw. macht auf einer großen Leinwand in 4K einfach nur Spaß. Schnelle Games solltet ihr in Full HD spielen. Denn dann könnt ihr bei einem Input Lag von 4ms mit 240Hz zocken. Fetzt.
Die maximale Bildgröße beträgt 300 Zoll oder knapp 7,6 Meter. Bei knapp zwei Metern Abstand bekommt ihr schon ein Bild mit 100 Zoll Diagonale. Der Abstand sollte sich in den meisten Zimmern einrichten lassen.
Wer über eine glatte Tapete verfügt, kann die Bilder direkt an die Wand werfen. Natürlich sind Unebenheiten aus der Nähe deutlich zu sehen. Bei mir war es aus knapp einem Meter Abstand aber nicht mehr zu bemerken. Falls das bei euch anders ist, rate ich euch zu einer vernünftigen Leinwand.
Nach oben
BenQ TK700STi bei uns im Shop
Der Klang ist besser als erwartet
Interne Speaker sind so eine Sache und in aller Regel weder Fisch noch Fleisch. So ist das auch beim hier verbauten 5 Watt Speaker. Der liefert auf einer vernünftigen Resonanzfläche auch einen brauchbaren Sound. Tiefen, Mitten und Höhen sind voneinander unterscheidbar und kein einheitlicher Brei. Die Höhen neigen auch nicht dazu, ins Schrille abzugleiten. Die Tiefen sind allerdings, und das ist wenig erstaunlich, am schwächsten ausgeprägt. Der TK700STi wird auch überraschend laut und übertönt seine Eigengeräusche mühelos.
Der Klang reicht zum Zocken oder gelegentliches TV-Schauen. Für richtiges Kino-Gefühl müsst ihr allerdings eine vernünftige Anlage anschließen.
Nach oben
Im Normalmodus ist der TK700STi deutlich zu hören, in ECO ist er leise
Beamer produzieren Hitze und müssen daher gekühlt werden. Und natürlich gilt auch hier, dass ein Beamer umso lauter ist, je heller das Bild ist.
Im Normalmodus ist er bei geringen Lautstärken deutlich zu hören. Auch aus größeren Entfernungen. In dunkleren Räumen reicht der ECO-Modus vollkommen aus. Und in diesem Modus ist der TK700STi auch bei geringer Lautstärke nur in stillen Momenten zu vernehmen. Aus etwa 1,5 Metern Entfernung übertönten Dialoge die Geräusche des Beamers. Noch leiser ist er im Modus Extrem-ECO. Aber dann sind die Filme auch mehr ein Hörspiel als ein Kino-Erlebnis.
Von daher rate ich euch zum ECO-Modus. Mit dem fahrt ihr in den allermeisten Fällen gut.
BenQ TK700STi bei uns im Shop
Lampentausch ist leicht (nur nicht beim ersten Mal)
Die Lampe hat im Normalmodus eine Lebenserwartung von 4000 Stunden Nutzungsdauer. Anders ausgedrückt: Ihr könnt an 1000 Tagen vier Stunden lang den Beamer nutzen, bevor ein Lampentausch fällig wird. Nutzt ihr den ECO-Modus, dann verdoppelt sich die Lebensleistung auf 8000 Stunden. Der Extrem-ECO-Modus kitzelt mit 10.000 Stunden noch mehr heraus. Der Preis dafür ist allerdings ein relativ dunkles Bild.
Wenn ihr die Lampe tauschen wollt, ist es beim ersten Mal etwas aufwändiger. Das Lösen der zwei seitlichen Schrauben und das Abziehen der Wartungsklappe sind kein Problem. Danach erwartet euch aber noch eine geklebte Kunststoffschicht im Inneren. Erst wenn ihr die entfernt habt, kommt ihr an die Lampe heran und könnt sie tauschen. Eine Ersatzlampe kostet derzeit 159 Euro* und ihr findet sie direkt bei BenQ.
Nach oben
Fazit BenQ TK700STi: 4K-Beamer mit gewissen Extras
Das Fazit? Mit 1299 Euro ist der BenQ TK700STi wahrlich kein Schnäppchen. Aber er bietet für das Geld eine Menge und ist insgesamt ein gelungener Allrounder. Eine einfache Einrichtung, eine helle Lampe, die in den meisten Umgebungen überzeugt, viele Features und tolle Farben.
Aber nicht nur bei Filmen macht der TK700STi eine gute Figur. Auch das Zocken macht richtig Spaß. Dank der 240 Hz in 1080p gilt das auch für schnelle Spiele. Ein so großes Bild, wie es der Beamer bietet, sorgt für eine unglaubliche Immersion und ein intensives Spielerlebnis.
AndroidTV erweitert die Möglichkeiten eines normalen Beamers enorm und spendiert dem TK700STi ein Feature-Set, das sich vor vielen Smart TVs nicht zu verstecken braucht.
Kritik gibt es natürlich auch. Es wäre schön, wenn BenQ den AndroidTV-Dongle ab Werk verbaut. So spart sich der Endkunde das Aufschrauben und die Montage und wird auch nicht vom Beamer angemotzt, dass etwas fehlt. Darüber hinaus wäre die Beilage eines HDMI-Kabels noch schön gewesen. Ganz ohne Kabel sollte man heutzutage kein Gerät ausliefern.
Alles in allem ist der Beamer ein stimmiges Gesamtpaket. Wer auf 4K verzichten kann, aber ein ähnliches Feature-Set haben möchte, sollte sich den BenQ TH685i ansehen, der auch deutlich günstiger ist.
BenQ TK700STi bei uns im Shop
*Alle Preise: Stand 10/2021