Tencent will ein größeres Stück des Assassin’s Creed-Herstellers Ubisoft haben und scheint bereit, eine Menge Geld auf das Problem zu werfen.
Laut einem Bericht von Reuters will Tencent mit einer großen Investition sich mehr von Ubisoft einverleiben. Dem chinesischen Konzern gehören durch Aktienkäufe bereits 5% am französischen Publisher. Das Ziel soll sein, der größte Einzel-Aktionär von Ubisoft zu werden.
Das soll gelingen, indem Tencent bereit ist, das doppelte des Aktienpreises zu zahlen und einen Teil davon direkt von den Firmengründern – Familie Guillemot – kaufen wird. Ubisoft und Tencent haben in der jüngsten Vergangenheit zusammengearbeitet, um die Spiele des Publishers auch auf dem chinesischen Markt zu veröffentlichen.
„Tencent ist sehr entschlossen, den Deal abzuschließen, da Ubisoft ein so wichtiger strategischer Vermögenswert für Tencent ist“
Ubisoft hat viele starke Marken unter seinem Dach. Assassin’s Creed, Far Cry, Rainbow Six, Rayman und mehr. Sie sind also ein guter Kandidat für eine Übernahme. Die 5% an Aktien, die Tencent derzeit hält, kommen übrigens aus einem Deal aus 2018, als Ubisoft händeringend versuchte, eine feindliche Übernahme des französischen Medienkonglomerats Vivendi abzuwehren. Teil der Vereinbarung war es, dass Tencent keine weiteren Anteile von Ubisoft kaufen kann. Diese Vereinbarung ist Anfang 2022 ausgelaufen.
Laut eines Berichts von Bloomberg aus dem April, haben auch diverse Private-Equity-Unternehmen an Ubisoft Interesse. Die News lies seinerzeit den Aktienkurs des Unternehmens in die Höhe schnellen. Laut Reuters haben Führungskräfte von Tencent im Mai der Familie Guillemot einen Besuch abgestattet und ihren neuen Deal vorgestellt.
Tencent hat tiefe Taschen und ist auch bereits bei anderen Game-Publishern beteiligt
Der Plan von Tencent sieht wohl vor, dass sie bis zu 104 US-Dollar pro Aktie zahlen werden. Das ist mehr als Doppelte des aktuellen Werts. Einige dieser Aktien würden direkt von der Familie Guillemot kommen, die Ubisoft 1986 gegründet haben und aktuell 15% der Aktien halten.
Der Rest soll aus den 80% der Aktien kommen, die aktuell im Besitz der allgemeinen Öffentlichkeit sind. Tencent müsste hier eine Menge Geld auf den Tisch legen, um größter Einzel-Aktionär von Ubisoft zu werden. Kleingeld dürfte allerdings kein Problem sein. Tencent hält beispielsweise bereits 40% an Epic Games. Derzeit ist Tencent der zweitgrößte Videospiel-Publisher auf diesem Planeten – hinter Sony.
Das genaue finanzielle Volumen eines solchen Deals ist schwer zu beziffern, da nicht klar ist, wieviel prozentualer Anteil an Ubisoft das Ziel von Tencent ist. Sollte diese Übernahme so vonstattengehen, würde sie sich aber wunderbar in die Akquisitionen von Bethesda durch Microsoft, Bungie durch Sony sowie Microsoft und Activision oder die vielen kleinen Einkäufe der Embracer Group einreihen.
Nach den vielen Kontroversen von Ubisoft der letzten Jahre, wäre eine neue Führung vielleicht nicht die schlechte Idee, aber Tencent hat seine eigenen Schattenseiten. Was haltet ihr von diesem möglichen Deal? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.