BQ ist für seine Mittelklasse-Smartphones bekannt. Mit dem X2 haben sie erstmals ein Smartphone mit Android One im Programm. Es ist zudem eines der ersten Smartphones, das direkt Google Lens integriert hat. Die Leistung soll gegenüber dem Vorgänger deutlich gestiegen sein. Das habe ich mir mal genauer angesehen.
Das gefällt uns
- gute Verarbeitung
- gute Performance
- solide Kamera
Das gefällt uns nicht
Vorweg noch einmal die Specs meines Test-Gerätes. Ich habe hier die Version mit 3GB RAM und 32 GB internem Speicher. Wer sich die nicht durchlesen will, kann hier gleich zum eigentlichen Test springen. Und wer ganz ungeduldig ist und auch in Büchern die letzte Seite zuerst liest: Bitte hier klicken, um direkt zum Fazit zu gehen.
Produkteigenschaften des Aquaris X2 |
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Display | IPS LTPS LCD 5.65″, 18:9 2.5D, Multitouch – 10 kapazitive Berührungspunkte, In-Cell Corning Gorilla Glass Anti-Fingerprint-Beschichtung NTSC 85% Umgebungslicht bis 650 Nits Quantum Color + |
Auflösung | FHD+ 1080 x 2160 – 428 ppi |
Prozessor / Grafik | Qualcomm ® Snapdragon ™ 636 8x Qualcomm® Kryo™ bis 1.8 GHz, 14 nm Qualcomm ® Adreno ™ 509 bis 430 MHz |
Speicher | 3 GB RAM / 32 GB Flash 4 GB RAM / 64 GB Flash |
Mobilfunk | 4G+ (Cat 6):1 (2100) / 3 (1800) / 7 (2600) / 20 (800) 3G: I (2100) / II (1900) / IV (1700/2100) / V (850)/ VIII (900) 2G: 850 / 900 / 1800 / 1900 |
Funk | WLAN (Wi-Fi®) 802.11b/g/n/ac (Dualband- 2.4 GHz / 5 GHz) Bluetooth ® 5.0 GPS / Galileo / Glonass NFC |
SIM | Dual-Nano-SIM-Slot |
Anschlüsse | USB Typ C DisplayPort™ microSD ™ bis 256 GB (verwendet 2. SIM-Slot) 3.5 mm Klinkenanschluss für Kopfhörer (TRRS) |
Sicherheit | Fingerabdrucksensor |
Sensoren | Hall-Sensor, Beschleunigungsmesser eCompass, Umgebungslichtsensor Gyroskop, Näherungssensor |
Hauptkamera | Dual-Kamera Samsung S5K2L8, 12 MP + Samsung S5K5E8, 5 MP Blende ƒ/1.8, 1.29 μm/Pixel 6 Largan-Linsen Dual-Tone-Blitz Autofokus mit Phasenerkennung Dual PD Videoauflösung 4K@30fps Videostabilisator (Vidhance) Zeitlupe (1080p@120fps) Zeitraffer und Time Lapse Portraitmodus (Dual-Kamera) Face Beauty Auto-HDR Aufnahme im RAW-Format Manuelle Kontrolle der Parameter (Belichtungszeit, Fokus und ISO) Nachtaufnahme, Panorama und Serien-Modus |
Frontkamera | Samsung S5K4H7, 8 MP Blende ƒ/2.0, 1.12 μm/Pixel 4 Linsen Frontblitz Videoauflösung 1080p@30fps Portraitmodus (Einzelkamera) Face Beauty Selfie-Vorschaufenster |
Akku | 3100 mAh, Quick Charge 4+ Qualcomm® Quick Charge™ 3.0 Adapter inklusive |
Sound | Stereoklang Qualcomm® Aqstic™ Smart PA Qualcomm® aptX™-Technologie für Bluetooth® 2 Mikrofone (Rauschunterdrückung) FM-Radio |
Betriebssystem | Android 8.1.0 Oreo in der Version Android One |
Gewicht | 163 g |
Abmessungen | 150,7 x 72,3 x 8,25 mm |
Besonderheit | Hochwertiges Polycarbonat Eloxiertes Aluminium Schutz gegen Staub und Tropfwasser (IP52) |
Farben | Carbon Black Sand Gold |
Lieferumfang und Design
Der Lieferumfang ist übersichtlich. Neben dem Smartphone erwarten euch das Ladegerät, das Ladekabel, Garantie-Informationen und der Pin, um den SIM-Kartenschacht zu öffnen. Das war es dann auch schon. Eine Hülle oder Kopfhörer wären noch nett gewesen.
Das X2 liegt gut in der Hand und ihr kommt gut an alle Tasten. Die Tasten selber haben einen guten Druckpunkt und reagieren präzise auf Eingaben. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Es gibt keine störenden Grate und an keiner Stelle wackelt oder knarzt es.
Das Design ist unspektakulär und schlicht. Gefällt mir zugegebenermaßen ganz gut. Es gibt keine überflüssigen Spielereien und zusammen mit der Farbkombination Weiß/Gold wirkt das Telefon sehr wertig. Die Steuerung erfolgt über virtuelle Tasten am unteren Bildschirmrand. Die lassen sich leider nicht ausblenden und durch eine Gestensteuerung ersetzen. Die Rückseite ist bei meinem Modell matt. Das sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch unempfindlich gegen Fingerabdrücke.
Schade ist, dass der untere Rahmen so breit ausgefallen ist. Der hat keine Funktion und es ist nur das BQ Logo zu sehen. Er wurde wahrscheinlich aus Symmetriegründen genauso breit gehalten wie der obere Rand. Hier hätte ich mich über etwas mehr Display gefreut. Zusammen mit den virtuellen Tasten geht hier einfach viel Platz verloren.
Es ist nach IP52 zertifiziert und bietet demnach einen grundlegenden Schutz gegen Wasser und Staub. Trotzdem solltet ihr aufpassen, dass es nicht allzu nass wird.
BQ Aquaris X2 bei uns im Shop
Display
Das Display löst mit Full HD+ auf und stellt alle Inhalte schön scharf dar. Die Blickwinkel sind auch großzügig. Beim seitlichen Blicken dunkelt es nur marginal ab. Die Farben sind kräftig, wirken aber nicht übersättigt oder unrealistisch. Eine Änderung könnt ihr hier im Gegensatz zu Oberklasse-Smartphones nicht vornehmen.
In Sachen Helligkeit gibt es keinen Grund zur Klage. Die Helligkeitssteuerung greift in einem vernünftigen Rahmen ein und auch in der prallen Sonne sind Inhalte gut zu erkennen.
Performance
In Sachen Performance braucht sich das X2 nicht zu verstecken. Gegenüber dem Vorgänger (hier findet ihr unseren Test) wurde die Leistung laut BQ um 67% gesteigert und der Stromverbrauch um 30% gesenkt.
Apps starten flüssig und auch der Wechsel zwischen verschiedenen Apps ist reibungslos. Wenn ihr Programme wie Lightroom mobile laufen lasst, solltet ihr euch aber auf eine längere Bearbeitungszeit einstellen. Apps wie Snapseed laufen aber problemlos.
Der Fingerprintreader auf der Rückseite hat eine angenehme Position und lässt sich gut erreichen. Er verrichtet seine Aufgabe auch genau so, wie er es soll: Das X2 ist zügig entsperrt.
Beim Zocken hat das X2 unterschiedlich performt. Spiele wie Asphalt 8 liefen reibungslos und haben auch Spaß gemacht. Mit Counter Strike-Verschnitten ruckelte es allerdings selbst bei runtergedrehten Detailstufen. Ruckler traten allerdings nur bei Shootern auf. Insgesamt überwiegt aber der positive Eindruck bei Games. Die Wärme-Entwicklung beim Zocken ist absolut im grünen Bereich. Bei einer längeren Gaming-Session wurde das Telefon natürlich warm, es war aber keinesfalls unangenehm oder gar heiß.
Der Akku reicht bei normaler Nutzung locker über den Tag. Bei mir sieht das so aus, dass ich eine Menge Messenger nutze, Mails lese, Surfe und Fotos bearbeite. Da gab es keine Probleme. Videobearbeitung und Zocken hat allerdings spürbar am Akku gezehrt. Falls ihr es zwischendurch mal ans Ladekabel hängen müsst: eine komplette Ladung dauert etwa zwei Stunden.
Eine Sache gefällt mir so richtig gut: Android One. Schnelle und regelmäßige Updates und eine Oberfläche, die nicht verunstaltet wurde. So soll es sein. Wer mit Android One nichts anfangen kann, dem sei es kurz erklärt. Das ist reines Android und die Hersteller, die es nutzen, dürfen an keiner Stelle Änderungen vornehmen. Das garantiert die schnellen Updates, die mittlerweile zum Markenzeichen für Android One geworden sind. Es entfallen eben die Anpassungen, die vorgenommen werden müssen, wenn man eine eigene meist optisch fragwürdige Oberfläche drüberstülpt.
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Kamera
Die Kamera ist grundsolide und liefert gute Ergebnisse ab. Erfreulich ist, dass sie nur in einem geringen Maß zum Rauschen neigt. Im Automatikmodus bekommt ihr schöne Farben und scharfe Bilder. Der Autofokus funktioniert auch fix, da gibt es nichts zu meckern. Wer mag, kann dem X2 die Entscheidung überlassen, wann es HDR zuschaltet und wann nicht. Die Ergebnisse sind ansprechend, die Farben wirken dabei nicht übersättigt und es gibt auch kaum störende Artefakte. Da habe ich schon deutlich schlechtere HDR-Modi gesehen. Einziges Manko: Man merkt, dass die Kamera mehrere Fotos mit unterschiedlicher Belichtungszeit aufnimmt und es dauert auch einen kleinen Moment, bis die Fotos zusammengerechnet wurden. Es ist anfangs gewöhnungsbedürftig, stört nach einer Weile aber nicht mehr.
Der Portrait-Modus macht seine Sache für ein Gerät in dieser Preisklasse ziemlich gut. Komplexe Strukturen, wie etwas Blumen, sind allerdings eine Herausforderung für ihn. Da braucht man in vielen Fällen schon mehrere Anläufe, bis die Kamera das erkennt, was sie erkennen soll. Auch Haare werden vernünftig freigestellt. Wie bei allen anderen Geräten auch, kommt es hierbei aber zu Fehlern.
Wie immer gibt es auch einige Beispielbilder. Sie sind allesamt im Automatik-Modus mit automatischem HDR aufgenommen und wurden nicht bearbeitet.
Die Menüführung der Kamera ist übersichtlich und logisch aufgebaut. Zwischen den einzelnen Modi könnt ihr einfach hin- und herswipen. Solange ihr das Aquaris X2 im Hochformat haltet, könnt ihr die Kamera bequem mit einer Hand bedienen, auch im manuellen Modus. Im Querformat sieht das im manuellen Modus anders aus. Da haben andere Hersteller bessere Lösungen am Start.
Die Kamera liefert unter den meisten Lichtbedingungen gute Bilder ab, die auch erstaunlich wenig Rauschen. Das hatte ich so nicht erwartet. Aus meiner Sicht sehr erfreulich ist auch, dass ihr hier auch richtige Langzeitbelichtungen machen könnt. Im manuellen Modus könnt ihr Belichtungszeiten von bis zu 32 Sekunden realisieren. Damit lässt sich schon eine Menge anfangen.
Die Frontkamera ist vorhanden und macht auch Fotos. Deren Qualität ist aber allenfalls Mittelmaß. Es gibt zwar einen Beauty-Filter. Aber macht, wie alle von diesen Filtern, die Sache nicht wirklich besser, sondern liefert eher abschreckende Ergebnisse. Die Fotos sind ohne Ende weichgezeichnet und erinnern mehr an Matsch als an Fotos. Wenn ihr den Filter ausschaltet, sind die Fotos besser, aber man merkt auch hier sehr deutlich, dass es lediglich eine 5MP-Kamera ist, die euch ablichtet. Nutzt ihr den Portrait-Modus mit der Frontkamera, dann errechnet euch die Software den angesagten Bokeh-Effekt. Das klappt in den meisten Fällen auch ganz gut. Wenn eure Haare allerdings eine Party feiern und strubbelig sind, müsst ihr allerdings damit rechnen, dass die Software da an ihre Grenzen stößt.
Die Kamera-App hat allerdings ein Manko. Sie startet relativ langsam. Wenn ihr also einen schnellen Schnappschuss machen wollt, wird das Motiv mit einiger Wahrscheinlichkeit weg sein, bevor die Kamera bereit ist.
Google Lens
BQ hat als einer der ersten Hersteller Google Lens direkt in die Kamera App integriert. Das ist ein visueller Assistent. Ihr richtet die Kamera auf ein Objekt oder Text und Google erzählt euch, was es ist und gibt weiterführende Informationen dazu. Noch gibt es Kinderkrankheiten, denn die dahinterstehende KI hat noch ihre Probleme, alle Objekte einwandfrei zu erkennen. Aber die Zahl der korrekten Treffer überwiegt, auch bei schwierigeren Objekten. Bei einem Plüschesel kam die richtige Einordnung als Esel und auch gleich der Link zum Wikipedia-Eintrag.
Google Lens ist auf alle Fälle ein hilfreiches Feature. Es ist zwar anfangs ungewohnt, für Informationen zur Kamera zu greifen, aber letztlich gewöhnt man sich sehr schnell daran und ich habe es während des Tests öfter genutzt, als vorher gedacht. Google entwickelt es permanent weiter und so wird es in Zukunft noch nützlicher werden.
Audio
Smartphones und Sound – das passt nicht immer zusammen. BQ hat hier ordentliche Arbeit geleistet. Der Sound ist grundsätzlich ausgewogen und klar. Allerdings klingen die Höhen über den Lautsprecher blechern. Die Mitten sind vorhanden, aber für meinen Geschmack zu wenig definiert. Die Bässe sind, wie es zu erwarten war, flach. Ein Smartphone bietet einfach keine guten Voraussetzungen für einen guten Bass. Sprache hingegen klingt ziemlich gut.
Positiv ist die Lautstärke des Speakers zu bemerken. Der hat ordentlich Wumms. Einen Partyraum werdet ihr damit nicht beschallen können. Aber selbst bei halber Lautstärke werden Umgebungsgeräusche übertönt, ohne dass der Ton sich in Gequäke verliert.
Fazit
Alles in allem ist das BQ Aquaris X2 ein grundsolides Mittelklasse-Smartphone, das Spaß macht. Ihr habt genügend Leistung für alle Alltagsaufgaben und eine Kamera, die deutlich mehr kann als nur Schnappschüsse abzuliefern. In diesem Preissegment gehört sie definitiv mit zu den Besten.
Die Verarbeitung ist tadellos und ihr bekommt hier wirklich eine Menge Leistung für euer Geld. Mein Test-Gerät kostet derzeit* 319 Euro.
Wer mehr Leistung haben will, sollte zum größen X2 Pro-Modell greifen. Dort ist mit dem Snadragon 660 ein stärkerer Prozessor verbaut, der auch auf mehr RAM zugreifen kann. Außerdem bekommt ihr dort auch mehr internen Speicher. Das bekommt ihr für 399 Euro.
BQ Aquaris X2 bei uns im Shop
Stand: 12.07.2018
Tester gesucht
Eure Meinung interessiert uns! Einer von euch darf das BQ Aquaris X2 ausgiebig testen. Wer Tester werden will, schreibt hier im Blog bis zum 24.07.2018 einen Kommentar, mit dem er uns erklärt, weshalb er ein guter Tester wäre und welches Feature ihn am meisten interessiert.