Nachdem es im Vorfeld bereits viele Gerüchte gab, wurde die GeForce RTX 2060 auf der CES 2019 offiziell von Nvidias CEO Jen-Hsun Huang vorgestellt. Zudem gibt es neue Informationen zu den Notebook-GPUs GeForce RTX 2080, 2070 und 2060 (Max-Q). Neben der Präsentation der dritten Generation von G-Sync will sich Nvidia außerdem für Adaptive-Sync öffnen.
Es war schon etwas länger klar, dass sie kommen wird und jetzt ist sie da. Mit der GeForce RTX 2060 stellt Nvidia nach der RTX 2080 Ti, 2080 und 2070 die vierte Grafikkarte mit der Turing-Architektur vor. Die RTX 2060 basiert wie die RTX 2070 auf dem TU106-Chip, der bei der 2060 etwas beschnitten ist. In der Tabelle werden die Unterschiede deutlich:
RTX 2060 bietet Leistung auf dem Niveau der GTX 1070 Ti
Nvidia RTX 2060 und RTX 2070 im Vergleich |
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GeForce RTX 2060 | GeForce RTX 2070 | |
Chip | TU106 | TU106 |
Grafikspeicher | 6.144 MB GDDR6 | 8.192 MB GDDR6 |
GPU-Takt (Basis/Maximal) | 1.365 / 1.875 MHz | 1.410 / 1.815 MHz |
Speichertakt | 7.000 MHz | 7.000 MHz |
Fertigung | TSMC 12 nm | TSMC 12 nm |
Shader-Einheiten | 1.920 | 2.304 |
Transistoren | ca. 10,8 Mrd. | ca. 10,8 Mrd. |
Raster Operation Processor | 48 | 64 |
Texture Mapping Units | 120 | 144 |
DirectX | 12_1 | 12_1 |
Speicherinterface | 192 Bit | 256 Bit |
Leistungsaufnahme | 160 Watt | 175 Watt |
Preis | 349 USD / 369 Euro | 499 USD / 629 Euro |
Im Vergleich mit der vorherigen GTX 10er-Generation sind die Unterschiede zwischen den beiden Karten gering. Das liegt auch daran, dass GTX 1060 und 1070 im Gegensatz zu RTX 2060 und 2070 nicht auf den gleichen Chip setzen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Derivaten sind bei der RTX 20er-Serie allerdings generell deutlich geringer als bei der GTX 10er-Serie.
Im Vergleich zur GTX 1060 ist der größte Unterschied der neue und 7.000 MHz schnelle GDDR6-Grafikspeicher. Dadurch soll die RTX 2060 im Schnitt 48 Prozent mehr Rechenleistung bieten als die GTX 1060. Damit sollte sie leistungstechnisch ungefähr auf dem Niveau einer GTX 1070 Ti liegen. Wie die anderen RTX-GPUs ist die RTX 2060 dank 30 Raytracing-Kernen und 240 Tensor-Kernen auch für Echtzeit-Raytracing (DXR) und KI-Beschleunigung (DLSS) geeignet. Wie gut das tatsächlich der Fall ist, wird allerdings erst der Test zeigen.
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Die Founders Edition soll ab Werk nicht übertaktet sein, kommt in einem 2-Slot-Design und ist knapp 23 cm lang. Für die 160 Watt TDP wird ein einziger 8-Pin-Stromanschluss ausreichen. Mit 120 Watt war die GTX 1060 hier jedoch noch deutlich genügsamer.
Ab dem 15. Januar 2019 ist die RTX 20160 verfügbar. Die Preise liegen bei 349 USD bzw. 369 Euro. Ob es wie bei der GTX 1060 auch eine Version mit 3 GB VRAM geben wird, ist noch unklar. Im Handel sollen aber angeblich einige Modelle mit weniger als 6 GB Grafikspeicher gesichtet worden sein. Wenn diese irrtümlich gelistet wurden, dann wäre das – gelinde gesagt – auch verschmerzbar.
Max-Q-Design auch bei den RTX-Grafikkarten
Neben der RTX 2060 für Desktop-PCs wurden auf der CES 2019 ebenfalls Versionen der RTX 2080, 2070 und 2060 für Notebooks angekündigt. Wie bei der 10er-Serie wird es auch das Flaggschiff der 20er-Reihe – die RTX 2080 Ti – nicht als mobile Version geben. Bei besonders flachen Notebooks werden die Grafikkarten ebenfalls als Max-Q-Modelle zum Einsatz kommen.
Die mobilen Grafikkarten sollen sich kaum von den Desktop-Versionen unterscheiden und auf die gleichen Chips zurückgreifen. Um die GPUs für den Einsatz in Notebooks zu nutzen, nimmt Nvidia lediglich eine Anpassung des Power und Temperature Targets vor. Der GPU-Takt fällt damit durch die Bank weg etwas niedriger als bei Desktop-Pendants auf. Die Größe das VRAMs ist jedoch gleich.
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Zum Start der neuen GPUs sollen insgesamt 40 Notebooks mit RTX-Grafikkarten verfügbar sein, 17 davon mit Grafikkarten in der Max-Q-Ausführung. 2018 waren es lediglich sieben Notebooks mit Max-Q-Grafikkarten. Erste Notebooks sollen laut Nvidia bereits ab 29. Januar 2019 verfügbar sein.
Nvidia G-Sync unterstützt ausgewählte Monitore mit Adaptive-Sync
Als wäre das noch nicht genug, hatte Nvidia auf der CES 2019 auch Neuigkeiten zum Thema G-Sync im Gepäck. Ab dem 15. Januar 2019 öffnet sich Nvidia für den VESA-Standard Adaptive-Sync. Dieser wird auch von FreeSync genutzt.
FreeSync, G-Sync, Adaptive-Sync? Klingt verwirrend, ist es auch. Die gute Nachricht: Nutzer, die Monitore mit einer variablen Refresh Rate (VRR) ohne G-Sync-Modul besitzen, könnten die Funktion mit einer GeForce-Grafikkarte trotzdem nutzen. Unterstützt werden sie mit dem ersten Game-Ready-Treiber des Jahres standardmäßig und VRR wird direkt aktiviert. Die schlechte Nachricht: Von 400 von Nvidia getesteten Monitoren wurden lediglich 12 ermittelt, die perfekt mit einer GeForce-Grafikkarte und VRR harmonieren. Ihr benötigt zudem entweder eine Grafikkarte der GTX 10er- oder RTX 20er-Serie.
Bei allen anderen Monitoren können Nutzer die variable Bildwiederholfrequenz manuell aktivieren. Das kann jedoch laut Nvidia zu schwarzen Bildaussetzern oder pulsierenden Bildern führen. Bei den 12 mit G-Sync kompatiblen Adaptive-Sync-Monitoren handelt es sich um den Acer XFA240, Acer XG270HU, Acer XV273K, Acer XZ321Q, Agon AG241QG4, AOC G2590FX, Asus MG278Q, Asus XG248, Asus VG258Q, Asus XG258, Asus VG278Q und den BenQ XL2740.
G-Sync Ultimate und BFGD für den anspruchsvollen Gamer
Natürlich verweist Nvidia parallel darauf, dass man das beste Spielerlebnis mit einem G-Sync-fähigen Monitor bekommt. Dafür gibt es ab sofort das Update auf die dritte Generation von G-Sync. Zudem wird – wir haben alle darauf gewartet – ein weiterer Standard eingeführt. Monitore, die über eine variable Bildwiederholfrequenz beginnend bei 1 Hz bis zur maximalen Hz-Zahl verfügen, HDR1000-fähig sind, eine UHD-Auflösung besitzen und 144 Hz unterstützen, können sich in Zukunft das G-Sync Ultimate-Label auf die Brust schreiben. Angesichts der Anforderungen dürfte das nicht sehr oft der Fall sein und angesichts der damit verbundenen Preise noch seltener am heimischen Schreibtisch auftauchen.
Überraschung: Es gibt auch Neuigkeiten zu den Big Format Gaming Displays (BFGD), die bereits auf der CES 2018 vorgestellt wurden. Diese sind mit 65 Zoll, UHD, 120 Hz, HDR und G-Sync von HP ab sofort in den USA vorbestellbar. Auf den Markt kommen werden sie im Februar zu einem saftigen Preis von 5.000 USD. Weitere Partner werden im Februar folgen. Wann und zu welchem Preis die BDGD in Deutschland erhältlich sein werden, ist noch nicht klar.
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