Razer hat auf der CES 2023 das neue Blade 16 und Blade 18 vorgestellt. Mit größeren Formfaktoren, 16:10-Format, aktueller Hardware und einer fast unbezifferbaren Menge Buzzwords im Gepäck kündigt der amerikanische Hersteller einen Paradigmenwechsel für Gaming-Laptops an. Wir haben die überschwängliche Pressemitteilung für euch entmystifiziert.
Entschuldigt, aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Die Pressemitteilung von Razer ist selbst für Hardware-Enthusiasten wie mich einen Hauch zu euphorisch, auch wenn sich im Getümmel aus Superlativen ein paar neue Features verstecken, die tatsächlich wegweisend anmuten.
Razer Blade 16 setzt auf Dual-Mode-Mini-LED-Display
Fangen mir mit dem neuen Blade 16 an. Razer verabschiedet sich (ähnlich wie Apple beim MacBook Pro 16) vom 15,6″-Formfaktor und schwenkt um auf ein größeres 16″-Display. Im praktischeren 16:10-Format bietet das Gaming-Notebook ab sofort also deutlich mehr Arbeits- bzw. Darstellungsfläche. Die erste von zwei Display-Optionen soll mit einer Helligkeit von (bis zu) 1000 nits, HDR-1000-Unterstützung und einer Reaktionszeit von weniger als 3 ms punkten. Der Clou kommt aber erst noch: Es handelt sich nämlich um ein „Dual-Mode-Mini-LED-Display“.
Ähnlich wie das gute alte 2-in-1-Skateboard von Fisher Price bewahrt das Display Gamer:innen nämlich davor, eine Entscheidung treffen zu müssen. Bisher musste man nämlich vor dem Kauf zwischen schneller Bildwiederholrate und relativ niedriger Full-HD-Auflösung oder niedriger Bildwiederholrate und hoher 4K-UHD-Auflösung abwägen. Damit soll jetzt Schluss sein. Beim Dual-Mode-Mini-LED-Display kann man einfach zwischen einem Gamer-Modus mit 240Hz und FHD+ sowie einem Creator-Modus mit UHD+ und 120 Hz wechseln.
Klingt tatsächlich vielversprechend, muss sich in der Praxis aber erst noch beweisen. Übrigens: Wer den Mittelweg gehen möchte, kann alternativ immer noch zur Version mit QHD+-Auflösung (2560*1600 Pixel) und 240 Hz greifen. Beide Varianten bieten laut Razer 100% DCI-P3, letztere mit bis zu 500 nits aber nur DisplayHDR 400.
Bei der Leistung geht Razer ebenfalls ans Eingemachte:
Mit einer Grafikleistungsdichte* (gPD) von 1,50 ist das Blade 16 in der Lage, 35 % mehr Grafikleistung pro Kubikzoll zu bieten als jeder andere derzeit erhältliche 16-Zoll-Gaming-Laptop.
Razer schafft es also, sehr konkret zu wirken und gleichzeitig maximal geheimsnisvoll zu bleiben, was die Leistung des Blade 16 anbelangt. Ein paar richtige Infos verstecken sich dann aber doch in der Pressemitteilung. So wird das Blade 16 (vermutlich in der maximalen Ausstattung) mit dem neuesten Intel Core i9 HX-Chipsatz (13. Gen) mit 24 Kernen, NVIDIAs jüngsten Grafikprozessoren der RTX 40-Serie bis zur „RTX 4090“ und aufrüstbarem DDR5 5600 MHz-Speicher ausgestattet. Die Grafikkarten dürfen maximal mit einer TGP von 175 Watt arbeiten. Das ist auch bei aktuellen Geräten das Maximum und bei den meisten Gaming-Laptop-Flaggschiffen unterschiedlicher Hersteller vorzufinden.
Das Blade 16 soll trotzdem das Razer-typische schlanke und leichte Format und die hochwertige Verarbeitung inkl. gefrästem Aluminiumgehäuse wie die 15″-Vorgänger bieten. Das Design wurde überarbeitet und soll die leistungsstarke Hardware dank Optimierung der Vapor Chamber-Kühltechnologie besser in Schach halten. Bei den Anschlüssen macht Razer ebenfalls keine Abstriche: 1x Thunderbolt 4 (Typ-C), 1x USB Typ-C (beide Typ-C mit bis zu 100W Ladefunktion), 3x USB Typ-A, 1x HDMI 2.1 und ein UHS-II SD-Kartenleser. WiFi 6E und eine Full-HD-Webcam sind ebenfalls mit von der Partie. Dank GaN-Technologie soll das Netzteil mit bis zu 330 Watt besonders kompakt und leicht ausfallen.
Razer Blade 18 setzt auf Dual-Mode-Mini-LED-Display
Die Informationen bezüglich Design, Hardware und Kühlung treffen ähnlich auch auf das neue Blade 18 zu. Angesichts des neuen Formats kann Razer das Gaming-Notebook allerdings zum leistungsstärksten Razer-Laptop aller Zeiten machen. Das Blade 18 soll als Desktop-Ersatz zudem für Gaming und Content Creation gleichermaßen geeignet sein. Dafür sorgen das große 18″-Display mit QHD+-Auflösung (2560*1600 Pixel) und 240 Hz als einzige Display-Option. Razer verspricht zudem analog zum Blade 16 G-Sync-Kompatibilität, 100% DCI-P3 und 3ms Reaktionszeit.
Das Blade 18 soll gleichzeitig einfach aufzurüsten sein und je nach gewählter Werksausstattung einen freien RAM- und SSD-Slot bieten. Dazu kommen eine Webcam mit 5 MP, sechs Lautsprecher sowie die gleichen Ports wie beim Blade 16. Zusätzlich ist das Blade 18 jedoch noch mit einem 2,5GB LAN-Anschluss ausgestattet. Für eine optimale Kühlung setzt Razer auf eine Kombination aus Vapor-Chamber und drei Lüftern. Auch das Blade 18 kommt mit kompaktem GaN-Netzteil daher.
Das Blade 16 startet im 1. Quartal 2023 auf Razer.com, in RazerStores und bei ausgewählten Einzelhändlern ab 2.699,99 $. Für die minimale Ausstattung des Blade 18 werden 200 USD mehr fällig. Die Umrechnung in Euro und das obere Preisende lässt Razer hingegen offen, es dürfte sich aber im Bereich um 6.000 Euro befinden.
* Die Grafikleistungsdichte wird bestimmt, indem die Gesamtgrafikleistung eines Laptops durch sein Gesamtvolumen in Kubikzoll (LxBxH) dividiert wird.