Corsair bringt mit der MP600 Force Series eine der ersten SSDs mit PCIe 4.0 auf den Markt. Die M.2 NVMe SSD kommt nicht nur mit einem mächtigen Kühlkörper daher, sondern soll auch bei der Performance voll abliefern. Wir haben sie für euch getestet.
Das gefällt uns
- Extrem schnell
- Großer Cache
- Integrierter Heatsink sorgt für niedrige Temperaturen
- Niedriger Stromverbrauch
- Rückwärtskompatibel zu PCIe 3.0-Mainboards
Das gefällt uns nicht
- Hoher Preis im Vergleich zu den meisten PCIe 3.0 SSDs
Die Verpackung ist für ein derartiges Premium-Produkt überraschend schlicht gehalten. Gelb und Schwarz, ohne viel Effekthascherei. Lediglich ein massiver Styroporblock und darin eingebettet bereits die Corsair PCIe-4.0-SSD.
Da es sich um eine der ersten SSDs mit PCIe 4.0 handelt, kommen derzeit nur AMD-Nutzer in den Genuss der vollen Geschwindigkeit der MP600 Force Series. Allerdings schauen Intel-Fans nicht komplett in die Röhre, denn die Corsair MP600 ist rückwärtskompatibel zu PCIe 3.0.
Mit AMDs X570er und TR4-Mainboards stehen für den vollen Speed zwei Chipsätze mit PCIe 4.0 x 4 Controller zur Auswahl. Da wir ein Mini-ITX-Build mit unserer Corsair MP600 Force Series geplant haben, entschieden wir uns für ein X570er Board von Asus. Hier seht ihr die wichtigsten Systemkomponenten in der Übersicht:
Das Testsystem
Mainboard | Asus X570 ROG Strix I-Gaming |
CPU | AMD Ryzen 3950X (16 x 3.5 GHZ, 4.7GHZ Single-Core Boost) |
RAM | HyperX Predator RGB Schwarz 16GB Kit (2x8GB) DDR4-3200 CL16 |
GPU | INNO3D GeForce RTX 2080 Super Twin X2 |
Systemlaufwerk | Corsair MP600 500GB Force Series SSD M.2 2280 PCIe 4.0 x4 |
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Einbau und Performance
Das Mini-ITX-Board von Asus bringt bereits einen PCIe-SSD-Kühlkörper mit. Somit seid ihr beim Einbau vor die Wahl gestellt, ob ihr den integrierten Heatspreader der Corsair MP600 nutzt oder den des Boards. Ich würde euch aufgrund der neuartigen PCIe-4.0-Schnittstelle den Heatspreader der SSD empfehlen. Auch wenn das Asus-Board eine solide Kühllösung mitbringt, reicht sie von der Kühlfläche nicht an die Corsair MP600 Force Series heran. Der Aluminium-Kühler ist wirklich massiv und mit seinem matten Schwarz auch sehr schick gehalten. Versichert euch vor einem Einbau aber, dass er mit seiner Höhe von 23mm nicht mit anderen Teilen auf eurem Mainboard kollidiert. Wenn ihr den Einbau gerne visuell verfolgen möchtet, dann könnt ihr das in folgender Videoserie:
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Angetrieben von Phisons E16 PCIe 4.0 x4 NVMe-Controller, soll die Corsair MP600 Force Series 50 Mal schneller als eine herkömmliche Festplatte mit 7200U/min sein. Mit angegebenen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 4.950 bzw. 2.500 MB/s gehört sie definitiv zu den schnellsten SSDs auf dem Markt. Die gemachten Benchmarks können die angegebenen Werte durchaus untermauern. Sie hätten aber womöglich noch besser ausfallen können, wenn wir die MP600 nicht als Systemlaufwerk genutzt hätten.
Dennoch sind die Werte der Corsair MP600 über fast jeden Zweifel erhaben. Fast deshalb, da die Schreibgeschwindigkeit bei den größeren Modellen mit 4.250 MBps fast doppelt so hoch wie bei der 500GB-Variante (2.500 MBps) ist. Letztere haben wir hier auch im Test. Das liegt an der Mehrzahl an Speichermodulen und ist bei fast allen NVMe-SSDs unter einem Terabyte so. Wollt ihr also die wirklich schnellste Variante der Corsair MP600 haben, dann müsst ihr euch zwangsläufig für die 1TB- oder 2TB-Version entscheiden.
Die Schreibgeschwindigkeit wird auch durch einen dynamischen Schreib-Cache erhöht. In der Praxis schlägt sich das in Transferraten nieder, die je nach Anwendung auf einem Level oder etwas oberhalb der Samsung 970 PRO liegen. Preislich liegen die beiden auch in etwa gleichauf. Geschlagen wird die Corsair MP600 in Kopiertests nur von der unverhältnismäßig teuren Intel Optane 905p SSD mit 3D XPoint Speicher.
Die sequenziellen Schreib- und Lesedurchsätze sind jeweils die besten ihrer Klasse. Schön ist, dass mit der neuen Schnittstelle nicht auch der Verbrauch zugelegt hat. Mit etwa 6W unter Volllast liegt die Corsair MP600 auf einem Level mit ihren Konkurrenten, ist dabei aber schneller und somit effizienter. Im Idle verbraucht die PCIe-4.0-SSD kaum mehr als einen Watt – sehr gut. Die Temperatur der MP600 ist aufgrund des großen Kühlers ebenfalls hervorragend. Selbst in einem engen Mini-ITX-Gehäuse, wie unserem Fractal Design Era und ohne Luftzug auf dem Kühler, wird sie unter Last nicht wärmer als 55 Grad.
Zukunftsgedanken
Derzeit sind PCIe-4.0-SSDs noch verhältnismäßig teuer. Dennoch kann sich eine Anschaffung mit Blick auf die Zukunft lohnen. So setzt zum Beispiel die kommende PlayStation 5 auf eine PCIe-4.0-SSD und nutzt diese auch, um Spielwelten flüssiger auf den Bildschirm zu bringen. Somit könnte eine schnelle SSD in Zukunft zur Voraussetzung für einige Games werden.
Fazit zur Corsair MP600 Force Series
Mit der Corsair MP600 Force Series gibt es eine zukunftssichere Alternative zum bisherigen Primus Samsung 970 PRO. Der einzige Haken der Corsair-SSD ist bislang ihr Preis. Mit 135 Euro* für die 500GB-Variante und bis zu 435 Euro* für die 2TB-Version zahlt ihr deutlich mehr als für einige langsamere SSDs. Der Preis des ärgsten Konkurrenten Samsung 970 PRO liegt allerdings sogar noch etwas höher.
Dabei nehmen sich die beiden Kontrahenten in den meisten Benchmarks nichts, doch in einigen zieht die Corsair MP600 davon und bietet mit PCIe 4.0 obendrein die deutlich modernere Schnittstelle.
Derzeit ist noch unklar, ob PCIe 4.0 eines Tages für die Unterstützung von Gaming-Features entscheidend sein wird. Dass es so sein könnte, zeigt aber ein Blick auf die nächste Konsolengeneration: Sowohl die kommende XBox als auch die PlayStation 5 werden eine PCIe-SSD als essenziellen Beschleuniger beim Aufbau von Game-Welten nutzen. Damit dürften PC-Games bei den Systemanforderungen über kurz oder lang auch nachziehen.
Insgesamt kann ich die Corsair MP600 Force Series in 1TB und 2TB allen empfehlen, die wirklich die schnellste SSD in ihrem PC haben möchten. Dafür muss man derzeit etwas mehr ausgeben, erhält allerdings auch ein gehöriges Maß an Zukunftssicherheit. Die 500GB-Version fällt mit weniger Speichermodulen leider etwas aus dem Rahmen. Ihre Schreibgeschwindigkeit ist mit 2.500MBps zwar immer noch rasend schnell, aber in etwa auf dem Level der PCIe 3.0-Konkurrenz. In der Praxis werden die meisten diese Unterschiede aber nicht bemerken.
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