„Plus“-Modelle sind nun offenbar auch bei SSDs angekommen und so hat Crucial nach der P5 nun die P5 Plus vorgestellt. Punkten soll sie vor allem mit einem schnelleren Interface als ihr Vorgänger: PCIe 4.0 statt PCIe 3.0. Das soll Datenraten von über 6.000MB/s ermöglichen.
Die wohl größte Besonderheit der P5 Plus ist, dass sie entgegen der Konkurrenz nicht auf einen Phison, sondern einen eigenen Speichercontroller setzt. Als Speicher selbst kommt Microns B47R 176L TLC zum Einsatz – ein TLC-Speicher mit 176 Layern, der zu den schnellsten Speichermodulen auf dem Markt zählt. Entscheidend, ob sie mit der Konkurrenz mithalten kann, wird also der Speichercontroller sein.
Technische Daten der Crucial P5 Plus: |
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Kapazität | 500GB | 1TB | 2TB |
Speicher | Micron 176L TLC | ||
DRAM | 1GB LPDDR4 | 2GB LPDDR4 | |
Seq. Read | 6,600 MB/s | ||
Seq. Write | 4000 MB/s | 5000MB/s | |
Random Read | 360,000 IOPS | 630,000 IOPS | 720,000 IOPS |
Random Write | 700,000 IOPS | ||
Sicherheit | AES 256-bit encryption | ||
Lebensdauer (TBW) | 300TB | 600TB | 1.200TB |
Lebensdauer (MTTF) | 2 Millionen Stunden | ||
Preis (Stand 06.08.2021) |
109,99 Euro |
189,90 Euro |
373,99 Euro |
Software & Lieferumfang
Es soll zumindest kurz erwähnt sein, was neben der eigentlichen SSD enthalten ist. In der unauffälligen Box liegt neben dem üblichen Zettelwerk nämlich eine Acronis Lizenz bei, mit der ihr euer System einfach auf die neue SSD umziehen könnt. Dazu gibt es noch eine M.2 Schraube.
Viel wichtiger ist aber der Crucial Storage Executive. Die kostenlose Software könnt ihr hier herunterladen. Darüber können diverse Einstellungen getroffen werden, aber auch der allgemeine Status der SSD abgerufen und die Firmware aktualisiert werden.
Zu den interessantesten Features gehören der Momentum Cache und das frei wählbare Over-Provisioning. Ersteres ermöglicht es, den im PC oder Notebook vorhandenen RAM als Cache zu nutzen und so den DRAM der SSD zu entlasten. Schreibvorgänge werden dabei zunächst im RAM geparkt und dann auf die SSD übertragen. Over-Provisioning hingegen erhöht die Lebensdauer und Leistung indem ein Teil des freien Speicherplatzes für den Controller reserviert wird. Zum Over-Provisioning später noch etwas mehr, wenn wir zur Leistung kommen.
Insgesamt ist der „Storage Executive“ sehr einfach und übersichtlich gehalten und für mich eines der angenehmsten Zusatztools, weil es eben so unaufdringlich ist.
Performance
Hierfür seid ihr letztlich hier. Insgesamt reiht sich die Crucial P5 Plus ziemlich weit oben ein. Die erste Generation PCIe 4.0 SSDs kann sie locker schlagen, an der Konkurrenz mit Phison E17 Controller allerdings kommt sie nicht ganz vorbei. Hier hat Crucial also noch etwas Arbeit vor sich, womöglich können sogar Firmware-Updates des Controllers noch etwas mehr Leistung herauskitzeln.
In Zahlen ausgedrückt: Über 6.800MB/s, oder auch fast sieben Gigabyte pro Sekunde können gelesen werden, schreibend sind es immerhin noch 5000MB/s.
In unserem Vergleich könnte man nun denken, dass sie die schnellste SSD ist – leider lagen uns zum Test der WD SN850 lediglich 500GB Modelle vor, sodass der Vergleich ein wenig hinkt. Das 1TB Äquivalent ist mit rund 7.000MB/s lesen und über 5200MB/s schreibend noch einmal etwas schneller. Im Alltag allerdings dürfte sich dieser Unterschied kaum bemerkbar machen.
Eher machen sich da größere Schreibvorgänge bemerkbar. Dafür werden im Test große Ordner mit sowohl sehr vielen kleinen als auch sehr großen Dateien auf die SSD geschrieben. Dadurch wird auch der Write-Cache erschöpft und die Performance darüber hinaus ermittelt.
Das oben erwähnte Over-Provisioning kommt hier beim zweiten Durchlauf ins Spiel, denn dadurch lässt sich die Performance noch einmal spürbar steigern. Im Auslieferungszustand fällt die Schreibrate von rund 2.000MB/s auf unter 400MB/s ab, nachdem etwa 50GB Daten geschrieben wurden. Die Temperatur steigt dabei auch auf 73°C an, was aber auch auf unseren offenen Aufbau zurückzuführen ist. Der mangelnde Luftstrom lässt den Controller wärmer laufen, als in einem geschlossenen Gehäuse. Eine Heatsink auf der Crucial P5 Plus verringerte die Temperatur deutlich, hatte aber keinen Einfluss auf die Leistung.
Mit aktiviertem Over-Provisioning allerdings steigt die Leistung dann deutlich. Statt einem Einbruch auf unter 400MB/s konnten bei den gleichen Daten kontinuierlich 1.800 bis 2.000MB/s erreicht werden. Die 3 Mausklicks um es zu aktivieren, können sich also durchaus lohnen.
Fazit
Insgesamt ordnet sich die Crucial P5 Plus damit wie schon erwähnt ziemlich weit oben ein. Samsungs SSD 980 Pro sowie WD’s SN850 ziehen zwar vorbei, dennoch kann Crucial mit der P5 Plus eine extrem schnelle SSD bieten. Preislich liegt die UVP zum Start noch über dem derzeitigen Marktpreis der Konkurrenz, doch der Preis dürfte sich auch bald entsprechend einpendeln und die P5 Plus – wie damals schon die Crucial P1 – sich zu einem Preis-Leistungs-Tipp entwickeln. Zumindest war das bisher bei allen Crucial-SSDs der Fall.
Echte Schwachpunkte gibt es nicht, wenn ihr die P5 Plus nicht gerade in einem Rechenzentrum einsetzen wollt. Es gibt zwar minimal schnellere Kontrahenten auf dem Markt, aber eben auch sehr, sehr viele langsamere.
Crucial P5 Plus bei uns im Shop
Gewinnspiel
Crucial war so nett und hat uns gleich noch eine neue Crucial P5 Plus SSD mit einem TB Kapazität mitgeschickt, die wir unter euch verlosen dürfen. Um im Lostopf zu landen, beantwortet mir in den Kommentaren einfach, welche Besonderheit die Crucial P5 Plus SSD gegenüber den anderen PCIe 4.0 SSDs hat. Unter allen richtigen Antworten wird dann ein Gewinner ausgelost. Viel Glück!