Google>Mafia – so könnte man die kuriose Verhaftung eines ehemaligen Mafiosos ungefähr zusammenfassen.
Kennt ihr die Street-View-Autos von Google, die sich mit 360-Grad-Kameras durch die europäischen Metropolen und mittlerweile auch abgelegenere Landstriche bewegen? Deren Fahrer*innen dürften in Zukunft wohl mit etwas mehr Paranoia leben müssen. Denn in der spektakulären Verhaftung eines langgesuchten Mafiosos spielten sie eine zentrale Rolle.
Italienische Ermittler konnten nämlich die Street-View-Funktion des Kartendienstes Google Maps nutzen, um in der spanischen Stadt Galapagar einen langgesuchten Mafia-Boss ausfindig zu machen. Auf einem Screenshot entdeckten sie einen verdächtig aussehenden Mann, mit einer markanten Narbe am Kinn. Dieser befand sich in einem angeregten Gespräch vor einem kleinen Obst- und Gemüseladen. Irgendwie ironisch, dass sie ihn ausgerechnet vor so einem Laden erwischt haben – Don Vito in Der Pate lässt grüßen. Fehlt eigentlich nur noch eine Orange, die dramatisch über den Boden rollt.
Im Stil bester Internet-Detektive fanden die italienischen Ermittelnden dann heraus, dass sich nicht unweit des kleinen Ladens ein sizilianisches Restaurant befand. In diesem arbeitete der gesuchte Mafioso als Chefkoch.
Bei der anschließenden Verhaftung zeigte sich der Bandenboss überrascht, da er zu seinem Schutz selbst zehn Jahre auf jeglichen Kontakt zu seiner Familie verzichtet hatte. Die Moral davon: Selbst wenn du dich aus der digitalen Welt heraushältst, weiß Google, was du letzten Sommer getan hast.
Es ist übrigens nicht die erste Festnahme des Stidda-Mitglieds. 2002 entkam er spektakulär aus dem Hochsicherheitstrakt des römischen Rebibbia-Gefängnisses und war seitdem auf der Flucht vor der Polizei. Äußerst zweifelhaft, dass ihm etwas Vergleichbares erneut gelingt – Google schaut schließlich zu.
Was haltet ihr von Google Street View? Nützliches Tool oder zukünftiger orwellscher Albtraum? Lasst es uns im Kommentarbereich wissen!
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via Heise, la Repubblica, Google, Google Maps, Wikipedia