Wer mit einem Ultra HD Blu-ray Player oder der neuen Microsoft Xbox One S mit eingebautem UHD-Blu-ray-Laufwerk liebäugelt, der erwartet von Ultra HD Blu-ray Discs beste Videoqualität bei einer 4K-Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln. Zwar sind die Videos in 4K-Auflösung kodiert, aber die Qualität ist nicht so gut, wie man es von 4K-Material erwartet. Schuld daran ist der Produktionsprozess.
Bereits bei der Aufnahme werden nicht alle Filme in 4K-Auflösung oder höher gedreht, sondern in geringerer Auflösung. Das Material wird dann später auf UHD-Auflösung hochgerechnet. Entsprechend schlechter fällt das aufgepumpte Bild auf einem UHD-Fernseher bei nativer Auflösung aus.
Aber auch dann, wenn Filme in 4K gedreht werden, kommt am Ende meist kein besseres Bildergebnis heraus. Das liegt daran, dass Filme üblicherweise in 2K-Auflösung bearbeitet werden, eine Auflösung die kaum besser als Full HD 1080p ist. Nach der Bearbeitung wird das Material wieder auf 4K hochgerechnet. Die Details und Bildqualität des Ausgangsmaterials sind dann verloren.
Bei analog in 35 mm gedrehten Filmen beträgt die Auflösung in etwa 6K. Trotzdem erfolgt lediglich eine Digitalisierung in 2K auf Digital Intermediates (DI). Grund dafür ist das Speichern in unkomprimierte Einzelbilder, was bei 4K bei 10 Bit Farbtiefe einen enormen Speicherplatzbedarf bedeutet und bei der Bearbeitung eine hohe Rechenkapazität benötigt. Die DIs landen dann als digital hochskalierte 4K-Version auf der Ultra HD Blu-ray.
Grund für die 4K-Misere auf UHD Blu-rays ist also vor allem Postproduktion, die die Studios noch nicht flächendeckend auf UHD-Auflösung umgestellt haben. Bis statt aufgepumpter 2K-Videos echte 4K-Videos auf jeder Ultra HD Blu-ray Disc landen, kann es also noch etwas dauern. Erste Lichtblicke gibt es bereits: „The Revenant“ und „Der Marsianer“ sind in 4K gedreht, in 4K bearbeitet und in voller 4K-Qualität auf UHD Blu-ray erhältlich. Ein Qualitätsunterschied, der deutlich sichtbar ist.
Foto: Panasonic