Apple arbeitet bereits seit längerem an einem eigenen Auto. Nun gibt es einen Chef für das Projekt – und endlich mehr Infos zum eigentlichen Fahrzeug.
Apple baut ein Auto. So viel wissen wir über „Project Titan“ – wie es intern heißen soll – bereits. Die restlichen Informationen sind aber weitgehend nebulös. Nun kommt durch den Apple-Guru Mark Gurman etwas mehr Licht in den dichten Gerüchtedschungel. Der investigative Tech-Reporter des Bloomberg-Magazin berichtet, dass Apple intern wohl einen Start des „iCars“ (wir nennen es einfach mal so) innerhalb von vier Jahren planen soll.
Der heilige Gral der derzeitigen Autoentwicklung ist aber das autonome Fahren an sich. Firmen wie Waymo (Alphabet/Google), Mobileye (Intel) oder eben auch Tesla arbeiten fieberhaft an einer vollautonomen (Level 5) Lösung.
Der Prozessor für das Apple „iCar“ scheint schon entwickelt zu sein
Laut Gurmans Quellen habe Apple hierbei vor kurzem einen Meilenstein erreicht und der Prozessor des Systems sei bereits weitgehend fertiggestellt. Der Chip soll das leistungsfähigste sein, was der Konzern bis dato auf die Beine gestellt habe und vor allem über sogenannte Neural Processors für die KI-Berechnung verfügen.
Apple arbeitet zudem fieberhaft am Bereitstellen von Fahrdaten, die noch immer eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Robo-Auto darstellen. Bereits seit Jahren testet die Firma in Kalifornien die eigene autonome Fahrtechnologie. Derzeit sind laut dem Department of Motor Vehicles 69 Lexus-SUVs im kalifornischen Einsatz, die wohl zur Hinderniserkennung auch auf LiDAR-Technologie setzen.
Tesla nutzt die sehr genaue Lasererkennung in den eigenen Serienfahrzeugen bislang nicht, Waymo und Mobileye planen hingegen damit. Gurman zufolge will Apple Waymo und Co. bei den Sicherheits-Features aber übertrumpfen. So sollen gleich mehrere Level an Sicherheitsüberwachung dafür sorgen, dass sich die Mitfahrenden des Apple-Fahrzeugs voll auf die eigene Entspannung konzentrieren können.
Apples ideales Auto soll demnach komplett auf einen fahrerlosen Betrieb ausgerichtet sein und so etwa ohne Lenkrad oder Pedale daherkommen.
Die Mitfahrenden könnten wie in einer Limousine einander zugewandt sitzen und die Funktionen des Fahrzeugs mit einem großen Touchscreen in der Mitte bedienen. Eine Integration ins Apple-Geräte-Ökosystem ist logischerweise ebenfalls geplant.
Auf dem Papier klingt es danach, als ob Apple das ultimative selbstfahrende Auto herausbringen möchte. Weniger haben wir – von der für ihre Superlative bekannten – Firma auch nicht erwartet. Doch so einfach ist das nicht, auch das größte Unternehmen der Welt benötigt Partnerschaften. Vor einiger Zeit hieß es etwa, dass Apple mit Kia als Auftragsfertiger in Verhandlungen sei. Was daraus wurde ist offiziell nicht bekannt, aber um eine Großserienfertigung zu ermöglichen, scheint Apple auf Drittunternehmen angewiesen zu sein.
Bis 2025 soll das Apple „iCar“ dann wohl erscheinen. Dafür möchte auch Kevin Lynch sorgen. Der Vice President of Technology wurde kürzlich zum neuen Chef von Project Titan ernannt. Damit ist er der fünfte Leiter des Teams, seit es vor sieben Jahren aus dem Boden gestampft wurde. Bislang zeichnete sich Lynch bei Apple für die Software der Apple Watch aus – er ist also kein Insider der Autobranche. Dafür scheinen aber viele kreative Talente aus ebendieser zu Apple zu wechseln. So sind mittlerweile auch hochrangige Köpfe von Tesla und BMW versammelt, um das Apple Auto bis 2025 auf die Straße zu bringen.
Ein ambitionierter Zeitplan, der intern anscheinend auch bei Apple hinterfragt wird. Glaubt ihr Apple bekommt das hin? Schreibt es uns im Kommentarbereich.
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via: Bloomberg, Canoo