Das neue Powerline-Set 1220E von AVM will mit Übertragungsraten von über 1200 Mbit/s von Steckdose zu Steckdose und mit zwei LAN-Ports an jedem Adapter sowie integrierten Steckdosen punkten. Ob die hohen Übertragungsraten in der Praxis erreicht werden und wie die Konfiguration erfolgt, klären wir im Test. Außerdem gibt es ein Fritz!Powerline 1220E Set zu gewinnen.
Powerline kann hilfreich sein, wenn das WLAN nicht weit genug reicht, oder um Geräte, die kein WLAN unterstützen, ins Heimnetzwerk zu bringen. Sind die beiden Fritz!Powerline-Adapter an den passenden Steckdosen angebracht, leiten sie sich Netzwerkpakete über Stromkabel zu. Dadurch erspart man sich die aufwändige Installation von Patchkabeln. Router und Clients wie PC, Smart-TV, Drucker oder NAS-System werden mit den beiden Fritz!Powerline 1220E Adaptern über ihre beiden LAN-Ports verbunden. Damit keine Steckdose belegt wird, bieten die Adapter zusätzlich noch je eine Schutzkontaktsteckdose, die bis zu 3600 W und 16 Ampere an angeschlossene Geräte ausliefern.
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Die Adapter des Fritz!Powerline1220 E Sets sind mit 6 cm Breite und 13 Höhe durchschnittlich groß. Die Fritz!Powerline-Adapter sind nur in Weiß erhältlich. Hätte AVM auf den roten Rally-Streifen verzichtet, ließen sie sich an weißen Wänden unauffällig platzieren. So fallen sie stärker ins Auge. Drei kleine LEDs informieren über die Stromversorgung, aktivem LAN-Port und die Powerline-Verbindung mit Verschlüsselung.
Installation, Einstellungen und Stromverbrauch
Zur Installation des Fritz!Powerline 1220E Set muss man die beiden Adapter mit Steckdosen verbinden. Nach einem kurzen Betätigen des „Powerline + Security“ Knopfs an beiden Geräten stellen sie automatisch eine verschlüsselte Verbindung zueinander her. Hat man zusätzlich einen Adapter mit dem Router, dessen DHCP-Server aktiv sein sollte, und den anderen Adapter mit einem Client via Patchkabel verbunden, lässt sich die Powerline-Verbindung nutzen.
Einstellungen nimmt man nicht wie gewohnt über das Webinterface, sondern über das Programm Fritz!Powerline vor, das für die Betriebssysteme Microsoft Windows und Apple Mac OS kostenfrei von der AVM-Homepage heruntergeladen werden kann. Das Programm zeigt die aktuelle Verbindungsqualität, maximale Übertragungsrate und die Verschlüsselung zwischen den Adaptern an. Zusätzlich kann man individuelle Gerätenamen vergeben, um die Adapter unterscheiden zu können. Außerdem lässt sich die automatisch erstellte Verschlüsselung aufheben und eine persönlich erstellte Passphrase eintragen. Mithilfe des Programms Fritz!Powerline kann man auch Feinjustierungen an der Powerline-Verbindung vornehmen. Wir haben unsere Messergebnisse ohne eine manuell eingetragene Dämpfung bestimmter Frequenzen vorgenommen. Betreibt man das Powerline-Set an einer Fritz!Box, kann man über das Webinterface Fritz!OS des Routers ebenfalls einige Einstellungen vornehmen.
Bei Bedarf lassen sich die Status-LEDs abschalten. Zwar schaltet sich ein Adapter etwa fünf Minuten nachdem die angeschlossenen LAN-Geräte ausgeschaltet wurden in den Standby-Modus, doch die Power-LED blinkt dann im Drei-Sekunden-Takt, was vor allem in dunklen Räumen stören kann.
Im Standby bezieht ein Client-Adapter noch rund 1,5 W. Wer unnötige Stromkosten vermeiden möchte, muss die Adapter von der Steckdose trennen, sobald sie nicht benötigt werden. Nach dem Einstöpseln der Adapter steht die Powerline-Verbindung bereits nach spätestens zwei Sekunden. Im Betrieb benötigt ein Adapter maximal 3,5 W bei hoher Auslastung und 3,2 W, wenn keine Daten übertragen werden.
Technik und Performance
Das Fritz!Powerline 1220E Set nutzt zur Datenübertragung alle drei Adern eines modernen Stromkabels und kann damit über die MIMO-Technologie (Multiple Input Multiple Output) theoretisch bis zu 1200 Mbit/s übertragen. Will man Powerline über einen älteren Stromkreis betreiben, der nur über zwei Adern verfügt, wird die Übertragungsgeschwindigkeit geringer ausfallen. Aber auch an einer Schutzkontaktsteckdose wird man die versprochene Geschwindigkeit nicht erreichen. Allein durch den Overhead geht ein großer Teil für den Netto-Durchsatz verloren. Wir haben in unserem Büro Bruttodatenraten von maximal 400 Mbit/s bei Steckdosen im gleichen Raum und minimal rund 85 Mbit/s ermittelt, wenn die Steckdosen weit voneinander entfernt waren. Mit diesen Übertragungsraten sind Videostreams zu einem Smart-TV problemlos möglich. Wer jedoch hohe Übertragungsgeschwindigkeiten beispielsweise für ein NAS-System erwartet, der wird mit dem Fritz!Powerline 1220E Set Einbußen hinnehmen müssen.
Auch der Aufbau von Webseiten geht über Fritz!Powerline 1220E schnell vonstatten. Die Latenz zum Router beträgt bei hoher Anbindungsgeschwindigkeit rund 2 ms. An einer mit rund 85 Mbit/s relativ langsamen Verbindung ermittelten wir eine stabile Latenz von rund 5 ms. Das kann für Online-Spiele, wo es auf niedrige Ping-Zeiten ankommt, schon zu viel sein.
Die Messergebnisse in unserem Büro lassen sich nicht ohne weiteres auf andere Räumlichkeiten übertragen. So haben Auslastung und Abschirmung des Stromkreises große Auswirkungen auf die Performance des installierten Powerline-Systems. Beispielsweise können Energiesparlampen oder Mikrowellen für starke Störungen sorgen und damit die Übertragungsgeschwindigkeit negativ beeinflussen. Wie man den Einfluss von Störquellen reduzieren kann, listet AVM auf seiner Support-Seite auf. Auch wenn die Räume an unterschiedlichen Phasen des Sicherungskastens hängen, hat das enorme Auswirkungen auf die Datenübertragungen.
Fazit
Das Fritz!Powerline 1220E Set stellt mit seinen zwei Adaptern eine stabile und performante Netzwerkverbindung über Stromkabel her. In unserem Büro, das sich in einem Mehrfamilienhaus befindet, haben wir über den gesamten Testzeitraum und mit jeder getesteten Steckdose ohne spürbare Einbußen arbeiten können. Die Übertragungsgeschwindigkeiten des Powerline-Sets waren konstant hoch und surfen im Internet sowie Videostreaming war gleichzeitig mit mehreren Clients problemlos möglich. Ebenso überzeugt die nur minimal gestiegene Latenz im Vergleich zu einer Direktverbindung mit einem Patchkabel, was jedoch nur beim Online-Gaming relevant ist. Das Fritz!Powerline 1200E Set funktioniert out of the box und eignet sich durch seine unkomplizierte Installation auch für Laien.
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Gewinnspiel – Beendet
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Bilder: AVM