Wer kennt es nicht? Unzählige Games bekommen von Fans vermeintliche „Raytracing“-Effekte spendiert, die alles besser machen sollen. Nun ist FromSoftwares neues Meisterwerk Elden Ring dran.
Vorsicht, Rant:
Ich bin kein großer Fan von sogenannten Reshades, denn Überraschung: Art-Designer:innen und andere Kreativschaffende haben sich fürs Aussehen eines größeren Videospiels wahrscheinlich länger mit der Farbpalette beschäftigt, als Kai-Uwe auf seinem nicht-kalibrierten Monitor. Meistens nutzt letzterer dann genau ein oder zwei Gebiete eines Spiels als Vorlage und haut einen sogenannten Reshade drauf. Sch***egal, dass dann andere Gebiete farblich so aussehen, als hätte man Minas Morgul aus der Herr-der-Ringe-Trilogie in Elden Rings Zwischenlande verpflanzt.
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Das Ganze aber dann noch Clickbait-artig „Raytracing“ zu nennen, ist einfach nur frech. Nein, hier wird kein natürlicher Weg des Lichts berechnet. Stattdessen werden einfach Post-Processing-Effekte über das Bild gelegt und zudem Screen-Space-Reflektionen eingesetzt, um Objekte im Bild zu belichten. Damit werden also nur Bildinformationen auf Pixelebene für Licht und Reflektionen genutzt. Alles, was außerhalb des Bildbereichs ist, verschwindet also in der Berechnung und so kommen am Ende auch mal seltsame, unpassende Lichteffekte heraus.
Ein Schwein mit etwas Make-Up wird – zumindest für die meisten Menschen – auch nicht zum Clown. Und ein Instagram-Filter ersetzt (noch) keine professionelle Bildbearbeitung. Ähnlich verhält es sich mit Reshade.
Die aufgemalten Shader sehen somit bei Elden Ring mal schlechter oder auch mal besser aus. In vielen Innenräumen gefällt mir der kalte, desaturierte Look zum Beispiel überhaupt nicht.
Immerhin: Im Fall von FromSoftwares neuestem Streich wurde auch ein verbessertes Field of View angewendet. Die Anpassungen gehen also über ein simples Reshading hinaus. Und etwas schärfer wird Elden Ring mit der Mod ebenfalls sein. Allerdings hat sich FromSoftware aber auch für eine gewisse Unschärfe samt Blur-Effekten im Hintergrund entschieden, um das „Zwischenland“ bewusst märchenhaft erscheinen zu lassen.
Also zugegeben: Teilweise mag es gut aussehen und einige Leute mögen es bevorzugen – schließlich sammeln die Videos zu „Raytracing“-Effekten unzählige Views auf YouTube und Co. In einigen älteren Titeln, wie etwa GTA 5 oder auch The Witcher, hat eine gewachsene Community hier auch schlichtweg tolle Arbeit geleistet. Gerade GTA 5 erkennt man zuweilen kaum wieder. Respekt dafür und ein großes Lob an die gesamte Modding-Szene.
Sie hat schließlich dafür gesorgt, dass das originale Dark Souls beim damaligen Release auf PC erst wirklich spielbar war (die Renderauflösung des Titels lag sonst immer bei 720p). Auch im Fall von Elden Ring gibt es deutliche PC-Probleme zum Start. Neben miserablen Frametimes, will zum Beispiel die Bildrate nie über 60fps gehen. In folgendem Video (das sich leider ebenfalls mit „Raytracing“ rühmt) ist dieser zuverlässige FPS-Fix ebenfalls installiert.
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Mein Problem liegt lediglich am Benennen von Reshades: Denn das Ganze dann Raytracing zu nennen und so zu tun, als könnte ein simpler Shader die Arbeit von unzähligen Kreativschaffenden bewerkstelligen, ist schlichtweg irreführend – und auch irgendwo respektlos. Belichtung via echtem Raytracing bekommt ihr nicht per Mausklick, lebt am Ende mit unschönen Lichtfehlern und bezahlt dafür auch noch mit sehr viel Rechenleistung.
Was haltet ihr von Reshades und künstlichem „Raytracing“. Habt ihr das Ganze vielleicht schon mal ausprobiert oder genießt ihr Elden Ring lieber im originalen Look? Lasst es uns im Kommentarbereich wissen.
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