Ergonomie am Arbeitsplatz klingt nicht nach einem spannenden Thema. Es ist aber wichtig. Schließlich verbringen wir viele Stunden am Tag vor einem Bildschirm – in Beruf, Schule und Uni genau wie zuhause vor dem Fernseher oder am heimischen PC. Wir zeigen, worauf ihr achten müsst.
Natürlich unterliegt die Einstellung eines Displays auch den eigenen Vorlieben. Aber wer sich schon einmal mit dem Thema „Monitor richtig einstellen“ beschäftigt hat, wird schnell herausgefunden haben, dass es ziemlich eindeutige Empfehlungen für die richtige Position, Höhe und Sitzhaltung am Bildschirm gibt – zum Beispiel von den Berufsgenossenschaften. In vielen Anleitungen der Display-Hersteller finden sich ebenfalls hilfreiche Hinweise zur Ergonomie, aber wer liest sich den ganzen Zettelkram schon durch?
Monitor richtig einstellen – warum ist das wichtig?
Vielen Menschen wird vielleicht gar nicht bewusst sein, welchen Unterschied ein gut eingestellter Arbeits- oder Zockplatz für das eigene Wohlbefinden machen kann. Die möglichen Hinweise auf eine verbesserungswürdige Abstimmung reichen von den üblichen Verdächtigen wie Verspannungen im Nacken oder Rückenschmerzen bis hin zu einschlafenden Händen oder starker Ermüdung der Augen.
Ich würde euch raten: Probiert einmal, eure Zockerhöhle oder euren Arbeitsplatz anhand der hier angesprochenen Ergonomie-Richtlinien umzugestalten und schaut für 10 bis 14 Tage, ob ihr entspannter spielen, lesen oder arbeiten könnt.
Am Monitor richtig sitzen
Man kann nicht über das korrekte Einstellen eines Monitors schreiben, ohne ein paar Worte über die Sitzposition zu verlieren. Von jener hängt nämlich alles weitere – also z.B. die Höhe des Schreibtisches und des Monitors – ab. Um zur richtigen Sitzposition zu gelangen, müsst ihr ein bisschen experimentieren. Ein guter Büro- oder Gaming-Stuhl, der über viele Einstellmöglchkeiten verfügt, ist auch sehr hilfreich.
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Setzt euch aufrecht auf euren Stuhl. Der Rücken ist relativ gerade, so dass die Wirbelsäule ihre natürliche S-Form beibehalten kann. Ein Stuhl mit gutem Support für den Lendenwirbelbereich ist zu empfehlen. Die Schultern sollten entspannt sein und die Ellenbogen leicht auf den Armstützen aufliegen. Die Lage der Oberarme ist parallel zum Oberkörper – also in etwa senkrecht. Die Unterarme sind ungefähr im 90°-Winkel angewinkelt, so dass die Handgelenke ungefähr waagerecht auf dem Schreibtisch liegen.
Armstützen des Stuhls und Tischplatte sollten ungefähr auf der selben Höhe liegen. Idealerweise passen die Armstützen aber noch darunter. Auch die Knie bilden ungefähr einen 90°-Winkel und die Füße stehen fest auf dem Boden oder einer eventuell vorhandenen Fußstütze. Für normalgroße Personen ergibt sich daraus eine korrekte Höhe der Tischplatte von 65-76 cm.
Den Monitor richtig einstellen
Ist die korrekte Sitzposition gefunden, kann es an die Einstellung des Monitors gehen. Gute Displays sollten über Einstellmöglichkeiten in alle Richtungen verfügen. Sie sollten sich in der Höhe verstellen lassen und entlang der senkrechten bzw. waagerechten Achse neigen bzw. schwenken lassen.
Richtig eingestellt ist der Monitor, wenn ihr in der oben beschriebenen Position davor sitzt und die oberste Zeile (bzw. der obere Rand) unterhalb eurer Augen liegt, so dass ihr mit neutraler Kopfhaltung leicht auf das Display herunterschaut. Das ist deswegen wichtig, weil es entspannender für die Augen ist, wenn sie herblicken. Außerdem beugt ihr so Verspannungen im Nacken vor, die entstehen können wenn der Kopf ständig nach oben geneigt ist.
Der Bildschirm ist dabei leicht nach hinten geneigt. Nicht wundern: Dies kann bei größeren Monitoren durchaus bedeuten, dass die untere Kante fast auf dem Schreibtisch aufliegt. Der Abstand des Monitors ist nicht genau definiert, sollte aber so gewählt sein, dass ihr den kompletten Inhalt erfassen könnt, ohne den Kopf zu bewegen. Je nach Tätigkeit empfiehlt sich ein Abstand von 50-80 cm. Die meisten von uns sollten mit 50-60 cm aber gut auskommen.
Und wenn mein Monitor sich nicht ergonomisch einstellen lässt?
Leider, und das bemängeln wir in etlichen unserer Monitortests immer wieder, lassen sich nicht alle Displays so frei verstellen und haben nur wenige Ergonomie-Funktionen. Ausgerechnet die so wichtige Höhenverstellung fehlt gerade im günstigen Segment entweder vollständig oder ist auf einige wenige Zentimeter beschränkt und erfüllt so eher eine Alibi-Funktion.
Abhilfe können hier spezielle Monitor-Halterungen schaffen, die diese Verstellmöglichkeiten bereithalten. Es gibt sie entweder zur Montage am oder auf dem Schreibtisch oder gleich zum An-die-Wand-Schrauben. Letzere können auch hilfreich sein, wenn euer Schreibtisch nicht so groß ist und ihr Platz sparen möchtet oder etwas mehr Abstand zum Bildschirm wahren wollt.
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Hat euch diese Anleitung gefallen? Habt ihr etwas Neues erfahren? Und wie sitzt ihr vor dem Monitor? Schreibt es uns in die Kommentare – wir sind gespannt.