Der Everki Venue Xl Messenger ist optisch auf Minimalismus getrimmt und hat doch viel Platz und Organisation im Inneren.
In manchen Situationen ist ein 25l-Rucksack einfach unhandlich. Praktisch an allen Tagen, an denen ich ohne Laptop unterwegs bin und auch die Spiegelreflex-Kamera daheim bleibt. Dann ist mein Rucksack fast leer und das ist eine einzige Platzverschwendung. Behördengänge, kurze Trips zur Apotheke oder zur Post. Nicht alles passt in meine Hosentaschen, Cargo-Shorts sind keine Ganzjahreslösung, aber ein großer Rucksack ist in solchen Situationen einfach unpraktisch.
Eine Messenger Bag ist für solche Momente genau das Richtige. Trotzdem muss es – wie alle meine anderen Taschen auch – an unterschiedlichen Tagen unterschiedlich viele Dinge aufnehmen können. Manchmal muss das iPad mit, manchmal auch nur ein Block und Stift. Die Powerbank, falls ich vergessen habe, mein Smartphone oder meine TWS zu laden. Etwas Wasser wäre auch gut, falls die Berliner U-Bahn mal wieder auf sich warten lässt und der ganze andere Kleinkram, den ich meistens mitnehme, denn „Man weiß ja nie.“ Ihr merkt schon: Der „Everki Venue XL Messenger“ wird es nicht leicht haben.
Design und Verarbeitung sind sehr gut
Bei Taschen wird ja für gewöhnlich das Fassungsvolumen in Litern angegeben. Das erlaubt zwar eine gewisse Vergleichbarkeit, aber es ist hier ein wenig wie bei Wohnungen – 70qm können gut und schlecht geschnitten sein. Gleiches gilt für Taschen und auch wenn die 6 Liter des Everki Venue XL Messenger auf dem Papier nach wenig klingen, ist er in natura doch größer als gedacht. Das ist gut, weil ich auch keine zarte Erscheinung bin und kleine Taschen an großen Menschen oft seltsam aussehen.
Das meiste Material des Everki Venue XL Messenger ist Kunststoff, der jedoch von einigen Leder-Akzenten sehr aufgewertet wird. Es ist hochwertiger Kunststoff, denn: In meinen drei Wochen mit dem Messenger Bag ist er wie alle meine Taschen durch die Gegend geflogen, über den Boden geschliffen und unsanft abgestellt worden – kein Kratzer. Zudem sind die Nähte hervorragend gearbeitet. Keine losen Fäden, keine schiefe Naht. Ihr bekommt ohne Frage was für euer Geld geboten.
Das Innenfutter des Everki Venue XL Messenger ist dazu Orange. Da das äußere Material Schwarz ist, sehe ich immer auf einen Blick, ob ich vergessen habe, einen Reißverschluss zu schließen. Das sehr praktisch für einen schnellen Check aus dem Augenwinkel, wenn die Tasche nicht direkt neben euch steht.
Die Reißverschlüsse des Everki Venue XL Messenger sind komplett aus Metall und hier hackte oder klemmte in meinem Testzeitraum ebenfalls nichts. Außerdem sind die Reißverschlusszieher schön breit, was es einfacher macht, sie zu greifen. Bei der Konzeption des Messengers hat sich jemand Gedanken gemacht und das zeigt sich besonders in den Details.
Sandwich-Raumaufteilung
Der Everki Venue XL Messenger organisiert seine Fächer in verschiedenen Schichten, die durch ihre interne Aufteilung viel Platz bieten. Einfach alles in ein großes Fach werfen ist hier nicht. Ich mag das sehr. Es ist nicht in Stein gemeißelt, aber so findet alles seinen Platz und wenn ich etwas suche, finde ich es auch für gewöhnlich blind mit einem Handgriff.
Fangen wir einmal ganz hinten an und damit meine ich das Fach, das an eurem Körper anliegt. Dieses Fach bietet ein weiteres Fach für euer Smartphone, welches mit einem Klettband gesichert werden kann. Bei Everki ist man sich scheinbar im Klaren, dass Smartphones sehr groß geworden sind und so passen selbst 6,7″-Geräte ohne weiteres in die Tasche. Für mein iPhone 13 mini (Test) muss ich also etwas tiefer in die Tasche greifen. Direkt daneben ist noch eine Schlaufe für einen Kugelschreiber mit Klemme.
Danach öffnen wir die große magnetisch gehaltene Abdeckung des Everki Venue XL Messenger. Dort sind drei bzw. vier weitere Schichten – abhängig davon, wie ihr zählt. Das Fach, das am weitesten von eurem Körper entfernt ist, bietet dabei immer noch genug Platz für allerlei Kleinkram wie Visitenkarten oder Notizzettel. Da es nur mit einem Magneten verschlossen ist, sollten hier keine wertvollen Dinge gelagert werden.
Eine Schicht weiter kommen wir zu einem kleinen Organisations-Wunder. Hier sind zwei Schlaufen für weitere Stifte, Platz für ein Notizbuch oder eine Powerbank, Kabel, Visitenkarten und andere kleinere Dinge. Dazu sitzt hier auch noch ein Netzfach, bei dem ihr praktisch immer seht, ob der Inhalt vollzählig ist. Den Abschluss bildet dann noch ein Haken für eure Schlüssel.
Die nächste Schicht ist dann technisch etwas Besonderes – ein RFID-freies-Fach. Dank moderner Technik braucht ihr oft nur eure EC- oder Kreditkarte vor ein Lesegerät zu halten und schon wird bezahlt. Gleiches gilt für moderne Firmenausweise, die dann Türen öffnen. Die Daten werden „über die Luft“ übertragen. Schlaue Diebe gehen aber inzwischen durch Menschenmengen und halte mobile Kartenleser im Vorbeigehen an Taschen und lesen so diese Daten ebenfalls aus. Damit kann viel Schaden angerichtet werden. Durch das RFID-freie-Fach des Everki Venue XL Messenger kann das nicht passieren, da die Datenübertragung durch ein bestimmtes Material blockiert wird. Dieses Fach ist zusätzlich mit einem Reißverschluss gesichert. Es ist schade, dass es nötig ist, seine Karten so zu schützen, aber ich bin froh, dass es geht.
Das Hauptfach des Everki Venue XL Messenger sind dann auch noch mal zwei Abteilungen. Eine davon ist gut gefüttert und für mobile Endgeräte wie Tablets vorgesehen – offiziell bis 13″. Aber auch mein 13,3″-MacBook Pro (Test) und selbst das neue 13,6″-MacBook Air (Test) passen dort hinein – wenn auch nur knapp. Das zweite Abteil hat dann wieder zwei aufgenähte Fächer. Ihr seht schon, dass es diesem Messenger nicht an Taschen und Fächern mangelt.
Hoher Tragekomfort
Es gibt beim Everki Venue XL Messenger nicht viele Einstellungen zur Ergonomie. Ihr könnt praktisch nur die Länger des Trageriemens einstellen. Die Länge reicht auch für große Personen bis zwei Meter. Der Riemen selbst ist an keiner Stelle gepolstert und fühlt sich fast wie der Sicherheitsgurt eines Autos an.
Die fehlende Polsterung am Riemen sorgt für weniger Schwitzen im Sommer, aber schützt weniger vor dem Einschneiden, wenn der Everki Venue XL Messenger voll beladen ist. Da auch ein Notebook, Powerbank und anderes Kleinzeug dort Platz findeen, sind beispielsweise zwei Kilogramm schnell erreicht. Da kommt dann die schiere Breite des Gurtes als Ausgleich zum Einsatz. Mit fünf Zentimetern Breite verteilt sich die Auflagefläche mehr auf die ganze Schulter. Etwas Polster wäre trotzdem schön.
Fazit zum Everki Venue XL Messenger
Ich habe inzwischen meine Suche nach dem EINEN Rucksack aufgegeben. Dafür sind meine Ansprüche an den meisten Tagen einfach zu unterschiedlich. Eine Woche habe ich eine 17“-Workstation in der Tasche und in der Woche darauf dann ein 13“-Ultrabook und an manchen Tagen nur ein Tablet.
Für die letzten beiden Tage ist der Everki Venue XL Messenger perfekt geeignet. Er ist ausreichend groß, um alle wichtigen Gegenstände mitzunehmen, die ich an den meisten Tagen dabei habe. Selbst eine 0,5 Liter Wasserflasche bekomme ich darin untergebracht. Die große Kamera muss ich zwar daheim lassen, aber abgesehen davon, habe ich wenig zu meckern. Der Schultergurt könnte noch leicht gepolstert sein und es sind mir fast schon zu viele Fächer, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Gerade die Polsterung des Tablet-/ Notebook-Faches und das spezielle RFID-freie-Fach sind clevere Methoden, um moderne Technik sicher zu transportieren. Zusammen mit dem eleganten Look der Leder-Akzente könnte ich hier tatsächlich meinen nächsten Daily-Driver vor mir haben.
Offiziell ruft Everki 145€ für den Venue XL Messenger auf. Das ist viel Geld für eine „kleine“ Tasche. Bei uns im Shop findet ihr ihn etwas günstiger. Solltet ihr keine großen Rucksäcke mögen oder brauchen, gut organisiert sein und nur alle fünf Jahre eine Tasche kaufen, investiert ihr hier richtig. Für alle anderen gilt – es gibt viele Taschen da draußen, auch eine für dich.
Everki Venue XL bei uns im Shop
Stand: August 2022