Fractal Lumen S24 RGB im Test – Stark, aber nicht immer leise

      Fractal Lumen S24 RGB im Test – Stark, aber nicht immer leise

      Fractal Design verbinde ich als erstes mit Gehäusen. Dabei haben sie auch andere Produkte im Sortiment. Neben den eigenen Lüftern in besagten Gehäusen gibt es sogar Netzteil und All-in-One Wasserkühlungen. Der neueste Spross ist die Lumen S24 RGB, die ich mir im Test näher angesehen hab.

      Das gefällt uns

      • Einfache Montage
      • RGB Beleuchtung
      • Vergleichsweise günstig
      • Gute Kühlleistung

      Das gefällt uns nicht

      • Pumpe zu laut
      • Lüfter in Standardeinstellungen zu laut

      Vorweg: Da aktuell leider noch die passende Mounting-Hardware fehlt, war ein Test auf Intels neuer 12. Generation noch nicht möglich. Daher musste ein etwas älteres Ryzen 9 Testsystem herhalten:

      Mit bis zu 140W ohne Overclocking ist der Ryzen 9 3900X für heutige Standards fast schon genügsam, Standard Luftkühler kann er aber dennoch an ihre Grenzen bringen. Wer also kein Monstrum wie BeQuiets Dark Rock Pro 4 oder einen Noctua NH-D15 in seinem Gehäuse will oder schlicht keinen Platz hat, findet mit einer 240mm AiO vielleicht die passende Alternative.

      Bevor wir zum Einbau kommen ein paar Details zur Lumen S24 RGB:

      Art, Bauart Komplett-Wasserkühlung, Intern
      Radiator Kühlfläche: 240x120mm
      Maße mit Schläuchen: 272 x 120 x 27 mm
      Anschlüsse 4-Pin PWM x3, 3-Pin ARGB x3
      Lüfter 2x Fractal Aspect 12 RGB PWM
      Drehzahl: 500 – 2000 RPM
      Lüfter Lautstärke 10-33.2 dBA
      Lüfter Lebensdauer 90.000 Stunden
      Pumpe In Radiator integriert
      bis zu 4000 RPM
      CPU Block Kühlplatte (Coldplate): Kupfer
      Wärmeleitpaste voraufgetragen
      Block Höhe 43mm
      Block Durchmesser: 67mm
      Unterstützte Sockel Intel LGA 1150/1151/1155/1156/1200 LGA 1366/2011/2011-3/2066
      Unterstützte Sockel AMD AM4/FM2+/FM2/ FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2
      Lieferumfang CPU Cooler Assembly, 2x Aspect 12 RGB Lüfter, Handbuch, Intel mounting kit, AMD mounting kit, 5V ARGB Kabel
      UVP 109,99 Euro

      Wer nicht so viel Wert auf RGB legt, findet mit der Lumen S24 auch noch ein Modell ohne RGB-Lüfter. Die ist dann auch ein wenig günstiger. Im Lieferumfang ist alles Nötige enthalten, einzig ein LGA1700 Bracket fehlt, kann aber bei Fractal nachgeordert werden. Allerdings: Die Auflagefläche des CPU-Blocks dürfte für Rocket Lake ziemlich grenzwertig sein. Hier werde ich berichten, sobald mir das LGA1700 Bracket vorliegt. Lüfter- oder RGB-Verteiler sind nicht enthalten, dafür ist an den Lüftern direkt ein Y-Kabel angebracht, um die Lüfter und RGB-Module am Ende über jeweils einen Anschluss zu steuern.

      Verarbeitung und Einbau

      Die Verarbeitung und „Haptik“ passen rundum. Die Kunststoff-Abdeckung des CPU-Blocks lässt sich abnehmen und in 90 Grad Schritten gedreht wieder anbringen. Egal wie ihr den Block also anbringt, das Logo kann immer in die gewünschte Richtung zeigen.

      Etwas fummelig sind aber die Kabel. Gerade vor dem Hintergrund, dass beispielsweise Arctic mit den Liquid Freezer II ein Kabel für alles hat. Hier müssen die beiden Lüfter und die Pumpe jeweils mit einem eigenen Kabel angeschlossen werden, dazu kommen dann jeweils noch die RGB-Kabel. In kleinen Gehäusen mit wenig Platz für die Kabelführung könnte das eng werden, gerade mit den integrierten Y-Kabeln entsteht da ein Kabelknäuel. Vorteil daran: Die Lüfter können jederzeit ausgetauscht werden und sind nicht ans System gebunden. Geht also mal was kaputt oder reicht die Leistung nicht (mehr), kann einfach ein anderer 120mm Lüfter angebaut werden.

      Das Mounting-System fand ich dann ziemlich spannend, da die Montage wirklich einfach ist. Im Falle meines AM4 Systems wird einfach die angebrachte Mounting-Plate entfernt und gegen das AM4-Bracket getauscht. Danach kommen noch 2 kleine Haltenasen mit Schrauben dran und der CPU-Block wird einfach auf das Standard AMD AM4-Mount geklippt. Nur noch die Schrauben festziehen und fertig. Sehr entspannt. Für Intels ältere Sockel ist die Montage ähnlich einfach und das Bracket bereits vorinstalliert. Für 115x Boards muss allerdings auch die Backplate gewechselt werden.

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      Fractal Lumen S24 RGB bei uns im Shop

      Die Lüfter werden auch einfach direkt in den Radiator geschraubt, der dann wiederum mit den beiliegenden Schrauben am Gehäuse befestigt wird. Bei Montage als Push-Setup können Radiator und Lüfter auch direkt mit der gleichen Schraube am Gehäuse befestigt werden. Die restliche Verarbeitung passt auch: Die Schläuche sind auch für große Cases lang genug, dafür können sie in kleinen Gehäusen eventuell stören. Im Meshify Mini C passte es aber problemlos.

      Praktisch: Die Wärmeleitpaste ist bereits voraufgetragen und erreicht auch die meisten wichtigen Punkte, deckt aber nicht den kompletten IHS ab. Ein zweiter Test mit frisch aufgetragener Arctic MX2 ergab keine Unterschiede in der Kühlleistung.

      Was ein wenig fummelig werden kann: Wieder einmal RGB 😉. Der Connector für den CPU-Block sitzt bei AM4-Montage genau neben (hinter?) einer der Schrauben und hat keine Zugentlastung. Mir ist es daher mehrmals passiert, dass nach dem Einschalten der CPU-Block aus blieb, weil das Kabel minimal rausgerutscht ist. Vielleicht hab ich mich hier aber auch einfach zu doof angestellt.

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      Testaufbau und Einrichtung

      So eine AiO kann man in vielen möglichen Positionen und Setups anbringen. Als Push-Setup, das über Front- oder Gehäusedeckel Luft einsaugt, als Pull für den gleichen Effekt oder auch als Push- bzw. Pull-Setup, um Luft aus dem Gehäuse heraus zu befördern. In meinem Fall, um das Gehäuse nicht komplett umbauen zu müssen und einen Überdruck für die bessere Belüftung der GPU zu schaffen, habe ich sie auf der Oberseite montiert und lasse die Luft durch den Radiator in das Gehäuse ziehen. Dadurch wird die warme Abluft zwar ins Gehäuse gepumpt, die Frontlüfter sorgen aber für zusätzlichen Luftdruck, sodass die warme Abluft dann über die Rückseite herausgedrückt wird. Die GPU Temperatur von maximal 76°C selbst nach einer Stunde Gaming in 4K zeigt, dass das ganz gut geklappt hat.

      Nachteil daran: Die RGB-Lüfter kommen nicht so richtig zur Geltung. Die RGB-Steuerung an sich war aber ziemlich einfach erledigt. Unser Gigabyte-Board hat die RGB-Elemente direkt erkannt und eingebunden, über Gigabytes „RGB Fusion“ Software war dann direkt die Steuerung möglich – entweder Individuell oder synchronisiert mit unserem RGB-RAM und den RGB-Elementen des Mainboards.

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      Leistung

      Ok, aber zum Wichtigsten: Wie gut kühlt das System jetzt? Zum Vergleich kommt der AMD Wraith Prism Boxed Kühler zum Einsatz, der bei einem Boxed AMD Ryzen 9 3900X mit enthalten ist. Der ist, für einen Boxed Kühler, durchaus in Ordnung, sofern die Frischluft-Zufuhr stimmt.

      Aber von vorne. Fractal gibt kein konkretes TDP-Limit an, das die Lumen S24 RGB schaffen soll. Von den Testergebnissen abgeleitet, sollte eure CPU aber nicht deutlich mehr Leistung als die 140W unseres Testsystems an Abwärme produzieren. Denn die Temperaturen sind zwar immer absolut in Ordnung, die Lüfter drehen in den Standardeinstellungen unseres Mainboards aber schon ordentlich auf, was man dann auch hört. Wie viel mehr Abwärme das System noch stemmen kann ist daher unklar und wird sich wohl erst mit Eintreffen des LGA1700 Brackets klären.

      Zum Einstieg aber erstmal die Basisdaten aka. dem Wraith Spire. Der schlägt sich gewohnt gut, ohne große Auffälligkeiten. Wen keinen besonderen Wert auf ein leises System legt und ein Gehäuse mit ordentlich Airflow hat, sollte damit gut zurechtkommen. Aber: Reserven gibt es wenig. Je nach Test liegen die Kerne schnell bei 80°C und die gesamte Die bei über 90°C im Schnitt. Generell sind die Temperaturen eher im oberen Bereich zu finden und mit etwa 39 bis 40dB gemessen auf normalen Sitzabstand von ca. 1m ist das System alles andere als Silent. Und die Fractal Lumen S24 RGB? Hier sehen die Temperaturen gleich besser aus. Im Stresstest pendelt sich die Temperatur bei 70 bis 75°C ein, also etwa 10°C Differenz zum Stock-Kühler. Hier muss man natürlich immer anmerken: Das sind Extremsituationen, die so in der Praxis eher nicht auftreten.

      Beim Gaming liegen die Temperaturen deutlich niedriger und mit unter 50°C bei der Fractal Lumen S24 RGB durchaus im grünen Bereich. Der AMD Stock-Kühler liegt hier mit rund 60°C erneut 10°C höher. Bei identischem Abstand kommt die Fractal Lumen ebenfalls auf etwa 38dB Lautstärke, wenn man die Lüfter automatisch über das Mainboard regeln lässt. Leiser wird es aber, wenn man ein wenig selbst steuert. Ich hab die Lüfterkurve für den Test daher so geschoben, dass erst bei über 80°C die Lüfter auf über 60% drehen. Damit senkt sich der Geräuschpegel auf angenehme 34dB, die CPU-Temperatur steigt aber nur minimal an. Hier ist sicher noch mehr Raum für Optimierung, wenn man sich ein wenig Zeit nimmt.

      Was allerdings schwieriger wird: Die Pumpe „beruhigen“. Die hört man nämlich leider recht deutlich, wenn man die Lüfterdrehzahlen herunterschraubt. Hier lässt sich nicht viel optimieren, da Fractal den Betrieb auf 12V limitiert. Mit 5V wird sie merklich leiser, damit würdet ihr allerdings die 5-Jährige Garantie verwirken. Empfehlen kann ich das daher nicht. Oh, und bevor ich es vergesse: Die Pumpe sitzt im Radiator, nicht im CPU-Block. Das macht die Positionierung des Radiators ein wenig einfacher.

      Zu all den Ergebnissen muss aber auch immer gesagt werden: AMDs Ryzen, insbesondere jene mit hoher Kernanzahl, sind durch die sehr dicht beieinanderliegenden Kerne generell ein wenig schwerer zu kühlen. Daher fallen die Ergebnisse in unserem Test auch vergleichsweise hoch aus. Verglichen mit der Arctic Liquid Freezer II hat Fractal leicht die Nase vorn. Allerdings: Wenn ihr den Platz für einen Luftkühler vom Kaliber eines Dark Rock Pro 4 oder Noctua NH-D15 habt, dürften die noch ein wenig bessere Kühlleistung liefern. Die nehmen dafür dann aber auch den Großteil des Gehäuses ein – selbst bei großen Cases – und sind auch nicht günstiger.

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      Fractal Lumen S24 RGB bei uns im Shop

      Fazit Fractal Lumen S24 RGB

      Insgesamt hat die Fractal Lumen S24 RGB im Test überzeugt. Sie schafft es, unsere 140W Ryzen-CPU problemlos im Zaum zu halten, auch bei reduzierten Drehzahlen und damit sehr leisem Betrieb. Positiv ist auch die super einfache Montage auf AMD AM4-Sockeln zu bewerten, bislang wohl eine der angenehmsten Kühler-Montagen, die mir begegnet ist.

      Die RGB-Beleuchtung ist wie immer Geschmackssache, ermöglicht aber personalisierte Akzente im Gehäuse zu setzen. Da sie auf Standard ARGB Konnektoren setzt, ist die Lumen S24 RGB auch zu nahezu allen RGB-Tools und Mainboards kompatibel. Hier ist nur der Kabelsalat und das flüchtige RGB-Kabel für den CPU-Block minimal negativ zu erwähnen.

      Negativ bleibt für mich nur die Pumpe in Erinnerung. Die hört man leider ständig und gerade wenn man die Lüfter optimiert hat und denkt „Endlich Ruhe!“ kommt die Pumpe daher und meldet sich zu Wort.

      Preislich liegt die Lumen S24 RGB absolut im Rahmen, wer auf RGB-Beleuchtung an den Lüftern verzichten kann, kann außerdem noch mal deutlich sparen – die Lumen S24 RGB liegt derzeit* bei 117,28 Euro, ohne die RGB-Lüfter werden lediglich noch 80,99 Euro fällig. Und falls ihr doch mal RGB wollt, lassen sich die Lüfter ja jederzeit tauschen.

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      Fractal Lumen S24 RGB bei uns im Shop

      *Stand 22.12.2021

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