Ob sich der Kauf einer FRITZ!Box 6660 Cable im Vergleich zu einem Standard-Router von Kabel Deutschland lohnt, haben wir uns genauer angesehen.
„Die Standard-Kabel-Box tut es doch auch. Die hat WLAN und Kabel kann ich auch anklemmen.“ Diesen Satz hat wohl jeder schon mal so oder so ähnlich gehört, der einen Freund oder eine Freundin vom Kauf einer FRITZ!Box überzeugen wollte. Ob es aber tatsächlich eine FRITZ!Box sein muss, klären wir in einem Vergleich der vier wichtigsten Punkte ab.
Einrichtung & Design
Das Design der alten FRITZ!Boxen hat mich immer etwas an alte Cadillacs erinnert – elegante Rundungen und ein kleiner Spoiler nach oben. Eine moderne FRITZ!Box ähnelt eher einem modernen Auto – große Rundungen und klare Linien.
Die Standard-Router von Kabel Deutschland hingegen sind schwarze rechteckige Kisten ohne Schnörkel und mit minimaler LED-Bestückung. Vodafone / Kabel Deutschland bieten verschiedene Kabel-Router an. Keiner gewinnt einen Design-Preis, aber am Ende verschwinden die meisten Router ja doch hinter einer Kommode oder einer Couch.
Bei beiden Routern ist der Einrichtungsprozess schnell erledigt. Schritt 1 ist in beiden Fällen Strom und das passende Kabel an der Kabeldose anschließen. Die Box von Kabel Deutschland kommt in den meisten Fällen komplett eingerichtet. Alternativ hilft auch der Techniker, der den Anschluss in Betrieb nimmt, gerne aus.
Für die Einrichtung der FRITZ!Box 6660 Cable nutzen Käufer entweder einen Computer und LAN-Kabel oder die FRITZ!-App. Bei einer DSL-FRITZ!Box wird ein Einrichtungscode vom Anbieter benötigt. Diesen Code können Kunden innerhalb weniger Minuten vom Anbieter online anfordern. Die Zustellung erfolgt via SMS. Bei der FRITZ!Box 6660 Cable reichen schon die Kundennummer und der Aktivierungscode aus dem Vertragsabschluss. Etwa 15 Minuten dauert die erste Einrichtung inklusive einem Software-Update für die FRITZ!Box.
Diese Runde geht knapp an den Standard-Router von Kabel-Deutschland, da er in den meisten Fällen vorkonfiguriert kommt und beim Design unauffällig bleibt. Aber auch die Einrichtung der FRITZ!Box dauert nur minimal länger und das Design ist deutlich moderner.
Anschlüsse
Die normale Box von Kabel-Deutschland kommt mit vier RJ45-Ports auf der Rückseite. Das ist mehr als viele andere „Standard“-Router haben. Darüber positioniert sind noch zwei RJ11-Anschlüsse für Telefon und Fax-Geräte.
Die FRITZ!Box 6660 Cable setzt neben den vier GB-Ports noch auf einen 2,5-GB-Port. Alle, die zu Hause einen passenden Netzwerkspeicher haben, profitieren davon sehr. Für die meisten Privatanwender dürfte es aber mehr „nice-to-have“ sein. Allerdings setzt die FRITZ!Box nur auf einen a/b-Port für Telefone, bzw. Faxgeräte.
Beide Router haben zusätzlich noch einen USB-2.0-Anschluss für externe Festplatten. Allerdings sind beide Router sowohl hinsichtlich RAM als auch Prozessor nicht dafür gemacht, dauerhaft als Netzlaufwerk zu fungieren.
Diese Runde geht knapp an die FRITZ!Box 6660 Cable. Obwohl viele Privatanwender (noch) nichts mit dem 2,5-Gigabit-Ethernet-Port anfangen können, reicht die Tatsache, dass die FRITZ!Box einen weiteren RJ45-Anschluss hat, um hier als Gewinner vom Platz zu gehen.
Geschwindigkeit
Mehr und mehr Geräte daheim bekommen ihre Daten kabellos. Smartphones, Tablets, Laptops, FireTV-Sticks, Konsolen, Fernseher, WLAN-Speaker, smarte Lampen und Thermostate sind nur ein Teil davon. Je mehr Geräte sich in einem Netzwerk befinden, umso schwieriger wird es für einen Router, die Daten richtig zu verteilen. Wer schon einmal versucht hat, einen 4K-Netflix-Stream zu schauen, während im Nebenraum jemand in Call of Duty von einem 12-jährigen fertig gemacht wird, der weiß, wovon ich rede.
Dank aktuellem WiFi-6-Standard ist die drahtlose Verbindung via FRITZ!Box nicht nur stabiler, sondern in vielen Fällen auch schneller. Wobei nur die allerneuesten Geräte den neuen WiFi-Standard (WiFi-ax) unterstützen. Während es bei der Messung über den Netzwerkanschluss keinen nennenswerten Unterschied zwischen dem Kabel-Deutschland-Router und der FRITZ!Box 6660 Cable gab, sorgte das Produkt von AVM über WLAN für einen dreimal schnelleren Download.
Der Router von Kabel Deutschland beherrscht DOCSIS 3.0 (1 Gbps Download, 200 Mbps Upload). Die FRITZ!Box 6660 Cable beherrscht bereits DOCSIS 3.1 (10 Gbps Download, 1 Gbps Upload). Entsprechend zukunftssicherer ist die FRITZ!Box.
Besonders, wenn ihr mehrere Geräte parallel im Einsatz habt, profitiert ihr von den technischen Eigenschaften und höheren Geschwindigkeiten der FRITZ!Box. Somit geht diese Runde auch an das Produkt von AVM.
Software & Sicherheit
Nur ein Bruchteil aller Nutzer wird wohl jemals die Software ihres Routers sehen. Wenn man sich in den normalen Router von Vodafone einloggt, wird man von einer simplen grafischen Oberfläche begrüßt. Hier können einfache Einstellungen zu den hinterlegten Telefonnummern, der WiFi-Konfiguration und dem heimischen Netzwerk vorgenommen werden.
Es wirkt auf den ersten Blick sehr rudimentär und gerade spezielle Details suchen Nutzer vergebens. Priorisierung einzelner Geräte oder eine Kindersicherung fehlen beispielsweise komplett.
Die FRITZ!Box hingegen trumpft hier richtig auf. Nicht ohne Grund ist FRITZ!OS eines der Verkaufsargumente für die Produkte von AVM und wird auch gerne als Excel unter den Router-Systemen bezeichnet. Dabei steht für die hier verwendete 6660 Cable derzeit FRITZ!OS 7.15 zur Verfügung. Mit dem nächsten großen Release soll das Mesh-System noch intelligenter werden, außerdem steht WP3 zur Verfügung und selbst DVB-C Streaming wird ermöglicht.
Gerade in Anbetracht der Sicherheit liegt die FRITZ!Box vorne. Regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken und wenn die FRITZ!Box auf automatische Updates eingestellt wird, passiert das auch angenehm im Hintergrund. Zur Firewall des Kabel-Deutschland-Routers konnte ich keine genauen Informationen finden – also ob die Datenbanken aktuell sind oder noch auf dem Stand von 2017, als der Router hier zum ersten Mal in Betrieb genommen wurde. Klarer Sieger: AVM.
Fazit: FRITZ!Box 6660 Cable vs Standard-Router
Rein nach Punkten hat die FRITZ!Box 6660 Cable unseren Vergleich gewonnen. Sie überzeugt besonders bei der Geschwindigkeit, der Software und Zukunftssicherheit. Je mehr Geräte in einem Netzwerk unterwegs sind, umso wichtiger wird der Router. Wer schon eine Kabel-FRITZ!Box daheim hat, muss aber nicht zwingend wegen WLAN 6 oder der 2,5-Gigabit-LAN-Buchse wechseln. Ausnahme: Er hat schon viele Geräte, die den brandneuen Standard nutzen.
Wer daheim aber einfach nur mit zwei oder drei Endgeräten auskommt und damit auch keine anspruchsvollen Aufgaben ausführt, kann problemlos mit dem Standard-Router von Kabel Deutschland / Vodafone glücklich werden. Alles, was aber über das Minimum hinausgeht, sollte entsprechend von passender Technik unterstützt werden. Dann sind die 209,- €* für eine FRITZ!Box 6660 Cable gut investiert.
AVM FRITZ!Box 6660 Cable bei uns im Shop
*Stand: 14.08.2020
Jetzt seid ihr dran – Tester gesucht
Danke an alle die mitgemacht haben. Der Gewinner/ die Gewinnerin wird schnellstmöglich benachrichtigt.
Damit sind wir am Ende unseres Vergleichs. Bleibt die Frage offen – würdet ihr zum gleichen Schluss kommen? Finden wir es einfach heraus. Unser Test-Muster sucht ein neues zu Hause. Um euch als Tester*in zu bewerben, schreibt uns einfach bis zum 30.08.2020 um 23.59 Uhr unten in die Kommentare, weshalb Ihr die FRITZ!Box 6660 Cable testen möchtet und was eure Ausgangssituation daheim ist. Das Testgerät könnt ihr im Anschluss behalten.