Klein, leicht, schnell, gutes Display. Das sind die Kernfeatures des Galaxy S21, des kleinsten der neuen Galaxy-Modelle von Samsung. Es ist im Alltag ein wirklich gutes Smartphone. Allerdings gibt es ein paar Punkte, die eine absolute Spitzenbewertung verhindern.
Das gefällt uns
- einwandfreie Verarbeitung
- gute Kamera
- gelungenes Design
- geringes Gewicht
Das gefällt uns nicht
- Speicher nicht erweiterbar
Die insgesamt drei S21-Modelle lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Das S21, das S21+ und noch das S21 Ultra. S21/S21+ sind weitestgehend identisch. Sie unterscheiden sich lediglich bei der Display- und der Akkugröße. Beides ist beim +-Modell größer als beim normalen S21. Dafür ist das Galaxy S21 mit Preisen ab 829 Euro* das günstigste Modell.
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Die S20-Serie musste Anfang 2020 eine Menge Kritik einstecken – und die meiste war berechtigt. Mit dem neuen Exynos-Chip 2100 hat Samsung allerdings einen Großteil der Probleme des Vorgänger-Chips beseitigt. Insbesondere das Energiemanagement ist deutlich besser geworden.
Die genauen technischen Daten meines Testgerätes findet ihr wie immer in der ausklappbaren Tabelle.
Design und Lieferumfang
Der Lieferumfang ist sehr übersichtlich. Neben dem Galaxy S21 bekommt ihr nämlich noch etwas Literatur und ein USB-C auf USB-C-Kabel. Das Ladegerät hat Samsung eingespart. Offiziell aus Umweltschutzgründen, wahrscheinlich aber eher, weil sie so Kosten senken und zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf der offiziellen Ladegeräte generieren können. Es lässt sich aber problemlos mit jedem anderen USB-Ladegerät laden. Einzige Einschränkung: Es gibt kein Schnellladen jenseits der offiziellen Ladegeräte. Es dauert also. Aber dazu später mehr.
Der Lieferumfang ist also mau, beim Design punktet das S21 hingegen. Es ist ein wirklich schickes und elegantes Smartphone. Bei der Galaxy S20 Fan Edition führte Samsung die Kunststoffrückseite wieder ein. Dafür gab es viel Kritik. Die kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Bei meinem Testmodell sieht sie sehr gut aus und sie hat einige Vorteile. Zum einen ist sie matt und damit weitestgehend unempfindlich gegen Fingerabdrücke. Zum anderen ist sie sehr robust und nicht so anfällig für Schäden wie Glas und drittens sorgt sie für ein deutlich reduziertes Gewicht des Galaxy S21.
Optisch macht das Galaxy S21 einen hochwertigen Eindruck. Das liegt auch an dem polierten Rahmen, der richtig edel aussieht. Der Kamerabuckel sitzt beim S21 nicht losgelöst von restlichen Elementen unmotiviert irgendwo auf der Rückseite, sondern wächst hier aus dem Rahmen heraus. Das hat Samsung eindeutig sehr gut gelöst.
Was mir ebenfalls gut gefällt, ist der Verzicht auf einen dedizierten Bixby-Button. Es gibt nur zwei Tasten am Galaxy S21: Lautstärkewippe und Powerbutton, die beide an der rechten Seite sitzen. Sie bieten einen sehr guten Druckpunkt und reagieren präzise auf eure Eingaben.
Der Powerbutton ist mehrfach belegt. Zweimal drücken öffnet die Kamera. Ihr könnt aber auch einstellen, dass dadurch Bixby oder eine beliebige andere App geöffnet wird. Ein langer Druck sorgt dafür, dass ihr entweder Bixby öffnet oder das Telefon ausschaltet. In den Einstellungen könnt ihr festlegen, wie ihr den Button nutzen wollt.
An der Unterseite findet ihr einen Speaker, den USB-C-Port und den SIM-Karten-Schacht. Letzterer ist ein Dual-SIM-Schacht.
Die Verarbeitung ist so, wie sie sein muss: Einwandfrei. Alles andere wäre bei einem Einstiegspreis von mehr als 800 Euro* aber auch nicht akzeptabel.
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Helles und schnelles AMOLED-Display
Das 6,2“ Display löst mit Full HD+ auf und hat 2400x1080px. Bei einem ppi-Wert von 421 werden eure Inhalte schön scharf dargestellt. Es ist ein AMOLED-Display und so könnt ihr euch auf tolle und satte Farben freuen. Wem das voreingestellte Farbmanagement nicht gefällt, der kann es in den Einstellungen schnell und einfach ändern.
Die maximale Helligkeit konnte ich im Moment leider nicht messen. Es war allerdings hell genug, um in der Mittagssonne problemlos alles erkennen zu lassen.
Das Display selber wird durch das neue Gorilla Glass Victus geschützt. Als zusätzlicher Schutz gegen Kratzer ist noch eine Display-Schutzfolie angebracht. Die Kanten des Displays sind nicht mehr abgerundet. Das erleichtert die Bedienung und es gibt weniger Fehleingaben, weil man aus Versehen am Bildschirmrand etwas berührt.
Die Frontkamera sitzt in einem kleinen Punchhole. Im Alltag fällt sie nicht weiter auf. Lediglich bei Spielen im Vollbildmodus bemerkt man sie manchmal. Aber auch das hält sich in Grenzen.
Die maximale Bildwiederholrate liegt bei 120 Hz. Damit sind alle Bewegungen beim Scrollen, Animationen und auch Spiele richtig schön smooth. Damit der Akku geschont wird, passt sich die Bildwiederholrate automatisch verschiedenen Nutzungsszenarien an. Sie schwankt je nach Anwendung zwischen 48 und 120 Hz. Falls ihr das letzte bisschen Akkulaufzeit herausholen möchtet, könnt ihr auch durchgängig 60 Hz als Bildwiederholrate wählen. Eine Option mit 90 Hz gibt es leider nicht.
Das Display selber reagiert schnell und präzise auf eure Eingaben und macht im Alltag wirklich viel Spaß.
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Performance und Bedienung: Besser als der Vorgänger, aber immer noch mit Luft nach oben
Samsung hält leider weiter an der Zwei-Klassen-Gesellschaft bei seinen Galaxy-Smartphones fest. In den USA wird der aktuelle Snapdragon 888 verbaut, hierzulande gibt es den Exynos 2100 als CPU. Gegenüber dem Vorgänger gibt es deutlich mehr Leistung, wenn auch in diesem Jahr gilt, dass der Exynos weniger Leistung bietet als der Snapdragon und zudem ein schlechteres Energiemanagement aufweist.
Was bedeutet das im Alltag? Im normalen Betrieb werdet ihr die Unterschiede in den allermeisten Fällen kaum bis gar nicht merken. Apps starten auf dem S21 zügig und auch der Wechsel zwischen Apps ist kein Problem. Während meines Tests hatte ich keine Situation, in der das S21 hakte oder sich Gedenksekunden genehmigte. Auch grafisch anspruchsvolle Games wie etwa CR Racing 2 sind kein Problem und laufen butterweich.
Aber auch anspruchsvolle Bildbearbeitung ist problemlos möglich. Ich habe ein einminütiges 8K-Video aufgenommen, es durchgehend mit Effekten belegt und dann in 4K gerendert. Der Vorgang dauerte 44 Sekunden und das S21 ließ sich dabei einwandfrei und ohne Ruckler bedienen.
Der Akku ist mit 4000 mAh auf dem Papier ordentlich bemessen. Für die meisten User dürfte er auch ausreichen, um problemlos über den Tag zu kommen. Dennoch muss ich sagen, dass andere Hersteller (Xiaomi, Huawei) aus dieser Akku-Größe mehr Laufzeit herausholen. Ein Ladegerät liefert Samsung nicht mit. Das ist kein Beinbruch, denn die meisten von uns dürften eh diverse Ladegeräte bei sich zu Hause herumliegen haben. Schnellladen steht euch allerdings nur mit einem USB-C-Ladegerät zur Verfügung. Wenn ihr ein Ladegerät mit einem USB-A auf USB-C-Kabel benutzt, bekommt ihr nur langsames Laden. In dem Fall dauert eine Ladung zwischen 90 und 120 Minuten, mit Schnellladen geht es etwas schneller. An die Ladezeiten bspw. von Xiaomi kommt Samsung allerdings nicht heran. Drahtloses Laden gibt es auch, wie übrigens auch das drahtlose Laden anderer Geräte. Aber das ist eine Option, die ich angesichts des Exynos-Chips nur sparsam nutzen würde.
Samsung stattet seine Smartphones immer mit einer Menge Software aus. Dazu gehören die eigenen Apps, mit denen die Koreaner euch den Samsung-eigenen Kosmos schmackhaft machen wollen. Und es gibt verschiedene Microsoft Office-Apps, Facebook, Spotify, LinkedIn und Netflix. Bis auf Onedrive und Netflix könnt ihr die Zusatz-Apps aber komplett deinstallieren. Die beiden genannten Apps lassen sich nur deaktivieren. Auch die Samsung-Apps lassen sich komplett deinstallieren.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Samsung bei seiner OneUI ab Werk auf die Navigation mit Buttons setzt. Die Gestensteuerung unter Android funktioniert sehr gut. Von daher solltet ihr in den Einstellungen darauf umstellen.
Beim S20 FE saß der Fingerprintreader für meinen Geschmack minimal zu niedrig. Hier sitzt er etwas höher und lässt sich damit gut erreichen. Er ist wirklich fix und es kommen nur sehr selten Fehleingaben vor.
Das S21 bekommt ihr mit 128 oder mit 256 GB Speicher. Da der Speicher nicht erweiterbar ist, solltet ihr euch vorher gut überlegen, welche Version ihr euch kauft. Zum einen gilt bei Speicher, dass Haben besser als Brauchen ist und zum anderen kostet die 256 GB-Variante nur 50 Euro mehr als die kleine 128 GB-Version. Samsungs Aufpreispolitik finde ich hier wirklich fair und würde deswegen immer zur größeren Variante raten.
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Kamera: Nicht perfekt, aber ziemlich gut
Bei der Kamera stehen euch im S21 eine Triple-Hauptkamera und eine 10 MP-Selfiekamera parat. Die Hauptkamera löst einmal mit 64 MP und zwei Mal mit 12 MP auf. Damit lässt sich einiges anfangen. Bevor ich euch aber die Stärken und Schwächen im Detail erkläre, hier noch der obligatorische Hinweis zu den Fotos in diesem Abschnitt. Sie kommen direkt aus der Kamera und wurden nicht bearbeitet. Sofern nicht anders angegeben, wurden sie im Automatikmodus aufgenommen.
Weitwinkel und Ultraweitwinkel lösen beide mit 12 MP auf. Damit könnt ihr in den allermeisten Fällen gute Fotos produzieren. Für den Zoom steht euch eine 64 MP Telelinse zur Verfügung. Das ist an sich ganz gut. Weniger gut ist, dass der Zoom beim Galaxy S21 nicht optisch ist, sondern digital. Er wird also produziert, indem die Software einen Ausschnitt aus dem 64 MP-Bild herausschneidet. Bei natürlichem Licht klappt das bis zur Stufe 3fach Zoom ganz gut. Bei Kunstlicht schwächelt das Feature. Alles, was über 3fach Zoom hinausgeht, solltet ihr lieber lassen. Die Qualität lässt dort sehr stark nach.
Alle zur Verfügung stehenden Zoomstufen seht ihr in der nächsten Galerie.
Neben dem Automatikmodus gibt es zwei Pro-Modi, jeweils bei Foto und bei Video. Dort könnt ihr alle Parameter selbst kontrollieren. Wenn ihr bereit seid, eure Fotos zu bearbeiten, dann empfehle ich euch diese Modi auf alle Fälle. Im Automatikmodus solltet ihr die automatische Szenenerkennung ausschalten. Die sorgt nämlich dafür, dass eure Fotos ganz massiv nachgeschärft und auch die Farben etwas knalliger als in der Realität sind. Schaltet ihr die Erkennung aus, dann sind die Ergebnisse realistischer.
Der Autofokus ist fix und sitzt fast immer auf Anhieb richtig. Auch bei der Freistellung von Haaren leistet sich das S21 meist keine Schnitzer. Auch den Weißabgleich bekommt das Galaxy S21 gut hin. Bei ganz feinen Strukturen wie herabstehenden Haaren kann es jedoch zuweilen sein, dass nicht alle getroffen werden. Aber das gelingt kaum einer Smartphone-Kamera. Von daher ist es Meckern auf einem hohem Niveau.
Der Nachtmodus leistet gute Arbeit. Gegenüber dem Vorgänger gibt es eine spürbare Verbesserung, denn beim Galaxy S20 gab es noch einen recht aggressiven Weichzeichner. Der fällt hier weg und das sorgt für mehr Struktur in den Fotos. An den Nachtmodus von Huawei kommt Samsung nicht heran. Aber die Fotos können sich sehen lassen und punkten mit einer guten Wiedergabe der originalen Lichtstimmung.
Die Selfiecam ist gegenüber dem Galaxy S20 FE 5G und dessen 32 MP Kamera ein Rückschritt. Gegenüber dem „normalen“ S20 ist es allerdings ein Fortschritt. Selfies sind auch bei Kunstlicht gelungen und rauschen nur wenig. Die Freistellung von schwierigen Strukturen wie etwa Haaren, gelingt auch hier ganz gut.
Videos sind maximal mit 8K und 24 fps möglich. Allerdings sind die Dateien riesig. Von daher solltet ihr euch auf 4K beschränken. Das reicht für die nächsten Jahre vollkommen aus. Zur Qualität gibt es nichts weiter zu sagen, sie ist gut.
Die Kamera des Galaxy S21 ist gut, keine Frage. Aber sie ist nicht perfekt. In den meisten Situationen werdet ihr gute Aufnahmen bekommen, allerdings trübt das Fehlen eines optischen Zooms das Gesamtbild.
Schöner Stereo-Klang
Smartphones und Klang. Das ist ein Gebiet, auf dem nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Samsung macht beim S21 vieles richtig und sorgt für einen, im Vergleich zu vielen anderen Smartphones, guten und ausgewogenen Klang. Von Vorteil ist dabei, dass es hier Stereo-Sound gibt, der auch noch recht gleichmäßig verteilt ist. Das Verhältnis zwischen dem Lautsprecher an der Unterseite und dem oberen Speaker liegt bei ca. 60:40.
Bei halber Lautstärke ist der Klang wirklich ansehnlich. Tiefen sind gut erkennbar und stehen mit den Mitten und Höhen in einem schönen Verhältnis. Trotzdem dominieren die Höhen den Klang leicht. Das ist aber angesichts des fehlenden Raums kein Wunder.
Dreht ihr die Lautstärke auf, dann passiert das, was bei allen Smartphones passiert: Der Klang verschlechtert sich, weil die Höhen deutlich zunehmen. Gleichzeitig verschwinden die Tiefen. Ihr tut euch also keinen Gefallen, wenn ihr die Lautstärke aufdreht.
Für richtig guten Klang solltet ihr also einen Speaker oder Kopfhörer verwenden. Letztere könnt ihr mit Hilfe des Adapt Sound-Features auf euer Gehör einstellen. Dazu werden euch verschiedene Töne vorgespielt und ihr könnt angeben, ob ihr sie gehört habt oder nicht. Entsprechend eurer Angaben wird der Klang dann verändert, so dass ihr alle Töne optimal hört.
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Fazit Samsung Galax S21: Gelungen, aber mit einer Schwäche
Das Galaxy S21 überzeugt im Alltag. Es bietet genug Leistung, um auch anspruchsvolle Spiele und Tasks problemlos zu bewältigen. Das Display lässt sich auch mit einer Hand gut bedienen und bietet euch wirklich schöne Farben. Und dank 120 Hz-Bildwiederholrate sind alle Bewegungen und Animationen wunderschön ruhig und sanft.
Die Schwäche ist der Exynos-Chip. Er bietet genügend Leistung – keine Frage. Aber das Energiemanagement ist bei weitem nicht so gut wie bei den Snapdragon-Pendants. So wird die mögliche Akku-Laufzeit begrenzt. Man kommt mit dem S21 über den Tag. Aber große Sprünge, wie sie anderer Hersteller ihren Nutzern erlauben, sind so leider nicht drin.
Nichtsdestotrotz solltet ihr das S21 in die engere Wahl nehmen, wenn ihr euch ein neues Smartphone kaufen wollt und bereit seid eine höhere Summe zu investieren. Es bietet viel und bekommt auch auf lange Sicht Updates, denn Samsung hat 2020 verkündet, dass die Zeit mit Android-Aktualisierungen auf drei Jahre ausgeweitet wurde.
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Stand: 02/2021