Die Schlagzahl, mit der neue Gerüchte rund um das kommende Galaxy-Flaggschiff von Samsung verbreitet werden, hat sich offensichtlich noch einmal erhöht. Auf die gestrigen Meldungen folgen heute bereits weitere Berichte, allen voran ein Artikel von Bloomberg. Das US-Wirtschaftsmagazin will demnach von Insidern erfahren haben, Samsung müsse beim Galaxy S6 auf die Verwendung des neuen Qualcomm-SoC Snapdragon 810 verzichten. Grund dafür sollen Überhitzungsprobleme sein, die während der Tests des südkoreanischen Herstellers mit dem Prozessor auftraten.
Weder Samsung noch Qualcomm wollten den Bericht von Bloomberg bislang kommentieren, doch für die Angaben der Publikation spricht auch, dass es bereits in der Vergangenheit Spekulationen über gewisse Schwierigkeiten mit Qualcomms brandneuem, 64-Bit-fähigem High-End-SoC gab. Genauere Details zu den Problemen, die Samsung mit dem Snapdragon 810 gehabt haben soll, wurden in dem Artikel allerdings nicht erwähnt.
Weiter heißt es bei Bloomberg, Samsung werde in Folge des Verzichts auf Qualcomm als SoC-Lieferant im Galaxy S6 nun ausschließlich auf einen fortschrittlichen Chip aus eigener Produktion setzen. Auch wenn das Wirtschaftsmagazin diesbezüglich keine genaue Bezeichnung angibt, werden die Südkoreaner höchstwahrscheinlich den Exynos 7420 verbauen, der ohnehin vieles mit dem Snapdragon 810 gemeinsam hat. Auch beim Exynos 7420 kommen vier ARM Cortex-A57- sowie vier Cortex A-53-Kerne zum Einsatz und das Samsung-SoC unterstützt natürlich auch den 64-Bit-Betrieb.
Da davon auszugehen ist, dass Samsung von Anfang an geplant hatte, das Galaxy S6 wie schon dessen Vorgänger-Generationen in zwei Modellvarianten, also einmal mit Qualcomm- und einmal mit eigenem Exynos-SoC, auszuliefern, erwarten wir keine direkten negativen Auswirkungen auf die Serienproduktion des Geräts infolge der oben beschriebenen Entscheidung. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie der südkoreanische Hersteller mit der Tatsache klarkommt, erstmals ganz alleine das benötigte SoC-Volumen für ein neues Smartphone-Flaggschiff zu fertigen.
Trotz dieser gewissen Unsicherheit, soll das Galaxy S6 laut Bloomberg im März nicht nur vorgestellt, sondern auch auf den Markt gebracht werden. Die offizielle Enthüllung wird für den Mobile World Congress (MWC) 2o15 in Barcelona gleich Anfang März erwartet.
Zum Thema MWC passt schließlich noch eine weitere frische Meldung, die von The Android Soul stammt, jedoch mit sehr viel Skepsis bewertet werden sollte. Der Webseite nach will Samsung jedenfalls bereits auf dem MWC neben dem Galaxy S6 auch das Galaxy S6 Edge und das Galaxy S6 Active präsentiert. Sowohl das S6 Edge als auch das S6 Active sollen direkt auf der Hardware des „normalen“ S6 basieren, aber nur das S6 Active soll von den drei Smartphones wasserdicht sein. Zugunsten einer neuen Gehäusekonstruktion hätte Samsung also demnach beim Galaxy S6 nicht nur den wechselbaren Akku, sondern auch die Wasserfestigkeit des Galaxy S5 geopfert.
Was abschließen noch bleibt, ist, den Blick kurz vom Galaxy S6 abzuwenden und auf andere High-End-Smartphones zu richten, die für die nächsten Monate erwartet werden. Die Frage, die sich unweigerlich infolge des Bloomberg-Artikels stellt, lautet: Wie gehen Qualcomm selbst und anderen Geräteherstellern wie HTC, LG oder Sony damit um, falls es tatsächlich Hitzeprobleme mit dem Snapdragon 810 gibt? Ist gar mit einer Verschiebung des Marktstarts mehrerer kommender Topmodelle zu rechnen? Wir wissen es nicht, sind aber sehr gespannt wie sich diese Geschichte weiterentwickelt.