Gaming Headset: SteelSeries Arctis Pro mit GameDAC im Test

Gaming Headset: SteelSeries Arctis Pro mit GameDAC im Test

Das Arctis Pro ist das Headset-Flaggschiff des dänischen Herstellers SteelSeries. Mit Hi-Res-zertifiziertem Sound, DTS Headphone:X v2.0, ClearCast-Mikrofon und RGB-Beleuchtung soll es auch höchsten Audio-Ansprüchen gerecht werden und insbesondere gut betuchte Gamer ansprechen. Was das Gaming-Headset in Verbindung mit dem mitgelieferten GameDAC tatsächlich auf dem Kasten hat, klärt der Test.

Das Arctis Pro gibt es neben der getesteten Variante übrigens noch als kabellose Version und ohne den GameDAC (Digital-Analog-Umwandler). Das getestete Gerät wandert für 226,99 €* über die digitale Ladentheke, ohne den Wandler werden 169,99 €* fällig, ohne Kabel 309,99 €*. Wie immer gibt es zum Einstieg die technischen Daten.

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Das Arctis Pro mit dem GameDAC im Einsatz

Produkteigenschaften des SteelSeries Arctis Pro Gaming Headset
Bauart Ohrumschließend
Frequenzband 10 – 40.000 Hz
Kanäle 7.1
Kabellänge 3 m
Impendanz 32 Ohm
Anschlüsse USB, Klinke
Gewicht 426 g
Besonderheiten Mute-Taste, Lautstärkerad, inklusive GameDAC
Preis 226,99 €*

Lieferumfang

Beim Arctis Pro ist ordentlich Zubehör im Lieferumfang enthalten. Neben den Kopfhörern selbst und dem GameDAC erhaltet ihr einen Adapter für Smartphones, zwei USB-Verbindungskabel, ein Toslinkkabel, einen Windschutz für das Mikrofon und eine ausführliche Anleitung mit zahlreichen Skizzen. SteelSeries ist bei der Beschriftung des Zubehörs auch sehr vorbildlich vorgegangen und hat jedes Teil mit einem Aufkleber versehen. Diese geben Aufschluss darüber, für welchen Einsatzzweck das jeweilige Kabel gedacht ist bzw. welche Komponenten mit dem Kabel verbunden werden.

Im Karton befinden sich keine zusätzlichen Ohrpolster. Ihr habt beim Arctis Pro aber trotzdem die Möglichkeit, die originalen „Airweave“ Stoff-Polsterungen mit Ohrpolstern aus Velours oder Leder auszutauschen. Diese könnt ihr bspw. im Zubehörshop für jeweils 15 Euro erwerben.


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Design und Verarbeitung

Das Arctis Pro macht vom ersten Moment an einen sehr guten Eindruck. Wer mit Produkten von SteelSeries vertraut ist, weiß das dezente, aber trotzdem stylische Design zu schätzen. Die Kopfhörer sind – typisch für die Marke – in mattem Schwarz gehalten. Den einzigen farblichen Akzent bildet die RGB-Beleuchtung an den beiden Ohrmuscheln und am Mikrofon. Letzterer wird für – zumindest für eure Zuschauer– allerdings mehr oder weniger hinfällig, wenn ihr den mitgelieferten Windschutz auf das Mikrofon steckt.

An der Verarbeitung des Headsets gibt es nichts zu bemängeln

Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln. Die Kopfhörer wirken auf den ersten Blick sehr robust. Dieser Eindruck bestätigt sich unter anderem durch den flexiblen Stahlbügel aus leichtem Metall, die Aufhängung aus einer Aluminiumlegierung und das insgesamt kompakte Erscheinungsbild. Unter dem Stahlbügel befindet sich außerdem ein Gummiband, das für zusätzlichen Halt sorgt. Auch der GameDAC ist sauber verarbeitet, nur die Hochglanzoberfläche ist anfällig für Kratzer.

Letztendlich kommt es bei Headsets aber eher auf die Langzeitperformance und die Modularität an. Da die Kabel beim Arctis Pro nicht fest an der Ohrmuschel angebracht sind, könnt ihr dieses im Falle eines Kabelbruchs aber einfach nachbestellen und ersetzen. Gleiches gilt für die Polsterungen, die Erfahrungsgemäß nach mehreren Monaten bzw. Jahren etwas an Stabilität verlieren und einfach unansehnlich werden. Günstigere Kopfhörer muss man hier in beiden Fällen oft komplett entsorgen.

Falls ihr das Mikrofon nicht benötigt und die Kopfhörer zum Beispiel unterwegs benutzen wollt, könnt ihr es fast komplett in der linken Ohrmuschel versenken. Hier solltet ihr allerdings darauf achten, dass dabei der Pop-Schutz abfällt. Auf der linken Ohrmuschel befindet sich auch die Taste zum Stummschalten und das Lautstärkerad.

Cooles Feature: Wenn ihr das Mikrofon deaktiviert habt, färbt sich die RGB-Beleuchtung am Mikro ab Werk rot. Dies lässt sich mit der Software ändern, aber dazu später mehr. Ihr könnt so jedenfalls schnell erkennen, ob ihr das Mikrofon deaktiviert habt. Da die Leuchte auf dem Mikrofon zum Träger hin schwach durch den Windschutz schimmert, erkennt ihr es auch, wenn ihr das Headset aufgesetzt habt.

 

Die Platzierung des Lautstärkerads ist – jedenfalls bei meiner Nutzungsweise – leider nicht vollkommen gelungen. Da ich das Headset im Laufe des Tages mehrmals auf- und abgesetzt habe, kam es häufiger vor, dass ich dabei aus Versehen die Lautstärke verstellt habe.

USB- und Klinkenanschluss befinden sich übrigens auch an der linken Ohrmuschel. Wenn ihr das Headset via Klinke an ein Gerät anschließt, schaltet sich die RGB-Beleuchtung automatisch ab. Außerdem lässt sich die Verkleidung an den Ohrmuscheln abnehmen. Ich denke, dass sich hier zukünftig individuell gestaltete Verkleidungen als Zubehör erwerben lassen. Ich habe aktuell* aber noch keine passenden Verkleidungen für das Arctis Pro bei SteelSeries gefunden.

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Tragekomfort

Der Tragekomfort eines Kopfhörers ist natürlich stark von der jeweiligen Kopfform und -größe abhängig. Ich habe relativ große Ohren und einen normalgroßen Kopf mit einer eher schmalen Form. Die Ohrmuscheln sind für mich ausreichend groß, um meine Ohren komplett abzudecken und nicht unangenehm an einer Stelle aufzuliegen. Generell liegen die Kopfhörer fest am Kopf an und ihr müsst keine Angst haben, dass sie runterfallen, wenn ihr euch bspw. mal nach vorne beugt.

Um den Tragekomfort und Halt zusätzlich zu verbessern, setzen die Dänen neben dem Stahlbügel außerdem auf ein Gummiband und vergleichen die Konstruktion dem Namen im Handbuch zufolge mit einem Skibrillen-Riemen. Das Gummiband lässt sich dank Klettverschluss individuell straffen. So könnt ihr das Arctis Pro Gaming Headset besser an eure Kopfform und -größe anpassen.

Das Gummiband lässt sich dank Klettverschluss anpassen

Nachdem ich das Headset mehrere Stunden in Benutzung hatte, ist zumindest bei mir kein unangenehmer Druck auf den Ohren oder dem Kopf aufgetreten. Das Headset sollte also auch gut die ein oder andere Gaming-Nacht durchhalten, ohne für Kopfschmerzen zu sorgen.

GameDAC und Software

Kommen wir nun zum mitgelieferten DAC. An ihn könnt ihr neben dem Headset sowohl eine Playstation via mitgeliefertem optischem Kabel als auch ein Smartphone oder andere Geräte via Klinke anschließen. Dank Audioausgang lassen sich auch Aktivlautsprecher mit dem Wandler verbinden. Beim ersten Starten des GameDAC werdet ihr mit Humor am OLED-Bildschirm durch die einzelnen Einrichtungsschritte geführt.

 

Die Hochglanzoberfläche zieht Staub an und lässt sich leicht mit Kratzern schmücken

Der GameDAC wird mit zwei Tasten und einem Kontrollrad gesteuert. Er versteht sich für meine Begriffe als Kontroll- und Einstellungszentrum. Mit ihm könnt ihr auch ohne die SteelSeries Engine 3-Software das Headset in allen Bereichen konfigurieren. Im Submenü lassen sich neben den Audioeinstellungen wie DTS Headphone:X, Equalizer oder der Eingangslautstärke des Mikrofons auch der Audioausgang und -eingang umschalten, die Displayhelligkeit und das Timeout festlegen sowie die RGB-Beleuchtung steuern.

Im Standardmodus zeigt das Display die Lautstärke, Eingangsquelle, den Frequenzbereich und die DTS-Aktivität (on/off) an. Praktisch: Mittels ChatMix steuert ihr die Balance der Lautstärke von eurem VoiceProgramm wie bspw. TeamSpeak oder Discord und dem jeweiligen Spiel, in dem ihr grade unterwegs seid.

Die SteelSeries Engine 3 könnt ihr euch hier herunterladen. Mit ihr könnt ihr alle oben genannten Einstellungen auch via Software vornehmen. Das ist natürlich etwas übersichtlicher und bspw. bei der Konfiguration der Beleuchtung detaillierter als am GameDAC möglich. Wenn ihr allerdings auf zusätzliche Software auf eurem PC verzichten wollt, reicht der DAC völlig aus.

Klang

Kommen wir nun zum subjektivsten, aber wichtigsten Teil des Tests, dem Klang des Arctis Pro. Ich habe mit dem Headset unterschiedliche Musik gehört und The Witcher 3 und Far Cry 5 gespielt und kann sagen, dass zumindest für meine Studiokopfhörer gewöhnten Ohren der Klang überraschend gut ist. Auch im Vergleich mit dem in unserer Redaktion anwesenden Beyerdynamic MMX 300 muss sich das Arctis Pro nicht verstecken.

Insgesamt kann man den Sound als sehr präsent und gut aufeinander abgestimmt beschreiben. Die Höhen sind angenehm und nicht so stark ausgeprägt wie beim MMX 300. Auch sonst wirkt das Klangbild sehr harmonisch, nur beim Bass nimmt sich das Arctis Pro etwas zurück, was mich allerdings nicht wirklich stört und eher zum Gesamtbild passt. Mittels Software lassen sich zudem noch verschiedene vordefinierte Presets auswählen.

Auch das Mikro mit flexiblem Schwanenhals überzeugt im VoiceChat mit guter Sprachverständlichkeit und ausreichend hoher Lautstärke. Diese könnt ihr über über den GameDAC übrigens auch noch erhöhen oder verringern.

Der GameDAC ist eine nette Steuerzentrale, wirkt sich aber nicht auf den Klang aus

Obwohl SteelSeries hervorhebt, dass sich die Nutzung des GameDAC mit dem verbauten ESS Sabre 9018 DAC-Chip (ein wirklich guter Chip) besonders in verbesserten Klangeigenschaften niederschlagen soll, konnte ich bei der Nutzung mit und ohne DAC keinen signifikant hörbaren Unterschied feststellen. Auch die Aktivierung von DTS Headphone:X hatte für mich keine Auswirkung auf das Geschehen.

Fazit

Unter dem Strich hat SteelSeries mit dem Arctis Pro ein gutes Headset mit sinnvollen Features im Programm. Das Klangbild kann sich im Vergleich zu Einsteiger-Studiokopfhörern und vergleichbaren Gaming-Headsets sehen lassen. Ferner machen Verarbeitung und Materialwahl einen sehr guten Eindruck.

Nicht nur optisch ein Highlight – das Arctis Pro Gaming Headset

Fans von der mittlerweile sehr angesagten RGB-Beleuchtung kommen ebenso auf ihre Kosten. Beim Arctis Pro ist diese aber nicht nur eine optische Spielerei, sondern dank der Farbänderung beim Stummschalten sogar ein funktionelles Feature.

Sicherlich, die aufgerufenen 226,99 €* sind kein Pappenstiel, dafür bekommt ihr neben dem Headset aber auch einen vernünftigen GameDAC mit mehreren Audioeingängen und ein umfangreiches Zubehör mitsamt aller benötigten Kabel. Zudem könnt ihr im Falle eines Kabelbruchs einfach das jeweilige Kabel nachkaufen, was ich sehr wartungsfreundlich finde. Generell relativiert sich die hohe Investition am Anfang dank der austauschbaren Komponenten auf längere Zeit gesehen wieder.

Dank versenkbarem Mikro ist das Arctis Pro auch für unterwegs geeignet

Wer auf der Suche nach einem stylischen und stabilen Headset mit guten, aber nicht zu basslastigen Klangeigenschaften ist, kann beim Arctis Pro (auch ohne GameDAC) bedenkenlos zuschlagen.

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Veröffentlicht von Alexander

Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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