Das Gigabyte AERO 15 OLED ist ein richtig schickes Gaming-Notebook mit einem phänomenalen OLED-Display. Sehr gute Verarbeitung, viele Anschlüsse und nützliche Software formen ein rundes Paket. Unter Last ist die Lautstärke akzeptabel und eine zusätzliche SSD lässt sich nachrüsten. In WQHD bei hohen und FHD bei maximalen Details laufen aktuelle AAA-Titel rund. Verbesserungsbedarf gibt es bei der Tastatur und den flach klingenden Lautsprechern.
Das gefällt uns
- viel Leistung
- scharfes und farbechtes OLED-Display
- schickes und schlichtes Design
- sehr gute Verarbeitung
- viele Anschlüsse
Das gefällt uns nicht
- Position der Webcam
- interne Lautsprecher klingen flach
Was für ein tolles Display! Gigabyte hat mit der Aero-Serie formschöne High-End-Gaming-Notebooks im Programm. Das brandneue AERO 15 OLED trumpft insbesondere mit einem UHD-AMOLED-Display auf. Die unterstützten 60 Hz Bildwiederholrate könnten zwar einige Gamer stören, es sieht jedoch einfach atemberaubend schön aus.
Gigabyte bietet die AERO-Serie in unterschiedlichen Ausstattungslinien an. Das AERO OLED ist mit NVIDIA-Grafikkarten beginnend bei der GTX 1650 bis zur RTX 2080 Max-Q, Core i7-9750H und Core i9-9980HK und bis zu 32 GB RAM erhältlich. Gleichzeitig gibt es eine Version mit mattem FHD-IGZO-Display mit 240 Hz von Sharp.
Als AERO 15 Classic gibt es das Gaming-Notebook ebenfalls mit mattem FHD-IGZO-Display mit 240 Hz von Sharp, mattem FHD-Display mit 144 Hz von LG oder mattem UHD-IPS-Display mit 60 Hz von AUO. Die Variationen hängen von der gewählten Grafikkarte beginnend bei der GTX 1660 Ti ab. Zudem wartet das AERO Classic mit einem anderen Look auf.
Die genauen Komponenten unseres Testmodells könnt ihr der technischen Tabelle entnehmen.
Technische Details
Produkteigenschaften des Gigabyte AERO 15 OLED XA |
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Display | 39 cm (15,6″), glänzendes UHD-OLED-Display 16:9-Format, 60 Hz |
Auflösung | 3.840 x 2.160 Pixel (Ultra HD) |
Prozessor | Intel® Core™ i7-9750H 6x 2,60 GHz, Turbo 4,50 GHz; 12 MB Cache |
Grafik | NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q (8 GB) |
Arbeitsspeicher | Samsung 16 GB DDR4 PC4-21300 (2.666 MHz) |
Festplatte | 512 GB SSD PCIe |
Netzwerk | 802.11ax-WLAN Bluetooth: Bluetooth 5.0 + LE Killer Wi-Fi 6 AX1650 Killer Ethernet E2600 |
Anschlüsse | 3x USB 3.1 Gen1 (Type-A) 1x Thunderbolt 3 (Type-C) 1x HDMI 1x DP 1.4 & USB3.1 (USB Type-C) 1x SD-Kartenleser (UHS-II) 1x 3,5mm Combo 1x Stromanschluss 1x LAN RJ-45 |
Akku | 94,24 Wh, verschraubt, 230W-Netzteil |
Eingabegeräte | GIGABYTE FUSION RGB-Tastatur mit Einzeltastenbeleuchtung Touchpad |
Sound | 2x 2-Watt-Lautsprecher |
Kamera | Webcam 720p |
Sicherheit |
Bios-basierendes TPM, unterstützt Intel® Platform Trust Technology (Intel® PTT)
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Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit |
Abmessungen | 35,6 x 25 x 2,0 cm (B x T x H) |
Gewicht | ca. 2 kg (inkl. Akku) |
Gigabyte AERO 15 bei uns im Shop
Standard-Notebook-Lieferumfang mit Incentive
Dass das Notebook zu der erleseneren Garde gehört, wird schon bei der schicken Verpackung deutlich. Das AERO 15 OLED kommt in einem schwarz-orangen Karton daher. Das Notebook befindet sich in der klassischen schwarzen Stoffhülle, Netzteil und Quick Start Guide sind in einer Plastiktüte untergebracht. Zum Lieferumfang packt Gigabyte ebenfalls ein Thermal Pad. Das könnt ihr auf eine zusätzliche M.2 NVMe SSD kleben, wenn ihr das Notebook speicherplatzmäßig aufrüsten wollt.
Gigabyte packt außerdem eine kleine Karte mit in den Karton und will euch zu Feedback animieren. Eine ganz coole Idee: Wenn ihr in sozialen Netzwerken, Foren oder bei Händlern eine Bewertung abgebt, könnt ihr den Link und alle benötigten Daten zu Gigabyte schicken. Dafür gibt es dann eine kleine Belohnung in Form eines 20€-Gutscheins bei Steam. Das ist fair und Marketing, wie ich es mir wünsche.
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Schickes und schnörkelloses Design
So wie es beim Karton anfängt, geht es beim Notebook weiter. Das AERO 15 OLED sieht verdammt schick aus. Die Oberseite ist in mattem schwarz und gebürstetem Alu-Look gehalten. Dazu kommt ein pfeilähnlicher glänzender Streifen, der die beiden Bereiche trennt – und das stylische und weiß beleuchtete AERO-Logo. Wir haben extra nachgefragt: Die Beleuchtung ist nicht RGB-fähig, wohl erst ab der nächsten Generation. Die Hinterseite des Gaming-Notebooks ist leicht abgerundet, daher ist das AERO 15 OLED nicht ganz rechteckig.
Die Luftaus- und -einlässe befinden sich an den beiden Seiten, der Hinterseite und auch die halbe Unterseite ist perforiert. Gigabyte will dadurch einen besonders intensiven Luftaustausch erreichen. Im Kapitel Emissionen gehen wir genauer darauf ein. Witziges Feature: Das AERO-Logo auf der Hinterseite hat eine Kennzeichenbeleuchtung. Das AERO-Logo auf der Blende unter dem Display verzichtet glücklicherweise auf jegliches Blingbling. Hier leistet sich Gigabyte im Gegensatz zu manchem Wettbewerber keinen Fauxpas.
Bis auf ein paar Kanten wirkt das AERO 15 OLED vergleichsweise erwachsen für ein Gaming-Notebook. Ohne die vielen Aufkleber, die wir sicherheitshalber am Gerät gelassen haben, dürfte das AERO 15 aufgeklappt angenehm schlicht und aufgeräumt wirken. Der Displayrahmen ist extrem schmal und besitzt eine Gummierung an der Seite. Die hat zwei Funktionen: Sie sorgt einerseits dafür, dass das Display keine Kratzer bekommt, sollten sich mal Sandkörner oder Staub ins zugeklappte Notebook schleichen, andererseits dämpft sie den „Aufprall“, wenn das Display zugeklappt wird.
Die Tastatur ist mit der hauseigenen Gigabyte Fusion RGB-Beleuchtung ausgestattet. Jede Taste lässt sich einzeln ansteuern und beleuchten. Cool: An der Seite gibt es so gut wie keinen Rahmen. Ein Numpad ist anwesend und überflüssige Sondertasten sind zum Glück abwesend. So schön sie aussieht, leider ist das Schreibgefühl eher schwammig. Zum Zocken mag es passen, aber für längere Texte würde ich eher zu einer externen Tastatur greifen. Der Fingerprint-Reader sitzt innerhalb des Touchpads. Das besitzt mit 7,2 x 10,6 cm eine vernünftige Größe.
Der Powerbutton befindet sich mittig oberhalb der Tastatur inmitten der Lautsprecher-Perforation. Direkt darüber sitzt die 720p-Webcam auf einer kleinen Kante. Wir haben schon öfter feststellen dürfen, dass diese Perspektive nicht unbedingt die beste ist. Trotzdem kann so der gleichmäßig schmale Displayrahmen realisiert werden. Die Webcam dürfte zudem sowieso eher selten im Einsatz sein. Wer sie gar nicht benötigt oder Angst hat, dass jemand heimlich bei der Nasenpflege zuschaut, kann die Webcam mittels Schieberegler komplett abdecken.
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Hochwertige Materialien – sehr gut verarbeitet
Das Gehäuse des AERO 15 OLED besteht komplett aus Aluminium. Es macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist stabil. Lediglich an der Oberseite lässt es sich mit weniger Kraftaufwand eindrücken. Auf der Tastatur und an der Unterseite benötigt ihr deutlich mehr Kraft und es gibt nicht sehr stark nach.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Bei den Spaltmaßen sind mir keine Unebenheiten aufgefallen, zudem knarzt und wackelt es nirgends. Für einige spezielle Leute ebenfalls wichtig: Das Display lässt sich mit einem Finger aufklappen, ohne dass ihr das Notebook mit anhebt. Dafür ist das Display-Scharnier ein bisschen zu filigran und dadurch wackelig. Ich bin daher zugegebenermaßen froh, dass Gigabyte beim AERO 15 OLED kein Touch-Display verbaut hat.
Beim Alu-Body müsst ihr euch natürlich auf Fingerabdrücke einstellen. Insgesamt macht das Notebook aber einen sehr guten Eindruck und sollte den harten Gaming-Alltag problemlos überstehen.
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Das Anschluss-Wunder
Das AERO 15 OLED will mit 2 cm Bauhöhe keine Gaming-Flunder sein, ist aber trotzdem angenehm flach. Dank der Bauhöhe muss Gigabyte aber auch nicht auf das verzichten, was dem ASUS ROG Zephyrus S (Test) bspw. fehlt: Ein LAN-Anschluss auf der linken Seite. Der ist bei einem Gaming-Notebook gerne gesehen. Auf der Seite findet ihr ebenfalls einen HDMI-, einen USB-3.1-Gen1-Type-A- und den Kombo-Klinkenanschluss. Der USB-3.1-Gen1-Type-C-Port unterstützt DisplayPort 1.4.
Auf der rechten Seite hat Gigabyte zwei weitere USB-3.1-Gen1-Type-A- und den Thunderbolt-3-Anschluss verbaut. Dazu gesellen sich der Stromanschluss und ein flotter UHS-II-SD-Kartenleser. Letzterer ist bei Gaming-Notebooks ebenfalls eher rar gesät ist und daher willkommen. Die Vorrichtung für ein Kensington-Schloss gibt es nicht.
Unterm Strich ist das AERO 15 OLED anschlusstechnisch also sehr gut aufgestellt. Im Vergleich zu anderen Gaming-Notebooks wie z.B. dem Razer Blade 15 (Test) fällt der fehlende Mini-Displayport-Anschluss auf, der hier jedoch durch den zweiten USB-Type-C-Port ersetzt wird. Das Razer ist mit 1,78 cm Bauhöhe zwar etwas flacher, hat jedoch weder LAN-Port noch SD-Kartenleser. Letzterer fehlt auch dem Lenovo Legion Y740 (Test).
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Hammermäßiges UHD-AMOLED-Display
Kommen wir zum absoluten Blickfang des AERO 15 OLED – dem Display. Jeder, der einen OLED-Fernseher oder ein Smartphone mit AMOLED-Display besitzt, wird mich verstehen. OLED-Displays sind bei der Darstellung von Inhalten ungeschlagen. Schwarzes Schwarz, wunderbar lebendige und satte Farben, hohe Kontraste: Das Display macht jedes IPS-Panel nass. Dazu kommt die hohe UHD-Auflösung des 15,6″-Panels mit 3840×2160 Pixeln und eine daraus resultierende Pixeldichte von 282,4 PPI. Das ist zwar noch kein Smartphone-Level, aber für ein Notebook einfach verdammt scharf.
Den Sonnenuntergang bei The Witcher 3 im farbenfrohen Beauclair genießen? Einfach nur wunderschön. Zwar unterstützt das Display nur 60 Hz Bildwiederholrate und neigt dadurch bei schnellen Bewegungen zum Tearing, allerdings überschreitet ihr 60 FPS bei aktuellen AAA-Titeln und hohen Detaileinstellungen in UHD doch eher selten. Generell ist das Display damit für atmosphärische und farbenfrohe Spiele und natürlich auch Filme prädestiniert. Wer eher schnelle Egoshooter – neudeutsch: FPS – wie CS:GO spielt oder bei Apex Legends im Battle-Royale-Gemenge unterwegs ist, sollte besser zur Version mit 144-Hz- bzw. sogar 240-Hz-IPS-Display greifen.
Kleines Schmankerl obendrauf: Das Display ist ab Werk bereits kalibriert. Mit unserem Spyder5 konnten wir hier also keine Verbesserung der Darstellung erzielen. Wohl aber haben wir die Farbraumabdeckung unter die Lupe genommen. Keine Überraschung: In unserer Datenbank der Gaming-Notebooks findet sich ab sofort ein neuer Meister. Die Farbräume sRGB, NTSC und AdobeRGB werden jeweils zu 100% abgedeckt. Damit eignet sich das Gaming-Notebook also ebenfalls bestens für Bild- und Videobearbeitung.
Da das Display HDR unterstützt, ist die Helligkeit dementsprechend gut und gleichmäßig. Wir haben im Durchschnitt sehr helle 356 cd/m² gemessen. Mit 372 zu 345 cd/m² liegen die höchste und niedrigste Helligkeit nicht weit auseinander. Mit bloßem Auge lässt sich dieser Unterschied bei dieser Helligkeit nicht erkennen. Bei einem OLED-Display müsst ihr euch um Bleeding freilich keine Sorgen machen. Das Schwarz ist so schwarz, wie ein Schwarz sein muss. Habe ich schon schwarz gesagt? Ein weiterer Vorteil von einem OLED-Display sind die sehr stabilen Blickwinkel.
Nachteile? Die gibt es wie so häufig. Das Display spiegelt stark. Ihr solltet es also vorziehen, im dunklen Kämmerlein unterwegs zu sein und Lichtquellen hinter euch meiden. OLED-Displays haben zudem Probleme mit dem Einbrennen von Inhalten, die dauerhaft auf dem Display eingeblendet werden. Da kann zum Beispiel die Taskleiste von Windows sehr gefährlich werden. Zwar wurde die Technologie in den letzten Jahren immer besser, eine wirklich Aussage lässt sich dazu in dem kurzen Testzeitraum allerdings nicht treffen.
Schlankes Windows 10 und vorbildliche Gigabyte-Software
Auf dem Testgerät ist Windows 10 Professional in der 64 Bit-Version installiert. Dazu gesellt sich das mehr oder weniger unausweichliche Candy-Crush-Geplänkel und Xing. Eine notorisch nervende Antivirensoftware ist nicht an Bord. Nützlich ist die Killer Performance Driver Suite, Spotify und das Gigabyte Control Center. Das sieht nicht nur ganz schick aus, es bündelt alle wichtigen Funktionen in einer Oberfläche.
Übertakten, diverse Funktionen einstellen, RGB-Beleuchtung konfigurieren, Kühlung optimieren? Das lässt sich alles hier erledigen. Unter dem letzten Reiter werden zudem alle Treiber aufgeführt und ihr könnt sie direkt updaten. Zusammen mit der guten Übersicht und Struktur bietet die Software damit tatsächlich einen richtigen Mehrwert.
Anders sieht es hingegen bei der Azure AI von Microsoft aus, die ständig im Hintergrund aktiviert und als kleines Icon oben rechts auf dem Desktop sichtbar ist. AI ist ja bekanntlich das neue Bluetooth und macht alles besser. Beim AERO 15 OLED wird je nach Programm ein eigenes Profil für CPU, GPU und Lüftersteuerung angewendet. Das soll dem Nutzer Arbeit abnehmen, ich könnte jedoch darauf verzichten. Das Feature lässt sich deaktivieren.
Von den 463 GB Speicherplatz der verbauten SSD stehen euch abzüglich aller vorinstallierten Programme und Windows noch 438 GB zur freien Verfügung. Mit Programmen dürfte es wie immer keine Schwierigkeiten geben. Kritisch wird es nur bei vielen großen Spielen. Ob ihr dem entgegenwirken könnt, klärt das Kapitel Aufrüsten.
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Bei UHD wird die Leistung knapp
Kommen wir zur Leistung. Das Testgerät kann auf einen Core i7-9750H, eine RTX 2070 Max-Q und 16 GB DDR4 RAM zurückgreifen. Der Prozessor ist zwar in vielen aktuellen Gaming-Notebooks anzutreffen, aber die RTX 2070 Max-Q ist die zweitstärkste aktuelle GPU im Max-Q-Design am Markt. Als erstes waren die Benchmarks in FHD und WQHD dran.
In FHD bekommt ihr in allen Titeln – mit der Ausnahme von Assassin’s Creed Odyssey – mindestens 50 FPS im Durchschnitt. Damit rangiert das AERO 15 OLED auf dem gleichen Level wie das vergleichbar ausgestattete Lenovo Legion Y740 (Test) oder das Schenker XMG NEO 15 mit RTX 2070 Max-Q, das aktuell ebenfalls unseren Testparcours durchläuft. Alle Werte könnt ihr wie immer den Diagrammen entnehmen.
Ebenfalls gut sieht es für das Gaming-Notebook bei WQHD aus. Die Auflösung ließ sich bedingt durch den Grafiktreiber des Vorserienmodells jedoch nicht korrekt einstellen. Möglich war nur die Auflösung 2560×1600 Pixel. Die Werte sind also nur bedingt mit den Werten der Wettbewerber aus der Datenbank vergleichbar und dürften im Durchschnitt etwa 2 bis 3 FPS niedriger als bei tatsächlichem WQHD sein.
Auf dem höchsten Detaillevel laufen insbesondere Rise of the Tomb Raider und Far Cry 5 mit 74 bzw. 65 FPS angenehm flüssig. Bei den anderen Titeln solltet ihr das Detaillevel von sehr hoch bzw. Ultra auf hoch reduzieren. Das kommt ein bisschen auf eure masochistische Veranlagung beim Zocken an. Bei Titeln wie Ghost Recon Wildlands bringt die zweithöchste Detailstufe im Vergleich zu Ultra nochmal ein deutliches Mehr an FPS ein.
Und UHD? Bei Gaming-Notebooks mit einem UHD-Display bin ich generell immer skeptisch. UHD ist eine Domäne, in der sich viele Gaming-Geräte ordentlich die Seele aus dem Leib pusten, hohe FPS mit aktueller Hardware aber trotzdem kaum erreicht werden können. Das gilt ebenso für das AERO 15 OLED. Bei The Witcher 3 erreicht das AERO 15 OLED bei mittleren Details im Durchschnitt 36 FPS. Bei Rise of the Tomb Raider sind es durchschnittlich 50, bei Ghost Recon Wildlands 37, bei Far Cry 5 39 und bei The Division 2 40 Bilder pro Sekunde. Damit seid ihr bei einem Großteil der Spiele auf Konsolenniveau unterwegs. Bei schnellen Bewegungen der Kamera ziehen Inhalte in diesem FPS-Bereich deutlich wahrnehmbare Schlieren.
Wer wirklich in UHD zocken möchte, sollte also entweder die Details weiter reduzieren oder zur Version mit RTX 2080 Max-Q greifen. Die dürfte sich in etwa auf dem Leistungslevel des Razer Blade 15 (Test) bewegen und 20 bis 30% mehr FPS liefern. Das Gute daran? Im Gegensatz zum Razer sollte das AERO 15 OLED die Leistung bedingt durch die höhere Bauweise durchgehend aufrechterhalten können. Wie immer gilt, dass die volle Leistung nur im Netzbetrieb zur Verfügung steht. Wenn ihr den Stecker zieht, geht es mit den FPS bergab.
Insgesamt eignet sich das Gigabyte AERO 15 OLED am besten für FHD bei sehr hohen und WQHD bei hohen Detaileinstellungen, wenn es um AAA-Titel geht. Zwar könnt ihr das UHD-Display auch in der nativen Auflösung nutzen, allerdings solltet ihr Texturen dann deutlich herunterschrauben. Wie immer ist das stark vom jeweiligen Spiel und eurer FPS-Schmerzgrenze abhängig. Bei Online-Titeln wie League of Legends, Apex Legends oder PUBG und älteren Spielen solltet ihr aber keine Probleme haben.
Im AERO 15 OLED steckt eine 512-GB-NVMe-SSD von Intel. Die genaue Modellbezeichnung lautet Intel SSDPEKKW512G8. Im AS SSD Benchmark landet die SSD auf dem vorletzten Platz. Sie ist zwar nicht langsam, die Konkurrenz ist mit Marken-SSDs in Form von Western Digital SN720 und Samsung 970 EVO Plus allerdings sehr stark aufgestellt. Alle Werte und die Werte der Wettbewerber findet ihr in den Diagrammen.
Im Akku-Test erreicht das AERO 15 OLED bei einer Displayhelligkeit von 200 cd/m² bzw. 73% eine Laufzeit von knapp dreieinhalb Stunden. Das ist ein gutes Ergebnis und dem großen 94,24-Wh-Akku zu verdanken. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Wer wirklich unterwegs zockt, sollte sich auf Speedruns konzentrieren, denn ohne Netzstecker reduziert sich die Akkulaufzeit auf wohlwollende 75 Minuten. Außerdem bricht die Performance ordentlich ein. Ein Phänomen, das mehr oder weniger auf allen aktuellen Gaming-Notebooks anzutreffen ist.
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Wahrnehmbare Lautstärke beim Zocken
Das AERO 15 OLED will keinen Schlankheitsrekord aufstellen, ist mit 2cm Höhe aber trotzdem noch angenehm flach. Wie bei den meisten Gaming-Notebooks stellt sich die Frage, inwieweit die Leistung bei steigenden Temperaturen aufrechterhalten werden kann. Die Temperaturen liegen im Idle bei durchschnittlich 39°C (CPU) und 38°C (GPU). Im Stresstest wurde der Prozessor im Durchschnitt 85 Grad und die Grafikkarte 78 Grad warm. Bei der GPU gibt es damit keine Probleme und auch die CPU-Temperatur ist nicht kritisch. Zum Throttling kam es während des Stresstests nicht.
Wir haben zudem eine Runde The Witcher 3 bei UHD-Auflösung und niedrigen Details gespielt. Die Temperaturen erreichten dabei im Durchschnitt 84°C beim Prozessor und 76°C bei der RTX 2070 Max-Q. Maximal wurden 92°C (CPU) und 78 C° (GPU) gemessen. Obwohl die Temperaturen noch nicht sehr kritisch sind, kam es mit maximal 10% zu einem leichten Throttling einzelner Kerne. Unterm Strich wird das AERO 15 OLED damit nicht so warm wie zum Beispiel das ultraflache Razer Blade 15. In dem war allerdings eine RTX 2080 Max-Q verbaut, die mehr Wärme als die RTX 2070 Max-Q abgibt.
Das Gehäuse wird während des Spielens nicht unangenehm warm und kann problemlos auf dem Schoß liegen bleiben. Selbst die Stelle über der Tastatur, die normalerweise sehr heiß wird, lässt sich beim AERO 15 OLED noch problemlos anfassen. Durch die vielen Luftein- und -auslässe wird im Gegenzug allerdings eine deutlich hörbare Geräuschkulisse produziert. Die Lautstärke bewegt sich jedoch noch im Rahmen und ist mit geschlossenen Kopfhörern nicht mehr zu hören. Das gilt ebenfalls für den ab und zu auftretenden Pfeifton, den lediglich Nutzer mit sehr sensiblen Ohren wahrnehmen sollten.
Für die Nutzung geschlossener Kopfhörer spricht auch der Sound der beiden verbauten 2-Watt-Lautsprecher. Die klingen ziemlich flach, aber trotzdem höhenbetont. Sie eignen sich damit eher für YouTube-Videos, weil dann auch die Lüfter nicht hörbar sind. Beim Zocken würde das stetige Rauschen des Kühlsystems nur noch abträglicher für den eigentlichen Klang sein.
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Platz für eine zusätzliche M.2 NVMe SSD
Eigentlich hat das AERO 15 OLED alles, was man für den harten Alltag benötigt. Trotzdem lässt es sich nachts einfach ruhiger schlafen, wenn man weiß, dass da hinten am Ende des Tunnels noch ein paar Aufrüstungsoptionen auf einen warten. Falls halt doch mal Not am Mann ist. Um das Gaming-Notebook zu öffnen, müsst ihr die 12 Torx-Schrauben an der Unterseite lösen. Anschließen solltet ihr mit einer Plastikkarte am hinteren Rand entlangfahren und so die untere Verkleidung aufhebeln.
Um die Spannung flach zu halten, mache ich es kurz. SSD, RAM, WiFi-Modul und Akku sind komplett zugänglich und austauschbar. Es gibt zudem einen freien M.2-Slot. Ihr könnt also noch eine NVMe SSD eurer Wahl nachrüsten und so die 512 GB Speicher aufstocken. Wenn ihr mehr RAM wollt, müsst ihr die vorhandenen Riegel gegen größere austauschen. Sinnvoller ist es, gleich zur Version mit 32 GB RAM zu greifen. Im Rahmen eines Gaming-Notebooks stehen euch also alle Optionen offen und auf längere Sicht ist mit der Zugänglichkeit der Hardware die Langlebigkeit des Geräts gesichert, da sich der Akku problemlos ersetzen lässt.
Fazit zum Gigabyte AERO 15 OLED
Das AERO 15 OLED ist wirklich ein geiles Teil. Mattschwarz, ultraschmale Displayrahmen, beleuchtetes Logo: Das Design ist nicht halb so verspielt wie bei vielen Gaming-Notebooks und gefällt mir richtig gut. Wer ohne Geblinke nicht leben kann, wird mit der leuchtstarken Tastatur glücklich, die GIGABYTE FUSION RGB unterstützt.
Die Verarbeitung des Alu-Bodys ist einwandfrei und auch bei den Anschlüssen gibt es keinen Grund zur Kritik. LAN-Anschluss, Thunderbolt 3 oder SD-Kartenleser? Alles dabei – und das bei einer Bauhöhe von nur 2 cm. Ein zusätzliche SSD kann problemlos nachgerüstet werden. Zudem ist nur wenig überschüssige Software ab Werk installiert. McAfee und Co. haben wir glücklich vermisst. Dafür ist das sehr nützliche, hübsche und aufgeräumte Gigabyte Control Center an Bord. Damit lässt sich alles steuern. Auf die im Hintergrund laufende Azure AI könnte ich allerdings verzichten.
Für richtig feuchte Augen sorgt das phänomenale UHD-AMOLED-Display. Selten haben Spiele so intensiv und farbecht ausgesehen. Nicht ohne Grund, denn alle Farbräume werden zu 100% abgedeckt. Der Sonnenuntergang bei The Witcher 3 wird damit zum atmosphärischen Highlight. Aber nicht nur Zocken ist ein Traum, sondern auch Video- und Bildbearbeitung problemlos möglich. Hier bietet sich die hohe native Auflösung mit 3840×2160 Pixeln an. Zudem ist das Display sehr hell und HDR-fähig.
Da vergisst man schnell, dass das Display nur 60 Hz Bildwiederholrate unterstützt. Beim Zocken in UHD bei mittleren Details erreicht das AERO 15 OLED trotz RTX 2070 Max-Q und Core i7-9750H bei aktuellen Triple-A-Titeln im Durchschnitt aber sowieso nur um die 40 FPS. Das ist zwar nicht weniger als bei vergleichbar ausgestatteten Notebooks, trotzdem muss die Wahrnehmungsgrenze für flüssiges Spielgeschehen womöglich etwas nach unten justiert werden. Wir empfehlen WQHD mit hohen oder FHD mit maximalen Details, damit alles rund läuft. Wer wirklich in UHD zocken will, sollte nicht viel Wert auf Details legen oder zur Version mit RTX 2080 Max-Q greifen. Für alle Geschwindigkeitsjunkies gibt es den AERO 15 mit 144- oder 240-Hz-Panel und FHD-Auflösung. Da gibt es kein Tearing oder Ghosting.
Wo liegt also der Hund begraben? Beim Zocken wird die CPU leicht gedrosselt. Kritisch heiß wird jedoch weder die CPU noch das Gehäuse. Zudem sind die internen Lautsprecher genauso wie die schwammige Tastatur verbesserungsfähig. Wer das Gaming-Notebook wirklich beansprucht, sollte bedingt durch die Geräuschkulisse besser zu geschlossenen Kopfhörern greifen.
Insgesamt ist das AERO 15 OLED von Gigabyte damit ein sehr empfehlenswertes Gerät zu einem Preis von 2699 Euro* mit vernachlässigbaren Schwächen. Wer auf der Suche nach einem schicken Gaming-Notebook mit knackig scharfem OLED-Display ist, sollte sich das Gerät in jedem Fall anschauen.
Gigabyte AERO 15 bei uns im Shop
*Stand: 15.07.2019