Wir schlüsseln einmal auf, was die wichtigen technischen Begriffe bei Kabel-Routern sind und wie du genau die richtige Kabel-FRITZ!Box für dich findest.
Du bist also endlich an dem Punkt angekommen, dass du deinen No-Name-Kabel-Router ersetzen willst. Eine AVM FRITZ!Box ist da immer eine gute Wahl. Wir haben ja schon in einem früheren Vergleich geklärt, dass sich das lohnt.
Eventuell hast du sogar die Möglichkeit einen FRITZ!Box direkt von deinem Kabel-Anbieter zu bekommen, aber Vorsicht: Die haben oft ein angepasstes Betriebssystem mit weniger Funktionen und einer schlechteren Update-Politik als es die „normalen“ FRITZ!Boxen haben.
Aber welche Kabel-Router soll es sein? Was genau brauchst du und was sind Funktionen, von denen du nicht profitierst? Diese Details klären wir in diesem Beitrag. Zuerst klären wir aber ein paar der technischen Begriffe.
DOCSIS 3.1
DOCSIS steht für „Data Over Cable Service Interface Specification” und ist im Grunde der Standard, mit dem deine Daten durch das Kabelnetz übertragen werden. Der Aktuelle Standard ist DOCSIS 3.1. Der hat ein paar Vorteile gegenüber seinem Vorgänger.
- Erweiterter Frequenzbereich
- Effizienteres Übertragungsverfahren
- Weniger Fehler und individuelle Steuerung
DOCSIS 3.1 erlaubt schnellere Downloads und Uploads als sein Vorgänger. Bis zu zehn Gigabit pro Sekunde im Download sowie bis zu einem Gigabit pro Sekunde im Upload. Du solltest also darauf achten, dass deine neue Kabel-FRITZ!Box DOCSIS 3.1 unterstützt.
Aus dem aktuellen Kabel-FRITZ!Box-Portfolio unterstützen alle drei Boxen DOCSIS 3.1. Solltest du allerdings gerade bei Ebay und Co. nach einer (älteren) gebrauchten Kabel-FRITZ!Box schauen, solltest du ebenfalls darauf achten, dass dieses bereits den neueren Standard unterstützt. Das mag vielleicht jetzt noch nicht relevant für dich sein, ist aber zukunftssicherer.
Wi-Fi 6
Du erinnerst dich an die alten sperrigen Bezeichnungen für WiFi? WiFi a/g/b/n/ac/ax gibt es zwar immer noch, aber sie haben einfachere Namen bekommen. Im Moment ist WiFi 6 der aktuelle Standard. Der bietet gegenüber seinem Vorgänger ein paar Vorteile:
- 9,6 Gbit/s maximaler Durchsatz (statt maximal 3,5 Gbit/s) über mehrere Geräte
- Die Geschwindigkeiten sind höher, wenn du nur wenige Geräte verwendest
- Bis zu 75 % weniger Latenz
Solltest du dich für mehr konkrete Zahlen interessieren, habe ich hier eine einfache Tabelle die die letzten drei WiFi-Standards vergleicht und die Unterschiede in der Übertragungsgeschwindigkeit deutlich macht.
WiFi-Generation | Frequenz | Maximale Rate | Einführungs-Jahr |
Wi-Fi 6 (802.11ax) | 2,4/5 GHz | 600-9608 Mbit/s | 2019 |
Wi-Fi 5 (802.11ac) | 5 GHz | 43–6933 Mbit/s | 2014 |
Wi-Fi 4 (802.11n) | 2,4/5 GHz | 72-600 Mbit/s | 2009 |
Von WiFi 6 profitierst du allerdings nur, wenn deine Technik daheim bereits den Standard unterstützt. Dein fünf Jahre alter Laptop wird das noch nicht können. Dein zwei Jahren altes Smartphone wahrscheinlich schon. Auch hier gilt wieder: brauchst du eventuell jetzt noch nicht, aber es ist zukunftssicher.
Solltet du einen Repeater brauchen, sollte der auch ebenfalls die gleiche WiFi-Klasse unterstützen, die dein Router hat.
Im aktuellen Portfolio der Kabel-FRITZ!Boxen unterstützt lediglich die FRITZ!Box 6591 nicht WiFi 6. Der Grund dafür ist das Erscheinungsjahr. Sie kam im Mai 2019 auf den Markt. Sowohl die FRITZ!Box 6660 als auch die neue FRITZ!Box 6690 unterstützen bereits WiFi 6 und sind daher zu bevorzugen.
DECT
DECT steht für „Digital Enhanced Cordless Telecommunications“, also verbesserte drahtlose Kommunikation. Sie kommt primär bei Festnetztelefonen zum Einsatz, wird von AVM aber auch verwendet, um ihr Smart Home (Test) zu betreiben. DECT hat ein paar sehr überzeugende Vorteile:
- Hohe Reichweite
- Abhörsicherheit
- energiesparend
- Stört nicht das WLAN
- Bessere Tonqualität
Um DECT-Geräte zu verwenden, brauchst du eine DECT-Basis. Diese ist in meisten Fällen dein Router. Alle aktuellen FRITZ!Box-Kabel-Router von AVM unterstützen den Standard und da AVM sein Smart Home auf den Standard stützt, wird sich das wohl auch nicht in naher Zukunft ändern.
Inwieweit du einen Nutzen von DECT hast, hängt also davon ab, ob du dein Festnetztelefon noch viel verwendest und ob dein Smart Home Equipment von AVM mit deiner FRITZ!Box funktionieren soll oder nicht.
Ethernet-Ports
Der klassische Netzwerkanschluss mag in Zeiten von mehr und mehr drahtlosen Geräten wie Smartphones und Laptops etwas an Bedeutung verloren haben, aber für eine stabile Datenübertragung gibt es weiterhin nichts Besseres.
Die Anzahl der Ethernet-Ports an deinem FRITZ!Box-Kabel-Router ist dabei nur ein Punkt, den du zu berücksichtigen hast. Die Geschwindigkeit der einzelnen Ports ist ebenfalls wichtig. Standardmäßig übertragt ein Netzwerkanschluss 1Gbit/s. Das entspricht 125 MB/s und das ist für Alltagsbelange wie Streaming, Surfen und Co. vollkommen ausreichend.
Geräte wie die FRITZ!Box 6660 und FRITZ!Box 6690 verfügen zusätzlich über einen 2,5Gbit/s-Port. Dieser kann bis zu 312,5 MB/s übertragen. Davon profitiert nicht dein SmartTV über den du Netflix schaust. Davon profitieren beispielsweise Netzwerkspeicher. Geräte wie das QNAP TBS-464 (Test) mit 2,5GBit-Port können so schneller Daten an mehrere Personen in deinem Netzwerk verteilen. Solltest du keinen Netzwerkspeicher haben, ist das für dich aber auch nur Nice-to-Have.
Die meisten Kabelrouter verfügen über zwei bis vier Ethernet-Ports. Die FRITZ!Box 6660 sogar über fünf (4x Gbit + 1x 2,5Gbit). Solltest du mehr brauchen, musst du dir einen Ethernet-Switch besorgen. Für die meisten Nutzer*innen ist es aber ausreichend den Fernseher, eventuell die Gaming-Konsole und vielleicht noch einen PC bzw. Laptop-Dock daran angeschlossen zu haben.
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Welche Kabel-FRITZ!Box brauche ich nun?
Das kommt darauf an, wie viele Geräte du besitzt und wie viele davon gleichzeitig im Netzwerk agieren sollen. Um dir eine Orientierungshilfe zu geben, liste ich dir drei Wohn-Szenarien auf und du kannst selbst entscheiden, welches davon dich am besten beschreibt.
Wenn deine eigene Situation irgendwo zwischen zwei Szenarien ist, empfehle ich dir, in die „höhere“ Klasse zu wechseln. Haben ist bei Netzwerk und WiFi immer besser als brauchen. Ein stockender Stream oder ein langsamer Download kosten mental mehr Jahre als eine „teurere“ FRITZ!Box in Euro.
Single
Ein 1-Personenhaushalt hast du in den meisten Fällen nicht zu viele Geräte, die gleichzeitig viel Bandbreite brauchen. Du wirst in den meisten Fällen nur ein oder zwei Geräte gleichzeitig nutzen. Das kann dein Smartphone und dein WiFi-Speaker sein oder dein Fernseher spielt im Hintergrund ein YouTube-Video, während du am Laptop oder Tablet durchs Internet surfst.
Für dich reicht eine FRITZ!Box 6591 vollkommen aus. Wenn du etwas mehr Zukunftssicherheit haben möchtest, kannst du auch zur FRITZ!Box 6660 greifen. Durch das schnellere WiFi 6 bist du mit der länger auf der sicheren Seite.
Pärchen
Mit zwei Personen verdoppelt sich auch oft die benötigte Bandbreite. Zwei Smartphones, zwei Laptops, einer schaut Netflix, während der andere eine (oder zwei) Runde Multiplayer-Games spielt. Die größere Menge an Daten (bspw. 4K-Streams + Gaming) macht sowohl eine Priorisierung der Datenströme als auch allgemein ein stabilere Verbindung wichtiger denn je. Sonst hat keiner von beiden wirklich Freude.
Dazu neigen auch zwei Leute eher dazu, Smart Home zu verwenden und eventuell noch ein Tablet rumliegen zu haben. Dazu kommen dann noch Urlaubs-Bilder & Videos bereits auf einem gemeinsamen Netzwerkspeicher abgelegt sind. Es werden irgendwie immer nur noch mehr Daten. Speicher ist ja „billig“.
Solltest du dich in dieser Kategorie wiederfinden, brauchst du/ihr wenigstens eine FRITZ!Box 6660. Da die allerdings minimal mit der Reichweite des WiFi zu kämpfen hat und zwei Leute in der Regel wohntechnisch etwas mehr Platz brauchen als ein Single, empfiehlt es sich hier auch einen FRITZ!Repeater (Vergleich) anzuschaffen oder direkt zur FRITZ!Box 6690 zu greifen.
Familie
Unabhängig davon, ob du mit einem Kind und Partner*in einer Mietwohnung lebst oder mit mehreren Kindern in einem Haus (oder umgekehrt), du brauchst jedes bisschen Bandbreite, die du kriegen kannst. Gerade in der aktuellen Situation mit Home Office und Home Schooling kann aber gerade die schnell knapp werden.
Das liegt (auch) daran, dass in deiner Familie sehr wahrscheinlich noch mehr Geräte als in der Pärchen-Konstellation gibt. Dazu kommen noch mehr Fotos und Videos, da es einfach noch mehr „Motive“ gibt und wahrscheinlich gibt es jetzt auch einiges mehr an Smart Home-Geräten, die dein Netzwerk belagern.
Daher darf ich dir an dieser Stelle auch gratulieren – du hast einen guten Grund zum neuesten Modell der Kabel-FRITZ!Boxen zu greifen. Mit der FRITZ!Box 6690 hast du nicht nur die größte Bandbreite, sondern auch die besten Möglichkeiten mit einem FRITZ!Repeater 6000 auch wirklich das Maximum an WiFi-Bandbreite in jeder Ecke deiner vier Wände zu bringen.
Schlussgedanken
Es gibt viele Begriffe, die bei der Wahl der richtigen Kabel-FRITZ!Box fallen. Nicht alle sind aber wirklich kriegsentscheidend. DOCSIS 3.1 ist beispielsweise sehr gut, aber da es bei allen aktuellen Boxen der Standard ist, auch nicht so wichtig.
DECT ist nur interessant, wenn du viele Festnetztelefonate führst oder dein Smart Home von AVM hast. WiFi 6 ist wichtig, wenn du schon passende Hardware daheim hast, bzw. du planst, diese bald anzuschaffen. Wenn das aktuell nicht auf deiner Liste ist, kannst du hier gutes Geld sparen.
Um das mal einzuordnen: Eine FRITZ!Box 6660 kostet aktuell 200€* und die neue FRITZ!Box 6690 kostet 320€*. Das sind 120€, die du dir sparen kannst, wenn du von den Funktionen der 6690 nicht wirklich profitiert, die die 6660 nicht auch hat. Durch die leicht veralteten Funktionen würde ich heute nicht mehr zu FRITZ!Box 6591 greifen, wenn es sich vermeiden lässt.
Wichtig ist, dass du dir im Klarem darüber bist, welchen Bedarf du heute und welchen Bedarf du wahrscheinlich in zwei bis drei Jahren haben wirst. Du magst jetzt vielleicht noch keinen 4K-Fernseher haben und dein Kind ist noch zu jung für das erste Tablet, aber das kann in zwei Jahren schon ganz anders aussehen.
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Tester*in gesucht
Danke an alle Teilnehmer*innen. Die beiden glücklichen Gewinner*innen wurden angeschrieben. Überprüft also eure angegebene Mail-Adresse
Ihr seid am Ende dieses Guides angekommen und seid euch sicher, dass ihr eine FRITZ!Box 6690 braucht? Dann habe ich gute Neuigkeiten für euch. AVM hat uns eine geschickt und die sucht jetzt ein neues Zuhause. Damit ist aber noch nicht Schluss. Damit ihr auch wirklich in die letzte Ecke eurer Vier-Wände Wifi bekommt, packen wir noch einen FRITZ!Repeater 6000 dazu.
Solltet ihr aber eigentlich einen DSL-Router suchen, hat uns AVM auch da etwas für euch mitgegeben – die nagelneue FRITZ!Box 4060, die sogar für den Betrieb am Glasfaser-Anschluss geeignet ist. Dazu packen wir auch noch einen FRITZ!-Repeater 1200 AX.
Um euch als Tester*in zu qualifizieren, müsst ihr mir bis zum 13.03.2022 um 23:59 Uhr nur eine Frage beantworten: AVM legt jeder FRITZ!Box immer jede Menge Zubehör und Kabel bei. Warum also wurde vor Jahren die Bohr-Schablone für die Wandmontage gestrichen? Kleiner Tipp: Es war keine Maßnahme zur Kostenreduktion.
Wir wünschen euch viel Glück bei der Verlosung!
Ihr wurdet ausgelost? Dann schreibt uns im Anschluss binnen drei Wochen eine ehrliche Rezension mit 300 Wörtern auf der Shop-Seite des jeweiligen Routers und des Repeaters und ihr dürft die FRITZ!Box und den FRITZ!Repeater natürlich im Anschluss behalten.
*Stand Februar 2022