Günstige CPU-Kühler werden in Tests oftmals vernachlässigt – zu Unrecht, wie unser Vergleich zeigt. Für diesen haben wir uns neun der beliebtesten Prozessorkühler unter 30€ geschnappt und auf die derzeit beliebteste AMD-CPU losgelassen.
- Technische Daten und Preise der Kühler
- Unsere Kontrahenten in der Übersicht
- Temperatur- und Lautstärkemessung
- Die Ergebnisse überraschen
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Technische Daten und Preise der Kühler
Den richtigen CPU-Kühler zu finden ist nicht leicht. Es gibt unzählige Modelle auf dem Markt, die alle Preisregionen abdecken. Zudem erhält man bei fast allen aktuellen AMD-Prozessoren einen Top-Down-Kühler mit dazu. Diese sind für viele Anwender*innen bereits ausreichend, stehen aber nicht gerade im Ruf besonders leise und kühl zu operieren. Mitgelieferte Lüfter stellen also die absolute Einstiegsklasse dar.
Am anderen Ende des Spektrums sitzen wiederum Top-Modelle, wie der Noctua NH-D15 oder der be quiet! Dark Rock Pro 4. Diese schlagen mit 70€ bis 110€ zu Buche und passen in viele kleinere Gehäuse nicht einmal hinein. In der Preisklasse bis 30€ tummeln sich aber bereits einige namhafte Hersteller, die allesamt versprechen, die mitgelieferten Lüfter deutlich hinter sich zu lassen und dabei leise zu bleiben – die Preis-Leistung müsste hier also auf einem sehr hohen Niveau sein.
Leider entgeht gerade die Kategorie bis 30€ oftmals den Argusaugen der Tech-Szene, da diese sich eben lieber mit den Top-Modellen befasst. Um dem ein Ende zu bereiten, haben wir uns neun der beliebtesten CPU-Kühler bis 30€ geschnappt und sie durch mehrere Tests gejagt. Alle Lüfter und ihre technischen Daten seht ihr in der folgenden Tabelle.
CPU-Kühler | Abmessungen (BxTxH) | Aufbau | Lüftergröße | Drehzahl | Kompatibel zu Sockel | Preis* |
be quiet! Pure Rock Slim | 97 mm x 81,8 mm x 124,8 mm | Tower | 92mm | bis 2000 rpm |
Intel: 1150,1151, 1155, 1156 AMD: AM2, AM2+,AM3,AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+ |
24,99€ |
Arctic Freezer Alpine AM4 CO | 99 mm x 69 mm x 132 mm | Top-Down | 92mm | bis 2000 rpm |
Intel: 1150, 1151, 1155, 1156 AMD: AM2, AM2+,AM3,AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+ |
13,99€ |
Arctic Freezer 7X CO | 110 mm x 73 mm x 132 mm | Tower | 92mm | bis 2000 rpm | Intel: 775, 1150, 1151, 1155, 1156, 1200 AMD: AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+ |
18,57€ |
Arctic Freezer A13X CO | 109 mm x 86 mm x 137 mm | Tower | 100mm | bis 2000 rpm | Intel: 775, 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, AMD: AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+ |
19,99€ |
Arctic Freezer 34 CO | 124mm x 86 mm x 157 mm | Tower | 120mm | bis 1800 rpm | Intel: 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, 2011, 2011-3, 2066 AMD: AM4 |
25,11€ |
Alpenföhn Sella |
105 mm x 78 mm x 129 mm | Tower | 92mm | 2100 rpm
|
Intel: 775, 1336, 1150, 1151, 1155, 1156 AMD: AM2, AM2+,AM3,AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+ |
20,31€ |
Alpenföhn Ben Nevis | 130 mm x 74 mm x 159 mm | Tower | 130mm | bis 1500 rpm | Intel: 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, 2011, 2011-0, 2011-3, 2066 AMD: AM2, AM2+,AM3,AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+ |
27,90€ |
Scythe Katana 5 | 106 mm x 106 mm x 135 mm | Tower | 92mm | bis 2200 rpm | Intel: 775, 1336, 1150, 1151, 1155, 1156 AMD: AM2, AM2+,AM3,AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+ |
28,96€ |
Cooler Master H410R RGB | 102 mm x 83 mm x 136 mm | Tower | 92mm | bis 2000 rpm | Intel: 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, 2011, 2011-3, 2066 AMD: AM4 |
24,50€ |
Unser Testsystem:
- CPU: AMD Ryzen 5 5600X
- Mainboard: Gigabyte B550 AORUS Elite V2
- RAM: G.Skill Trident Z 16 GB DDR4 36200
- GPU: ASUS TUF GeForce RTX 3080 Ti
- Netzteil: be quiet! Straight Power Pro 750W
- M.2 SSD: WD Black SN850
Die Kühler mussten sich allesamt auf einer der beliebtesten Gaming-CPUs bewähren – dem AMD Ryzen 5 5600X. Dieser ist zwar kein ausgemachter Hitzkopf, kann schlechte Kühler aber trotzdem schnell ans Limit bringen. Durch den sehr eng gebauten 7nm-Fertigungsprozess liegen die Transistoren beim AMD-Prozessor besonders nah zusammen. Dementsprechend ist die Hitze auf einen schmaleren Raum als bei älteren CPUs beschränkt. Hier muss sich zeigen, ob unsere Kühler mit den Herausforderungen der modernen CPU klarkommen.
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Unsere Kontrahenten in der Übersicht
Schauen wir uns zuerst aber unsere Kandidaten und ihren jeweiligen Einbau genauer an:
be quiet Pure Rock Slim
Der be quiet! Pure Rock Slim ist eine der meistgenannten Empfehlungen in der Preisklasse bis 30€. Klar – ist be quiet! doch für hochwertige und vor allem leise Lüfter bekannt. Der Pure Rock Slim setzt auf ein reduziertes, aber zeitloses Design.
Beim Einbau galten manche Lüfter des deutschen Herstellers in der Vergangenheit als schwierig – aber nicht so der Pure Rock Slim. Auf unserem AMD-Board bereitete er uns keine größeren Probleme.
Dafür mussten wir ihn auf unserem Board um 90° gedreht installieren, da er sonst nicht gepasst hätte. Wenn euch ein guter Airflow wichtig ist, dann solltet ihr auf jeden Fall zuvor schauen, ob der Pure Rock Slim bei euch hineinpasst.
Arctic Lüfter
Als nächstes erwartet uns ein Quartett der Lüfterspezialisten von Arctic. Die Firma wurde in der kühlen Schweiz gegründet, die normalerweise ja eher als Hochpreisland gilt. Aber Arctic ist vor allem für günstigere Produkte mit toller Preis-Leistung bekannt. Mittlerweile sitzt die Firma übrigens in Deutschland.
Arctic Alpine AM4 CO
Für kleinere Gehäuse – oder als schneller Ersatz für den beiliegenden Lüfter unseres Ryzen 5600X – bietet sich der günstige Arctic Alpine AM4 CO an. Er ist als einziger Lüfter im Test mit einem flachen Profil gebaut und kühlt somit auch eher die umliegenden Gerätschaften. Falls ihr wenig Platz und keinen Gehäuselüfter zur Wärmeabfuhr habt, könnte er eine echte Alternative sein.
Die Montage gelingt auf dem AMD-Board ebenfalls sehr leicht. Einfach mit viel – aber nicht zu viel – Gewalt nach unten drücken, bis die Haken einrasten. Nachteil dieses Aufbaus dürfte die erneute Ab- und An-Montage sein. Allzu viele Versuche dürften die Haken nämlich nicht überstehen.
Im schlanken Tower-Aufbau kommt hingegen der Freezer 7X CO daher: Zwei Kupfer-Heatpipes und ein 92mm-Lüfter sorgen hier für die Wärmeabfuhr. Er lässt sich ähnlich leicht montieren wie sein kleiner Bruder, benötigt aber im Gegensatz zu diesem einen Schraubenzieher.
Der Freezer A13 X CO ist der nächste Schritt im Produkt-Line Up von Arctic, kostet aber nur minimal mehr als der 7X. Er kommt ebenfalls als kleiner Tower-Kühler mit 92mm-Lüfter daher. Wie beim Alpine AM4 haben wir auch hier die AMD-Version im Test. Wenn ihr eine Intel-Plattform besitzt, holt euch also das entsprechende Intel-Modell.
Die Montage ist hier leider etwas fummelig geraten. Einen Schraubenzieher braucht ihr definitiv. Etwas erstaunt waren wir auch über die kleine Auflagefläche – ob das gut kühlt, wird sich gleich herausstellen.
Als letztes Arctic-Modell ist der Freezer 34 CO am Start: Er genießt in den Weiten des Internets den Ruf als starker Preis-Leistungs-Sieger. Mit einem großen 120mm-Lüfter soll er besonders laufruhig sein und bringt auch einen massiven Kühlkörper mit.
Weniger massiv ist jedoch auch hier die Auflagefläche für die CPU. Wir werden im Kühltest sehen, ob das Auswirkungen hat. Die Montage ist auch hier leider etwas umständlich. Die Anleitung dafür müsst ihr euch online besorgen – wie bei allen Arctic-Lüfter. Ein QR-Code liegt aber bei.
In einem Vergleichstest von CPU-Kühlern darf auch Alpenföhn nicht fehlen. Die Marke gehört zur deutschen EKL AG und ist seit 2008 im Lüfter-Game aktiv. Günstig und dennoch leise und kühl ist auch hier die Devise.
Der Alpenföhn Sella ist ein 92mm-Kühler mit großem Kühlkörper, aber eher geringem Platzbedarf. Bei der Montage bekleckert er sich leider nicht mit Ruhm. Das Mounting-Bracket ist extrem straff und der Hebel – der aussieht wie eine Käsereibe – kann auf einigen Boards stören.
Wir mussten den Lüfter umdrehen, um ihn mit unserem Gigabyte Aorus Pro zu vereinen, denn sonst waren die Board-eigenen Kühlkörper im Weg.
Der größere Alpenföhn-Lüfter Ben Nevis kam richtig herum auf unser Board, aber auch hier störte die „Käsereibe“. Der Einbau ist somit nicht optimal geraten und größtenteils identisch zum Sella. Beim Ben Nevis bekommt ihr aber einen größeren 120mm-Lüfter, der theoretisch laufruhiger sein dürfte.
Bei beiden gestaltete sich das Abnehmen des Kühlers auch sehr unschön. Denn hierbei wurde jeweils die CPU mit aus dem Sockel gerissen. Das könnte an unserer eigenen Blödheit liegen – oder am Montagesystem. Ist euch das vielleicht auch passiert oder habt ihr eine Lösung dafür? Schreibt es uns mal in die Kommentare!
Stylische 90er-Verpackung und ein martialisches Auftreten, der Scythe Katana 5 ist eine weitere kompakte Kühllösung vom renommierten japanischen Hersteller, der seit 2002 auch über eine deutsche Niederlassung verfügt. Haptisch wie optisch macht er einiges her und lässt seinen 92mm-Lüfter bis zu 2.300 Mal die Minute drehen.
Hier gefällt auch die sehr einfache Montage. Über einen Clip-Mechanismus kommt er auf unser Board und sitzt sehr stabil. Dank asymmetrischem Kühlkörper stört er auch nicht, wenn ihr größeren Arbeitsspeicher oder größere Mainboard-Kühler habt.
Last but not least – ein weiterer Klassiker: Der Cooler Master H410R ist der einzige Lüfter mit RGB-Beleuchtung im Test. Der taiwanische Hersteller hat dem beleuchteten 92mm-Lüfter einen dicken Kühlkörper mit 4-Kupfer-Heatpipes zur Seite gestellt.
Dennoch soll der Lüfter in alle bekannten Gehäuse und auf alle möglichen Boards passen. Um ihn auf unser Gigabyte zu bekommen, mussten wir ihn allerdings um 90 Grad drehen. Damit entlüftet er entweder nach oben oder nach unten. Das ist selten optimal für den Airflow im Gehäuse.
Dafür gestaltet sich die allgemeine Montage aber sehr einfach und ist mit wenigen Handgriffen zu bewerkstelligen.
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Lautstärke und Temperatur
Wir haben also zwei 120mm-Lüfter und sieben 92mm-Lüfter im Vergleich. Nun müssen alle neun dieselben drei Stresstests durchlaufen. Mit AIDA kommt der härteste gleich zu Beginn: In dem Tool lassen sich die CPU und alle Board-Komponenten zu 100% belasten: 15 Minuten mussten die Prozessorkühler hierbei auf unserem Benchtable durchhalten.
Wir haben hierzu also einen offenen Aufbau gewählt. Das sieht zwar erstmal nach einem Vorteil für die Kontrahenten aus, aber in einem Gehäuse mit richtigem Airflow könnte die Temperatur der CPU-Kühler sogar meist noch etwas besser sein, da Wärme schneller abtransportiert wird.
Ihr seht hier jeweils den Takt- und Temperaturverlauf der verschiedenen CPU-Kühler im direkten Vergleich.
Besonders Durchschnitt und Maximaltemperatur sind wichtig. Die Minimaltemperatur darf gerne etwas höher sein – wenn der jeweilige Lüfter dafür leiser bleibt.
Spoiler vorneweg: Keiner der Lüfter ist ein Totalausfall und einen Fortschritt zum beigelegten Lüfter stellen alle Exemplare dar.
Besonders gut schlagen sich aber der Cooler Master und der Arctic Freezer 34 CO. Beide halten den 5600X sehr kühl und bleiben dabei verdammt leise. Wobei der Cooler Master bei beidem noch einen Tick besser ist. Nur bei der Höchsttemperatur schneidet der Freezer 34 CO besser ab – er hat also im Auslieferungszustand mehr Reserven. Schön, dass die kleine Auflagefläche hier keinerlei Auswirkungen hat.
Das gleiche gilt auch für die anderen Arctic-Lüfter. Freezer 7X und A13X bleiben mit jeweils 34db fast unhörbar. Der günstige Arctic AM4CO ist eine gute Alternative zum Standardkühler von AMD. Er wird zwar im Testfeld am lautesten und wärmsten, unterbietet den AMD eigenen Wraith Spire aber dennoch um drei deutlich hörbare Dezibel.
CPU-Kühler in AIDA64 | Min. Temperatur | Durchsch. Temperatur | Max. Temperatur | max. Lautstärke aus 1m Abstand |
be quiet! Pure Rock Slim | 50 |
69,83 | 72 | 33,5 dB (sehr leises Rauschen) |
Arctic Freezer Alpine AM4 CO | 50 |
81,53 | 85 | 39 dB (deutlich hörbares Rauschen) |
Arctic Freezer 7X CO | 39 |
74,52 | 78 | 34 dB (sehr leises Rauschen) |
Arctic Freezer A13X CO | 36 |
69,13 | 72 | 34 dB (sehr leises Rauschen) |
Arctic Freezer 34 CO | 35 |
65,7 | 68 | 34 dB (sehr leises Rauschen) |
Alpenföhn Sella | 34 | 66,95 | 69 | 39 dB (deutlich hörbares Rauschen) |
Alpenföhn Ben Nevis | 35 |
63,87 | 74 | 33,5 dB (sehr leises Rauschen) |
Scythe Katana 5 | 33 |
72,34 | 76 | 37 dB (deutlich hörbares Rauschen) |
Cooler Master H410R RGB | 28 |
56,13 | 69 | 33 dB (sehr leises Rauschen) |
Die Alpenföhn-Kühler hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck. Sie kühlen den 5600X sehr gut – gerade ihre durchschnittlichen Temperaturen sind auf einem angenehm niedrigen Niveau.
Der Sella ist hier sogar noch etwas besser als der größere Ben Nevis – wird aber auch deutlich lauter als fast alle Kontrahenten. Der Ben Nevis ist wiederum schön leise, aber hat eine höhere Maximaltemperatur. Die Kühlreserven sind hier wahrscheinlich nicht so gut.
Der viel empfohlene be quiet bleibt sehr leise, hat aber ebenfalls mit einer höheren Maximal- und Durchschnittstemperatur zu kämpfen.
Ebenfalls leicht enttäuschend ist der Scythe Katana. Er liegt leistungs- und lautstärketechnisch auf dem Niveau des günstigeren Arctic A13X – dafür lässt er sich aber eben leichter installieren und sieht hochwertiger aus.
In Prime 95 bestätigen sich die Ergebnisse aus AIDA größtenteils, wobei hier nun der Arctic Freezer 34 CO das Feld anführt. Er bleibt im Durchschnitt und auch in der Spitze am kühlsten. Der Cooler Master und der ebenfalls gut kühlende, aber laute Alpenföhn Sella folgen knapp dahinter.
CPU-Kühler Prime95 | Min. Temperatur | Durchsch. Temperatur | Max. Temperatur |
be quiet! Pure Rock Slim | 34 |
62,13 | 64 |
Arctic Freezer Alpine AM4 CO | 50 |
73,84 | 76 |
Arctic Freezer 7X CO | 45 |
67,21 | 68 |
Arctic Freezer A13X CO | 36 |
61,77 | 63 |
Arctic Freezer 34 CO | 36 |
58,33 | 59 |
Alpenföhn Sella | 36 |
59,36 | 60 |
Alpenföhn Ben Nevis | 40 |
63,52 | 64 |
Scythe Katana 5 | 33 |
65,19 | 76 |
Cooler Master H410R RGB | 33 |
59,56 | 61 |
Übrigens: Die höchsten Taktraten waren in Prime mit dem Cooler Master drin, die geringsten erwartungsgemäß mit dem günstigen Top-Down-Kühler Arctic Alpine AM4CO. Wir reden hier aber nur über wenige Megahertz.
Einen großen Leistungsunterschied werdet ihr nicht spüren. Mit dem Cooler Master, dem Freezer 34 CO und dem Alpenföhn Sella sollte auch noch leichtes Übertakten drin sein.
Bei Prime und AIDA handelt es sich natürlich um absolute Ausnahmeszenarien, die ihr in der Praxis kaum antreffen werdet. In Games bleiben alle getesteten Modelle in einem sehr guten bis befriedigenden Rahmen. Hier macht ihr also mit keinem Modell etwas falsch.
Fazit: Neun gute Kühler – mit zwei klaren Siegern
Überraschung: Es müssen nicht die absoluten Top-Luftkühler von Noctua oder be quiet! sein. Selbst mit Lüftern bis 30€ bekommt ihr eine sehr gute Kühl-Performance, bei gleichzeitig geringer Lautstärke. Klar, die Topmodelle holen jeweils noch etwas mehr heraus und haben mehr Reserven, aber ob die geringen Verbesserungen den doppelt und dreifachen Preis wert sind, müsst ihr selbst entscheiden. Für Nomalanwender*innen sind Arctic Freezer 34 CO und Cooler Master H410R RGB bereits kühl und leise genug.
Dazu bieten sie sogar leichte Spielräume fürs Übertakten. Wenn euer Budget nur bis 20€ geht und Kühlleistung im Vordergrund steht, dann kann auch der Alpenföhn Sella in Frage kommen. Er ist gut bepreist und spielt bei den ca. fünf Euro teureren Testsiegern vorne mit. Allerdings wurde er zusammen mit dem günstigen AM4CO am lautesten. Wenn ihr also einen leisen Allrounder wollt, dann investiert lieber fünf Euro mehr.
Für sehr kleine Gehäuse bietet sich auch der günstigste Lüfter im Test an: Der Arctic Alpine AM4CO wird zwar am wärmsten und mit am lautesten, bleibt aber dennoch leiser und kühler als die OEM-Lüfter von AMD. Unser Budget-Tipp ist dementsprechend ein anderer: Der Arctic Freezer A13X CO kühlt so gut wie teurere Konkurrenten und bleibt mit 34 dB flüsterleise.
be quiet! Pure Rock Slim und Scythe Katana sind ebenfalls solide Lüfter, aber setzen sich in keiner Kategorie an die Spitze. Dafür gefallen sie mit sehr guter Haptik und – besonders der Scythe – mit einem sehr einfachen Einbau.
Der Ein- und Ausbau ist es auch, der dem Alpenföhn Ben Nevis die höheren Wertungsregionen verwehrt: Bei der Demontage der Alpenföhn-Kühler rissen beide jedes Mal unseren AMD Ryzen 5 5600X aus dem Sockel des Mainboards. Bei außenliegenden Pins kann es so schnell zu Beschädigungen kommen. Das gibt definitiv Abzüge in der B-Note. Dafür bleibt der große Ben Nevis sehr leise, bei der Kühlleistung muss er allerdings sogar hinter dem kleineren (aber dafür lauten) Sella zurückstecken.
Am Ende gelangen wir zu folgendem Siegertreppchen:
- Platz Geteilt zwischen Arctic Freezer 34 CO (für größere Gehäuse) & Cooler Master H410R RGB (für kleinere Gehäuse oder RGB-Fans)
- Arctic Freezer A13X CO (Budget-Tipp)
- be quiet! Pure Rock Slim (Subjektiv die beste Optik und eine geringe Lautstärke)
CPU-Kühler bei uns im Shop
*Stand: Juli 2021