VA-Panel, USB-Hub und eine integrierte 5-MP-Webcam prädestinieren den Hannspree HP248WJB für die Arbeit im (heimischen) Büro. Wir wollten herausfinden, wie sich der günstige Monitor dabei schlägt und ob ihr zum günstigen Preis von derzeit* 180 Euro irgendwelche Abstriche machen müsst.
Das gefällt uns
- Umfangreiche Ergonomiefunktionen
- Gute 1080p-Webcam
- Hohe Farbtreue im Auslieferungszustand
- Helles VA-Panel
- USB-3.0-Hub
- Solide Auswahl an Anschlussmöglichkeiten
Das gefällt uns nicht
- Umständliche OSD-Bedienung
- Ausleuchtung mit Abweichungen über 15%
- Kontrastwert verhältnismäßig niedrig
- Keine 75Hz-Bildwiederholrate möglich
Vorweg gibt es noch schnell die technischen Daten auf einen Blick.
Technische Daten des Hannspree HP248WJB | |
Paneltyp | 23,8″ (60,54cm) VA-Panel im 16:9 Format (mit LED-Hintergrundbeleuchtung); entspiegelt |
Auflösung | 1920 x 1080 Pixel, Full-HD-Auflösung; 92ppi |
Blickwinkel | 178° horizontal / 178° vertikal |
Aktualisierungsrate | 75 Hz |
Reaktionszeit | 5 ms (Grau zu Grau) |
Kontrast | 3.000:1 |
Helligkeit | 400,00 cd/m² |
Ergonomiefunktionen | Neigung: -5 bis +23° Höhenanpassung 130mm Schwenkbar 45° links/rechts Pivot-Funktion |
Videoanschlüsse | 1x DisplayPort 1.2 1x VGA 1x HDMI 1.4 |
Sonstige Anschlüsse | Strom Kensington Lock 1x Kopfhörer-Ausgang 3x USB 3.0 (1x Up, 2x Down) |
Besonderheiten | 5 Megapixel Webcam 2x 2W-Lautsprecher 100×100 VESA-Standard |
Energieeffizienzklasse | C |
Gewicht | 6,8 kg |
Abmessungen | 541 mm x 354 mm x 175 mm (BxHxT) |
Preis | 179,62 €* |
Lieferumfang und Montage – Komplett und Schnell
Der HP248WJB kommt in einem angenehm kompakten Karton mit stabilem Tragegriff daher. Somit lässt er sich auch einfach von A nach B manövrieren. Gut, wenn man den Monitor auch im Büro nutzen möchte.
Trotz des geringen Preises zeigt sich Hannspree beim Lieferumfang großzügig, denn er enthält alles, was ihr benötigt. Neben dem Monitor erhaltet ihr ein HDMI- sowie ein Uplink-Kabel, das externe Netzteil und Papierkram. Letzterer besteht aus der Garantiekarte (3 Jahre) und einer Schnellstartanleitung.
Die Montage gestaltet sich sehr einfach. Ihr müsst lediglich den Standfuß via Handschraube mit dem Standbein verbinden und könnt dann dieses mit einem Einrastmechanismus am Monitor befestigen.
Jetzt nur noch die Kabel anschließen und es kann loslegen. Alles in allem dauert das keine fünf Minuten. Solltet ihr lieber eine gängige Wand- oder Tischhalterung nutzen wollen, dann wird selbstverständlich auch die VESA-Norm unterstützt.
Hannspree HP248WJB bei uns im Shop
Design und Verarbeitung – Schlanker Minimalismus mit guter Haptik
Das Design des Hannspree HP248WJB kann sich auch im gediegeneren Home-Office sehen lassen. Schmale Displayrahmen und ein flächenmäßig kleiner Standfuß fügen sich gut in alle Einrichtungsstile ein. Minimalismus ist hier das Stichwort: Die Rahmen bestehen oben und seitlich aus mattschwarzem Kunststoff, der einen soliden und robusten Eindruck macht. Die etwas breitere, untere Zierleiste ist gar aus Metall, was man in dieser Preisklasse eigentlich nicht erwartet.
Auf ihr prangt links der Modellname, mittig das Hannspree-Logo und rechts ein HDMI-Symbol. Die Vorderseite ist angenehm schlicht, schlank und steht – aufgrund der schmalen Display-Rahmen – auch einem Multi-Monitor-Betrieb nicht im Weg.
Im oberen Rahmen ist auch noch die 5-Megapixel-Webcam versteckt. Sie schließt bündig mit dem Gehäuse ab und lässt sich durch ein leichtes Drücken hervorholen. Ein solides und ebenfalls minimalistisches Konzept.
Die Rückseite setzt diesen Trend größtenteils fort: Lediglich Einkerbungen um die VESA-Vorbohrungen und die beiden Lautsprecher (mehr unter Sound) sorgen für ein bisschen Sportlichkeit. Ansonsten dominiert auch hier schwarzer Kunststoff mit einer leicht angerauten Oberfläche.
Standfuß und Standbein sind angenehm klein, setzen ebenfalls auf schwarzen Kunststoff und sorgen somit für ein einheitliches Design. Der obere Teil enthält eine Aussparung, die zum rudimentären Ordnen von Kabeln dient. Die Unterseite wird durch Metall beschwert und sorgt somit für einen bombenfesten Stand des Monitors. Selbst bei ausufernden Tipporgien ist ein Nachschwingen de facto kaum vorhanden.
Aufgrund des sehr schmalen Rahmens macht der Hannspree auf dem Schreibtisch einen fast schon zierlichen Eindruck. Mir gefällt das dezente Äußere sehr gut, da es sich nicht in den Vordergrund drängt und dennoch überall schick wirkt. Die gute Verarbeitung und Materialqualität sorgen zudem dafür, dass man dem Office-Monitor seine Preisklasse nicht ansieht.
Ergonomiefunktionen – Alles dabei
Viele Einstellmöglichkeiten sind fürs (Home-)-Office die Pflicht – sonst schmerzen Rücken und Nacken schnell. Der Hannspree-Monitor bringt so ziemlich alles Erdenkliche mit. Eine Höhenverstellung ist in einem Bereich von 13cm möglich.
Dazu könnt ihr ihn auch von -5° bis +23° neigen und seitlich jeweils um 45° schwenken.
Auch eine Pivot-Funktion für den vertikalen Betrieb ist mit an Bord. Gerade für Programmierer oder Redakteure ein nicht zu unterschätzendes Feature, denn somit lassen sich ganze Berge an Code auf einmal anzeigen lassen. Auch die Seite eines Magazins oder einer Zeitung lässt sich so besser darstellen.
Alle Verstellmöglichkeiten sollten am besten mit beiden Händen bedient werden. Der Monitor wandert sonst ungewollt mit, da der Widerstand etwas zu hoch ist, um es einhändig zu schaffen. Dafür wird die gewählte Position aber auch sehr stabil gehalten.
Anschlüsse – Gute Ausstattung, die fürs (heimische) Büro reicht
An Anschlüssen ist alles derzeit wichtige vorhanden. So bekommt ihr einen HDMI-1.4-Anschluss, einen DisplayPort 1.2 und einen älteren VGA-Anschluss für Zuspielgeräte. Ein 3,5mm Audio-Ausgang steht für eure Kopfhörer bereit.
Sehr cool ist das Inkludieren eines USB-3.0-Hubs. Mit dem beiliegenden Uplink-Kabel könnt ihr euren PC also mit mehr USB-Anschlüssen versorgen. Die beiden USB-Ports am HP248WJB liegen gut positioniert neben dem Joystick für die Bedienung.
Alle Video- und Audioanschlüsse sitzen auf der Rückseite und führen nach unten weg. Wenn ihr den Hannspree-Monitor also mit einer VESA-Halterung (100x100mm)an der Wand befestigen wollt, dann könnt ihr somit auch sehr flache Konstruktionen durchführen.
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Menü & Webcam – Es könnte so einfach sein…
Das Menü steuert ihr über den Joystick auf der Rückseite. Eine normalerweise sehr angenehme Form der Navigation, da sie deutlich intuitiver abläuft als das klassische Steuern über mehrere Tasten. Der An- und Aus-Knopf des Monitors befindet sich direkt über dem Steuerknüppel. Anfangs greift man hier gerne mal daneben, aber nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt. Längere Eingewöhnung bedarf leider die Joystick-Steuerung: Anstatt sich anhand der Richtung des Sticks zu orientieren, hat sich Hannspree dazu entschieden alles umzudrehen.
Das heißt: Wenn ihr im Menü nach rechts wollt, müsst ihr nach links drücken. Habt ihr eine der verschiedenen Optionen im OSD angewählt und wollt sie durchschalten, dann geht das nicht – wie angeordnet – seitwärts, sondern durch Drücken nach oben oder unten. Seltsam, dass hier so eine unverständliche Bedienung gewählt wude, obwohl Hardware-seitig alles vorhanden ist, um eine einfache Navigation zu gewährleisten. Immerhin wird euch die Steueroption rechts neben dem OSD angezeigt.
Schnellwahlfunktionen gibt es selbstverständlich auch. Mit einem Druck nach links öffnet ihr das Menü, nach oben geht es zur Helligkeitsregelung und nach unten zur Helligkeit. Die wichtige Eingangswahl erreicht ihr, indem ihr nach rechts drückt.
Zumindest die Schnellwahl geht gut von der Hand und ist intuitiv. Habt ihr euch einmal an die Querelen der umgedrehten Joystick-Steuerung gewöhnt, dann findet ihr euch im sonst übersichtlichen Menü schnell zurecht. Die deutsche Übersetzung kann sich zudem lesen lassen. Da erlebt man von einigen Herstellern in dieser Preisklasse oft Schlimmes.
Die Webcam lässt sich dafür schnell und unkompliziert in Betrieb nehmen. Schließt einfach das Uplink-Kabel an euren Rechner an und euch stehen neben der Kamera noch zwei gut erreichbare USB-3.0-Anschlüsse neben dem Joystick zur Verfügung. Die integrierte Webcam wird rasch in Windows erkannt und liefert eine deutlich bessere Bildqualität, als eure durchschnittliche Laptopkamera. Hier zum Vergleich jeweils eine Aufnahme des Lenovo ThinkPad E15 und der Hannspree-Cam:
Insgesamt also ein deutliches Update mit besserem Dynamikumfang, akkurateren Farben und höherer 1080p-Auflösung.
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Display – Gute Blickwinkel und solide Voreinstellung
Das Wichtigste an jedem Monitor ist selbstverständlich das produzierte Bild. Rein subjektiv macht der Hannspree HP248WJB hier einen guten Eindruck, denn die Blickwinkel bleiben trotz VA-Panel sehr stabil und die Farben wirken großteils akkurat, wenn auch leicht desaturiert. Kontrast und Schwarzwert scheinen ebenfalls etwas blass geraten zu sein. Die Full-HD-Auflösung sorgt in 23,8-Zoll dafür aber für eine angenehm scharfe und gut skalierte Darstellung.
Um euch noch objektive Werte bieten zu können, haben wir den Hannspree mit unserem SpyderX Elite ausgemessen und kalibriert. Die Ergebnisse bestätigen größtenteils unsere subjektiven Eindrücke. So ist die Farbraumabdeckung für die hobbymäßige Bildbearbeitung in Ordnung. Der hier genutzte sRGB-Farbraum wird im Werkszustand zu 97% abgedeckt. Professionell genutzte Farbräume, wie AdobeRGB oder DCI-P3, werden zu ebenfalls guten 77% abgedeckt. Nichts für Fotografen oder andere Kreative, aber für Ottonormalverbraucher*innen absolut ok.
Für einen akkuraten Graustufenabgleich wird ein Gamma-Wert von 2,2 angestrebt. Diesen verfehlt der Hannspree HP248WJB nur knapp. Die Kalibrierung verschlimmerte das Verhalten des Monitors dabei sogar noch leicht.
Dafür überzeugten Farbtreue (Delta-E<2) und Weißpunkt (6600K) bereits im Auslieferungszustand. Damit werden eure Urlaubsfotos akkurat wiedergegeben und auch gedruckt.
Nur bei dunkleren Farbtönen bereitete der ungute Kontrastwert des Panels (400:1) der Darstellung wohl Probleme. Eine Überraschung, denn normalerweise können VA-Panels deutlich bessere Werte erzielen. Hier spielt möglicherweise die Panel-Varianz eine Rolle, womit ein anderer HP248WJB das angestrebte Kontrastverhältnis von 3.000:1 erreichen könnte. Schwarz wirkte bei unserem Testmodell deswegen in dunklen (Film-)Szenen zuweilen wie milchiges Grau..
Die Helligkeit des günstigen VA-Monitors überraschte hingegen: Bis zu 400 nits schaffte der HP248WJB und erfüllt damit – zumindest in der Spitze – seine Werksangabe. Das bekommen selbst deutlich teurere Konkurrenten oft nicht besser hin. Mit der guten Helligkeit und diffundierenden Beschichtung des Monitors, solltet ihr also auch in hellen Räumen alle Inhalte erkennen können
Leider war die Ausleuchtung dabei etwas ungleichmäßig. Zur linken Ecken am unteren Rand fiel die Helligkeit um bis zu 19% ab. Dies verschlechterte sich bei 50% Helligkeit sogar noch leicht.
Dennoch blieb die Farbwiedergabe des Hannspree-Monitors sehr gleichmäßig. Farbverschiebungen sollte selbst ein geschultes Auge kaum erkennen können.
Mit einer Reaktionszeit von mindestens 5 ms und dem Verzicht auf eine adaptive Synchronisation ist der Monitor nur bedingt zum Zocken geeignet. Die angepriesenen 75Hz-Bildwiederholrate ließen sich mit dem beiliegenden HDMI-Kabel übrigens an zwei Zuspielgeräten nicht entlocken.
Insgesamt bekommt ihr beim Hannspree HP248WJB ein sehr solides Panel geboten, welches bereits im Auslieferungszustand Farben und Weißwert gut darstellen kann. Leider lässt der Kontrast etwas zu wünschen übrig, was ihr in hellen Räumen aber selten bemerken werdet.
Sound – Er ist da. Mehr aber auch nicht.
Wie unter Design bereits angesprochen, fallen die Lautsprecher auf der Rückseite vor allem durch ihre interessanten Verzierungen auf. Der Klang ist leider weniger auffällig, sondern eher blechern und dünn. So ist es allerdings bei fast allen Monitoren, denn mit zwei 2-Watt-Lautsprechern und ohne großes Volumen ist auch der Sound dementsprechend limitiert.
Er reicht aus, wenn ihr ab und zu bei YouTube reinschaut oder ein wenig zoomen möchtet. Gerade Stimmen werden etwas zu hoch, aber dafür klar und verständlich wiedergegeben. Mehr solltet ihr damit allerdings nicht machen. Für Film-, Serien- und Musikgenuss sind externe Lautsprecher oder Kopfhörer die vielfach bessere Wahl.
Fazit Hannspree HP248WJB
Der HP248WJB bietet eine Menge Features zu einem wirklich günstigen Preis. Gerade fürs (heimische) Büro sind die guten Ergonomiefunktionen unerlässlich. So könnt ihr den Office-Monitor perfekt auf euch und euren Schreibtisch einstellen. Auch die verbaute Webcam konnte mich positiv überraschen und ist ein deutliches Upgrade zu so ziemlich allen Laptop-Kameras.
Die gute Farbgenauigkeit im Auslieferungszustand ist eine sehr nette Dreingabe, um hobbymäßig Familien- und Urlaubsfotos auf dem Hannspree-Bildschirm zu bearbeiten. Den Film- und Seriengenuss würde ich euch aber nur in hellen Räumen empfehlen, da der Schwarzwert und der damit einhergehende Kontrast des VA-Panels überraschend etwas zu wünschen übrig lässt. An die umständliche OSD-Bedienung mit umgedrehtem Joystick muss man sich ebenfalls erstmal gewöhnen.
Trotzdem ist das Meckern auf hohem Niveau, da ihr für die derzeit* aufgerufenen 180 Euro sehr viel Office-Monitor bekommt. Seid ihr also auf der Suche nach einem Modell mit integrierter Webcam für die Arbeit, schaut euch den Hannspree HP248WJB auf jeden Fall genauer an.
Hannspree HP248WJB bei uns im Shop
*Stand: 24.03.2021