Die Smartphones von Honor sind bekannt für ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und das just präsentierte Honor 10 ist da keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil, denn es bietet etliche Features, die bisher deutlich teureren Geräten vorbehalten waren. Glücklicherweise konnte ich bereits vor dem offiziellen Launchtermin ein Testgerät ergattern und daher kann ich euch bereits einiges über das Honor 10 berichten.
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Honor 10: Die Specs
Bevor wir vollends einsteigen sind hier erstmal die wichtigsten technischen Daten:
Technische Daten vom Honor 10 | |
Software | Android 8.1 mit EMUI 8.1 |
Prozessor | HiSilicon Kirn 970 (4×2,36 GHz + 4×1,8 GHz), Neural Processing Unit (NPU) mit künstlicher Intelligenz |
Grafikchip | ARM Mali-G72 MP12 |
Arbeitsspeicher | 4 GB |
Speicher | 64 GB oder 128 GB (intern) |
Display | 5,84 Zoll FullView IPS LCD, Full HD+ (2280 x 1080 Pixel) 19:9-Format |
Kamera | Hauptkamera: 24 MP + 16 MP AI Camera Frontkamera: 24 MP Videoauflösung: 2160 x 3840 Pixel (4K UHD) |
Anschlüsse | USB Type-C mit USB On-The-Go, 3,5 mm Kopfhöreranschluss |
Konnektivität | 4G LTE TD: B38/B40/B41 4G LTE FDD: B1/B3/B5/B7/B8/B19/B20 3G WCDMA: B1/B2/B5/B6/B8/B19 2G GSM: B2/B3/B5/B8 802.11 b/g/n (2,4GHz), 802.11 a/n/ac (5GHz), NFC, Bluetooth 4.2 |
SIM | Kartenslot: Dual Nano-SIM |
Bedienung | Touch, Integrierter Fingerabdrucksensor unter dem Displayglas |
Akku | 3400 mAh, 5V/4.5A mit Supercharge (50% Akku in ca. 25 Minuten) |
Maße | 149,6 mm (L) x 71,2 mm (B) x 7,7 mm (H |
Gewicht | ca. 153 g |
Preis | 399,- €* |
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Erster Eindruck: Optik und Haptik vom Honor 10
Hält man das Honor 10 zum ersten Mal in der Hand, fällt natürlich sofort die ungewöhnliche Farbgebung des Smartphones ins Auge. Die Farbe des mir vorliegenden Geräts hört auf den Namen Phantom Blau und ich finde sie echt schick, wechselt sie doch irisierenderweise und je nach Lichteinfall zwischen einem satten Azurblau und einem dunklen Violett hin und her. Wem diese Farbe zu extrem ausfällt, kann aber auch auf eine schwarze oder silberfarbene Variante des Honor 10 zurückgreifen.
So edel die Glasrückseite des Honor 10 aussehen mag und so hochwertig sie sich auch anfühlt – es soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass sie sehr glatt ausfällt und Fingerabdrücke magisch anzieht.
Die Vorderseite des Honor 10 wird beinahe vollständig vom 5,84 Zoll großen FullView-Display im Formfaktor 19:9 eingenommen, das selbstverständlich über die heutzutage unvermeidliche Notch verfügt. Lediglich ein kleiner Rand verbleibt oben und unten. Der untere Rand fällt leider etwas größer aus, weil hier auch der vornliegende Fingerabdrucksensor Platz finden musste. Interessantes Detail: Der Fingerprint Reader liegt unter dem Displayglas, so dass es keine Einkerbung oder so gibt, wie man sie von anderen Smartphones kennt.
Zusammengehalten wird das Honor 10 von einem schmalen Rahmen aus blau eloxiertem Aluminium. Die Verarbeitung ist tadellos. Nichts quietscht oder knarzt und auch die Spaltmaße sind nicht zu beanstanden. Überraschend fand ich, wie leicht das Honor 10 in der Hand liegt. Insgesamt kann Honor mit der Optik und Haptik des Honor 10 klar punkten. Es fühlt sich hochwertig an und wirkt in keiner Weise billig.
Display: Nur echt mit Notch
Wie bereits erwähnt kommt das Honor 10 mit einem 5,84 Zoll großen FullView Display daher, selbstverständlich mit trendiger Notch, die den Ohrhörer sowie die Selfie-Cam und die Sensorik aufnimmt. Einem weiteren Trend folgend, nachdem Smartphones immer schmaler zu werden haben, besitzt das Display des Honor 10 den Formfaktor 19:9, ist also mehr als doppelt so lang wie breit, und bietet eine ordentliche Auflösung von 2280 x 1080 Pixeln.
Das verbaute Panel macht einen ausgezeichneten Eindruck. Obwohl es sich hier um ein LC-Display handelt, wirken die Farben sehr knackig, so dass man fast auf die Idee kommen könnte, es wäre ein OLED-Display verbaut. Auch die Schwarzwerte sind sehr ordentlich und die Betrachtungswinkel groß. Das Display ist außerdem hell genug um auch draußen jederzeit gut ablesbar zu bleiben.
Software & Leistung: EMUI durch und durch
Wie bei Honor und Huawei üblich kommt auch beim Honor 10 EMUI als Betriebssystem zum Einsatz – hier in der momentan aktuellen Version 8.1. Ich muss zugeben: Vom Nokia 7 Plus mit Android One kommend, war der Umstieg auf EMUI schon etwas holperig. Über Geschmack kann man ja bekanntlich nicht streiten, dennoch gehört Huaweis Version von Android für mich zu den hässlicheren OS-Varianten da draußen. Klar kann man den Launcher auswechseln und nach seinen Bedürfnissen anpassen – ich nutze wie viele von euch den Nova Launcher – aber das Design etlicher Elemente, z.B. der Notifications oder der Einstellungen, bleibt eben durch und durch EMUI und wirkt zumindest auf mich sehr altbacken und uninspiriert.
Die gute Nachricht: Habt ihr bereits zuvor ein Smartphone von Honor oder Huawei euer Eigen nennen dürfen, werdet ihr euch sofort und ohne Umschweife zurechtfinden.
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Leider hatte ich in meiner Testphase hin und wieder mit abstürzenden Apps, Performance-Einbrüchen und ein paar Bugs zu kämpfen. Auch die Zusammenarbeit mit Android Auto war etwas holperig. Hält man sich vor Augen, dass im Inneren des Honor 10 die aus dem Mate 10 Pro und P20 Pro bekannte Flaggschiff SoC Kirin 970 werkelt, war das doch etwas überraschend.
Zu sehr will ich die Performanceprobleme aber nicht breittreten, denn ich vermute, dass die Vorserien-Firmware auf meinem Testgerät noch nicht komplett durchgetestet war. Wir werden euch auf dem Laufenden halten.
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Akku: Gut für einen Tag
Die Batterie des Honor 10 fasst 3400 mAh und hat damit einiges weniger an Kapazität als die Konzern-Topmodelle. Dennoch kam ich bei meiner Nutzungsweise (Facebook, Musikstreaming über Bluetooth, E-Mails, WhatsApp, Fotografie) meist mit einer Akkuladung über den Tag. Am Ende des Tages, nach rund 12-14 Stunden, waren dann noch ca. 5-10 % der Kapazität übrig.
Solltet ihr aber z.B. abends nach der Arbeit noch ausgehen, empfiehlt es sich, dem Honor 10 zwischendurch nochmal eine kleine Stromspende zu verpassen. Dank der integrierten Supercharge-Funktion ladet ihr in ungefähr einer halben Stunde die Hälfte des Akkus wieder auf – vorausgesetzt, ihr verwendet ein passendes Ladegerät und -kabel.
Honor 10 Kamera: Volle AI-Power
Honor vermarktet das Honor 10 als leistungsstarkes Kamera-Phone. Und tatsächlich bringt die Kamera des Honor 10 etliche der AI-unterstützten Funktionen mit, die wir bereits aus dem Huawei P20 kennen. Im Klartext heißt das, dass eine KI fortlaufend das Kamerabild analysiert und eure Kamera-Settings automatisch anpasst. Erkennt die AI z.B. grüne Pflanzen oder einen blauen Himmel, werden automatisch die Grün- bzw. Blauwerte hochgeschraubt, so dass die Farben knackiger, lebendiger wirken. Habt ihr eine andere Person im Sucher, schaltet die Kamera automatisch in den Portraitmodus und lässt den Hintergrund verschwimmen. Haustiere wie Hunde und Katzen werden genauso erkannt wie Sonnenuntergänge, Nachtaufnahmen und vieles mehr.
Die AI soll sogar in der Lage sein, das Bild in mehrere Segmente zu zerlegen und so mehrere Settings auf ein Foto anzuwenden. Und auch wenn kein speziell definiertes Szenario erkannt wird, unterstützt euch die KI, indem sie z.B. das Bild automatisch ausrichtet, Schatten hochzieht oder Lichter etwas dimmt – ganz ähnlich dem Bildbearbeitungsprogramm eurer Wahl. Nur eben automatisch.
In der Praxis funktioniert das auch recht gut und zuverlässig – über die Ergebnisse kann man jedoch sicherlich diskutieren. Die AI wählt nämlich ziemlich poppige Einstellungen und dreht die Sättigung der Farben ordentlich auf. Ich persönlich stehe da sehr drauf, aber ich kenne auch etliche Leute, denen die AI zu leidenschaftlich ans Werk geht. Doch bevor ich euch den Effekt langwierig beschreibe sind hier ein paar Beispiele. In der linken Bildhälfte findet ihr jeweils die Version mit AI-Processing, rechts die ohne AI:
Ich finde, dass fast alle Fotos durch die AI-Behandlung einiges an Lebendigkeit gewinnen – nichts was man nicht auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm hinbekommen würde, aber ich finde es angenehm, wenn ich bei Alltagsfotos oder Urlaubs-Schnappschüssen weniger Arbeit mit der Bildbearbeitung habe. Der Fairness halber sei aber erwähnt, dass die KI auch hin und wieder daneben liegt und die Farbbalance des Bildes zerschießt oder schlichtweg zu aggressiv vorgeht:
Die Kamera App ist wie bei Honor/Huawei üblich recht aufgeräumt und verfügt über einen leistungsfähigen Pro-Modus. Das Bild-Processing ist dabei recht aggressiv, was sich z.B. an stark nachgeschärften Konturen zeigt. Dadurch gehen hin und wieder ein paar feine Details verloren, was aber meiner Meinung nach erst auffällt, wenn man die Fotos beschneiden möchte oder stark ins Bild hineinzoomt.
Die Video-Fertigkeiten des Honor 10 sind leider nicht ganz so gut ausgeprägt. Zwar bietet die AI hier eine sehr ordentlich arbeitende Video-Bildstabilisierung, jene funktioniert aber nur in Full HD. In Full HD mit 60 FPS oder in höheren Auflösungen müsst ihr auf Stabilisierung gänzlich verzichten.
Insgesamt überzeugt mich die Kamera des Honor 10 aber sehr. An High End Smartphones wie das Samsung Galaxy S9, Google Pixel 2 oder Huawei P20 Pro reicht sie zwar nicht heran, aber diese Smartphones kosten auch locker das Doppelte des Honor 10. Die Low Light Performance ist zwar nicht überragend aber durchaus ordentlich.
Alles in Allem dürfte die Honor 10 AI Camera in ihrem Preissegment derzeit unerreicht sein.
Varianten, Preise & Sonstiges
Was gibt es sonst noch zum Honor 10 zu sagen? Vielleicht, dass Honor dem Smartphone erfreulicherweise einen Kopfhörer-Anschluss (jedoch keine beiliegenden Kopfhörer) spendiert hat. Der eingebaute Lautsprecher klingt brauchbar, aber nicht überragend.
Das Honor 10 ist ab dem 15. Mai 2018 verfügbar. Mit 64 GB Speicher und 399 Euro fällt das Honor 10 vergleichsweise günstig aus. Es kommt in den Farben Phantom Blau, Schwarz und Silber. Die 128 GB-Variante ist exklusiv bei Honor erhältlich und kostet 429 Euro. Gleiches gilt für die Farbe Phantom Grün.
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Exklusiv bei uns erhaltet ihr das Honor 10 in der 64 GB-Version im Bundle mit einem Google Home Mini Smart-Lautsprecher.
Fazit
Ich finde, dass das Honor 10 ein sehr interessantes Gerät ist. Für 399 Euro erhaltet ihr Flaggschiff-Specs in einem kompakten und hochwertig anmutenden Paket. Bei der Kamera trumpft das Honor 10 ordentlich auf und es dürfte schwierig werden, in dieser Preisklasse einen besseren Knipser zu bekommen. Verzichten müsst ihr auf eine IP-Zertifizierung oder auf beiliegende Kopfhörer. Außerdem knirscht es aktuell noch etwas in der Software. Sobald das Betriebssystem aber ausgereift ist – und das wird es bald sein – sehe ich wenig, was einem Kauf des Honor 10 entgegenstehen würde.