Honor hat mit dem View20 ein Smartphone auf den Markt gebracht, das besonders in Sachen Kamera neue Wege geht. Es ist eines der ersten Geräte mit 48 MP Hauptkamera und einer ins Display integrierten Frontkamera. Jede Menge Speicher und ein großer Akku gibt es zu einem Preis von rund 550 Euro* dazu. Ich habe es eine Weile im Alltag benutzt und ihm genau auf den Zahn gefühlt.
Das gefällt uns
- tolles Design
- gute Kamera
- schnelles System
Das gefällt uns nicht
- Rückseite anfällig für Kratzer
Inhalt:
Vorweg aber wie immer die technischen Daten.
Technische Daten des Honor View20 | |
Software | Android 9 Pie mit Magic UI 2.0.1 |
Prozessor | Huawei Kirin 980 |
Arbeitsspeicher | 6 GB |
Speicher | 128 GB |
Display | 6,4 Zoll Full HD+ LTPS LCD (2310×1080 Pixel), 398PPI |
Kamera | Hauptkamera: 48 MP, f/1.8, 3D-Kamera, Video: max. 4K UHD, Full HD mit bis zu 60fps Frontkamera: 25 MP f/2.0, Video: max. FHD+ |
Anschlüsse | USB-C 3,5 mm-Klinkenanschluss |
Konnektivität | WLAN 802.11a/b/g/n/ac Bluetooth 5 |
SIM | Kartengröße: Nano + Nano Dual-SIM |
Bedienung | Touch |
Akku | 4.000 mAh |
Maße | 157 x 75 x 8 mm |
Gewicht | 196g |
Lieferumfang und Design
Der Lieferumfang ist bescheiden. Ihr bekommt das View20, Ladegerät samt USB-Kabel, das SIM-Kartentool und eine Schutzhülle aus weichem Kunststoff. Dazu gibt es noch eine mehrsprachige Schnellstartanleitung und Garantiebestimmungen. Das war’s. Kopfhörer gibt es nicht. Angesichts des Breis, den die meisten beigelegten Kopfhörer ausgeben, dürfte das aber auch kein wirklicher Verlust sein.
Optisch ist das View20 ein echter Hingucker. In die Rückseite sind verschiedene Streifen eingearbeitet, die nur bei bestimmten Blickwinkeln sichtbar sind. Das sieht schon ziemlich cool aus. Wenn ihr die Hülle nutzt, werdet ihr daran allerdings kaum Freude haben. Nutzt ihr die Hülle allerdings nicht, dürftet ihr recht bald über viele Kratzer in der Rückseite klagen.
Auf der Front fällt natürlich die in das Display integrierte Frontkamera auf. Da das View20 mit einer Schutzfolie kommt, müsst ihr selber entscheiden, ob ihr die Betonung dieser Stelle durch die Folie haben wollt oder die Folie lieber entfernt. Die Displayrahmen sind sehr schmal, lediglich unten gibt es einen etwas breiteren Rahmen. Dadurch wirkt das View20 leicht asymmetrisch.
Falls euch die ins Display eingelassene Frontkamera stört, dann könnt ihr die Notch auch über die Systemsteuerung deaktivieren. Zumindest beim Zocken solltet ihr das machen. Denn es kommt immer wieder vor, dass Bedienelemente ziemlich nah an der Kamera liegen.
Generell finde ich die Lösung für die Frontkamera gelungen. Allerdings hätte ich sie lieber auf der rechten Seite platziert gesehen. Wenn ich das View20 ins Querformat bringe, dann liegt sie immer unten links und ich tatsche mit meinen Fingern drauf herum.
Trotz der Größe liegt das View20 gut in der Hand und lässt sich auch mit einer Hand vernünftig bedienen. An der rechten Seite sind der Powerbutton und die Lautstärkewippe. Beide Tasten haben einen guten Druckpunkt und reagieren prompt auf Eingaben. Auf der linken Seite ist der SIM-Kartenslot. Mehr gibt es an den Seiten nicht.
An der Oberseite sind der 3,5mm Klinkenanschluss und auf der Unterseite den USB C-Anschluss zum Laden und den Speaker. Auf drahtloses Laden müsst ihr hier verzichten. Schnelladen wird hingegen unterstützt.
Der Fingerprintreader sitzt auf der Rückseite und lässt sich gut erreichen. Wie man es von Huawei/Honor gewohnt ist, reagiert er sehr schnell.
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Display
Das Display löst mit Full HD+ auf, also mit 2310x1080px. Dadurch werden alle Inhalte knackscharf dargestellt. Bei den Farbmodi könnt ihr zwischen verschiedenen Einstellungen wählen. Die Standardeinstellungen bieten aber ein sehr lebendiges und kontrastreiches Bild. Von daher habe ich da nichts geändert.
Das Display ist hell genug, um auch bei direkter Lichteinstrahlung alle Inhalte sauber zu erkennen. Da gibt es nichts zu meckern. Die automatische Helligkeitsregelung leistet sich auch keine Aussetzer. Sie funktioniert schnell und smooth mit sanften Übergängen.
Performance
Bei der Performance erlaubt sich das View20 keine Aussetzer. Alle Apps laufen flüssig und auch der Wechsel zwischen Apps geht flott von der Hand.
Für die Navigation habt ihr die Möglichkeit, zwischen drei Variationen zu wählen. Zum einen die virtuellen Menütasten, der Navi-Dot oder Gestensteuerung. Da mich die virtuellen Tasten einfach nur nerven, habe ich mich für die Gestensteuerung entschieden. Ich mag Gestensteuerung. Da gibt es nichts mehr, was auf dem Display unnötig Platz weg nimmt. Allerdings ist die Gestensteuerung von Huawei/Honor anfangs gewöhnungsbedürftig.
Die meisten Gesten funktionieren problemlos. Problematisch waren bei mir als Linkshänder der Wisch vom linken Rand weg, um eine Seite zurückzugehen. Da bspw. der Play Store das Menü mit einem Wisch von links nach rechts öffnet, habe ich mehr als einmal die App wieder geschlossen, statt das Menü zu öffnen. Da wäre es meiner Meinung nach sinnvoller, wenn die Geste auf das untere Drittel des Bildschirms begrenzt wird. Das würde erheblich Frustration ersparen.
Gleiches gilt für Buttons, die nah am rechten Rand angebracht sind, etwa beim Videoschnitt. Auch da kam es des Öfteren dazu, dass ich eine Seite zurück ging, statt den eigentlich gewünschten Button zu bedienen. Da ist also noch Luft nach oben.
Ansonsten gibt es keinen Grund zur Klage. Selbst bei grafikintensiven Spielen wie CSR Racing hielten sich Ladezeiten in Grenzen und die Darstellung lief bei allen Spielen flüssig.
Eine Akku-Ladung hat bei mir mit meiner normalen Nutzung für knapp 1,5 Tage gereicht. Dabei liefen diverse Messenger, Mails, ein wenig Spotify, eine Menge Lightroom mobile und die eine oder andere Runde zocken. Wenn ich mich bei den großen Energiefressern eingeschränkt habe, waren auch zwei Tage ohne Steckdose drin. Daran kann ich mich gewöhnen.
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Kamera
Die Kamera ist definitiv eines der Highlights des View20. Hier kommt eine Dual-Kamera zum Einsatz. Die besteht aus einer 3D-Kamera für Tiefeninformationen und einer 48 MP Linse. Als Standard-Auflösung sind 12 MP eingestellt. Wollt ihr die volle Auflösung nutzen, dann müsst ihr das erst über die Einstellungen aktivieren. Bei 12 MP kommt Pixel-Binning zum Einsatz. Vereinfacht gesagt, werden dabei Pixel zusammengefasst und mit einer geringeren Auflösung ausgespielt. Der Vorteil ist dabei, dass dadurch weniger Rauschen auftritt und zudem gerade bei schlechtem Licht mehr Details dargestellt werden. Die Beispielfotos in diesem Kapitel wurden, sofern nichts anderes erwähnt ist, im Automatikmodus mit deaktivierter AI aufgenommen und nicht bearbeitet.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Auch bei suboptimalem Licht holt das View20 eine Menge aus den Motiven heraus. Wer mag, kann natürlich auch die Honor AI hinzuschalten, die eure Motive automatisch erkennt und die Einstellungen vornimmt. Ich bin kein großer Freund davon, weil die AI für meinen Geschmack lediglich die Sättigung und Kontrast hochdreht. Aber das ist eine reine Geschmacksfrage.
In den Auflösungs-Einstellungen der Kamera versteckt sich ein Feature namens „48 MP AI Ultra Clarity“. Laut Honor eignet es sich besonders gut für Aufnahmen von unbeweglichen Objekten und Landschaften bei gutem Licht. Dabei werden mehrere Fotos zusammengerechnet. Dadurch werden die Motive besser ausgeleuchtet und bieten einen höheren Dynamikumfang. Auf die AI müsst ihr in diesem Feature allerdings verzichten. Die Fotos sehen gut aus. Von daher wünsche ich mir, dass Honor die Kamera-Software überarbeitet und das Feature leichter zugänglich macht. Es ist nervig, dafür immer die Kamera-Einstellungen zu öffnen.
Die Software ist im Kern die altbekannte Huawei-Kamerasoftware. Ihr habt also Möglichkeiten Dinge wie Lichtmalerei, HDR oder Nachtaufnahmen direkt anzuwählen. Natürlich gibt es auch einen Pro-Modus, bei dem ihr alle Parameter frei kontrollieren könnt. Schade, dass der nicht mehr mit einem Wisch erreichbar ist, sondern nur noch über das „Mehr“-Menü. Im Pro-Modus könnt ihr eure Fotos im RAW-Format speichern.
Falls es mal wirklich schnell gehen muss, könnt ihr mit einem schnellen zweifachen Druck auf die Leiser-Taste einen Schnappschuss aufnehmen.
AR-Gedöns darf natürlich auch nicht fehlen. Ihr könnt eure Fotos mit diversen Figuren und Stilen aufpeppen.
Alles in allem bekommt ihr beim View20 eine vielseitige und flexible Kamera an die Hand, mit der ihr für die meisten Situationen gut gerüstet sein solltet.
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Sound
Für den Sound kommt ein auf der Unterseite verbauter Speaker zum Einsatz. Auf Stereo-Sound müsst ihr also verzichten. Der Sound an sich ist für ein Smartphone ziemlich ausgewogen.
Die Tiefen kommen zwar etwas zu kurz, aber Mitten und Höhen stehen in einem guten Verhältnis zueinander. Die Höhen leiden auch dankenswerter Weise nicht an einem blechernen Klang.
Sehr angenehm ist, dass das auch bei großen Lautstärken so bleibt. Und das View20 kann ziemlich laut werden.
Alles in allem bietet das View20 für ein Smartphone einen wirklich guten Sound.
Fazit Honor View20
Das Honor View20 überzeugt im Alltag durchweg. Das System läuft schnell und flüssig, Aussetzer gibt es keine. Es liegt gut in der Hand und lässt sich auch mit einer Hand problemlos bedienen. Dazu sieht es noch ziemlich cool aus.
Das Energiemanagement macht es in Verbindung mit dem 4000mAh-Akku zu einem absoluten Dauerläufer. An normalen Tagen hatte ich im Schnitt abends noch rund 40% Ladung. Zwei Tage ohne Steckdose lassen sich also auch realisieren, wenn man auf absolute Energiefresser verzichtet.
Die Kamera arbeitet zuverlässig und fix. Ob man die AI-Features mag, ist Geschmackssache. Die Bilder sind scharf und bieten eine hohe Dynamik.
Alles in allem bekommt ihr hier für derzeit* knapp 550 Euro ein absolut stimmiges Gesamtpaket.
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* Stand: 03/2019