HP OMEN Desktop: RGB-Ungetüm mit RTX 5090 & fliegender Wasserkühlung

      HP OMEN Desktop: RGB-Ungetüm mit RTX 5090 & fliegender Wasserkühlung

      Fertig-PCs sind nichts für Hardcore-Gamer? Diese Weisheit gilt schon lange nicht mehr. Immer mehr Hersteller verbauen in ihren Gaming-Desktops nämlich Markenware. Mit dem HP OMEN-Desktop kommt der wohl bestausgestattete Fertig-PC zu uns, den man derzeit kaufen kann. Inklusive Nvidia RTX 5090 – und einer fliegenden Wasserkühlung. Du hast richtig gelesen.

      Wir haben mit dem RGB-Monster im kompakten 45L-Gehäuse in unserem Test-Parkour die Transistoren singen lassen. Hier erfährst Du außerdem, wie es um die Erweiterungsmöglichkeiten und das Kühlkonzept des HP Gaming-PCs bestellt ist.

      Design & Kühlkonzept

      Optisch wie haptisch muss sich der Fertig-PC nicht vor High-End Selbstbau-PCs verstecken. Viel (via OMEN Gaming Hub steuerbares) RGB-Licht, keine sichtbaren Spaltmaße, sauber verarbeiteter Stahl und eine dicke Glaswand machen mächtig Eindruck. Neben dem massiven Einsatz von RGB, macht aber vor allem eine Sache auf sich aufmerksam: Die nicht gerade kleine „Lücke“ im oberen Teil des Gehäuses. Hier haben sich die Ingenieure von HP einer ziemlich genialen Lösung bedient.

      Das Gehäuse von der Seite. Gut erkennbar, die Trennung zwischen Innenraum mit Hardware und oben liegender Wasserkühlung

      Die 360mm-Wasserkühlung sitzt nämlich, vom Rest der Komponenten abgekoppelt, in ihrer eigenen Kammer. Cryo-Chamber nennt HP dieses patentierte Konzept. So wird die Abwärme des Intel Core Ultra 9 direkt mit Frischluft versorgt und interferiert mit nichts anderem.

      Das Gehäuse von außen Die restlichen Lüfter im Omen Desktop können sich um den eigentlichen Star der Show kümmern: Die 575-Watt-starke Nvidia GeForce RTX 5090. Neben ihren drei großen Radial-Lüftern, sorgen drei 120mm-Lüfter für den Intake an der Gehäuse-Vorderseite.

      Die Lüfter an der Frontseite in Großaufnahme

      Ein weiterer 120mm-Lüfter – ohne RGB – sorgt an der Rückseite für den Abtransport. Vorbildlich und bei früheren Fertig-PCs nicht selbstverständlich: Alle Intake-Aussparungen haben abnehmbare Staubfilter verbaut. Damit dürfte man mangels Verschmutzung auch lange Spaß am sichtbaren RGB-Innenleben haben.

      Totale der Nvidia GeForce RTX 5090-Grafikkarte

      Das findet nämlich nicht nur auf den Lüftern, dem Schriftzug der GPU und dem Arbeitsspeicher statt, sondern auch auf dem CPU-Sockel. Die verbaute AIO hat hier ein LCD-Display, das sich mit diversen Darstellungen füttern lässt.

      Nahaufnahme des Displays der Wasserkühlung

      Wir resümieren also: Monolithisches Design mit innovativem Twist in Form der schwebenden AIO und dazu noch durchdachte Details, wie eben die Staubfilter und eine großteils schraubenlose Montage. Da dürfen sich selbst ausgeklügeltere Selbstbau-PCs hintenanstellen.

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      Die Komponenten

      Doch ein Konzept ist meist nur so gut, wie seine einzelnen Bestandteile. Hier hat HP auf den ersten Blick geklotzt und nicht gekleckert. RAM und CPU sind Markenware. Der Intel Core Ultra 9 285K ist derzeit die Speerspitze des kalifornischen Herstellers aus Santa Clara.

      Screenshot der Software HWInfo

      Überblick verbaute Komponenten

      Dank eines neuen Micro-Code-Updates steht er AMDs besten CPUs bei Gaming-Aufgaben nicht nach und ist darüber hinaus noch sehr effizient. Mehr Infos dazu gibt es bei den Kollegen von PCGH. Auch die 64GB Kingston Fury Arbeitsspeicher sind eine geläufige Empfehlung für Selbstbauer und lassen sich sehr gut via des OMEN Gaming Hubs steuern.

      Nahaufnahme eines Stickers mit der Aufschrift Intel Core Ultra 9

      „OEM“ – also direkt von HP – sind hingegen das Mainboard „HP 8D2C“, das Thunderbolt und vier M.2-Slots bietet, sowie überraschend die RTX 5090-GPU. Das Problem an OEM ist für viele Enthusiasten vor allem die Frage ob z.B. Mainboard-Updates so regelmäßig erfolgen, wie bei frei verkäuflichen Komponenten. Hier zeigte sich HP aber in der Vergangenheit bereits vorbildlich.

      RTX 5090-Grafikkarte von unten bei laufendem Betrieb

      Etwas schade: Über einen Zero-Fan-Modus – also ein Ausschalten der Lüfter bei sehr niedrigen Temperaturen – verfügt die RTX 5090 des HP OMEN nicht. Es handelt sich bei ihr zwar äußerlich um ein OEM-Modell, ohne Branding – meist steht aber ein namhafter Hersteller wie z.B. Zotac dahinter. Wirklich hören kann man sie erst aus nächster Nähe und ihr Zusammenspiel mit den vier Gehäuselüfter bleibt selbst unter Last größtenteils unhörbar.

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      Kühlleistung

      Der Kühl-Aufbau des Gehäuses besteht drei Kammern: Eine für die CPU-Wasserkühlung, eine für das 1200-Watt-Netzteil und dann noch die große, sichtbare Kammer für Mainboard, GPU, RAM sowie SSDs.

      So bleiben zwei Wärmeproduzenten wortwörtlich außen vor und die vier Gehäuselüfter haben weniger Arbeit. Die Verbindung zwischen CPU und dem Radiator der Wasserkühlung läuft via zwei Schläuchen. Die Wärme entsteht so zwar in der „großen Kammer“ wird aber sofort abgeführt. Das resultiert in sehr guten Kühlleistungen unter Last. 85 Grad erreichte der Intel-Prozessor maximal im Stresstest. Weit entfernt vom thermischen Limit, das erst bei 105 Grad anliegt.

      Blick in den Innenraum des Omen Gaming-PC

      Noch besser ist es aber um die restlichen Komponenten bestellt: Sowohl Mainboard als auch RTX 5090 bleiben unter Last sehr kühl. 71 Grad stehen für das Dreieinhalb-Slot-Monster mit 575 Watt-Leistungsaufnahmen nach 30 Minuten Stresstest zu Buche. Ebenfalls sehr gut: Bei den Kollegen von ComputerBase sorgte das Referenzdesign der RTX 5090 nach einigen Minuten Stresstest aufgrund des besonderen Aufbaus für ein starkes Erhitzen der restlichen Systemkomponenten. Das ist hier nicht der Fall.

      Performance

      Über die eigentliche Leistungsentfaltung muss man kaum Worte verlieren. Egal, was man dem HP Omen in dieser Konfiguration entgegenwirft: Es rennt. 4K-Video-Rendering mit vielen Effekten, Cyberpunk oder Indiana Jones mit Path Tracing. Alles läuft maximal flüssig und schnell. Aufgrund des neuen Features Frame Generation 2 lässt sich Cyberpunk sogar in 4K und mit maximalen Details bei über 240 Bildern spielen. Ohne das KI-Feature, das zusätzliche Bilder generiert, werden die 60 FPS mit DLSS gehalten.

      Blick auf das Display der CPU-Kühlung

      32 GB VRAM genügen dazu selbst für anspruchsvolle Kreativschaffende. AI-Anwendungen, Blender, DaVinci Resolve oder die Anwendungen der Adobe Creative Cloud sind allesamt kein Problem für den HP OMEN.

      Auch die beiden WD-SSDs vom Typ SN5000S und WD SN810 gehören zu den schnelleren ihrer Sorte. Beide liefern einen Datendurchsatz von über 6.000 MB pro Sekunde beim Lesen und ca. 5.000 MB/s beim Schreiben. Mit einer Größe von jeweils zwei Terabyte ist dazu genügend Speicher vorhanden.

      Upgrades später möglich, aber…

      HP ist beim OMEN Desktop besonders stolz auf die Erweiterungsmöglichkeiten. Die Lüftersteuerung auf der Rückseite bietet etwa noch drei weitere 4-Pin-Steckplätze. Neben ihr lassen sich zwei SATA-SSDs ohne Schrauben einhängen. Das gleiche gilt für den Netzteilschacht: Hier bleibt Platz für zwei 3,5-Zoll oder zusätzliche 2,5-Zoll-Speichermedien.

      Nahaufnahme der Steckverbindungen des Mainboards

      Außerdem bietet das Z890-Board insgesamt drei M.2-Slots, von denen einer frei bleibt. Wollt ihr die WiFi-Karte ausbauen, dann steht auch noch ein weiterer bereit. Hier fängt aber ein kleines Problem an. Um an die M.2-Slots heranzukommen, muss man die Grafikkarte ausbauen. Das ist normalerweise kein Problem. Allerdings sitzt die massive RTX 5090 in einem dafür vorgesehenen Grafikkarten-Halter. Und sie lässt sich nur dann aus diesem lösen, wenn man Schrauben herausdreht, die sich ausschließlich von der ausgebauten Vorderseite des Gehäuses gut erreichen lassen.

      Nahaufnahme der Grafikkartenhalterung im Innenraum

      Der Wechsel der Grafikkarte ist somit nicht schnell zu erledigen. Wobei gesagt sein muss: Die nächsten Jahre hat man mit einer RTX 5090 auch erstmal seine Ruhe. Selbst als absoluter High-End-User.

      Nahaufnahme des verbauten Kingston Fury-RAM

      Auch Speicher-Upgrader müssen sich auf längere Bastelstunden einstellen. Zum Glück sollten insgesamt 4TB an schnellem SSD-Speicher für die meisten Leute locker ausreichen. Der Arbeitsspeicher belegt alle vier Slots und wird dabei nicht von einem Kühler oder anderweitigen Bauteil verdeckt. Damit sind spätere Upgrades auf bis zu 128GB RAM sehr leicht. Das Kabel-Management im gesamten Gehäuse ist sauber geführt – wie von Profis zu erwarten.

      Fazit

      Kurz: Besser geht es derzeit nicht. Nicht weniger als State-of-the-Art darf beim Preis von 5.699 Euro aber auch zu erwarten sein. Da die Grafikkartenpreise derzeit aufgrund geringer Verfügbarkeit am Freidrehen sind (teilweise bis zu 5000€ für eine 5090) erscheint die UVP des HP OMEN Desktop sogar wieder einigermaßen human zu sein. Alles eine Frage der Perspektive. Wer diese stattliche Summe investiert, bekommt immerhin auch ein patentiertes Kühlkonzept, das sich nicht vor selbstgebauten High-End-PCs verstecken muss.

      Totale des HP Omen Gaming-PC

      Dazu gibt es eine sehr gute Aufrüstbarkeit – sobald man einmal von der umständlichen Grafikkartenhalterung absieht. OEM-Ware ist nur in Form der Grafikkarte und des Mainboards verbaut. Wobei beide dennoch alles bieten, was frei verkäufliche Modelle auch haben. Insgesamt ist der HP OMEN Desktop somit also für alle, die einen maximal schnellen Gaming- oder Arbeitsrechner ohne Kompromisse benötigen, die richtige Wahl.

      HP OMEN Desktop PC bei uns im Shop

      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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