Das HP Pavilion 13 ist ein schlankes und leichtes Notebook, das eine eierlegende Wollmilchsau sein soll. Ein starker Prozessor, viel RAM, eine große SSD und viele Anschlüsse ermöglichen in der Tat viele Anwendungsfälle. Natürlich gibt es Grenzen. Es gibt keine dedizierte Grafikkarte und auch das Display sorgt für Einschränkungen. Mit seinem Preis von derzeit knapp 930 Euro* bietet es aber ein interessantes Gesamtpaket für Nutzende, die viel Leistung in einem mobilen Formfaktor benötigen.
Das gefällt uns
- moderne Hardware
- viele Anschlüsse
- gute Tastatur
Das gefällt uns nicht
- nicht erweiterbar
Das Pavilion 13 bekommst du in verschiedenen Ausführungen. Im Intel-Modell stehen Core i5 und Core i7 der 11. Generation zur Wahl, bei AMD ist es der Ryzen 5. Beim Arbeitsspeicher gibt es klassisch 8 oder 16 GB. Die SSD umfasst bis zu 1 TB. Preislich bewegen sich alle Modelle unter 1000 Euro*. Für 999 Euro* bekommst du einen Core i7-1165G7, 16 GB RAM und 1 TB Speicher. Das untere Ende der Preisschilder erreichst du mit einem Core i5-1135G6, 8 GB RAM und 512 GB Speicher. Alle Modelle besitzen ein 13,3“ Full HD-Display.
Die genauen Specs meines Testgerätes findest du wie immer in der ausklappbaren Tabelle.
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Angenehm zurückhaltendes Design
Wem ein auffälliges Design wichtig ist, der sollte einen Bogen um die Pavilion-Notebooks von HP machen. Die sind nämlich schlicht und zurückhaltend. In den Displaydeckel ist ein glänzendes HP-Logo eingelassen. Das Displayscharnier ist eher schwergängig, so dass sich das kleine Notebook nicht mit einer Hand aufklappen lässt. Vorteilhaft ist hieran aber, dass das Display immer in der gewünschten Position bleibt.
Die Tastatur des Pavilion bietet einen ordentlichen Druckpunkt. Für meinen ganz persönlichen Geschmack ist er etwas zu weich. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ist das Tippen angenehm und auch bei längeren Texten kein Problem.
Alle Tasten besitzen eine normale Größe. Ausnahme sind die hoch/runter-Pfeiltasten. Diese beiden Tasten sind verkleinert.
Die Tastatur sitzt in einer leichten Vertiefung, so dass die Tasten bündig mit dem Body abschließen. Alles in allem ist es eine gute Tastatur, die HP dem Pavilion 13 spendiert.
Das Trackpad ist, bedingt durch den kompakten Formfaktor, klein. Es ist etwa doppelt so breit wie hoch und mittig angeordnet.
Erfreulich: Es gibt keinerlei tote Stellen und es reagiert schnell und präzise auf deine Eingaben.
Zum Entsperren kannst du neben dem Passwort noch den Fingerabdruckleser nutzen, der rechts unter der Tastatur sitzt. Gespeicherte Abdrücke erkennt er fix und entsperrt das Pavilion 13 zuverlässig.
Noch komfortabler ist die Gesichtserkennung mit Windows Hello. Die kannst du hier allerdings nicht nutzen, da es keine Infrarotkamera gibt.
Die verbaute HD-Webcam lässt sich übrigens nicht mit einem Shutter verdecken. Wenn du das machen willst, dann musst du wie früher etwas drüberkleben. Die Qualität der Kamera ist absolut durchschnittlich. Das bedeutet, dass du bei einer guten Beleuchtung ein brauchbares Bild bekommst und damit Videokonferenzen bestreiten kannst. Wird das Licht schlechter, geschieht das gleiche mit den Bildern. Sie werden matschig und unansehnlich. Gleiches gilt für Gegenlicht. Damit ist die Kamera aber in guter Gesellschaft mit den Kameras von vielen anderen Notebooks.
Die Zierelemente auf der Vorderseite halten sich in Grenzen. Das gefällt mir gut. Es gibt unter dem Display ein kleines, mattes HP-Logo. Unter der Tastatur finden sich einmal der Pavilion-Schriftzug und ein Bang & Olufsen-Logo. Alles in allem ist das Design aber angenehm clean und zurückhaltend.
Die Verarbeitung ist einwandfrei. Alles passt und es gibt keine knarzenden oder wackeligen Teile. HP verwendet für das Pavilion 13 ausschließlich Kunststoff. Der fühlt sich gut und hochwertig an.
Der Vollständigkeit halber noch ein paar Worte zum Lieferumfang. Der ist übersichtlich. In der Verpackung befinden sich neben dem Pavilion 13 nur noch das Ladegerät samt Kabel und eine Schnellstartanleitung. Mehr braucht es auch nicht. Dadurch hält sich der Plastikanteil in der Verpackung auch in Grenzen. Finde ich gut. Und die beiden letzten Plastikteile der Verpackung lassen sich bei der Neuauflage bestimmt auch entfernen.
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Große Anschlussauswahl für ein kleines Notebook
Anschlüsse gibt es reichlich für eine so kleine Kiste. Auf der linken Seite gibt es einen HDMI-Port, einen USB-A (3.2 Gen1) und USB-C (3.2 Gen 2). Darüber hinaus gibt es einen microSD-Kartenleser und einen 3,5 mm Kombiklinken-Anschluss.
Rechts findest du den Stromanschluss und einen zweiten USB-A-Port (3.2 Gen 2).
Der USB-C-Port kann zum Laden verwendet werden und bietet auch DisplayPort, so dass du darüber auch ein externes Display anschließen kannst. Der USB-C-Anschluss unterstützt darüber hinaus HP Sleep & Charge. Dadurch kannst du auch dann zum Beispiel dein Smartphone laden, wenn das Pavilion 13 im Standby ist.
Persönlich bevorzuge ich zwar einen großen SD-Kartenreader, aber ein microSD-Anschluss ist immer noch deutlich besser als gar kein Kartenleser.
Die USB-Ports übertragen also Daten mit maximal 10 Gbit/s. Falls du mehr über die mitunter kryptisch anmutenden USB-Bezeichnungen wissen möchtest, dann sieh dir einfach unseren Beitrag dazu an.
Die Anschlussauswahl ist angemessen und für den Alltag ausreichend. Benötigst du mehr Anschlüsse, dann kannst du über den USB-C-Port eine Dockingstation anschließen.
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Ordentliches Office-Display
Das Display bietet (fast) keine Überraschungen. Es ist ein 13,3‘‘ Full HD-Display. Zwar besitzt es eine glänzende Oberfläche, aber Reflexionen, die dir den Spaß verderben, gibt es zumindest in Innenräumen nur wenig.
Das Pavilion 13 ist in erster Linie ein Arbeits-Notebook. Daher ist die Farbraumabdeckung auch nicht so wichtig, wie bei einem Notebook für Bildbearbeitung. Die 66% sRGB-Farbraum und 49% AdobeRGB-Farbraum sind daher keine Überraschung.
Beim Arbeiten wirst du die Unterschiede ohnehin nicht bemerken. Und in Excel ist es auch egal, ob ein bestimmter Farbton genau getroffen wird. Auch bei Filmen oder Serien ist das kein Problem. Hobbymäßige Bildbearbeitung lässt sich damit machen. Alles, was auch nur ansatzweise genaue Farbdarstellungen benötigt, solltest du auf einem externen Display machen, das eine bessere Farbraumabdeckung mitbringt.
Das durchschnittliche Delta-E, also die Farbgenauigkeit, liegt nach der Kalibrierung mit unserem Spyder 5 bei sehr guten 1,59. Lediglich Blautöne sind Ausreißer.
Auf zu den Überraschungen. HP gibt 250 nits als maximale Helligkeit an. Das wird locker übertroffen. 273 nits sind es maximal. Das reicht in Räumen bei normaler Beleuchtung aus, um angenehm arbeiten zu können. Im Freien kann das Display das Umgebungslicht aber in vielen Fällen nicht überstrahlen.
Eine weitere Überraschung ist die gleichmäßige Ausleuchtung. Die lässt bei Office-Displays gerne mal zu wünschen übrig. Hier liegt sie bei maximal 9% Abweichung. Das ist nur bei rein weißen Hintergründen mit sehr genauem Hinschauen überhaupt wahrnehmbar.
Da es ein IPS-Display ist, bekommst du hier große Blickwinkel und die Inhalte dunkeln auch nur unwesentlich ab.
Das Display ist insgesamt gut und für die vorgesehenen Arbeitszwecke geeignet. Benötigst du eine höhere Farbgenauigkeit, dann muss du einen passenden Monitor anschließen.
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Power für fast alle Fälle
Das Pavilion 13 wird von einem Intel Core i7 der 11. Generation angetrieben. Zusammen mit den schnellen 16 GB RAM steht dir mehr als genug Leistung zur Verfügung.
Auf der 512 GB-SSD sind im Auslieferungszustand noch 430 GB frei. Die verbaute Intel-SSD stellt keine Geschwindigkeitsrekorde auf, ist aber für den Alltag ausreichend. Solange du nicht mit sehr großen Dateien hantierst, wirst du im Alltag keine Verzögerungen beim Öffnen von Dateien feststellen.
Leider gibt es einiges an mehr oder weniger sinnvoller vorinstallierter Software. McAfee versucht dich mit großen Bannern davon zu überzeugen, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen. Das lässt sich aber deinstallieren. Daneben gibt es noch Amazon, Booking, Dropbox, ExpressVPN, Netflix und Wild Tangent Spiele. Falls du die Apps nicht brauchst: Die Deinstallation ist problemlos möglich.
Es gibt auch noch einiges an HP-Software. Hier ist am ehesten noch der HP Support Assistant interessant, mit dem du die Software aktuell halten kannst und auch Kontakt zum Support herstellen kannst.
Soweit die Präliminarien, jetzt geht’s zur Leistung. Die ist gut. Das sollte bei der verbauten Hardware aber auch nicht erstaunen oder gar anders sein.
Alltagsaufgaben langweilen das Pavilion 13. Anspruchsvollere Tasks gehen ebenfalls gut von der Hand. In Lightroom werden 20 jeweils 50 MB große RAW-Files, die mit einem anspruchsvollen Preset bearbeitet wurden, in 52 Sekunden exportiert. Damit sortiert sich das Pavilion 13 im Mittelfeld bei vergleichbar ausgestatteten Notebooks ein.
Photoshop läuft ebenfalls problemlos. Videoschnitt geht in geringen Dosen. Hier macht sich dann bemerkbar, dass bei vielen Effekten die Grafikkarte der limitierende Faktor ist. Aber Videoschnitt gehört auch nicht zu den Kernkompetenzen des Geräts. Ein etwas über 30 Sekunden langes Video mit anspruchsvollen Effekten wird in Full HD in 3:03 Minuten gerendert. In 4K dauert der Vorgang 4:04 Minuten. Die Werte sind in Ordnung und für den gelegentlichen Hausgebrauch ausreichend.
Wenig überraschend ist gelegentliches Zocken kein Problem. Spiele wie CS:GO laufen mit mittleren Details auf 40-50 fps. Hohe Details solltest du meiden. Da können die fps-Zahlen schon mal deutlich in den Keller gehen, auch wenn sie im Schnitt bei 30-40 liegen.
Beim Stresstest gab es ein minimales Throttling. Das dürfte mit dem plötzlichen Temperatursprung zusammenhängen, der durch die Volllast erzeugt wird. Im späteren Verlauf trat das Problem nicht mehr auf. Die CPU-Temperaturen erreichten in der Spitze 90° Celsius, im Schnitt lagen sie bei 65° Celsius
Das Pavilion 13 ist ein relativ leises Notebook. Im Normalbetrieb ist es selten zu hören. Falls doch, dann ist es ein leises Rauschen, das in den allermeisten Fällen von normalen Bürogeräuschen übertönt wird.
Selbst bei einem Stresstest mit AIDA64 gibt das Pavilion 13 nur ein Rauschen von sich. Ein hochfrequentes Pfeifen, das wir bei flachen Notebooks in der Vergangenheit des Öfteren feststellten, trat hier nicht auf.
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Leider kein kompletter Arbeitstag ohne Steckdose
Die Akku-Laufzeit beträgt laut HP 8,5 Stunden. Um zu schauen, ob das hinhaut, habe ich das Display auf ungefähr 200 nits eingestellt (75% Helligkeit) und dann versucht, einen Arbeitstag ohne Steckdose zu absolvieren.
Der besteht bei mir aus Office, Outlook, jeder Menge Browsertabs, Photoshop und gelegentlichem Lightroom. Ein bunter Mix also.
Mit dieser Helligkeitsstufe ist es nicht möglich, einen Arbeitstag ohne Steckdose zu absolvieren. Ohne die Stromfresser von Adobe lag der durchschnittliche Stromverbrauch bei 15% pro Stunde. Das ergibt eine Laufzeit von etwas über sechs Stunden. Dieser Wert reduziert sich deutlich, wenn du energieintensive Programme nutzt. Dann sind ohne Weiteres bis 25% Stromverbrauch pro Stunde möglich.
Drehst du die Helligkeit herunter, ist natürlich auch eine längere Laufzeit möglich. In normal beleuchteten Büroräumen lässt sich damit arbeiten. Aber ganz ehrlich: Es macht keinen Spaß, weil das Display dann doch ziemlich dunkel ist.
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Aufrüsten ist leider nicht möglich
An der Unterseite des Pavilion 13 sind zwei kleine Schrauben sichtbar. Die restlichen Schrauben sind unter den verklebten Füßen verborgen und du kommst an diese nicht so ohne weiteres heran.
Das ist schade, denn zumindest die SSD könnte auf mittlere Sicht mit ihren 512 GB zu klein werden. Hier sollte HP bei der nächsten Version zumindest eine Wartungsklappe für den SSD-Tausch nutzen.
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Akzeptabler Klang
Für ein so kleines Notebook bietet das Pavilion 13 einen brauchbaren Klang. Er kommt natürlich in keiner Weise an den Klang richtiger Speaker heran. Aber für Anrufe und gelegentlichen Filmkonsum reicht er vollkommen aus.
Was definitiv fehlt, sind die Tiefen. Das ist keine bahnbrechende Erkenntnis. Der Formfaktor spricht komplett gegen die Existenz von Tiefen. Steht das Pavilion 13 auf dem Tisch können sie in Ansätzen entstehen, weil die beiden Speaker nach unten feuern. Nachteil: Auch die Höhen werden verstärkt. Und das ist gerade bei Musik in vielen Fällen eher unangenehm. Bei Anrufen und bei Filmen sorgt es hingegen für eine ordentliche Wiedergabe der Stimmen.
Bei halber Lautstärke macht mitten- und höhenlastige Musik auf dem Pavilion 13 noch halbwegs Spaß. Die Höhen dominieren zwar den Klang, werden aber von den Mitten noch etwas gebremst. Bei voller Lautstärke gehen die Höhen hingegen in vielen Fällen ins klirrende und schrille über.
Ich habe gerade kein passendes Messgerät zur Hand. Aber die Lautstärke des Pavilion 13 reicht bei voller Lautstärke für einen gemütlichen Filmabend auf der Couch aus. Für die komplette Raumbeschallung ist das Notebook zu leise.
Fazit HP Pavilion 13-bb0175ng: Guter Allrounder
HP macht beim Pavilion 13 eine Menge richtig. Starke Hardware, gute Verarbeitung und ein angenehm schlichtes Design. Es ist ein mobiles Notebook für alle, die eine Mischung aus Leistung und Ausdauer brauchen. Ein Arbeitstag ohne Steckdose ist allerdings kaum möglich.
Bei der Leistung performt es erwartungsgemäß. Für den Büroalltag bietet es massig Performance und normale Alltagsaufgaben bringen es in keiner Weise aus der Ruhe. Die Grenzen werden bei Videoschnitt und Gaming erreicht. Bildbearbeitung ist leistungstechnisch möglich, hier ist das Display aber der limitierende Faktor.
Abzüge gibt es für das Fehlen jeglicher Aufrüstmöglichkeit. Daten werden immer größer und da können 512 GB auf mittlere Sicht zu klein werden. Hier wäre es zu wünschen, wenn HP wenigstens den SSD-Tausch ermöglichen würde.
Ansonsten ist es für den derzeit aufgerufenen Preis von 939 Euro* ein gelungenes Gesamt-Paket. Wer mehr Speicher braucht, kann 60 Euro* mehr investieren und sich die Version mit 1TB kaufen.
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*Stand: 07/2021