Die ProBook-Reihe von HP richtet sich in erster Linie an Business-User. Das ProBook 450 G6 kommt mit einer Reihe von Neuerungen gegenüber dem Vorgänger. Was von denen zu halten ist, klären wir im Test.
Inhalt:
- Technische Details
- Lieferumfang, Design und Verarbeitung
- Anschlüsse
- Display
- Software
- Leistung
- Emissionen
- Sound
- Aufrüsten
- Fazit
Neben einem Refresh der Hardware hat sich vor allem äußerlich etwas getan. Bestanden die Vorgänger weitestgehend aus Kunststoff, setzt HP bei diesem Modell sehr viel mehr auf Aluminium.
Bevor es aber in die Details geht, gibt es noch fix die technischen Daten.
Technische Details
Produkteigenschaften des HP ProBook 450 G6 6HM70ES | |
Display | 39 cm (15,6“), IPS, entspiegelt |
Auflösung | 1920x1080px (Full HD) |
Prozessor | Intel® Core™ i7 (8. Generation) 8565U Prozessor 4x 1.80 GHz (TurboBoost bis zu 4,6 GHz, 8 MB Cache) |
Grafik | Intel UHD Graphics 620 |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4 2400MHz, erweiterbar auf max. 32 GB |
Festplatte | 512 GB SSD |
Netzwerk | Intel® Dual Band Wireless-AC 9560 (802.11ac, a/b/g, n) Gigabit Ethernet Bluetooth 5.0 |
Anschlüsse | 2x USB 3.0 Typ A 1x USB 3.1 Gen 1 Typ A 1x USB 3.1 Gen 1 Typ C 1x HDMI 1.4b 3in1 Card Reader (SD/SDHC/SDXC) 3,5mm Combo-Anschluss |
Akku | HP Long-Life-Li-Ion-Akku, 3 Zellen, 45 Wh |
Sound | zwei Lautsprecher |
Kamera | HD Infrarot-Kamera |
Sicherheit | Kensington Lock |
Betriebssystem | Windows 10 Pro (64-Bit) |
Abmessungen | 364.9 x 256.9 x 19 mm (BxTxH) |
Gewicht | 2 Kilo |
HP ProBook 450 G6 bei uns im Shop
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gibt es nicht viel zu sagen. Neben dem Notebook liegen das Ladegerät samt Anschlusskabel und ein kleines Heft mit Setupanweisungen im Karton. Mehr gibt es nicht.
Beim Design verzichtet HP auf unnötige Spielereien. Wenn ihr das Notebook öffnet, seht ihr die vollständige Tastatur mit Numpad. Davor ist ein großes Touchpad, das Multigesten unterstützt. Über der Tastatur sind die Öffnungen für die Lautsprecher und auf der linken Seite der Power-Button. Vor der Tastatur gibt es auf der linken Seite einen dezenten Schriftzug ProBook und am rechten Rand den Fingerprintreader. Darüber könnt ihr euch mit Windows Hello anmelden.
Die Displayfront ist angenehm schlicht gehalten. Es gibt auf der Unterseite lediglich ein kleines HP-Logo in der Mitte. Auf der Rückseite ist auf dem Deckel ein großes spiegelndes HP-Logo zu finden.
Die Tastatur ist ein eine kleine Vertiefung eingelassen. Die Tasten sind leichtgängig, haben einen kurzen Hub und reagieren präzise auf eure Eingaben. Persönlich hätte ich mir allerdings etwas mehr Widerstand gewünscht. Die Anordnung des Touchpads ist leicht nach links versetzt, damit es mittig unter der Leertaste sitzt. Grund für diese Anordnung ist das Numpad. Diese Position führt beim Schreiben dazu, dass ihr die Hände nicht mittig auf dem Notebook ablegen könnt. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber nach einer Weile problemlos. Wie schon bei den Vorgängern ist die Tastatur auch hier gegen Spritzwasser geschützt.
An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Im Gegensatz zum Vorgänger kommt beim Gehäuse deutlich mehr Aluminium zum Einsatz. Handballenauflage und Oberseite bestehen aus Aluminium. Der Displayrahmen, die Bodenplatte und das Scharniergehäuse besteht aus Kunststoff, der sich allerdings hochwertig anfühlt. Kanten sind leicht abgerundet und es gibt an keiner Stelle Grate oder scharfe Kanten, an denen ihr hängenbleiben könntet. Die wenigen Spaltmaße sind so wie sie sein sollen: ebenmäßig.
Das ProBook 450 G6 wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich robust. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Handballenauflage auch mit geringem Druck eindrücken lässt. Es ist allerdings nach dem Military Standard MIL-STD810G getestet und bietet Schutz gegen Staub, Spritzwasser und Stürze. Damit sollten sich die meisten Gefahren des Büroalltags überstehen lassen. Wir hatten vor einiger Zeit mal ausprobiert, was Notebooks, die nach diesem Standard getestet sind, aushalten. Das Ergebnis könnt ihr euch in diesem Video ansehen.
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Anschlüsse
Die Anschlüsse sind ungleichmäßig verteilt. Auf der linken Seite findet ihr den Card Reader, einen USB A-Anschluss mit Ladefunktion und das Kensington Lock. Auf der rechten Seite gibt es den 3,5mm-Anschluss, 2x USB-A, 1x HDMI, Ethernet, 1x USB-C und den Stromanschluss.
Der USB-Anschluss auf der linken Seite bietet eine Ladefunktion. Damit könnt ihr, sofern das Notebook in Betrieb ist, bspw. euer Smartphone laden. Im ausgeschalteten Zustand funktioniert das nicht. Leider gibt HP keine Informationen darüber, mit welcher Leistung der USB-Port lädt. Man könnte ja meinen, dass sich das auch mittels eine USB C-Anschlusses realisieren ließe. Die Verwendung eines USB A-Anschlusses macht aber Sinn. Denn schließlich sind die meisten Ladekabel für Smartphones von USB-A auf USB-C. So braucht ihr euch nicht extra noch ein Kabel zu kaufen.
Die Anschlüsse lassen sich gut erreichen und decken die Anwendungsfälle im Büro ab.
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Blasses Display mit gleichmäßiger Ausleuchtung
Das Display ist ein mattes 15,6“ Full HD-Display. Da im ProBook 450 G6 ein IPS-Panel verbaut wurde, solltet ihr mit satten Farben und großen Blickwinkeln rechnen können. Die großen Blickwinkel stimmen. Selbst bei seitlichen Blicken dunkelt sich das Display nur unwesentlich ab und ihr könnt die Inhalte gut erkennen. Die Farben werden zwar satt dargestellt, sind aber alles andere als genau. Bei den gängigen Farbräumen deckt das ProBook den 64% sRGB, 46% NTSC und 48% AdobeRGB ab. Das bedeutet, dass es sich für Office und gelegentliches Filmeschauen eignet. Dinge, die mit Bild- oder Videobearbeitung zu tun haben, solltet ihr auf anderen Geräten vornehmen.
Die Ausleuchtung erreicht mit durchschnittlich 205 cd/m² keine Höchstwerte. Es sind aber für ein Notebook normale Werte. Die Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig. In vielen Fällen fällt sie zu den Seiten hin deutlich ab. Hier sind das nur geringfügige Unterschiede.
HP ProBook 450 G6 bei uns im Shop
Software und Sicherheitsfeatures
Das ProBook 450 G6 kommt mit vorinstalliertem Windows 10 Pro. Erfreulicherweise verzichtet HP darauf, hier Bloatware zu installieren. Das finde ich echt angenehm. Im Auslieferungszustand sind auf der SSD noch 431 GB frei.
Neben dem Fingerprintreader gibt es noch ein weiteres Sicherheitsfeature. Das heißt HP BIOSphere und schützt das BIOS vor Angriffen. Damit könnt ihr bspw. schon eine Authentifizierung verlangen, die vor dem Start von Windows abgefragt wird.
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Viel Leistung und eine schnelle SSD
Was nützt ein Rechner, wenn er keine Leistung hat? Richtig, nichts. Hier gibt es erfreulicherweise jede Menge Leistung, um auch zukünftig alle anfallenden Aufgaben zu bewältigen.
Hier bekommt ihr genug Leistung, um auch rechenintensive Aufgaben gut bewältigen zu können. Der Core i7 und die 16 GB RAM sorgen dafür, dass ihr auch mehrere Tasks parallel bearbeiten könnt, ohne dass das System an seine Grenzen kommt.
Bei Grafik-Benchmarks zeigen sich die Grenzen des Systems. Hier hängen Notebooks mit einer kleinen Grafikkarte das ProBook ohne Probleme ab. Für Multimedia reicht die Leistung ohne weiteres aus. Zum Zocken ist es aber nicht geeignet.
Im ProBook 450 G6 ist eine Samsung PCIe NVMe SSD verbaut. Die ist richtig fix. Die Leistung des hier eingesetzten Modells kommt zwar nicht an die Leistung der 970 EVO von Samsung heran, ist aber deutlich schneller als alle anderen SSDs in Office-Notebooks in unserer Datenbank. Lediglich ein Gaming-Notebook läuft ihm hier den Rang ab.
Der im ProBook 450 verbaute Akku hat eine Kapazität von 45 Wh. Damit hielt das Notebook im Test 5 Stunden 38 Minuten durch. Das ist ein ordentlicher Wert.
Alles in allem gibt es beim ProBook in Sachen Leistung keinen Grund zur Klage. Für die Aufgaben, für die es gemacht ist, steht mehr als ausreichend Leistung zur Verfügung.
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Leise und effiziente Belüftung
Im Büro oder unterwegs möchte man natürlich kein Notebook haben, das die Geräuschkulisse eines startenden Jets hat. Hier kann das ProBook 450 G6 eindeutig punkten. Im normalen Betrieb ist es sehr leise, weil die Lüfter nur sehr selten anspringen.
Selbst bei hoher Last, hält sich der Geräuschpegel in Grenzen. Gespräche in normaler Lautstärke übertönen sie problemlos. Auch beim Stresstest bleibt das System schön leise. Die Lüfter werden auch hier ohne Weiteres von normalen Umgebungsgeräuschen übertönt.
Die Abwärme wird auf der linken Seite ausgelassen, die Frischluft an der Unterseite angesaugt. Bei normaler Nutzung bekommt ihr davon beim Arbeiten nichts mit. Denn das ProBook erwärmt sich auf der Oberfläche so gut wie gar nicht. Im Stresstest war das anders. Die Handballenauflage blieb angenehm kühl. Die Tastatur hat sich zum Display hin spürbar erwärmt. Allerdings hat die Temperatur kein Niveau erreicht, das unangenehm wäre.
Wie ihr den beiden Screenshots oben entnehmen könnt, hielten sich die Temperaturen im Stresstest in Grenzen. 72° als Höchsttemperatur sind absolut in Ordnung. Es kam auch nicht zu Throttling. Das Belüftungssystem leistet also gute Arbeit. Einziger Negativpunkt: Die Lüfter laufen nicht ganz gleichmäßig, sondern rotieren mal mit höherer und mal mit niedriger Drehzahl. Das kann bei ruhigen Umgebungen nervig werden.
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Ordentlicher Sound
Von Business-Notebooks erwarte ich in Sachen Sound nicht wirklich viel. Die meisten Geräte liefern da Geräusch ab und sind weit davon entfernt einen hörbaren Sound auszugeben. Das ProBook gliedert sich in diese Reihe nicht ein.
Der Sound ist zwar nicht satt, aber gut ausgewogen. Bei halber Laufstärke stehen Tiefen, Mitten und Höhen in einem guten Verhältnis zueinander. Dreht ihr die Lautstärke auf, dann gehen die Tiefen zwar flöten und die Höhen dominieren. Allerdings sind die Höhen nicht schrill, so dass sich Musik oder Filme immer noch vernünftig anhören lassen.
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HP ProBook 450 G6 bei uns im Shop
Aufrüsten
Der Vorgänger ließ sich noch mittels zweier Wartungsklappen sehr einfach aufrüsten. Ganz so einfach ist es hier nicht.
Nachdem ihr sieben Schrauben gelöst habt, müsst ihr noch eine Menge Plastikklammern am Rand der Bodenplatte lösen. Nutzt dazu am besten eine ausgediente Kreditkarte oder ähnliches, um an den Rand entlangzufahren. Als Einstiegspunkt eignet sich die Rückseite am besten. Wenn ihr all das gemacht habt, wird die Bodenplatte noch von einer kleinen Halterung in der Mitte festgehalten. Da hilft sanfte Gewalt, um sie zu lösen.
Wenn ihr die Bodenplatte abgenommen habt, dann kommt ihr an wichtigen Teile heran. Unter einer kleinen Abdeckung versteckt sich der RAM, bei dem noch ein Slot frei ist. 32 GB könnt ihr hier maximal einbauen.
Die M.2 SSD ließe sich austauschen. Das macht aber nur dann Sinn, wenn ihr ein 2 TB-Modell einbauen wollt. Falls euch die SSD mit ihren 1 TB zu klein wird, könnt ihr auch noch eine 2,5“ SSD einbauen. Das entsprechende Kabel hat HP gleich mit eingebaut.
Gut mitgedacht: HP hat alle tauschbaren Teile beschriftet, damit ihr wisst, womit ihr sie austauschen müsst.
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Fazit zum HP ProBook 450 G6 6HM70ES
Die Neuauflage des ProBook 450 macht im Test einen guten Eindruck. Aussetzer leistet es sich keine, wenn man mal vom blassen Display absieht. Da ist eindeutig noch Luft nach oben.
Ansonsten stimmt die Leistung aber. Ihr bekommt einen aktuellen Core i7, ausreichend RAM und eine große und fixe SSD. Da ihr das ProBook 450 G6 auch noch relativ einfach aufrüsten könnt, seid ihr für die nächsten Jahre auf der sicheren Seite.
Fehlt nur noch der Preis. Knapp 1050 Euro werden derzeit* fällig. Damit habt ihr bei diesem Notebook ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
HP ProBook 450 G6 bei uns im Shop
*Stand: 03.2019