HP hat für Kreative und Business-User die Workstations der ZBook-Power-Serie aktuell in der 11. Generation im Programm. Wir haben uns das ZBook Power G11 98N91ET genauer angeschaut und stellen dir die Serie vor.
Das gefällt uns
- schlichtes Design
- sehr gute, robuste Verarbeitung
- brauchbare Eingabegeräte
- ja nach Version: viel/ sehr viel Leistung
- schnelle PCIe 4.0 SSD
- farbtreues und helles IPS-Display
- sehr viele moderne Anschlüsse
- wartungsfreundlich
- ja nach Version: SSD/ RAM aufrüstbar
- viele Sicherheitsfunktionen
- gute Webcam
- ausgewogene Speaker
- inkl. Win 11 Pro
Das gefällt uns nicht
- kein WiFi 7
- Touchpad ohne Glasoberfläche
- Ausleuchtung etwas ungleichmäßig
- eingeschränkte Mobilität
Du bist Ingenieur, Spieleentwickler oder Content-Creator und auf der Suche nach einer richtigen Power-Maschine zum effizienten Arbeiten? Beim HP ZBook Power ist der Name Programm. Als mobile Workstation ist die Serie darauf ausgelegt, kreative Tasks wie Video-Editing, 3D-Modellierung und Co. im Handumdrehen zu erledigen. Aus diesem Grund vereint HP hier starke Hardware mit sehr guten Eingabegeräten und farbgenauen Displays. Gleichzeitig will die Serie bei Sicherheitsfunktionen und Anschlüssen optimal aufgestellt sein.
Angesichts von Größe und Gewicht richtet sich die ZBook-Power-Reihe weniger an Studenten und Nutzer, die viel unterwegs sind. Gamer gehören ebenfalls nicht zur primären Zielgruppe. Genügend Leistung zum Zocken ist zwar da, allerdings sind die Displays mit 60 Hz nicht auf Gaming ausgelegt.
Das HP ZBook Power G11 gibt es mit unterschiedlicher Ausstattung. Das günstigste ZBook Power startet bei 1877,02 Euro* mit Intel Core Ultra 7 155H, 32 GB RAM und Nvidia RTX 500. Das Spitzenmodell der Serie liegt bei 3150,22 Euro* mit Intel Core Ultra 9 und RTX 3000 Ada (Alle Varianten im Shop). Alle Versionen setzen auf ein IPS-Display mit 16″, die Auflösung kann jedoch 1200p oder 1600p betragen. Beim Prozessor sind vorwiegend leistungsstarke H-Versionen des Intel Core Ultra verbaut, darunter der Intel Core Ultra 7 155H, 165H oder Core Ultra 9 185H. Es gibt allerdings auch Modelle mit dem energieeffizienten Core Ultra 7 155U.
Die genauen Ausstattungsoptionen aller Modelle findest du in der technischen Tabelle. Die getestete Version haben wir fett markiert. Mit Intel Core Ultra 7 165H, 32 GB RAM, RTX 2000 und einem Preis von 2.582,17€* liegt das getestete HP ZBook Power ziemlich genau im Mittelfeld.
Technische Daten
Sehr gute Verarbeitung, stabiles Gehäuse
Alle ZBook Power setzen ihrem Einsatzzweck entsprechend auf ein schlichtes Äußeres und sind sehr robust gebaut. Die Gehäuse bestehen fast komplett aus verwindungssteifem Aluminium, nur beim schmalen Display-Rahmen kommt schwarzer Kunststoff zum Einsatz.
Selbst mit starkem Druck lässt sich zum Beispiel die Tastaturoberfläche kaum eindrücken. Das Display-Scharnier schwingt ebenfalls kaum nach und auch sonst ist der Gesamteindruck bei unserem Testgerät sehr gut, was entsprechend für die gesamte Serie gelten sollte.
Nahezu einwandfreie Eingabegeräte
Die Tastatur das ZBook Power G11 hat einen angenehm langen Hub und kombiniert diesen mit einem für Notebooks knackigen Tastenanschlag. Texte lassen sich ohne große Eingewöhnung fehlerfrei schreiben. Ein Numblock und eine dreistufige Beleuchtung in Weiß sind ebenfalls vorhanden.
Das Touchpad ist schön groß und setzt auf ein gutes, mechanisches Klicken. Etwas schade: Das mechanische Feedback gibt es nicht auf der gesamten Fläche, da es nach oben hin zur Tastatur abnimmt. Eine geschmeidige Glasoberfläche verbaut HP hier leider nicht.
Viel Leistung für intensive Workloads
In der ZBook-Power-G11-Serie stehen mit den H-Varianten von Intel Core Ultra 7 und 9 starke aktuelle Prozessoren zur Auswahl, die auch in ausgewachsenen Gaming-Notebooks zu finden sind. Dank zahlreicher Kerne und Threads werden vor allem anspruchsvolle kreative Aufgaben wie Bildbearbeitung, Design, Videoschnitt oder die Modellierung von 3D-Elementen schnell erledigt.
Das ZBook Power G11 richtet sich entsprechend an Designer, Fotografen, aber auch Architekten, Entwickler und Ingenieure. Rechenintensive Programme wie die Adobe Creative Suite, Resolve, CAD, Autodesk, Maya, Godot usw. profitieren aber nicht nur von den schnellen Prozessoren, sondern auch von den verbauten Grafiklösungen. HP setzt auf Nvidias professionelle Notebook GPUs. Angefangen von der RTX A500 (Ampere) bis zur RTX 3000 (Ada). In unserem Testgerät ist die RTX 2000 verbaut. Die Laptop GPU basiert auf Nvidias RTX 4060 und ist speziell auf Anwendungen ausgelegt. Im HP ZBook arbeitet sie mit einer TDP von 50 Watt und beschleunigt Exporte und Renderings auch dank entsprechender Treiber schneller als vergleichbare Gaming-Grafikkarten.
Nichtsdestotrotz ist mit der RTX 2000 auch Gaming möglich. In unserem Testgerät haben wir in Cyberpunk 2077 bei nativer Auflösung (Preset Hoch, DLSS Qualität, Raytracing aus, Frame Generation an) knapp 60 FPS gemessen. Spielen ist also möglich, die ZBook-Power-Serie aber nicht unbedingt darauf ausgelegt.
Beim Arbeitsspeicher kommen entweder 16, 32 oder 64GB in Dual-Kits zum Einsatz. Verbaut ist immer RAM des Typs DDR5-5600.
Wer nicht so viel Leistung benötigt und dafür mehr Wert auf eine längere Akkulaufzeit legt, bekommt mit der Variante mit Intel Core Ultra 7 155U das passende Gegenstück. Zwar bietet die U-Version im Vergleich zur H-Version weniger Kerne und Takt, ist dafür mit einer TDP von 15-57W aber deutlich energieeffizienter.
Mattes IPS-Display mit vielen Stärken
Im ZBook Power G11 kommt immer ein mattes IPS-Display mit 60 Hz und 400 nits maximaler Helligkeit sowie einer angegebenen Farbraumabdeckung von 100% sRGB zum Einsatz. Bei der Auflösung besteht die Auswahl zwischen 1920x1200px oder 2560x1600px jeweils im gängigen 16:10-Format. Die Punktdichte resultiert entsprechend in 142 oder 189PPI.
Wir haben bei unserem Testgerät mit dem 1600p-Display eine komplette Anzeigenanalyse mit unseren SpyderX Elite vorgenommen. Insgesamt fällt die Bewertung „gut“ aus. Neben einer sehr guten Farbtreue (Delta E 0,75) und maximalen Helligkeit (knapp 460 nits in der Mitte) wird das Gamma mit 2,2 perfekt getroffen. Der statische Kontrast ist mit 1180:1 bei 100% Helligkeit hoch, der Weißpunkt fällt mit 7600K aber zu kalt aus (neutral sind 6500K). Die gemessene Farbabdeckung liegt bei 100% sRGB und 77% AdobeRGB. Lediglich die Ausleuchtung könnte für unseren Geschmack gleichmäßiger ausfallen. Die größte Abweichung liegt auf der linken Seite bei 16% unter dem Maximalwert. Angesichts der hohen maximalen Helligkeit fällt das im Alltag allerdings nicht auf.
Dank 16:10-Format bietet das Display bei Anwendungen wie Resolve oder Premiere Pro viel Platz in der Höhe, was bspw. für mehrstufige Timelines und anderen Anwendungen mit vielen Arbeitsflächen besonders praktisch ist. Die Darstellung ist angesichts von 189PPI auf 16″ angenehm scharf.
Das Display ist damit gut für farbkritische Arbeiten geeignet, einige IPS- und auch OLED-Displays schneiden bei der Abdeckung der Farbräume und dem Kontrast aber noch besser ab.
Vielfältige und moderne Anschlüsse
Ebenfalls nicht unwichtig für den Arbeitsalltag als Projektmanager oder Architekt: Moderne und vielfältige Anschlüsse, damit Dateiübertragungen nicht zum Flaschenhals oder ständig Adapter benötigt werden. Alle Varianten des HP ZBook Power G11 bieten daher eine breite Palette moderner Ports.
Auf der linken Seite gibt es zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse (inkl. DisplayPort 2.1, 40Gb/s, PD), 1x HDMI 2.1, 1x USB-A (5Gb/s) sowie den Klinkenanschluss. Vorne ist zudem noch ein Smartcard-Reader verbaut, der vor allem für den Einsatz in Unternehmen eine Rolle spielt.
Auf der rechten Seite platziert HP einen weiteren USB-A-Port mit 5Gb/s, 1x Gigabit-LAN sowie einen SIM-Slot für eine Nano-SIM-Karte und einen SD-Kartenleser vorne. Das HP ZBook Power G11 lässt sich entsprechend mit mobilem Internet nutzen, ansonsten stehen drahtlos WiFi 6E und Bluetooth 5.3 zur Verfügung.
Insgesamt sind Nutzer sehr flexibel aufgestellt. Positiv ist ebenfalls, dass noch ein separater Stromanschluss vorhanden ist und zum Laden keiner der beiden Thunderbolt-4-Anschlüsse belegt werden muss.
Aktuelle Sicherheits- und Komfort-Funktionen
Die Notebooks der ZBook-Power-Serie haben einen integrierten Fingerprint-Reader und eine IR-fähige Webcam. Die tägliche Anmeldung ist also via Fingerabdruck oder auch Gesichtsscan schnell und ohne Umwege machbar. Die Webcam lässt sich zudem mechanisch via Schieberegler abdecken.
Mit HPs vorinstallierter Software „myHP“ lassen sich dann noch Feinheiten wie Makros, die Energieoptionen oder diverse Leistungsmodi einstellen. Der Support ist ebenfalls über die Anwendung erreichbar. Die Kamera-App unterstützt mittlerweile auch einige der neuen Studio-Effekte von Windows, darunter ein automatischer Rahmen oder diverse Weichzeichner. Das kann sinnvoll sein, wenn zum Beispiel möglichst wenig von der privaten Umgebung im Home-Office gezeigt werden soll oder man sich bei einer Präsentation vor dem Notebook bewegen muss.
Für Unternehmen ebenfalls nicht ganz unwichtig: Das ZBook Power G11 verfügt über einen Smartcard-Reader, mit dem bspw. eine Verifizierung von unterwegs für den Zugriff auf sensible Daten möglich ist. Ebenfalls vorhanden: Die Sicherheitssoftware HP Wolf, die fest in das System integriert ist und je nach Nutzungsfall einen Mehrwert bieten kann.
Das getestete ZBook Power G11 ist ebenfalls für Intel vPro zertifiziert, das gilt allerdings nicht für die gesamte Serie. Intel vPro bietet unter anderem die Möglichkeit, eine Diagnose und Reparatur von abgeschalteten oder abgestürzten Geräten durchzuführen. Gleichzeitig lässt sich das Notebook im Bedarfsfall aus der Ferne von unternehmensinternen Netzwerken trennen.
Sound und Webcam auf der Höhe der Zeit
Runden Webcam und Lautsprecher den guten Gesamteindruck ebenfalls ab? Ja, denn HP verbaut beim ZBook Power G11 eine 5-MP-Webcam. Die Aufnahmen sehen gut aus und sind für Meetings mehr als ausreichend. Die Studio-Effekte von Windows funktionieren ebenfalls gut, sind allerdings noch nicht alle verfügbar. Bei Bewegungen wird der Kopf zum Beispiel relativ flüssig verfolgt. Auf Lichtquellen im Hintergrund sollte allerdings geachtet werden, denn die neigen schnell zum Ausbrennen.
Die Speaker hat HP ebenfalls gut abgestimmt, auch wenn in der 11. Generation kein Branding eines bekannten Herstellers zum Einsatz kommt. Selbst bei voller Lautstärke neigen sie nicht zum Übersteuern, allerdings werden sie auch nicht ganz so laut. Bei der Wiedergabe von Stimmen ist uns aber ein leichtes Zischen bei S-Lauten aufgefallen.
Einwandfreie Wart- und Aufrüstbarkeit
Wer viel Geld für ein Notebook ausgibt, sollte nicht nur eine makellose Verarbeitung, sondern auch eine hohe Wartungsfreundlichkeit erwarten.
Das HP ZBook Power G11 besitzt auf der Unterseite fünf Schrauben, die sich lösen lassen. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da sie in einem Gewinde mit Unterbrechung stecken und beim Herausschrauben nach oben gezogen werden müssen.
Die Verkleidung sollte mit Sorgfalt oder einem Spudger gelöst werden, denn die Haken sitzen teilweise ziemlich fest. Ist das geschafft, sind die meisten Steckplätze direkt zugänglich. Vorhanden sind zwei Slots für M.2 SSDs, ein WWAN-Slot sowie ein Steckplatz für das WiFi-Modul. Die beiden Bänke für die RAM-Module im SO-DIMM-Format befinden sich unter zwei einfach abnehmbaren Metallplatten. In unserem Testgerät mit 1 TB SSD und 32 GB RAM sind lediglich noch ein M.2-SSD- und der WWAN-Slot nicht belegt. Der 83Wh-Akku ist verschraubt und kann daher auch einfach ausgetauscht werden.
Insgesamt gibt es bei der getesteten Ausstattung keinen signifikanten Grund zum Aufrüsten. Ein hohe Wartungsfreundlichkeit wird von uns jedoch immer gerne gesehen.
Fazit: HP ZBook Power G11
Fassen wir zusammen: Das ZBook Power G11 ist eine leistungsstarke mobile Workstation und richtet sich an Business-User und Kreative, die täglich anspruchsvolle Aufgaben bewältigen müssen und dafür ein zuverlässiges Arbeitsgerät benötigen. Mit der 11. Generation ist neben den neuen Komponenten sowie einem SD-Kartenleser und SIM-Slot endlich auch ein Display im 16:10-Format eingezogen.
Das ZBook Power punktet mit einem schlichten, gefälligen Design, einer robusten Verarbeitung sowie brauchbaren Eingabegeräten. Im Alltag überzeugt es mit einer vielfältigen Auswahl moderner Anschlüsse, vor allem für Unternehmen relevanten Sicherheitsfunktionen und einem schicken IPS-Display. Dank akkurater Farbdarstellung und hoher maximaler Helligkeit ist es flexibel einsetzbar.
In der B-Note leistet es sich ebenfalls kaum Schwächen. Speaker und Webcam sind für den Alltag mehr als brauchbar und auch bei der Wartungsfreundlichkeit zeigt sich die Workstation sehr vorbildlich. Die gängigen Notebook-Komponenten sind alle auswechsel- und je nach gewählter Variante auch aufrüstbar.
Angesichts des 16″-Formats und über 2,1 kg Gewicht sollte es aber öfter am Arbeitsplatz verweilen dürfen. Wir hätten uns zudem über den neuesten WiFi-7-Standard und ein Touchpad mit Glasoberfläche gefreut.
HP ZBook Power G11 bei uns im Shop
*Stand: Juli 2024