VR ist so ein Thema, das lange Zeit als das nächste große Ding galt, sich aber insgesamt aus verschiedenen Gründen noch nicht durchsetzen konnte. Mit der HTRC Vive XR Elite könnte sich das ändern.
Die HTC Vive XR Elite ist ein Standalone-Gerät. Und das macht sie wirklich interessant. Du benötigst keine externen Sensoren und kannst sofort loslegen. Du benötigst kein Kabel zum Zuspieler und das bedeutet Bewegungsfreiheit. Darüber hinaus bietet sie einen Mixed Reality-Mode. Grund genug also, sich das neue Device mal genauer anzuschauen.
Gleich vorweg gesagt: Die Vive XR macht richtig Spaß.
Die Linsen lösen jeweils mit 2K auf. Das ergibt einen wirklich guten Gesamteindruck. Gegenstände wirken nicht mehr so ruckelig und abgehakt. So muss das sein. Gute Nachricht für alle Brillenträger: Der Dioptrien-Wert lässt sich komfortabel für jede Linse mit einem Rad einstellen.
Die Grafik ist aber nicht das entscheidende Element, was mich wirklich begeistert hat. Klar machen Spiele in VR Spaß. Aber VR ist ein sehr isolierendes Element. Man ist schließlich alleine. Ich bin vom Mixed Reality-Modus sehr angetan. Dabei siehst du deine Umgebung und die Elemente aus den Vive XR-Apps werden projiziert. Als wir 2017 die Vive getestet haben, kam es des Öfteren vor, dass wir im Eifer des Gefechtes gegen eine Wand gelaufen sind oder der ausgestreckte Arm mit dem Controller nur knapp das Gesicht von Kollegen verfehlt hat. Die Gefahr ist hier gebannt.
Spiele machen in Mixed Reality richtig Laune
Und jenseits davon ist die Mixed Reality gut umgesetzt. Ich habe z.B. ein Reaktionsspiel gespielt. Felder leuchten auf, ich muss sie drücken. Wenn ich zu weit von den Feldern entfernt stand, wurden sie nicht ausgelöst. Die Objekte sind also fest im Raum verankert.
Anderes Beispiel: Eine Mal-App. Die linke Hand enthielt ein Menü, mit dem die Pinselspitzen etc. geändert werden können. Wie die Farbpalette eines Malers also. Der rechte Controller ist der Pinsel. Und so konnte ich dann sowohl auf der Leinwand malen als auch direkt dreidimensional im Raum um meine „Kunstwerke“ herumgehen.
Gleiches gilt für einen Shooter. Die bösen, bösen Aliens kamen aus Portalen auf mich zu, die unterschiedlich weit von mir entfernt waren. Der Eindruck war sehr immersiv und wurde durch die Mixed Reality-Umgebung noch gesteigert. Wie gesagt: Es macht richtig Spaß.
Die VR-Brille verfügt über einen Tiefensensor, der bei meinem Termin allerdings nicht aktiv war. Es ist aber geplant, dass er später genutzt wird, um zum Beispiel Gegenstände realistisch von Wänden abprallen zu lassen. Wann es soweit sein wird, wurde mir allerdings nicht verraten.
Stromversorgung auch über USB-C möglich
Mit Controllern konnte ich mich im Bereich VR nicht so richtig anfreunden. Sie sind in vielen Situationen nicht wirklich intuitiv. Aber was hilft es: Man kommt derzeit nicht ohne sie aus und mittlerweile hat bei mir auch eine Gewöhnung eingesetzt, so dass ich sie gut nutzen kann. In diesem Fall sprechen sie präzise und fix an. Es gibt bei der Vive XR auch Handtracking. Das funktioniert zumindest bei langsameren Bewegungen schon ganz gut. Bei wirklich schnellen Fingerbewegungen kam es noch nicht komplett mit den Bewegungen mit.
Die Stromversorgung erfolgt über einen integrierten Akku, der laut HTC die Vive XR rund zwei Stunden mit Strom versorgt. Selbst längere Sessions sind also möglich. Der Akku lässt sich aber auch abnehmen. Statt etwas mehr als 400 Gramm wiegt die Vive XR dann nur noch 250 Gramm und lässt sich wie eine normale Brille tragen. Die Stromversorgung kann dann über eine Powerbank erfolgen, die du über USB-C anschließt.
Zum Start sollen an die 100 Apps zur Verfügung stehen. Falls du bereits Apps für die herkömmliche Vive hast, kannst du sie auf die Vive XR streamen. Dazu brauchst du dann ein USB-C-Kabel. Dank WiFi 6E soll dies auch drahtlos mit geringen Latenzen möglich sein. Wie gut das letztlich funktioniert, konnte ich hier nicht ausprobieren. Wir werden das aber für einen späteren Test im Hinterkopf behalten.
Nicht ganz unwichtig: Die Brille bietet einen hohen Tragekomfort. Mit Akku sitzt sie gut ausbalanciert auf dem Kopf und fühlt sich deutlich leichter als die 400+ Gramm an. Gleiches gilt im zweiten Modus. Sie sitzt auch mit externer Stromversorgung gut auf dem Kopf und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass sie mir über die Nasenspitze rutscht.
Zu guter Letzt: Was kostet der Spaß. Ein Schnäppchen ist es nicht. Ganz definitiv nicht. 1399 Euro* möchte HTC von dir für die Vive XR Elite sehen. Dafür bekommst du ein hervorragend verarbeitetes Spielzeug, das, auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, wirklich viel Spaß macht.
Wir werden die Vive XR Elite in der näheren Zukunft noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Wenn es etwas gibt, das dich daran besonders interessiert, dann lass es uns in einem Kommentar wissen.
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Stand: 02/2023