Huawei Display 23,8 – Guter Einstieg mit Luft nach oben

      Huawei Display 23,8 – Guter Einstieg mit Luft nach oben

      Mit dem Huawei Display 23,8 begibt man sich in ein neues Gefilde: Nach Smartphones, Tablets, Notebooks und viel Zubehör jetzt also auch direkt auf den Schreibtisch mit einem Monitor. Ungewöhnlich ist dabei vor allem, dass man sich dabei für ein einfaches Einsteigermodell entschieden hat, statt direkt im Premiumsegment mitzumischen.

      Ob es sinnvoll ist in einem so umkämpften Markt direkt beim Budget-Krieg mitspielen zu wollen, bin ich mir nicht wirklich sicher. Die UVP von 159 Euro liegt in einem Segment, das jede Menge Konkurrenz mit sehr ähnlicher und teils besserer Ausstattung bietet. Aber fangen wir mal ganz vorne an.

      Der Lieferumfang ist ausreichend und beinhaltet genau das, was man braucht: Neben dem Display liegen ein Netzteil und ein HDMI-Kabel bei. Schade finde ich hier schon das externe Netzteil, was ein proprietäres Netzteil nach sich zieht. Das erinnert optisch auch stark an Huaweis 65W Notebook-Netzteile, setzt aber auf einen fest mit dem Netzteil verbundenen Rundstecker statt USB Type-C. Ähnlich spartanisch geht es bei den Anschlüssen weiter: Jeweils einen HDMI und VGA Eingang gibt es, das wars. Auch bei den restlichen technischen Daten gibt es wenig Überraschungen. Das IPS Panel ist Pflicht in der Preisklasse und viel mehr Features gibt es auch schon nicht mehr 😉

      Der Aufbau ist dann denkbar einfach und komplett ohne Werkzeug möglich. Einfach den Arm auf den Fuß stecken und mit der Hand festziehen. Danach wird nur noch das Display eingehängt und eingerastet, fertig. Ähnlich einfach kann man ihn dann auch wieder abbauen, sollte man auf einen Arm oder eine Wandhalterung wechseln.

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      So weit so unspektakulär. Optisch macht er dagegen einiges her: Schlanke Displayrahmen, schlanker Fuß, alles wirkt wie aus einem Guss. Auch die Verarbeitung fühlt sich entsprechend hochwertig an. Das kann nicht jeder Monitor in dieser Preisklasse.

      Was mir allerdings fehlt ist eine Höhenverstellung. Das Huawei Display 23,8 kann lediglich geneigt werden, drehen ist nur möglich wenn auch der Standfuß gedreht wird. Hier gibt es in der Preisklasse bereits einige Modelle, die deutlich mehr Komfort bieten. Immerhin: eine VESA 100×100 Aufnahme verbirgt sich auf der Rückseite, die Montage an einen Arm oder alternativen Standfuß ist also ganz einfach möglich. Ansonsten ist der Standfuß solide und das Huawei Display 23,8 steht sicher auf dem Tisch.

      Soweit zum äußeren, auf zum Display selbst. Wie schon erwähnt, setzt das Panel auf IPS-Technik, sollte also keine allzu bösen Überraschungen bergen. Auf den ersten Blick gefällt es auch. Farben wirken natürlich, schwarz ist ok, Blickwinkel definitiv groß genug und IPS-Glow gibt es auch kaum. Einen Farbstich kann ich auch nicht wahrnehmen, nur ein wenig zu warm wirkt das Bild – allerdings fällt das nur dann auf, wenn man einen direkten Vergleich zu einem kalibrierten Monitor hat.

      Kurz mal durchgemessen, bestätigt sich der erste Eindruck dann auch. Natürlich darf man bei einer Herstellerangabe von 72% NTSC-Abdeckung keine Wunder bei der Farbwiedergabe erwarten, aber für die Preisklasse sind die Ergebnisse in Ordnung. 94% sRGB und 73% AdobeRGB reichen locker für eine Office-Umgebung aus, ebenso das Gamma von 2.0.

      Die Ausleuchtung ist zudem sehr gleichmäßig mit nur geringen Abweichungen am Rand. Allerdings: Umso dunkler das Bild eingestellt ist, desto größer wird die maximale Abweichung. Das Delta-E von 1,68 ist ebenfalls in Ordnung und es sollten keine gravierenden Farbabweichungen auffallen. Der Kontrast allerdings weicht deutlich von den angegebenen 1000:1 ab und ist mit im Schnitt lediglich 200:1 eher unterdurchschnittlich. Der Wert erschien mir so niedrig, dass ich noch eine zweite Messung zur Kontrolle durchgeführt habe, mit dem gleichen Ergebnis.

      Bis auf den Kontrast ein eigentlich solides Ergebnis. Im Office-Betrieb sollte das kein großes Problem darstellen, sobald man aber in Richtung Fotobearbeitung gehen möchte, bemerkt man diese Limitierung sehr schnell. Dafür ist er also nur stark eingeschränkt nutzbar. Kalibrieren brachte in diesem Falle auch keine großen Verbesserungen. Das Delta-E ist auf 1.30 gesunken, das war es aber auch schon. Die restlichen Werte bleiben, wenig überraschend, nahezu identisch.

      Das Menü samt Bedienelementen ist übersichtlich und lässt sich leicht navigieren. Huawei setzt auf klassische Tasten an der Unterkante. Wirklich viele Optionen gibt es dann auch nicht – auf Gaming Modi oder verschiedene Hardware-Abstimmungen hat man verzichtet, was für den primären Einsatzzweck auch völlig ok ist.

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      Fazit

      Huaweis Einstieg in den Monitormarkt ist nicht perfekt, aber solide. Für die aufgerufene UVP von 159 Euro – oder gar als gratis Dreingabe beim Kauf eines HUAWEI Matebook D16 – ist es ein grundsolider Monitor ohne viel Schnickschnack. Das Design ist simpel, was ich sehr mag, und die Verarbeitung hervorragend. Derzeit gibt es ihn zudem direkt 30 Euro günstiger für 129 Euro bei Huawei direkt.

      Was mir nicht so gut gefällt ist der unflexible Standfuß ohne Höhenverstellung oder Drehfunktion. Auch bei den Anschlüssen könnte noch ein DisplayPort zu finden sein, statt des VGA-Ports. Ein integriertes Netzteil, oder vielleicht sogar ein USB-C-Netzteil, würde das Paket dann noch abrunden.

      Außerdem ist die Konkurrenz auf dem Markt wirklich groß und es gibt massenhaft Auswahl mit den gleichen oder sogar besseren Specs zu diesem Preispunkt. Hier wird es Huawei schwer haben, sich abzuheben. Am Ende bleibt es ein guter Monitor zu einem soliden Preis. Ob das reicht, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen ist eine andere Frage.

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