Huawei wurde im Mai 2019 von Trump auf die schwarze Liste gesetzt. Seitdem dürfen US-Unternehmen keine Handelsbeziehungen mehr mit dem chinesischen Konzern unterhalten. Eine Ausnahmeregelung sorgte bisher trotzdem immer für etwas Spielraum, der sich nun erledigt haben könnte.
Durch die Sonderregelung war es US-Unternehmen gestattet, für bestehende Anlagen und Produkte weiterhin mit China und so auch mit Huawei zusammenzuarbeiten. Nach Informationen der Washington Post wurde die Sonderregelung jetzt allerdings nicht mehr verlängert und endete sogar schon am 13. August. Sowohl Huawei als auch Google haben das mittlerweile bestätigt.
Die Ausnahmeregelung war ursprünglich aufgestellt worden, damit Mobilfunkanbieter und Kunden von Huawei genügend Zeit haben, um sich alternative Versorger zu suchen. Das ist allerdings keine leicht Aufgabe, da Huawei quasi der Marktführer für Netzwerkausrüstung ist.
Ausnahme ausgelaufen: Was nun?
Im Rahmen der Sondergenehmigung konnten Besitzer von Huawei-Smartphones das Android-Betriebsystem weiter ohne Einschränkungen nutzen. Huawei hatte zudem stets versprochen, für die eigenen Endgeräte weiterhin Sicherheits- und Softwareupdates anzubieten. Es war jedoch nie klar, was passiert, wenn Huawei die Android-Lizenz endgültig verliert und somit keine direkten Updates mehr von Google bekommt.
Damit dürfte nicht nur die Gewährleistung dieses Versprechens auch wackligen Beinen stehen. Ohne die Ausnahmegenehmigung kann Huawei nämlich nur noch die an das Android Open Source Project (AOSP) überführten Teile von Android nutzen. Dabei handelt es sich mittlerweile aber bestenfalls um eine minimalistische Version von Android. Da Google mehr und mehr Android-Features an kosten- und lizenzpflichtige Versionen koppelt, fehlen nicht nur die Google-Play-Dienste, sondern auch der sehr wichtige Play Store.
Weiterhin Updates für Huawei
Die große Frage bleibt, wie es nun bei Huawei mit den Smartphones weitergehen soll. Gegenüber futurezone hat Huawei erklärt, dass Nutzer weiterhin Systemupdates und Sicherheitspatches für ihre Smartphones erhalten werden. Wie diese aber ohne Lizenz aussehen werden und woher Huawei an die nötigen Daten für ein Update kommt, geht daraus nicht hervor.
Laut Huawei kann der Google Play Store auf Huawei-Smartphones weiterhin zum Herunterladen und Aktualisieren von Apps verwendet werden, wenn dieser bereits intstalliert ist.
Das Huawei in Zukunft vollständig auf AOSP ohne Google-Play-Dienste und Play Store setzt, ist sehr unwahrscheinlich. Naheliegender ist es, dass man sich verstärkt auf das in Entwicklung befindliche Harmony OS konzentriert. Als Alternative zum Play Store kommt die Huawei App-Gallery zum Einsatz.
Ungeklärte Probleme
Alternativ könnte Huawei Sicherheitsupdates stark verzögert ausliefern, da die Updates nicht mehr direkt von Google kommen und vorab zur Verfügung gestellt werden. Dadurch wären Huawei-Smartphones potenziell länger Gefahren und Lücken ausgesetzt als bisher.
Ein weiteres Problem stellt Googles Dienst SafetyNet dar. Viele Apps verwenden Googles SafetyNet, das anhand der Daten des Gerätes die Vertrauenswürdigkeit überprüft. Banking-Apps oder YouTube greifen darauf zurück. Wenn Huawei-Smartphones in Zukunft nicht mehr als vertrauenswürdig gelten, würden diese Apps womöglich nicht mehr funktionieren.
Was denkt ihr? Wie wird es bei Huawei in der Smartphone-Branche weitergehen. Würdet ihr euch ein Top-Smartphone ohne Android holen?
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Quelle: computerbase.de