Auf der IFA werden nicht immer nur neue Produkte vorgestellt, die in Kürze auf dem Markt landen, sondern auch Konzeptstudien und Prototypen. Beyerdynamic hat in Zusammenarbeit mit Astell&Kern im Rahmen der IFA einen ersten Prototypen mit der neuen aptX-HD Übertragstechnik gezeigt. Damit ist es auch möglich, 24bit Audio per Bluetooth zu übertragen. Bislang war maximal 16bit möglich. Außerdem zeigte man noch sein neues Byron In-Ear-Lineup, sowie die Neuauflage des DT990Pro – den DT1990Pro – einen offenen Studio-Kopfhörer.
Fangen wir mit der Konzeptstudie an: Beyerdynamics hat in der Vergangenheit bereits mit Astell&Kern zusammengearbeitet, um mobile Kopfhörer für die High-Definition Audio-Player von Astell&Kern zu entwickeln. Künftig soll auch auf das Kabel verzichtet werden, sodass man nun gemeinsam an einem Bluetooth-Kopfhörer arbeitet. Einen Namen gibt es noch nicht, ebenso noch kein finales Design. Der Prototyp ist daher noch nicht besonders schön anzusehen.
Technisch setzt man auch den aptX HD Codec von Qualcomm, der in Zukunft nicht nur in HD-Audio-Playern, sondern auch in Smartphones zum Einsatz kommen könnte. Außerdem kommen Beyerdynamics Tesla-Treiber zum Einsatz, die extrem schnelle Reaktionen und damit einen sehr sauberen Klang produzieren können. Die Tesla Technik steckt auch bereits in den anderen High-End-Modellen wie dem DT1770 Pro oder dem T1.
Auch eine Hörprobe gab es natürlich, und die hat beeindruckt. Der Klang war zum einen extrem klar und ausgewogen, zum anderen auch linear und es bildete sich eine große Bühne – obwohl er auf eine geschlossene Bauweise setzt. Verzerrungen oder abgeschnittene Frequenzen, wie man es sonst von vielen Bluetooth Kopfhörern kennt, gab es nicht.
Natürlich war aber noch nicht alles perfekt – die Steuerung hatte etwa eine Sekunde Verzögerung, man brauchte also etwas Geduld. Für einen Prototypen aber verschmerzbar. Design und Tragekomfort lasse ich daher an der Stelle auch weg.
Preise, Verfügbarkeiten, usw. gab es natürlich auch noch nicht.
DT1990 Pro
Der DT990 Pro von Beyerdynamic ist mittlerweile schon eine Legende in den Tonstudios der Welt, mit dem DT1990 Pro verpasst man ihm nun ein Upgrade auf Tesla-Treiber, um den Dynamikumfang und die Klangreproduktion noch weiter zu verbessern.
Im ersten, recht kurzen, Probehören geht der Plan auf. Das Klangbild ist sehr natürlich und linear, die Abstimmung ist neutral und die Musik spielt dadurch so auf, wie sie sein soll. Die Höhen sind Beyerdynamic typisch minimal zu präsent, für mein Hörgefühl stört das aber nicht weiter. Auch in die Tiefen kann er gehen, Bässe kommen knackig und tief, wenn auch nicht ganz so extrem wie es mancher Elektro oder Hip-Hop Fan vielleicht gerne hätte.
Tragekomfort und Design sind ebenfalls das, was man von Beyerdynamics kennt – sehr bequem, auch bei großen Ohren und mit Brille, auch bei längeren Musiksessions sollte daher nichts drücken. Durch die offene Bauweise ist er allerdings nicht für unterwegs geeignet.
Technische Daten
- Wandlerprinzip dynamisch
- Arbeitsprinzip offen
- Übertragungsbereich 5 – 40.000 Hz
- Nennimpedanz 250 Ω
- Kennschalldruckpegel 102 dB SPL (1 mW / 500 Hz)
- Max. Schalldruckpegel 125 dB SPL (200 mW / 500 Hz)
- Klirrfaktor < 0,05% (1 mW / 500 Hz)
- Nennbelastbarkeit 200 mW
- Art der Ankopplung an das Ohr ohrumschließend
- Nennandrückkraft ca. 6,6 N
- Gewicht (ohne Kabel) 370 g
- Länge und Art des Kabels 3 m / gestrecktes Kabel bzw. 5 m / Spiralkabel (gestreckt), jeweils steckbar mit 3-pol. Mini-XLR-Stecker, einseitig zugeführt
- Anschluss Vergoldeter Stereoklinkenstecker 3,5 mm
& Adapter 6,35 mm - Unverbindliche Preisempfehlung 599 Euro
Im Handel landet der DT 1990 PRO ab Anfang September
Byron Serie
Die Byron-Serie umfasst insgesamt drei In-Ear-Kopfhörer: Den Byron, Byron BT und Byron BTA. Ersterer ist ein klassischer In-Ear mit Kabelverbindung, während die Byron BT und BTA per Bluetooth verbunden werden. Beide Wireless Modelle unterstützen den aptX Standard für höhere Übertragungsqualität, der BTA ist zudem auf Apple Devices abgestimmt und unterstützt zusätzlich die Übertragung per Apples AAC Codec. Der Byron BTA bietet zudem eine spezielle Abstimmung des DSP und optimierte Treiber und damit eine höhere Klangqualität als die beiden anderen Modelle.
Technische Daten Byron
- Wandlerprinzip: Dynamisch
- Arbeitsprinzip: Geschlossen
- Übertragungsbereich: 10 – 23.000 Hz
- Nennimpedanz: 23 Ohm
- Kennschalldruckpegel: 105 dB
- Art der Ankopplung an das Ohr: Im Ohr
- Übertragung: Kabelgebunden
- Länge und Art des Kabels: 1,2m / beidseitig zugeführt
- Anschluss: 3,5 mm Klinkenstecker, 4-polig
- Gewicht: 13 g
- Zubehör: 3 Paar Ohrpasstücken, Kabelclip, Aufbewahrungstasche
- UVP: 49 Euro
Technische Daten Byron BT/BTA
- Wandlerprinzip: Dynamisch
- Arbeitsprinzip: Geschlossen
- Übertragungsbereich: 10 – 23.000 Hz
- Kennschalldruckpegel: 90 dB
- Art der Ankopplung: Im Ohr
- Übertragung: Bluetooth 4.1
- Länge des Kabels: Verbindungskabel zwischen den Ohrhörern 56cm
- Bluetooth Profile: HSP, HFP, A2DP, AVRCP, SPP
- Reichweite: bis zu 10 Meter
- Codec: Qualcomm aptX, Apple AAC (nur Byron BTA)
- Akkulaufzeit: bis zu 7,5h, Ladezeit etwa 2h (BYron BT) ca. 90 Minuten (Byron BTA)
- Gewicht: 13g
- Zubehör: 3 Paar Ohrpassstücke, 1 Paar Ear Hooks, Micro-USB Ladekabel (Byron BT), USB-A Ladeschale (Byron BTA), Aufbewahrungstasche
- UVP: 99 Euro (Byron BT), 199 Euro (Byron BTA)
Alle drei Modelle werden ab September im Handel verfügbar sein.