All-in-One-PCs von HP hatten wir euch ja bereits ein paar vorgestellt. Zurecht wie wir finden, denn AiO-Rechner sind ungemein praktisch, nehmen sie doch nicht viel Platz weg, vermeiden unnötiges Kabel-Wirrwar und bieten eigentlich alles was das Herz begehrt. Daher machen wir gleich weiter und stellen euch heute den HP ENVY 27-b153ng aus HPs fein durchdesignter ENVY-Reihe vor, der durchaus auch auf schicke Schreibtische und in mondäne Büros passt.
Die technischen Daten weisen den HP ENVY 27-b153ng klar als Gerät der gehobenen Mittelklasse aus:
- 68,6 cm (27“) QHD-IPS-Touch-Display (2560×1440) mit LED Backlight
- Intel® Core™ i5 7400T (Kaby Lake, 3.0GHz, 6MB Cache, 4 Kerne / 4 Threads)
- 8 GB DDR4 RAM
- NVIDIA GeForce GTX 950m Grafikkarte (4GB, dediziert)
- Bang & Olufsen Sound
- 128 GB SSD (NVMe M.2)
- 1000 GB HDD (7200 U/min)
- 1x USB 3.1 (Type-C™, Thunderbolt™ 3), 4x USB 3.0 (davon 1 Power USB), 1x HDMI-out 2.0 (mit HDCP-2.2-Unterstützung), 1x HDMI-in 1.4b (mit HDCP-1.4-Unterstützung), 3-in-1 Speicherkartenlesegerät, 10/100/1000 Gigabit LAN, Kopfhörer/Mikrofon kombiniert
- WLAN IEEE 802.11 a/b/g/n/ac + Bluetooth 4.0
- Drathlose Tastatur + Maus
- Windows 10 Home 64 Bit
- 2 Jahre Collect & Return Garantie
Lieferumfang
Dem schick-schwarzen Karton liegt alles bei, was ihr zum sofortigen Loslegen benötigt: Neben dem eigentlichen PC findet ihr darin gut und klapperfrei verpackt ein paar Zettel mit Produktinformationen, Kurzanleitung usw. sowie die kabellose Maus, die kabellose Tastatur, zwei AAA-Batterien und das 180W-Netzteil. Der Standfuß ist bereits fest montiert und die Tastatur geladen, so dass ihr schnell und absolut werkzeugfrei loslegen könnt. Prima.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des HP ENVY 27-b153ng kann sich durchaus sehen lassen. Zwar besteht das Gerät zum großen Teil aus Kunststoff, jener fühlt sich jedoch durchaus hochwertig an. Der PC ist mit 11 kg ordentlich schwer, so dass der Standfuß fest und satt auf dem Schreibtisch Platz nimmt und das um 5° nach vorn sowie um 35° nach hinten schwenkbare 27“-Touchdisplay sicher hält. Umfallen oder wackeln tut da nix.
Insgesamt hat sich HP große Mühe gegeben, ihrem 27-Zoll AiO ein hochwertiges Aussehen zu verpassen. Das seidenmatte Schwarz wird nur von silber- und chromfarbenen Akzenten unterbrochen und die von Bang & Olufsen lizenzierte Soundbar wird von schwarzer Lautsprechergaze umhüllt.
Peripherie
Angenehm schwer und erfreulich hochwertig fällt die ultraflache und kabellose ENVY-Tastatur aus. Selbige ist partiell aus Metall gefertigt und erinnert vom Layout her an kompakte Notebook-Keyboards. Ausklappbare Standfüße auf der Rückseite fehlen leider, genau wie eine Tastenbeleuchtung. Dafür ist der Tastenhub angenehm und das Feedback beim Schreiben prima.
Natürlich ist das Schreibgefühl von Person zu Person unterschiedlich, aber mir gefällt das mitgelieferte Keyboard ziemlich gut, auch wenn ich Tastaturen in Standardgröße bevorzuge.
Bei der mitgelieferten Maus hat HP hingegen ziemlich danebengegriffen. Das verwendete Plastik wirkt hart und billig und die Druckpunkte der beiden Maustasten wirken schwammig und unpräzise. Beim Markieren von Text z.B. kommt es bei mir immer wieder zu Aussetzern. Hier hätte ich deutlich mehr erwartet. Schade.
Ebenfalls einen daneben-griffigen Eindruck hinterlässt die 720p-Webcam. Die Bildqualität bei Fotos und Videos ist der heutigen Zeit mit ihren dicken Internetleitungen und hochauflösenden Displays einfach nicht mehr angemessen. Hier hätte man deutlich mehr als die gelieferten Matschbilder erwarten dürfen, denn selbst moderne Mittelklasse-Smartphones liefern mit ihrer Frontkamera bessere Bilder als der hier verbaute Knipser. Da hilft auch nicht, dass HP das Teil auf den Namen TrueVision HD-IR-Kamera getauft hat.
Haptik und Ergonomie
Der HP ENVY 27-b153ng sieht nicht nur schick und hochwertig aus, er fühlt sich auch so an. Leider scheint HP nicht zu wollen, dass ihr externe Peripherie anschließt oder das Gerät einschaltet, denn fast alle Ports sowie der Powerknopf befinden sich auf der Rückseite des Standfußes. Bei den HDMI-Buchsen ergibt das vielleicht sogar Sinn, jedoch würde ich gern mal fix einen USB-Stick einstöpseln können, ohne um den PC herumlaufen oder blind auf der Rückseite rumstochern zu müssen. Ein USB-Hub sei hier wärmstens ans Herz gelegt.
Auf der rechten Seite der Basis befindet sich neben dem SD-Kartenleser noch ein USB-Type-C-Port sowie die 3,5mm-Klinkenbuchse für Kopfhörer bzw. ein Mikrofon. Der runde Kringel neben dem „Bang & Olufsen“-Logo ist übrigens mehr als ein funktionsfreies Designelement – hier versteckt sich nämlich die Lautstärkeregelung.
Wie bei den HP AiO-PCs mittlerweile Standard verfügt auch der ENVY 27-b153ng über ein angenehm flott und flüssig auf Eingaben reagierendes Touch-Display. Für mich ist das aber mehr Spielerei als sinnvolles Feature. Mir ist es schlicht zu anstrengend, mit fast ausgestrecktem Arm auf einer senkrechten Oberfläche herumzureiben, von den notwendigerweise resultierenden Fingerabdrücken ganz zu schweigen. Immerhin lässt sich die 27“-2k-Anzeige um bis zu 5° nach unten und bis zu 35° nach oben neigen, so kann man den PC theoretisch auch an einem Steh-Arbeitsplatz gut verwenden. In der Höhe lässt sich das Display leider nicht verstellen.
Display
Womit wir beim Display wären. Die 27-Zoll-Anzeige bietet euch 2k Auflösung, auch WQHD oder 1440p genannt, löst also mit brauchbaren 2560×1440 Pixeln auf. Auch wenn ihr nah am Monitor sitzt wirkt Text angenehm scharf und Grafiken knackig. Wie es sich für ein IPS-Panel gehört sind die Blickwinkel groß, sodass ihr nicht wie eine Salzsäule vor dem Rechner sitzen müsst, um alles schön zu erkennen. Die Farben sind satt und die Schwarzwerte für ein LC-Display ordentlich.
Leider gibt es auch am sonst fabelhaften Display eine Sache zu bemängeln: Die Hochglanzoberfläche. HP sagt, das Display sei entspiegelt, leider merkte ich davon in der Praxis nicht viel. Gelegentlich fühlte ich mich wie vor dem heimischen Rasierspiegel. Das ist ärgerlich, denn einen Film kann man sich so nur in wirklich dunkler Umgebung genussvoll ansehen – von Bild- oder Videobearbeitung ganz zu schweigen.
Dafür reagiert der Touchscreen angenehm verzögerungsfrei und präzise auf Eingaben, so dass auch meine zitterigen Wurstfinger meist den richtigen Button treffen.
Leistung
Mit einem Core i5, 8GB RAM, SSD und dedizierter Grafikkarte ist der HP ENVY 27-b153ng ordentlich flott und responsiv im Alltag unterwegs. Nervige Verzögerungen, lange Ladezeiten und dergleichen sind mir nicht aufgefallen.
Eine High-End-Gaming-Powermaschine wird aus HPs 27-Zoller freilich nicht, dafür liefert die verbaute GTX 950m von NVIDIA einfach zu wenig Leistung. Immerhin: Diablo III in 2k mit maximalen Details lief in Kämpfen mit durchschnittlich 44FPS. Auch World of Warcraft, ebenfalls in 2k, allerdings auf Grafikstufe 5 von 10, kam in ähnlichen Situationen auf ähnliche Werte. Dreht man in WoW hingegen alle Regler bis zum Anschlag nach Rechts, muss man sich mit 4-6 FPS begnügen. In der Startzone. Wenn das Bild sich nicht bewegt.
Auch die allseits beliebten Benchmarks sollen natürlich nicht fehlen.
Kommen wir zur SSD. Die verbaute Samsung MZVPV128HDGM ist zwar mit 128GB nicht sehr geräumig, aber im Grunde soll sie ja auch nur das Betriebssystem und einige Programme beherbergen. Größere Datenmengen finden auf der ebenfalls eingebauten 1TB-HDD Platz. Um der SSD noch zusätzlich Beine zu machen, empfiehlt es sich übrigens, auf die Windows-eigenen Treiber zu pfeifen und stattdessen zum bewährten Samsung NVMe-Treiber zu greifen.
Die Performance lässt sich durchaus sehen, gerade bei so einer kleinen SSD. Bis zu 1900 MB/s lesend bzw. 666 MB/s schreibend sind sehr annehmbar. Auch die so wichtigen 4k-Blöcke werden flott verarbeitet, sodass selbst größere Datenmengen ziemlich zügig hin und her geschoben werden können. Klar gibt es größere und schnellere SSDs, aber hier gibt es wenig zu meckern.
Audio
Neben dem großen ENVY-Logo ziert lediglich ein weiterer von vorn erkennbarer Schriftzug den ENVY 27-b153ng: Bang & Olufsen. Mir ist klar, dass es sich hier vor allem um Marketing-Foo handelt, dennoch weckt das Logo einer namhaften Audiobude entsprechende Erwartungen an den Sound.
Und größtenteils wurden meine Erwartungen erfüllt. Die vier nach vorn feuernden Lautsprecher im flachen Gerätefuß verrichten ihre Arbeit ziemlich famos – vor allem wenn ihr im Vorfeld ein paar Minuten Fine-Tuning mit dem mitgelieferten Audio-Tool von Bang & Olufsen betreibt. Der Sound ist klar, die Stereo-Effekte schön erkennbar und in einigen Filmen stellte hin und wieder sogar sowas wie Raumklang ein. Nur auf Bässe müsst ihr leider größtenteils verzichten, das ist ob des kleinen Resonanzvolumens aber auch kein Wunder.
Emissionen
Die Zeiten lärmender Lüfter im Büro oder Home Office sind glücklicherweise größtenteils vorbei. Ein leiser Betrieb ist für viele Nutzer von großer Wichtigkeit, daher kann ich freudig berichten: An der Lärmfront überzeugt der HP ENVY 27-b153ng auf voller Linie. Im Alltagsbetrieb zwischen Browser, Office, E-Mail und Netflix und leichteren Games sind die vom Rechner erzeugten Betriebsgeräusche quasi nicht wahrnehmbar.
Es benötigt schon einiges, den HP zum Aufdrehen der Kühlung zu veranlassen. „Schuld“ daran dürfte die effiziente Architektur von Intels Kaby Lake Chips sein. Der verbaute Core i5 7400T ist zwar eigentlich eine Desktop-CPU, wie das T am Ende aber signalisiert, ist die Zentraleinheit auf eine sehr geringe Leistungsaufnahme von 35W optimiert. Entsprechend wenig Wärme wird erzeugt, die abgeführt werden müsste.
Deutlich hörbar wird der All in One PC eigentlich nur bei Hardcore-Belastungstests wie Prime95 und selbst dann genügt in Zimmerlautstärke erklingende Musik bereits um das Lüfterrauschen wieder unter die Wahrnehmungsschwelle zu drücken. Staubsaugerartige Turbinengeräusche treten nie auf, nicht einmal in der Hitze-Bonusrunde wenn Prime95 der Recheneinheit das Letzte abverlangt. Mit maximal 79° Celsius behielt das System übrigens immer einen halbwegs kühlen Kopf. Prima.
Fazit
HPs All in One PC ENVY 27-b153ng hinterlässt einen sehr guten Eindruck bei mir: Er ist schnell, er sieht schick aus, hat genug Leistungsreserven um auch mal Photoshop, Premiere oder ein leichteres Spiel anzuwerfen und könnte eigentlich momentan den optimalen Alltags-PC für die große Mehrheit aller Nutzer darstellen. Könnte. Denn einige Entscheidungen seitens HP kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Für einen reinen Office-PC ist diese Maschine tatsächlich etwas übermotorisiert, wie die dedizierte Grafikkarte andeutet. Leider macht das stark spiegelnde Display es euch aber unnötig schwer, z.B. regelmäßig Foto- oder Video-Editing zu betreiben. Für ernsthafte Zockereien hingegen fehlen dem HP einige Pferdchen unter der Haube. Hier hätte eine Grafik-Einheit vom Schlage einer GTX 1060 oder stärker sicher Abhilfe schaffen können – ob das Gerät dann jedoch noch so angenehm leise ausgefallen wäre, darf bezweifelt werden.
Wichtig ist es mir aber, festzuhalten, dass ich hier auf hohem Niveau jammere. Der HP ENVY 27-b153ng ist ein phantastisches (und: phantastisch aussehendes) Gerät mit einem tollen Display und einem angenehm leise arbeitenden Kühlsystem. Mit ein paar anderen Entscheidungen hätte dieser All-in-One-PC nur eben noch phantastischer ausfallen können.
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