Intel… was? Ja, richtig gehört: Brain-Chips bzw. Neuro-Chips. Das ist kein verspäteter Aprilscherz, denn sie könnten unseren Alltag in Zukunft stark beschleunigen.
Intel pumpt seit Jahren eine enorme Menge Geld in die Forschung und Entwicklung neuartiger Technologien. Immerhin bis zu fünf Mal mehr als die beiden engsten Konkurrenten Nvidia und AMD zusammen.
Intel Loihi: Die Zukunft von KI-Berechnungen?
Nun gibt es mal wieder eine neue Wasserstandsmeldung zu den Ergebnissen einer Intel-Forschungsabteilung – und diese geizt nicht mit Superlativen. Intel Loihi sind „neuromorphe Chips“, die den Aufbau und die Arbeitsweise unseres Gehirns imitieren. Sie nutzen derzeit 128 Kerne, die in jeweils 8.192 Komponenten unterteilt sind. Letztere fungieren wie Neuronen und senden sich untereinander Nachrichten. Vereinfacht arbeiten sie also wie ein neuronales Netzwerk.
Damit könnten KI-Anwendungen sehr energieeffizient und schnell bewältigt werden. Der Projekt-Lead Rich Uhlig sieht mit den „Brain-Chips“ ein Verbesserungspotenzial für die Sprach- und Bilderkennung im tausendfachen Bereich.
Forscher der United States‘ Sandia National Laboratories fanden zudem heraus, dass sich mit Intel Loihi auch komplexe High-Performance-Tasks wie etwa eine Simulation der Finanzmärkte, die Datenanalyse in sozialen Netzwerken oder simulierte Pandemien hervorragend beschleunigen ließen. Auch simultane Übersetzungen könnten mit Loihi stark verbessert werden.
Könnte auch in Notebooks und Desktop-PCs kommen
Das Ganze scheint aber nicht nur Gerede zu sein, es könnte eines Tages wirklich im Mainstream-Markt ankommen. Loihi soll nämlich unter anderem auch in CPUs für Desktop-PCs eingesetzt werden. Zudem dürften Server-Systeme für Cloud-Berechnungen ein logischer Einsatzzweck sein. Intels Forschungsabteilung hat uns bis dato auch Technologien wie Thunderbolt oder Hardware-beschleunigte Virtualisierung beschert. Außerdem dürfte der asynchrone Aufbau der Chips – laut Rich Uhlig – wohl auch die Bauweise von Desktop-Prozessoren beeinflussen.
Wann und wie Loihi dann wirklich die neuronalen Muskeln spielen lässt, ist aber noch nicht abzusehen. Hoffen wir mal, dass es schneller geht als der Start der kommenden Intel-GPUs. Denn diese werden schließlich auch seit Jahren erwartet – und immer wieder verschoben.
Was haltet ihr von Intels „Brain-Chips“? Frohe Zukunft oder Skynet Reloaded? 😉 Lasst es uns im Kommentarbereich wissen.
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via: The Register (1) (2), NotebookCheck, HardwareTimes, Intel
Foto Aufmacher: Pixabay