Die Suche nach einem neuen PC kann gerade für diejenigen, die sich ansonsten nicht mit der Technik befassen schwierig sein. Fragt man drei verschiedene Freunde oder Bekannte nach Tipps, bekommt man in der Regel fünf verschiedene Empfehlungen. Meist läuft es aber darauf hinaus, dass man doch mindestens einen Core i5 braucht – schließlich muss der Prozessor als Herzstück am meisten leisten. Doch stimmt das überhaupt noch? Muss man auch für den alltäglichen Hausgebrauch zu einem Core i5 greifen, oder tut es nicht vielleicht auch ein Pentium Modell? Der Frage gehen wir im folgenden Vergleich nach.
Geschnappt habe ich mir dafür zwei HP Pavilion 570, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Wo sich die beiden Pavilion 570 einig sind, ist der Lieferumfang: Neben dem PC ist jeweils noch ein Kaltgerätekabel, eine Maus und eine Tastatur enthalten. Maus und Tastatur sind zwar ganz nette Dreingaben, wirklich gut sind die allerdings nicht. Das Material wirkt recht billig und klapprig, hat man nichts Anderes sind sie als einfache Eingabegeräte aber in Ordnung.
Bei der Ausstattung unterscheiden sie sich dagegen schon recht stark.
- Prozessor: Intel Core i5-7400, 4x 3,0GHz (bis zu 3,50GHz), 6MB Cache
- Grafik: AMD Radeon RX 460
- Arbeitsspeicher: 8 GB DDR4
- Festplatte: 128GB NVMe SSD + 1000 GB SATA-III (7200 U/min)
- Netzwerk: Gigabit-Ethernet-LAN
- Sound: DTS Studio Sound™
- Eingabegeräte: USB-Tastatur, USB-Maus
- Anschlüsse: 3x USB 3.0, 2x USB 2.0, 1x USB 3.0 Type-C, Line-Out, Line-In, Mikrofon, 3-in-1-Speicherkartenleser, DVI, HDMI
- Netzteil: 180 Watt
- Abmessungen (B x H x T) / Gewicht: 31,5 x 30,7 x 16,3 cm / 5,7 kg
- Betriebssystem: Windows 10 Home 64-bit
- Prozessor: Intel® Pentium® G4560 (3,5 GHz, 3 MB Cache, 2 Kerne)
- Grafik: Integriert: Intel® HD-Grafikkarte 610
- Arbeitsspeicher: 8 GB DDR4
- Festplatte: 256GB SSD NVMe
- Netzwerk: Gigabit-Ethernet-LAN
- Sound: DTS Studio Sound™
- Eingabegeräte: USB-Tastatur, USB-Maus
- Anschlüsse: 3x USB 3.0, 2x USB 2.0, 1x USB 3.0 Type-C, Line-Out, Line-In, Mikrofon, 3-in-1-Speicherkartenleser, VGA, HDMI
- Netzteil: 180 Watt
- Abmessungen (B x H x T) / Gewicht: 31,5 x 30,7 x 16,3 cm / 5,7 kg
- Betriebssystem: Windows 10 Home 64-bit
Die Gehäuse und Anschlüsse sind dann wiederum identisch, in der Verarbeitung unterscheiden sie sich daher nicht. Das Gehäuse besteht zum Großteil aus einfachem Blech und die Front ist in dunklem Kunststoff gehalten. Nichts Besonderes, aber in Ordnung.
Warum ich zwei so verschiedene Systeme gewählt habe: Die häufigste Empfehlung, die man so hört von selbsternannten PC-Experten sind Systeme wie der Pavilion 570-p080ng: Core i5, Dedizierte GPU, viel Speicherplatz.
HP Pavilion 570-p080ng bei notebooksbilliger.de
Was unserer Meinung nach aber für die meisten Anwendungen zuhause ausreicht, ist ein System wie der Pavilion 570-p064ng: Pentium CPU, schnelle SSD mit genügend Platz und dafür deutlich günstiger.
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Alltagsperformance
Was man halt so macht, wenn man am PC sitzt: Mehrere Browser-Tabs offen, Musik läuft im Hintergrund und eventuell sortiert man gerade seine letzten Urlaubsfotos. In diesem recht einfachen Szenario gibt es wenige bis gar keine Unterschiede zwischen den beiden Systemen. Beide starten Programme im Handumdrehen und ohne merkliche Unterschiede. Auch mehrere parallele Aufgaben steckt der Pentium problemlos weg.
Öffnen wir ein zuvor erstelltes Projekt in Adobe Premiere mit ein paar Farbanpassungen, mehreren großen Videofiles bis zu 1,5GB und ein paar kleineren Effekten ist der Unterschied nicht wahrnehmbar. Gleiches gilt, wenn ich ein Photoshop-Projekt öffne. Die doch recht komplexen Adobe Programme stehen hier natürlich nur stellvertretend für die Anwendungsperformance, um überhaupt einen Unterschied messen zu können. Allerdings: Der Pentium hatte sogar minimal die Nase vorne. Wir reden hier aber nur von dem Bruchteil einer Sekunde.
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Auch die Batchverarbeitung – also wenn mehrere Dateien nacheinander auf die identische Art und Weise bearbeitet werden – ist so ein Anwendungsfall. Ich nehme hier als Beispiel einmal Irfanview, das mir 26 RAW-Fotos in JPGs wandeln und sie dabei direkt auf 50% Größe skalieren und umbenennen soll.
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Der Grund dafür, dass das günstigere Pentium-System mit dem Core i5 oft gleichzieht ist schnell erklärt: Moderne Prozessoren sind bereits extrem leistungsfähig und selbst die günstigen Modelle im Einstiegssegment stecken die alltäglichen Aufgaben mühelos weg. Da viele anspruchsvolle Tasks wie Video-Decodierung und ähnliches auf dedizierte Chips oder die Grafikkarte ausgelagert werden, bleiben der CPU in den meisten Fällen nur noch die einfachen Tasks übrig. Die Unterschiede in der Rechenleistung liegen daher im niedrigen zweistelligen Prozentbereich – meist sogar im einstelligen. Das ist jetzt natürlich stark vereinfacht, aber ich denke ihr versteht, worauf ich hinaus will.
Viel entscheidender für die Alltagsperformance eines PCs ist die Festplatte – oder besser die SSD. Jeder der in seinem bestehenden PC mal die System-HDD gegen eine SSD getauscht hat wird mir zustimmen, dass dazwischen Welten liegen – oder? Das System startet dreimal so schnell, Programme öffnen sich in 5 Sekunden statt gefühlten 2 Minuten und so weiter. Da in unserem Vergleich beide Systeme auf eine SSD als Systemlaufwerk setzen, fallen die Unterschiede in der Performance entsprechend gering aus – 10% mehr Rechenleistung machen sich bei 5 Sekunden für den Programmstart nämlich kaum noch bemerkbar.
Allerdings, zugegeben, das günstigere Intel Pentium Modell hat hier durch die größere SSD natürlich auch einen gewissen Vorteil gegenüber seinem teureren Kontrahenten. Die Benchmarks zu den SSDs findet ihr weiter unten.
Anspruchsvolle Aufgaben
Hier ist die Einschätzung schon schwieriger. Der Core i5 kann immerhin auf vier physikalische Kerne zugreifen, während der Pentium lediglich zwei zur Verfügung hat. Zudem steht dem Core i5 in unserem Test auch noch eine AMD RX460 zur Seite.
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Bleiben wir bei unseren bisherigen Beispielen. Habe ich mein Projekt in Adobe Premiere erstellt – beispielsweise das Urlaubsvideo zurechtgeschnitten um damit den Rest der Familie zu nerven zu unterhalten – muss es noch gerendert werden.
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Hin und wieder muss man auch mal ein Archiv erstellen oder entpacken. Dafür nutze ich im Test 7Zip, das den Inhalt eines Ordners in ein Archiv packen soll. Enthalten sind insgesamt rund 40 Dateien verschiedener Formate und Dateigrößen. Hier macht sich dann auch der Vorteil von echten vier Kernen bemerkbar: Rund 40 Sekunden schneller ist das Core i5 System beim Erstellen des Archivs.
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Benchmarks
Für Fans synthetischer Benchmarks hier natürlich noch die üblichen Verdächtigen. Wenig überraschend liegt der Intel Core i5 samt AMD RX460 hier größtenteils deutlich vorn. Gerade bei Benchmarks, die die Leistung inklusive Grafikleistung messen ist das Ergebnis sehr eindeutig.
Was das Ganze im Alltag bedeutet? Scrollt dazu am besten noch einmal hoch. Benchmarks und realer Einsatz gehen hier mal wieder weit auseinander.
SSD Benchmarks
HP Pavilion 570-p080ng
HP Pavilion 570-p064ng
Gaming
Ich glaube, hier bedarf es keiner großen Erklärung, dass der Intel Core i5 samt AMD RX460 haushoch gewinnt. Dennoch sind einfachere Titel in HD oder teils sogar FullHD auch mit dem Pentium möglich – vorausgesetzt man spendiert ihm etwas mehr RAM und rüstet für einen Dual-Channel-Betrieb auf. Die Intel HD Graphics profitiert davon enorm. Rüstet man hier gegebenenfalls noch eine günstige Grafikkarte wie die NVidia GTX1050 nach, sind die allermeisten Titel in FullHD kein Problem mehr.
Im Auslieferungszustand hatte aber selbst Diablo 3 in 720p und niedrigen Einstellungen seine Probleme – um die 20FPS sind alles andere als angenehm. Daher hier auch keine weiteren Vergleiche, die erübrigen sich nämlich. 😉
Zusammengefasst
Was lernen wir daraus? Ein Intel Pentium ist besser als sein Ruf. Mit seinem Namensvetter aus grauer Vorzeit hat er nicht viel mehr gemein als seinen Namen. Die Rechenleistung genügt für nahezu alle Anwendungen, die man so im Alltag benötigt. Klar – zum Spielen braucht es eine passende Grafikkarte, das wars aber auch schon.
Nutzt man häufig anspruchsvolle Anwendungen oder betreibt viel Videoschnitt, Fotobearbeitung und Ähnliches spart man mit dem Core i5 auf Dauer Zeit, hier muss man also überlegen, ob einem der Zeitgewinn wichtig genug ist, um den Aufpreis in Kauf zu nehmen.
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Wer hingegen primär anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen hat, sei es Gaming, aufwändigere Video- oder Fotobearbeitung oder auch Konsum und Verarbeitung von 4K Inhalten, der ist mit dem Core i5 hier definitiv besser beraten. Gerade da die Anforderungen immer weiter steigen, ist man damit auf der sicheren Seite.
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