Das Flaggschiff der nächsten Generation von Intel-CPUs ist wohl in der Datenbank des beliebten Benchmarks Geekbench aufgetaucht. Die Ergebnisse lassen auf einen großen Leistungssprung hoffen.
Bei dem in „freier Wildbahn“ entdeckten Prozessor handelt es sich aber wohl noch um ein frühes Engineering Sample. Der vermeintliche Intel Core i9-13900K dürfte das Spitzenmodell von „Raptor Lake“ werden. Also ein kleineres Upgrade von Alder Lake, das auf demselben Fertigungsprozess basiert, aber wohl mehr Kerne als der Vorgänger mitbringt. Im Falle des Engineering Samples stehen satte 24 Kerne zu Buche, die über insgesamt 32 Threads verfügen.
Gehen wir von der Kern- & Thread-Logik des Vorgängers aus, dann dürften uns also weiterhin acht Performance-Kerne erwarten, die nun aber von bis zu 16 Efficiency-Kernen unterstützt werden. Letztere sind – ihrem Namen entsprechend – sehr effizient, können aber nur jeweils einen Thread bearbeiten.
Zudem erreichte das Vorserienmodell bereits jetzt bis zu 5,5 GHz. Damit liegt die Taktrate schon über dem Vorgänger – und jeder anderen derzeit erhältlichen CPU.
Vermeintlicher Intel Core i9-13900K: Deutlich vor der Konkurrenz
Doch wie sieht es nun mit den Leistungsdaten aus? Wie gesagt, hätten wir eher eine kleinere Verbesserung durch Raptor Lake erwartet, das Gezeigte lässt jedoch auf einen ordentlichen Sprung schließen: So kam das Sample auf 2.133 Punkte im Single-Core-Benchmark und satte 23.701 Punkte im Multi-Core-Test. Damit lässt Raptor-Lake-Prozessor AMDs Ryzen 9 5950X um bis zu 48% hinter sich (SC: 1689; MC: 16.508 Punkte). Der direkte Vorgänger 12900K wird um 37% geschlagen.
Durchaus starke Werte, aber wir dürfen nicht vergessen, dass AMD bald mit Zen 4 im Desktop antreten wird. Die neuen Ryzen-7000-CPUs werden innerhalb der nächsten Monate erwartet und dürften zumindest näher zu Intel aufschließen können. Ob sie Raptor Lake schlagen werden, ist hingegen ungewiss. Denn die gemachten Versprechungen seitens AMDs klingen im Vergleich eher konservativ. Ich gehe daher von einem Effizienzsieg für AMD und einer erneuten Leistungskrone für Intel aus.
Seltenheitswert: Raptor Lake läuft auch auf „älteren“ Mainboards
Getestet wurde Raptor Lake übrigens auf einem aktuellen ASUS ROG Maximus Z690 Extreme im Verbund mit 32 GB DDR5-6400er RAM. Im Gegensatz zu vorherigen CPU-Upgrades von Intel könnt ihr die LGA1700-Plattform nämlich nun weiternutzen. Hier scheint sich Team Blau ein Vorbild an AMD genommen zu haben, die ihre in die Jahre gekommene AM4-Reihe langfristig mit CPU-Updates versorgten. MSI hat sogar bereits den Raptor-Lake-Support für die eigenen Mainboards ausgerollt – allzu lange dürfte es daher nicht mehr dauern, bis wir mit den Raptoren auf Bildratenjagd gehen können. 😉
Mit der 14. Generation namens „Meteor Lake“ kommt ab 2023 wohl dennoch wieder ein Mainboard-Upgrade auf Intel-Fans zu. Dafür dürfte dann auch der Leistungssprung nochmals größer ausfallen. Trotzdem nett, dass eine Intel-Plattform endlich wieder für zwei CPU-Generationen Unterstützung bietet.
Was haltet ihr von den derzeitigen Werten des vermeintlichen Core i9-13900K? Wird sich Intel damit endgültig die CPU-Krone zurückerobern können oder kommt AMD mit Zen 4 nochmal zurück? Lasst es uns im Kommentarbereich wissen.
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via: wccfTech (1) (2), ComputerBase