Intel hat die erste dedizierte Grafikeinheit auf Xe-Basis präsentiert. Mit 4GB LPDDR4X bei 25W TDP soll sie es mit Nvidias MX350 aufnehmen.
Intel Iris Xe Max
Bereits seit vielen Jahren arbeitet CPU-Marktführer Intel an der eigenen Grafiklösung „Xe“. Bevor jedoch dedizierte GPUs für Desktop und Server kommen, ist erstmal der Laptop-Sektor dran. Mit der Intel DG1 – alias Iris Xe Max – wächst Xe über die Rolle als integrierter Grafikchip hinaus und wird als dedizierte Grafikkarte angeboten.
Wie die Laptop-CPUs vom Typ Tiger Lake wird die Xe-GPU im neuen 10nm-SuperFIN-Verfahren gefertigt. Die 96 sogenannten Execution Units dienen als Recheneinheiten, die mit bis zu 1.650 MHz takten. Aufbauseitig ist die GPU identisch zu ihrem integrierten Schwestermodell. Dieses verfügt über einen 300 MHz geringeren Takt. Somit kommt die Xe Max auf eine 22 Prozent höhere theoretische Rechenleistung.
Etwas sonderbar mutet die Wahl von LPDDR4X-Speicher anstatt GDDR5/6 an. Hier scheint Intel auf den effizientesten Kompromiss aus Verbrauch und Bandbreite setzen zu wollen. Durch den Einsatz von DDR4 soll nämlich die TDP gering gehalten werden.
Deep Link lässt integrierte und dedizierte Grafikeinheit zusammenarbeiten
Ein spannendes neues Feature wird Deep Link sein. Während der Einsatz von Multi-GPU-Lösungen im Consumer-Bereich zuletzt immer mehr an Bedeutung verloren hatte, belebt ihn Intel hiermit quasi wieder.
Denn dank Deep Link kann die dedizierte Grafikeinheit von der integrierten Lösung unterstützt werden. Mehr Spieleleistung wird das aber nicht bringen. Deep Link ist vor allem für Video-Encoding gedacht und wird auch nur von ausgewählter Software unterstützt.
Hierfür sind bereits optimierte Versionen von renommierten Herstellern wie etwa Handbrake, Blender und Cyberlink angekündigt.
Leistung über Nvidia MX350-Niveau
Zum Einsatz kommen soll Intels erste dedizierte Grafiklösung vor allem in schlanken Ultrabooks. So liegt die Leistung laut Intel wohl etwas über dem Niveau der GeForce MX350 von Nvidia.
Vermeintlich unabhängige Benchmarks bescheinigen der Intel Iris Xe Max sogar eine Performance, die es mit dem Nachfolger Nvidia GeForce MX450 aufnehmen kann. Inwieweit diese Berichte der Wahrheit entsprechen, werden wir schon in kurzer Zeit wissen – denn die Veröffentlichung der Grafikchips steht vor der Tür.
Bereits ab Dezember erhältlich
Ab sofort sollen Notebooks wie das Acer Swift oder das ASUS VivoBook TP470 mit den neuen Intel Iris Xe Max in den USA erhältlich sein. In Europa müssen wir uns hingegen noch bis Dezember gedulden.
Der Start von Intels erster Xe-GPU markiert dabei erst den Anfang einer echten „Grafikoffensive“ des Prozessor-Giganten. So werden in den nächsten Monaten erste Desktop-Grafikkarten und Lösungen für Profis erwartet.
Wir halten euch diesbezüglich natürlich auf dem Laufenden. Vorher möchten wir aber gerne von euch wissen, was ihr von Intels dedizierten Grafikkarten haltet? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
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Bilder und Quellen via: Intel, ComputerBase, wccfTech