Ihr wollt euch einen neuen Intel-Prozessor holen oder habt ein bestimmtes Notebook-Modell im Kopf, aber werdet von der Buchstabensuppe an Bezeichnungen verwirrt? Hier erklären wir kurz und bündig, was die Endungen wirklich bedeuten und für wen welche CPU geeignet ist.
Zu behaupten, dass Prozessoren nicht gerade die übersichtlichste Namensgebung besitzen, ist ein massives Understatement. Auf das ungeübte Auge wirken Core i5-13450HX oder Ultra 7 268V schließlich wie ein zusammengewürfelter Haufen an Zahlen und Buchstaben. Aber mit ein paar Grundlagen behaltet ihr die Übersicht im CPU-Dschungel.
So unterscheidet ihr die CPU-Generation und ungefähre Leistungsklasse
Als Faustregel gilt bei Intel immer: Die erste Zahl (nach der Core-Kategorisierung) steht für die Generation des Prozessors: Intel Core Ultra 200; hierbei handelt es sich also um die zweite Ultra-Generation von Intel-Prozessoren. Aktuelles Flaggschiff ist der Ultra 9 285HX.
Bei älteren CPUs, vor der „15.“ Generation (aka Core Ultra 100;), steht an dieser Stelle noch zwei Zahlen. Das sieht dann zum Beispiel so aus: Intel Core i7-14700H.
Die darauffolgenden Zahlen sagen euch, mit welcher Leistungsklasse ihr es zu tun habt – es gilt: Je höher, desto besser/schneller ist meist der Prozessor. Das geht einher mit der traditionellen Unterteilung in Intel Core Ultra 3, 5, 7 und 9 (Je höher die Zahl, desto schneller normalerweise auch der Chip). So weit, so verständlich. Eingeschränkt wird das Ganze jedoch von den Buchstaben am Ende, denn die können für einiges an Verwirrung sorgen. So kann ein Intel Core Ultra 5 225U langsamer sein, als ein Ultra 5 225T.
Seid ihr noch da? Ok, dann müssen wir nun zuerst einmal zwischen Desktop und Notebook unterscheiden, denn in beiden kommen grundverschiedene Typenbezeichnungen zum Einsatz, die sich nur geringfügig gleichen.
Beginnen wir mit dem Desktop, da es hier insgesamt weniger Modelle gibt – wobei „weniger“ auf keinen Fall „wenig“ heißt.
Intel Desktop-Prozessoren
K– und KF-Prozessoren sind die leistungsmäßige Speerspitze des Intel-Desktop-Line-Ups. Der einzige Unterschied zwischen den beiden? K-CPUs haben eine integrierte Grafikeinheit an Bord, in KF-Modellen ist sie hingegen deaktiviert. Das macht Intel, um die Ausbeute seiner Chips zu erhöhen. Denn in der Chip-Produktion gibt es immer wieder vollständig funktionierende Prozessoren, die allerdings über eine defekte integrierte Grafikeinheit (iGPU) verfügen.
Zudem benötigen die meisten, die sich solche Hochleistungs-CPUs gönnen, keine iGPU, da sie über eine deutlich stärkere dedizierte Grafikkarte verfügen. Bekommt ihr also die KF-Variante günstiger und habt eine GPU zur Hand, kann sie ein guter Deal sein. Beide Modelle tragen zudem ein K im Namen: Der Multiplikator der CPUs ist also freigeschaltet, was ein einfaches Übertakten ermöglicht. Perfekt für Hardware-Nerds und Enthusiast:innen. Hin und wieder gibt es auch Sondermodelle, die mit einem S gekennzeichnet sind. Diese Prozessoren werden händisch ausgewählt und sind besonders stark übertaktbar und quasi das Beste, was Intel zu bieten hat.
Alles hat ein Ende – nur Intel Prozessoren ohne Buchstaben haben keins? So oder so ähnlich könnt ihr euch die Core Ultra 200-Reihe (ohne Buchstaben) merken. Sie verfügen über eine geringere Leistungsaufnahme als ihre K-Geschwister. Zwar haben sie keinen freien Multiplikator zum einfachen Übertakten, sind aber dennoch hochperformant. Die meisten von euch werden ihre CPUs wahrscheinlich sowieso nicht übertakten wollen – für alle diejenigen ist eine CPU wie der Core Ultra 5 235 oder Core Ultra 5 245 ideal.
Wollt ihr mehr Multi-Core-Performance für Anwendungen oder Zukunftssicherheit, dann lohnt auch ein Blick auf Core Ultra 9 285 oder Core Ultra 7 265. Auch beim Ultra 7 265 gibt es wieder ein F-Modell, das ohne integrierte Grafikeinheit daherkommt. Habt ihr also eine dedizierte GPU, dann ist das eine valide Alternative.
Noch eine Verbrauchsklasse weiter unten sind die T-CPUs angeordnet. Sie liegen zwischen einer Leistungsaufnahme von 35W und 114W im Power Limit 2 (Boost-Takt). Ihre Kernzahl und Cache-Zwischenspeichergrößen sind zwar identisch zu den stärkeren K- und suffixlosen Modellen, doch die Taktraten liegen noch einmal deutlich niedriger.
Zusammengefasst kann man über die Desktop-Prozessoren folgendes sagen: K steht für die Spitzenklasse mit hoher Leistung, hohem Energieverbrauch und freigeschaltetem Multiplikator fürs Übertakten. CPUs ohne Endungsbuchstaben haben keinen freigeschalteten Multiplikator, verbrauchen etwas weniger – sind aber dennoch sehr schnell. In beiden Fällen gibt es F-Varianten ohne integrierte Grafikeinheit. Diese sind meist etwas günstiger zu bekommen. Pentium und Celeron sind hingegen Einsteigermodelle mit niedrigem Stromverbrauch, die vor allem in günstigen Einstiegs-PCs zum Einsatz kommen.
Für sehr kleine Formfaktoren mit geringerem Kühlungspotenzial empfehlen sich hingegen die Prozessoren mit T-Endung. Sie bieten identische Kernzahlen, haben aber eine verringerte Taktrate und damit einhergehende Leistungsaufnahme.
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Intel Notebook-Prozessoren
Auch im Notebook erfolgt die Unterscheidung der CPU-Familien über ihren Endungsbuchstaben. Allen gemein ist jedoch, dass sich ihre Leistungsdaten je nach Laptop-Hersteller stark ändern können. Manche verbauen nämlich stärkere Kühlsysteme und gestehen den Prozessoren im Power Limit 2 (dem Hochleistungs-Boost) deswegen mehr Watt zu. Und je mehr Watt desto mehr Leistung – aber auch Abwärme.
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Die H-Reihe steht für die Spitzenmodelle im Notebook – also das Äquivalent zu den K-CPUs im Desktop, mit der Ausnahme, dass nur das Modelle mit K und X einen freien Multiplikator zum Übertakten haben. Gemeinsam ist den H-CPUs ihre hohe Leistungsaufnahme im Power Limit 1 und 2. Damit eignen sich die Prozessoren vor allem für Gaming-Laptops und Workstations. Prozessoren mit einem X stellen die beste/stärkste Version dieses Modells dar und sind meist besonders ausgewählt worden.
Die V-Reihe ist für den Business-Sektor mit Fokus auf AI-Aufgaben. Sie soll besonders sparsam arbeiten. Die 200V-Serie ist ebenfalls Teil der Intel vPro-Plattform und daher ideal fürs Büro-Umfeld und komplexe IT-Systeme. Für Endanwender*innen sind die Prozessoren weniger interessant.
Die U-Reihe arbeitet besonders sparsam und kommt deshalb gerne in schlanken (Arbeits-)Notebooks zum Einsatz. Die CPUs kommen vor allem in günstigen Laptops zum Einsatz.

Die Intel Core Prozessor-Reihe verzichtet auf den Zusatz „Ultra“ und ist daher darunter angesiedelt. Sie besitzt bekannte Zusätze wie „H“, „U“ (besonders sparsam), „E“ (embedded) und „EF“ (embedded ohne iGPU).
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TLDR – Alle CPU-Endungen noch einmal zusammengefasst
K und X stehen bei Intel für leistungsstarke CPUs und fürs Übertakten, da der Multiplikator entsperrt wurde.
Kein Buchstabe nach der Zahl (oder nur ein F) – bezeichnet ausschließlich im Desktop CPU-Versionen mit etwas weniger Leistungsaufnahme und ohne entsperrten Multiplikator. Dennoch sind die Core 9-, Core 7-, Core 5- und Core 3-Modelle performant unterwegs. Perfekt also, wenn ihr nicht übertakten möchtet oder sowieso ein günstigeres Mainboard kauft.
F – steht für Modelle ohne integrierte Grafikeinheit, die es ebenfalls nur im Desktop gibt, da alle Notebook-CPUs auch eine integrierte Grafikeinheit besitzen. F kann auch mit einem anderen Buchstaben kombiniert werden, wie etwa bei KF-CPUs.
T – sind stromsparende Desktop-CPUs, die aber die gleiche Kernzahl wie F- und K-Versionen besitzen. Perfekt für kleinere PCs und schwächere Kühllösungen.
H – steht für leistungsstarke Notebook-CPUs , HX– steht für die leistungsstärksten Notebook-CPUs von Intel. Sie kommen vor allem in Gaming- und Creator-Laptops zum Einsatz.
E – steht für Embedded, also den Business-Sektor. Vsteht für den Fokus auf AI-Aufgaben.
Ein S im Namen kennzeichnet eine Sonderedition und bietet die beste (aktuelle) Leistung und bietet noch mehr Übertaktungsmöglichkeiten.
U – steht für stromsparende Laptop-Prozessoren, die ihr in vielen schmalen Formfaktoren und Alltags-Notebooks findet.
Es gibt N und U auch als Vorsatz bzw. eigene Kategorie: Zum Beispiel Intel N200 und Intel U300. Sie zählen – grob gesagt – zu den nächsten Modellreihen dazu.
Pentium & Celeron – die günstigen Einstiegs-CPUs von Intel gibt es im Desktop und im Notebook. Sie verfügen über wenige Threads und kommen in sehr preiswerten Budget-Laptops zum Einsatz. Die Bezeichnung „Pentium“ ist dabei leistungsmäßig über „Celeron“ angesiedelt.
Ich hoffe, ihr konntet ein wenig Übersicht zu Intels Vielzahl an CPU-Modellreihen gewinnen und findet euch nun besser im CPU-Dschungel zurecht.
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via Intel *Stand: April 2025