Neue Intel-CPUs stehen gerade erst vor der Tür. Doch die Zukunft wirft bereits einen langen Schatten in Form von KI-Technologien voraus.
Intel-CPUs: KI-Lernen könnte dank VPU leichter werden
Apple hat es vorgemacht, Intel zieht nun scheinbar nach: In den M1-Prozessoren, die seit letztem Jahr in MacBooks zum Einsatz kommen, steckt auch eine NPU – oder eben Neural Processing Unit. Dabei handelt es sich um einen spezialisierten Chipsatz, der Algorithmen fürs maschinelle Lernen einer KI unterstützt und beschleunigt.
Sprachmodelle, Bilderkennung und unzählige andere Aufgaben fallen den neuen Prozessoren damit so leicht, wie nie zuvor. Wirklich ausgeschöpft wird das Potenzial dieser Lösung zwar noch nicht – doch das dürfte sich in Zukunft stark ändern. Immer mehr Apps mit Spracherkennungsfunktionen könnten dann auf die NPUs zurückgreifen und so ganze Internetartikel automatisch in Podcasts verwandeln – oder Podcasts in Texte. Zwar ist das spekulativ, doch die Möglichkeiten für solche besonderen Recheneinheiten sind wirklich endlos.
Intel setzt bei der kommenden Architektur Meteor Lake hingegen auf eine VPU, was für Vision Processing Unit steht und ähnliche Aufgaben wie Apples Pendant übernehmen soll. Auch hier wird die VPU als besondere Recheneinheit direkt auf dem SoC platziert.
Das „Royal Core Project“ soll Intels mutmaßliche Geheimwaffe sein
Die genannten Informationen stammen vom zuverlässigen und renommierten YouTube-Leaker Moore’s Law is Dead, der für seine hervorragenden Intel-Quellen bekannt ist.
Laut MLiD soll nach Meteor Lake zudem Lunar Lake folgen. Während Lunar Lake gegenüber Meteor Lake noch mal satte 30% Mehrleistung bei gleichem Takt (bzw. eine höhere IPC) bieten soll, wird der wohl bislang signifikanteste Performance-Sprung mit dem darauffolgenden Nova Lake erwartet.
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Nova Lake soll mutmaßlich der erste echte Ableger des sogenannten „Royal Core Projects“ sein. Nach fast zwei Jahrzehnten möchte Intel wohl ab 2024 seine Core-Architektur in den Ruhestand schicken und neu aufgebaute x86-Prozessoren herausbringen. Diese sollen anscheinend jegliche Konkurrenz von Apple, ARM oder AMD hinter sich lassen – und dabei noch deutlich effizienter sein.
Wie wahrscheinlich ist es?
Liest sich ein bisschen, wie die Wunschliste von Intel-Fans. Und es ist ja nicht so, als hätte Intel beim Fertigen und Ausliefern neuer Architekturen die vergangenen Jahre alles richtig gemacht. Um im Desktop auf echte 10nm zu kommen, mussten wir wahnsinnige sechs(!!!) Jahre warten. Dementsprechend sind diese neuen Pläne seitens Intels mit einer gehörigen Portion Skepsis zu genießen.
Wenn es allerdings eine Firma schaffen sollte, die gesamte etablierte Konkurrenz im Staub zurückzulassen, dann dürfte das ebenfalls Intel sein. Denn trotz der Schwierigkeiten der letzten Jahre, setzt die Firma noch immer ca. 22-mal so viel Geld um, wie die Konkurrenz von AMD. GPU-Herausforderer (und ARM-Käufer) Nvidia wird um das ca. siebenfache übertroffen.
Ganz zu schweigen von dem Geld, das Intel in die Forschung und Entwicklung steckt: Satte 14,265 Milliarden Dollar übertreffen im Geschäftsjahr 2020 den Gesamtumsatz von beiden Konkurrenten zusammengenommen.
Ihr seht also: Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass Intel den heiligen Gral der kommenden Prozessortechnik herausbringt.
AMD schaut sich das Ganze – trotz deutlich geringerem Budget – übrigens nicht schweigend an, sondern will wohl ebenfalls in zukünftigen Prozessoren eine On-Chip-Lösung für Machine Learning integrieren.
Damit dürften uns die nächsten Jahre einige wirklich spannende Entwicklungen in der Prozessortechnik erwarten.
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Quellen: Moore’s Law is Dead, macrotrends (1) (2) (3), wccfTech