Thunderbolt ist der Goldstandard beim Übertragen von Daten per Kabel und weit verbreitet. Doch eine Sache ging bisher nicht: Die direkte Verbindung zweier Rechner. Den Fan-Wunsch soll Thunderbolt Share nun erfüllen.
Mit Thunderbolt 4 und 5 ist der Traum des „Ein Kabel für Alles“ inzwischen Wirklichkeit. Damit lassen sich schneller Daten als mit USB-C übertragen und gleichzeitig noch Geräte laden, super praktisch. Ein Kabel zwischen Monitor und Notebook, das reicht. Aber auch für superschnelle Datenträger am Desktop-Rechnern ist Thunderbolt klasse.
Doch was passiert, wenn man zwei Geräte mit Thunderbolt-Anschluss per Kabel zusammenschließt? Bisher nichts. Das soll „Thunderbolt Share“ ändern und kinderleichten Austausch von Dateien erlauben, plus ein paar weiterer Spielereien.
Was ist Thunderbolt Share?
Erstmal Entwarnung: TB Share ist kein neuer Standard, es braucht also keine neuen Anschlüsse oder Kabel. Technisch ist bereits alles vorhanden und möglich, es hat bisher nur die passende Software gefehlt.
Diese liefert Intel nun nach und künftige Computer mit TB-Anschlüssen können damit vorinstalliert daherkommen. Für Rechner ohne vorinstalliertem TB Share, wird es die Möglichkeit zum Erwerb einer Software-Lizenz geben. Beispielsweise ist ein Zugangscode beim Kauf eines TB-Kabels mit dabei und die Software gibt es auf der Intel-Webseite zum herunterladen.
Was kann Thunderbolt Share?
Nach dem Start der Software begrüßen dich vier Optionen:
– Kontrolliere einen anderen Computer (Control Other Computer)
– Dateien synchronisieren (Sync Files)
– Dateien per Drag & Drop verschieben (Drag & Drop Files)
– Dateien auf einen neuen Computer übertragen (Transfer Data to New Computer)
Der Datenaustausch lokal per Kabel eignet sich für Menschen, die auf der Arbeit oder Zuhause mehrere Geräte nutzen. Der Austausch über eine Cloud kann – je nach Menge – richtig lange dauern und ist auch ein gewisses Sicherheitsrisiko (z.B. bei hochsensiblen Firmendaten). Da ist die Verbindung per Kabel deutlich schneller und sicherer. Während das Synchronisieren und das Verschieben als Punkte selbsterklärend sind, sind die anderen beiden Optionen umso interessanter.
Bei „Control Other Computer“ öffnet sich ein Fenster und spiegelt den Bildschirm des zweiten Geräts, maximal mit bis zu 60 Hz bei FullHD-Auflösung. Höhere Auflösungen sind möglich, dann sinkt aber die Bildwiederholrate. Damit lässt sich ein zweites Gerät ganz einfach mit steuern und nutzen. Praktisch um Aufgaben auf zwei Geräte zu verteilen zu können. Da die gesamte Kommunikation über ein Thunderbolt-Kabel läuft, soll es nahezu keinen Lag oder Verzögerungen geben.
Die Möglichkeit alle bisherigen Daten auf einen neuen Computer zu verschieben (Transfer Data to New Computer) ist – per se – keine gigantische Neuerung. Es macht den Wechsel auf einen neuen – leistungsstärkeren – Rechner aber deutlich einfacher.
Thunderbolt Share: In den nächsten Monaten
Einen konkreten Start gibt es nicht, stattdessen soll Thunderbolt Share in den kommenden Monaten auf immer mehr Computern zu finden sein (Software und Lizenz) und eine Dreingabe bei Kabeln und Docking-Stationen sein. Es hängt also von den Herstellern ab und wird langsam ausgerollt.
Thunderbolt Share: Fazit
Thunderbolt Share ist ein nettes, aber nicht bahnbrechendes Projekt. Es dürfte wohl nur ein gewisses Klientel ansprechen, diese wünschen sich den einfachen Austausch von Daten per TB-Kabel dafür aber umso intensiver. Die meisten Menschen dürften aber weiterhin auf Cloud-Lösungen und USB-Sticks/Festplatten setzen.
Die Möglichkeiten ein zweites Gerät zu spiegeln (z.B. ein Notebook auf einen Desktop-PC) ist dagegen interessant(er). Dafür gibt es zwar bereits Streaming-Lösungen, diese kämpfen aber mit Bildkompression und Lag. Zudem teils komplizierter Software und Einrichtung. Diese Funktion dürfte bestimmt auch außerhalb des angesprochenen Klientels seine Fans finden.
Wichtig ist auch, dass diese Art der Datenübertragung von Intels Softwaresicherheit und tiefer Integration profitiert. Es ist also keine schnelle/instabile Lösung von einigen Fans, sondern sollte von Intel noch viele Jahre unterstützt und gepflegt werden. Derzeit ist TB Share aber nur für Windows-Rechner geplant, andere Betriebssysteme könnten aber kommen. Wann, wie oder ob es sogar eine Crossplattform-Funktion geben könnte, ist noch unklar.
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Vor einer Weile hat Intel die neue 5. Generation an Thunderbolt vorgestellt, die einige neue Dinge ermöglicht. Wir haben alle wichtigen Eckdaten dazu zusammengefasst.
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