Raja Koduri von Intel stellte erneut einige Details zu Intel Xe ins Netz: Diesmal zeigt die kommende Gaming-Grafikkarte in 3DMark ihre Muskeln. Wir haben die Infos für euch zusammengefasst.
Intel Xe: Konkurrenz für Nvidia & AMD?
Prozessor-Gigant Intel arbeitet bereits seit Jahren an der eigenen Grafik-Architektur Xe. Nun zeigte uns der Senior Vice-President Raja Koduri ein neues Renderbild aus 3DMark.
Während zuletzt die schwächeren Desktopmodelle vorgestellt und für OEMs auch veröffentlicht wurden, handelt es sich hierbei allerdings um ein echtes GPU-Monster. Die Intel Xe HPG (High-Performance-Graphics) nutzte Mesh-Shader-Berechnungen, um folgendes Bild zu generieren:
Das mag erstmal nicht nach viel aussehen, doch es verrät uns eines: Intel Xe könnte ein echter Konkurrent für die etablierten GPU-Hersteller werden. Mesh Shader in Microsofts Schnittstelle DirectX 12 Ultimate sind nämlich verhältnismäßig neu. Nur die aktuellsten Grafikchips von Nvidia und AMD können das Feature bislang nutzen. Es teilt eine Szene mit vielen komplexen Objekten in mehrere kleine Stücke ein und berechnet diese dann hintereinander. Dabei baut es die Berechnung stückweise aufeinander auf – was Leistung spart und die Bildqualität verbessert. Das Resultat ist also eine höhere Effizienz bei gleichzeitig gesteigerter Bildqualität. Entwickler können somit deutlich mehr kleine und komplexe Objekte als zuvor in ihre Spiele einbauen.
Intel Xe kann es also bei einem zentralen Feature bereits mit den neuesten Grafikchips der Konkurrenz aufnehmen. Bislang hielt sich der Hersteller zu vielen Features – wie zum Beispiel Raytracing – eher bedeckt. Da aber DirectX12 Ultimate auch Raytracing über DXR ermöglicht, ist ein Einsatz definitiv möglich.
GPU-Architektur | Intel Xe-LP (1st Gen) | Intel Xe-HPG (1st Gen) |
---|---|---|
Leistungssegment | Einstiegsgrafikkarte | Mainstream / High-End Gaming (Discrete) |
Grafikgeneration | Gen 12 | Gen 12 |
Fertigungsprozess | Intel 10nm SuperFin | Externer Fertigungsprozess (vermutlich via TSMC) |
Einsatz in | Tiger Lake: integrierte Laptop-GPU „DG1/SG1“ Grafikkarte: dedizierte OEM-GPU |
Dedizierte Graming-Grafikkarte „DG2“ |
Recheneinheiten & Aufbau | 96 EUs (Execution Units) / 1 Tile / 1 GPU | 512 EUs / 1 Tile / 1 GPU |
Grafikspeicher | LPDDR4/GDDR6 | GDDR6 |
Veröffentlichung | 2020 | 2021 |
Intel Xe HPG: Soll noch dieses Jahr erscheinen
Die Gaming-Grafikkarte von Intel wird wenig mit den derzeit erhältlichen Laptop-Chips und OEM-Versionen zu tun haben. Sie wird wohl auf einem neuen Fertigungsprozess bei TSMC hergestellt und mit 512 Execution Units daherkommen.
Zum Vergleich: Die Desktop-Versionen der Laptop-GPU aus Tiger Lake besitzen lediglich 96 dieser Recheneinheiten. Mit dem verbesserten Fertigungsprozess und mehr Leistungsaufnahme könnte Intel also ein echter Angriff auf Nvidia und AMD gelingen.
Das ist vor allem für uns Kunden gut, denn mehr Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und ein starker dritter Wettbewerber im Grafikkartenmarkt sollte irgendwann auch die Preise purzeln lassen.
Dafür müssten Chips allerdings auch erstmal wieder erhältlich sein. Vor dem Ende des zweiten Quartals scheint wohl keine Besserung für die Verfügbarkeit von GPUs in Sicht zu sein. Erscheinen soll Intel Xe als Gaming-Grafikkarte noch in diesem Jahr.
Was meint ihr zu Intel Xe? Lasst es uns in einem Kommentar wissen.
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Renderbild und Quellen via: wccftech, Raja Koduri auf Twitter.com, PCGamesHardware, Colorful/Intel