Intel zeigt neue Grafikkarten Arc B580 & B570

      Intel zeigt neue Grafikkarten Arc B580 & B570

      Lange war die Zukunft der Intel-Grafikkarten ungewiss: Kommt eine zweite Generation oder lässt es Intel sein? Nun wurden die ersten neuen Battlemage-GPUs vorgestellt.

      Die Vorstellung der zweiten Generation blauer Grafikkarten war erfrischend kurz und ziemlich direkt: Intel baut auf der ersten Generation auf und bietet rundum verbesserte Technik.


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      Intel hat für Battlemage drei Ziele:

      • Realistische Beleuchtung: Die neuen Grafikkarten sollen eine bessere Raytracing-Performance bieten
      • Höheres Detaillevel: Spiele sollen mit hohen Grafikeinstellungen spielbar sein
      • Bessere Auflösung: WQHD bzw. 1440p ist die angepeilte Auflösung

      Um das zu erreichen, wurde an der XeSS-Technik gefeilt. Parallel hat Intel auch die Hardware-Komponenten verstärkt. Abgerundet wird das Ganze durch einen wirklich ansprechenden Preis von 219 bzw. 249 US-Dollar (UVP vor Steuern). Intel will mit den beiden neuen Grafikkarten Arc B580 und Arc B570 die Konkurrenz über das Preis-Leistungsverhältnis schlagen.

      Inhaltsverzeichnis

      XeSS 2 inklusive Frame Generation und Low Latency

      Während die erste XeSS-Generation mit Super-Resolution-Upsampling bereits überzeugen konnte, soll es mit XeSS 2 nun auch Frame Generation (XeSS FG) und einen Latenzreduzierer (XeLL) geben. Alles zusammen soll bei anspruchsvollen Titeln und hohen Details möglichst vernünftige FPS-Werte bzw. ein flüssiges Gameplay ermöglichen.

      Frame Generation (XeSS FG) erstellt mittels AI zwischen zwei Frames einen dritten Frame und baut ihn direkt in den Ablauf der Bilder ein. Es werden also künstlich Frames eingeschoben, um die Darstellung auf dem Bildschirm flüssiger und weniger „ruckelig“ wirken zu lassen. Die Idee ist nicht neu, ähnliche Techniken verwenden bereits AMD und Nvidia (DLSS FG und FSR FG). Diese Technik ist vorerst nur mit Intel-Grafikkarten nutzbar. XeSS DLSS ist inzwischen auch für andere Grafikeinheiten/ Grafikkarten verfügbar.

      Wenn die GPU künstliche Frames erzeugt oder die Auflösung künstlich hochschraubt, führt das meist zu erhöhten Latenzen. Also die Dauer, bis die Eingabe von der Tastatur auch am Bildschirm ausgeführt wird. Mit Xe Low Latency (XeLL) soll das selbst gemachte Problem wieder gelöst werden. Auch hier gibt es bereits ähnliche Techniken von AMD (Anti-Lag 2) und Nvidia (Nvidia Reflex).

      Wichtig: XeSS FG und XeLL müssen beide (erstmal) aktiv in Videospiele integriert werden. Es ist also kein generelles Feature, das du im Treiber aktiveren kannst. Entwickler*innen müssen es händisch einbauen. Es sollen aber schon bald die ersten Titel damit erscheinen.

      Benchmarks

      Ganz klassisch gab es auch ein paar Benchmarks zu sehen. Natürlich muss Intel zeigen, wie viel stärker die neue GPU-Generation im Vergleich zum Vorgänger und zur Konkurrenz ist. Gemessen hat das Intel anhand von 27 Spielen in „1440p Ultra“ mit XeSS.

      Die neue Arc B580 soll im Vergleich zur Arc A750 im Mittel ganze 24 Prozent schneller (höhere Framerate) sein. Betrachtet man die Benchmark-Tabellen, sollen es teils bis zu 78 Prozent mehr FPS sein, bei einigen Games gibt es aber auch einen kompletter Gleichstand.

      Im Vergleich zur Nvidia GeForce RTX 4060 soll die Arc B580 ebenfalls vorne liegen: Im Durchschnitt soll sie 10 Prozent mehr FPS bieten. Sieht man sich die Spiele-Werte an, sieht es gemischt aus. Manchmal liegt die Arc B580 17 Prozent hinter, manchmal 43 Prozent vor der RTX 4060.

      Auch die AMD Radeon RX 7600 soll in vielen Fällen geschlagen werden. Insgesamt will Intel mit der Arc B580 vor allem das bessere Preis/Leistungsverhältnis bieten.

      All diese Angaben sollten mit einer Prise Vorsicht genossen werden. Hersteller-Benchmarks sind in vielen Fällen zwar heutzutage deutlich wahrheitsgetreuer als noch Anfang der 2000er, dennoch wird häufig wohlwollend für das eigene Produkt getestet. Das fängt bei der Spiele-Auswahl an und geht über die Einstellungen oder den Stromverbrauch. Hier gilt es, die ersten unabhängigen Testergebnisse abzuwarten.

      Technische Daten

      Der neue Grafikchip heißt „BMG-G21“ und basiert wie die Grafikeinheit in den neuen Lunar-Lake-SoCs auf der Xe2-Architektur. Diese hat bereits in Notebooks gezeigt, dass sie einen großen Schritt für Intel darstellt. Angeblich soll es auch einen größeren „BMG-G31“-Chip geben, den sich Intel wohl für eine spätere „Oberklasse“-GPU vorbehalten könnte. Der neue Chip wird von TSMC im N5-Verfahren gefertigt und ist im Vergleich zur beliebten RTX 4060 deutlich größer.

      Die beiden neuen Grafikkarten B580 und B570 setzten also auf den gleichen Chip, der bei der B570 aber leicht beschnitten ist. Die stärkere B580 bietet 2 mehr Xe-Kerne mit 256 Shadern und insgesamt 12 GB Grafikspeicher. Die Arc B570 hat nur 10 GB VRAM. Beides ist aber eine ordentliche Menge für aktuelle Spiele und deutlich besser als die 8 GB bei der älteren Arc A580.

      Auch beim Stromverbrauch gibt es kleine, aber wichtige Unterschiede: B580 darf bis zu 190 Watt verbrauchen, Arc B570 „nur“ 150 Watt. Intel setzt hier noch auf PCIe 4.0 anstelle des neuen 5.0-Standards. Das dürfte aber für die gegebene Leistung und Zielgruppe mehr als ausreichen.

      Bessere Treiber

      Einer der Hauptgründe, warum die erste Intel-Grafikkarten-Generation nicht so gezündet hat, waren die Treiber. Diese waren Anfangs noch ziemlich unfertig und fehlerbehaftet, vor allem bei Videospielen. Das hat Intel aber kontinuierlich ausgebessert und erweitert. Battlemage soll gleich von Anfang an mit vernünftigen und starken Treibern daherkommen.

      Intel hat bei den neuen Treibern die Übertaktungsmöglichkeiten stark erweitert und darauf können auch Alchemist-GPUs zurückgreifen. Glaubt man den Gerüchten, soll die Arc B580 besonders gut dafür geeignet sein und noch einige Ressourcen bieten.

      Daneben hat Intel auch die auslesbaren Daten erweitert, in dem nun PresentMon integriert wurde. Damit lassen sich ohne komplizierte Anwendungen direkt die FPS-Werte auslesen. Es gibt zudem die Möglichkeit, die FPS zu begrenzen und mehrere Einstellungen zur Bildschirmskalierung. Ein weiterer Low-Latency-Modus, nicht zu verwechseln mit XeLL, ist ebenfalls hinzugekommen.

      Referenz- & Custom-Designs

      Während der Präsentation hat Intel einen Blick auf die Arc B580 Limited Edition gegeben. Sie kommt in einem schicken und kompakten Design ganz in Schwarz daher. Sie setzt auf ein Dual-Slot-Design mit 2 Axial-Lüftern. Erfrischend klein für eine aktuelle Grafikkarte. Zur Stromversorgung reicht ein „normaler“ 8-Pin-Stecker und sie bietet 3x DisplayPorts und 1x HDMI.

      Die kleinere Arc B570 soll es stattdessen nur in Custom-Designs, also im Design der Dritthersteller geben. Davon soll es insgesamt schon sechs Stück geben, die eine passende Battlemage-Grafikkarte parat haben: ASRock, Onix, Gunnir, Maxsun sowie Sparkle. Wobei es unklar ist, ob Maxsun und Onix auch in Deutschland verkauft werden.

      Battlemage-GPUs im Überblick

      Um es kurz zu machen, gibt es hier die Übersicht der beiden bisher angekündigten GPUs:

      Solides Update für 1440p-Zocker*innen

      Mit den beiden Battlemage-Grafikkarten will Intel das Herz der Käufer*innen über das Preis-Leistungsverhältnis gewinnen. Die neuen GPUs bieten aktuelle Technik und ausreichend Leistung für gerade einmal 219 bzw. 249 US-Dollar. Damit sollten sich viele Spiele mit hohen Einstellungen in 1440p gut zocken lassen. High-End-Gamer*innen, die nach genügend Leistung für in 4K oder sogar 8K suchen, zucken hier natürlich nur mit den Schultern.

      Jedoch sind die Preise für Grafikkarten derzeit so immens hoch, dass Intel damit ein interessantes Paket geschürt hat. Also zumindest in der Präsentation und auf dem Datenblatt. Gerade wegen der schlechten Gaming-Situation während des Starts von Alchemist sollte man die ersten unabhängigen Tests abwarten.

      Wenn die Treiber stabil genug sind und die Leistung für alltägliche Spiele und Anwendungen ausreicht, könnte Intel mit Battlemage ein großes Stück vom Kuchen abbekommen. Gerade weil die Konkurrenz derzeit so teuer und auch stromhungrig ist.

      Hier findest du den Test zur ersten GPU-Generation von Intel.

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      via Intel-Gaming-Kanal auf YouTube – Stand: Dezember 2024

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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