Jabra Panacast 20: Premium-Sensor im kleinen Gehäuse

      Jabra Panacast 20: Premium-Sensor im kleinen Gehäuse

      Jabra erweitert das Sortiment und packt den guten Sensor der PanaCast-Reihe in einen kleinen Formfaktor. Herausgekommen ist eine hochwertige und kompakte Videolösung, die eine überzeugende Bildqualität abliefert.

      Nach der PanaCast und der Komplettlösung PanaCast 50 folgt der nächste Schritt: Die Jabra Panacast 20. Damit bietet Jabra den klassischen Sensor in einem kompakten Gehäuse an. Die bekannten Funktionen wie KI-gestütztes 4K-Video, intelligenter Zoom und Beleuchtungsoptimierung bleiben dabei erhalten.

      Die bisherigen Videolösungen von Jabra waren hochwertige Ansätze für Konferenzräume oder Business-Umgebungen, die kleine Panacast 20 wirkt dagegen mehr wie eine klassische Webcam. Mit einer hohen Auflösung und einer generell guten Bildqualität ist sie den meisten Webcams auf dem Markt jedoch haushoch überlegen.

      Technische Daten Jabra Panacast 20
      Kamera-Sensor 1/3,2 Zoll, 13 Megapixel, Brennweite 2,26 mm, Blende 2.25
      Sichtfeld Horizontal: 90°, vertikal: 75°, diagonal: 117°
      Auflösung 4K: 3.840 x 2.160 @ 30 fps
      1080p: 1.920 x 1.080 @ 30 fps
      720p: 1.280 x 720 @ 30 fps
      Video
      Intelligent Zoom, Vivid-HDR, Bild-im-Bild-Modus, Bis zu 3-facher verlustfreier digitaler Zoom mit 720p
      Mikrofon 3 Mikrofone, MEMS, -37 dBFS, 100 Hz bis 8.000 Hz
      Mikrofon-Frequenzbereich 2-Kanäle, 16 Bit, 48 KHz
      Software Jabra Direct, Jabra Xpress
      Konnektivität 2 x USB-C (USB 3.0, USB 2.0, Mindeststrom 500 mA)
      Abmessungen ‎4,4 x 2,5 x 8,0 cm (B x H x T)
      Gewicht 136 Gramm
      Preis
      263,99 Euro*

      Lieferumfang

      Im kleinen Karton steckt die Panacast 20 zusammen mit einem Reiseetui, einem USB-C- auf USB-A-Kabel (1,5 m) und natürlich dem üblichen Papierkram.

      Das Auspacken geht schnell und zügig, der Aufbau ist ebenso einfach. Jabra gibt ganze zwei Jahre Garantie auf das Gerät.

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      Design und Verarbeitung

      Das Design der Panacast 20 ist schnell erklärt: Die ovale Videolösung ist mit einer Breite von 4,4 cm und einer Tiefe von 8,0 cm sehr kompakt. Die Videolösung besteht komplett aus Aluminium und ist sehr gut verarbeitet. Mit 136 Gramm wiegt sie etwas mehr als die Kunststoff-Konkurrenz. Durch die mattschwarze Lackierung passt die Videolösung in so ziemlich jedes Computer-Setup.

      Die flache Oberseite ist geriffelt und dient als Heatspreader. Eines der drei Mikrofone ist hier angebracht. Bereits bei den anderen Geräten der Panacast-Serie ist mir aufgefallen, dass das Gehäuse selbst im Standby-Modus recht warm wird. Einen Grund dafür habe ich nicht gefunden.

      Die plane Unterseite beherbergt den USB-C-Anschluss, ein Gewinde für ein Stativ, eine ausziehbare Halterung für die Anbringung am Monitor und einen kleinen Schiebeschalter, um die Kamera physisch zu verdecken. An der abgerundeten Front befinden sich die Kamera und die restlichen beiden Mikrofone.

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      Software

      Die Panacast 20 funktioniert in vielen Programmen auch ohne installierte Software, einfach Plug&Play. Um aber die Funktionen anzupassen, solltet ihr euch die Jabra-Direct-Software (Download) holen. Damit werden alle Jabra-Produkte mit Updates versorgt und einfach verwaltet.

      Während bei den „großen“ Videolösungen von Jabra viele Einstellungsmöglichkeiten vorhanden sind, gibt es bei der kleinen Lösung nur wenige Punkte. Unter Camera Controller kann die Panacast 20 getestet und manuell gesteuert werden. Unter Settings lassen sich etwa der intelligente Zoom, das Sichtfeld und die Bildqualität anpassen. Hier können auch die Mikrofone komplett deaktiviert werden. Im Grunde war es das.

      Die wenigen Einstellungen sind nicht schlimm, da die Videolösung auf „anschließen und fertig“ getrimmt ist. Alle wichtigen Hebel und Schalter sind vorhanden, um die smarten Funktionen, aber auch das eigentliche Bild der Kamera anzupassen.

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      Bildqualität

      Die Kamera bietet eine maximale Auflösung von 4K bei 30 FPS. Durch die hohe Auflösung ist die Panacast 20 vielen internen Notebook-Webcams weit voraus. Leider gibt es keine 60 FPS, selbst wenn die Auflösung reduziert wird. Das ist zwar schade, in den meisten Videochat- oder Konferenz-Programmen werden aber auch nur 30 FPS unterstützt.

      An der Bildqualität des 13-Megapixel-Sensors gibt es wenig zu meckern: Details sind klar erkennbar und die Farbdarstellung ist ordentlich. Das Sichtfeld ist 90 Grad weit, kann aber in den Einstellungen gesenkt werden. Sogar mit hellen Elementen im Raum kommt die Kamera gut klar und „brennt“ sie nicht aus dem Bild. Damit liegt die reine Bildqualität im Vergleich mit aktuellen Webcams und Videolösungen ganz oben. Aber Jabra wirbt auch mit einer KI und smarten Funktionen.

      Eine KI-gestützte intelligente Lichtoptimierung soll das Bild und die Person vor der Kamera aufhellen. In hellen Umgebungen gibt es kaum Bildrauschen und alles wirkt klar. Je dunkler oder düsterer die Umgebung, desto mehr hellt der Sensor das Bild auf, indem er die ISO erhöht. Das Ergebnis ist sogar in dunklen Umgebungen brauchbar, zeigt aber deutliches Bildrauschen.

      Der Vorteil einer so hohen Auflösung wird in der smarten Funktion „intelligenter Zoom“ sichtbar. Damit fokussiert die Kamera auf mein Gesicht und verfolgt es im Sichtfeld. Dafür zoomt sie in das 4K-Bild hinein. Der zugeschnittene Frame wirkt aber immer noch scharf.

      Es gibt ebenfalls eine Bild-in-Bild-Funktion, bei der das gesamte Sichtfeld und die Nahaufnahme des intelligenten Zooms gezeigt wird. Bei alltäglichen Videochats nicht unbedingt nötig, für digitale Schulungen oder virtuelle Klassenzimmer aber durchaus sinnvoll.

      Ein kleiner Tipp zum Schluss: Die Panacast 20 bietet in den Einstellungen der Software unter „Image quality setting“ die Option „Vivid HDR“. Es lohnt sich, diese Funktion zu aktivieren. Helle Bereiche werden besser dargestellt und dunkle Ecken aufgehellt. Damit sind deutlich mehr Details im Bild sichtbar.

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      Aufnahmequalität

      Um ein rundes Gesamtpaket zu sein, bietet die Jabra Panacast 20 auch drei Mikrofone an. Doch das sagt natürlich noch nichts über die Qualität aus.

      Zuerst müssen die Mikrofone in den Einstellungen der Jabra-Direct-Software aktiviert werden, damit sie funktionieren. Warum sie nicht von Anfang an angeschaltet sind, verstehe ich nicht ganz.

      Sind sie einmal aktiviert, bieten sie eine überzeugende Klangqualität. Stimmen klingen sauber und bieten auch etwas Bass. Hintergrundgeräusche werden gut herausgefiltert. Der Hall-Effekt, der unweigerlich bei einem weiter vom Mund entfernten Mikrofon entsteht, hält sich in Grenzen, ist aber da.

      Leider gibt es ein paar Kleinigkeiten, die das gute Bild trüben: Die Mikrofone sollten eigentlich 2-Kanäle (Stereo) bieten, funktionieren bei mir aber nur als 1-Kanal (Mono). Egal, was ich probiert habe, ich konnte sie nicht auf 2-Kanäle umstellen. Zudem sind hin und wieder einige ungewöhnliche Artefakte in den Aufnahmen zu hören. Das klingt wie ein Piepsen oder Knacken. Das kann aber auch ein Problem meines Betriebssystems oder Setups sein und bei euch nicht auftreten.

      Ansonsten ist die Sprachqualität auf einem guten Niveau und ermöglicht einfache Videoanrufe, ohne ein weiteres Mikrofon anschließen zu müssen.

       

      Fazit: Tolle Kamera, gute Mikrofone, hoher Preis

      Inzwischen habe ich schon einige Webcams und Videolösungen testen dürfen. Die professionellen Videolösungen von Jabra richten sich dabei weniger an den heimischen Alltag, sondern eher an den Business-Einsatz. Sei es nun in Konferenzräumen oder für das anspruchsvolle Home-Office.

      Mit der Panacast 20 gibt es nun den gleichen Sensor wie schon bei den großen Modellen, aber in einem deutlich kleineren Paket. Damit ist die Videolösung angenehm minimalistisch und kann auch ganz einfach mitgenommen werden.

      Die Bildqualität spielt ganz oben mit, die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen, die Audioqualität ist gut (hat aber ihre Eigenheiten) und der Software-Support ist ebenfalls klasse. Am Produkt selbst lässt sich wenig aussetzen.

      Gute Qualität hat aber wie immer ihren Preis. Die Panacast 20 richtet sich mit aktuell 263,99 Euro* daher eher an ein professionelles Publikum, das auch bereit ist, diesen Preis zu zahlen. Wer angesichts von dauerhaftem Home-Office und vielen Video-Calls allerdings auch abseits davon das entsprechende Geld investiert, wird mit einer überzeugenden und kompakten Meeting-Lösung belohnt. Einfach anschließen und für Videochats bereit sein. Eine abgespeckte und günstigere Version für den breiten Markt wäre jedoch trotzdem eine nette Idee.

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      Bonus: Jabra Speak 750

      Jabra war so nett und hat mir die Speak 750 beigelegt. Diese habe ich während der Testzeit ebenfalls ausgiebig genutzt. Dabei handelt es sich um eine Freisprecheinrichtung, also einen Lautsprecher mit Mikrofonen, die euch bei Telefonaten oder Videochats zur Seite steht.

      Die Jabra Speak 750 hat eine MS-Teams-Zertifizierung und wird auch als „bester Kumpel des Business-Messengers“ gehandelt.

      Technische Daten Jabra Speak 750 Freisprecheinrichtung
      Verbindungsmöglichkeiten USB 2.0, Bluetooth 4.2, Bluetooth Low Energy (BTLE), Dongle
      Vollduplex-Audioqualität Ja
      Akustische Echokompensation (AEC) Ja
      Mikrofon-Typ Omnidirektional (360°-Abdeckung)
      Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) +70 dB
      Gesprächszeit Bis zu 11 Stunden
      Ladedauer 3 Stunden
      Reichweite Bis zu 30 Meter
      Einsatzort Stationär & Mobil
      Teilnehmer Bis zu 6
      Microsoft Skype for Business Ja
      Herstellergarantie 2 Jahre
      Abmessungen 13,1 x 3,8 x 13,1 cm (B x T x H)
      Gewicht 301 Gramm
      Preis
      Ab 229,00 Euro*

      Die Jabra Speak 750 ist eine kleine runde Freisprecheinrichtung mit einem Umfang von 13,1 cm und einer Höhe von 3,8 cm. Das Gewicht ist mit 301 Gramm zwar etwas höher, aber der guten Verarbeitung und den robusten Materialien geschuldet. Im Lieferumfang gibt es die üblichen Papiere und das Jabra 750 in einer hübschen Reisetasche.

      In der Mitte der „Scheibe“ befindet sich ein Lautsprecher mit einer Abdeckung aus Aluminium. Außenherum befindet sich der Touch-Bereich für die Tasten aus schwarzen Klavierlack. Der Bereich sieht frisch ausgepackt richtig hübsch aus, zieht aber Staub, Fingerabdrücke und leider auch Kratzer magisch an.

      Etwas darunter gibt es eine Einbuchtung für das fest verbaute USB-A-Kabel, damit kann es platzsparend aufgeräumt werden. Auf der Unterseite befinden sich noch ein grauer Standfuß und ein USB-Dongle. Die Jabra 750 kann über Bluetooth, das USB-Kabel oder den Dongle angeschlossen werden. Sie bietet sogar einen Akku, damit sie unterwegs oder an anderen Orten genutzt werden kann.

      An meinem Windows-PC wird die Jabra 750 gleich als Telefon/Freisprecheinrichtung erkannt und kann als Ausgabe und Eingabe ausgewählt werden. Wichtig: Wenn ihr die Jabra 750 als Lautsprecher verwendet, hat sie Bass. Sobald ihr sie aber gleichzeitig als Aufnahmegerät nutzt, wird der Klang etwas angepasst und die Tiefen werden reduziert. Dadurch sollen die Mikrofone bei einem Telefonat nicht heftig vibrieren oder anderweitig gestört werden.

      An dem Touchpad-Ring gibt es relativ gleichmäßig verteilt für jede Funktion einen eigenen beleuchteten Button. Das sieht vor allem in dunklen Umgebungen edel aus. So gibt es kapazitive Tasten für die Lautstärke, Teams-Anrufe annehmen, normale Anrufe annehmen und ablehnen, den Bluetooth- und Akkustatus sowie zum Stummschalten des Mikrofons. Die Symbole sind selbsterklärend und machen die Bedienung wirklich leicht.

      Als Ausgabegerät macht die Speak 750 eine gute Figur: Musik klingt trotz Mono-Lautsprecher vernünftig ausbalanciert. Die Höhen sind nicht zu spitz, Mitten sind erkennbar und sogar etwas Bass ist vorhanden. Natürlich ist sie am ehesten für Stimmen oder Podcasts geeignet. Heftigen Heavy Metal oder actiongeladene Videospiele gehen zwar auch, dafür ist der Lautsprecher aber etwas zu „lasch“.

      Die Hauptaufgabe der Jabra 750 ist aber natürlich die Nutzung als Freisprecheinrichtung. Die Sprachqualität macht beim Telefonieren einen soliden Eindruck.

      Stimmen werden klar und deutlich wiedergegeben, es fehlt aber an Bass und Tiefe. Durch die Entfernung zum Mund ist zudem etwas Hall vorhanden. Wie bereits erwähnt: Wenn Lautsprecher und Mikrofone gleichzeitig verwendet werden, wird etwas am Klang gedreht. Damit soll das Gegenüber sich nicht selbst oder das Rütteln des Basses mitbekommen. Dennoch absolut brauchbar.

      Insgesamt ist die Speak 750 eine wirklich gute Lösung für kleine Büroräume oder das Home-Office. Durch das unauffällige Design passt sie nahtlos in jeden Raum, die unzähligen Tasten machen sie leicht bedienbar, die Audioqualität ist ebenfalls auf einem hohen Niveau. Für die Verarbeitung, das Design und die Leistung ist der Preis von 229,00 €* angemessen.

      Jabra Speak 750 im Shop

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      Produktseite beim Hersteller: Jabra
      *Stand: 31.05.2022

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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